Racing a horse / Burgenländisches Pferderennen [3 Fotos]
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Re(2): Racing a horse / Burgenländisches Pferderennen [3 Fotos]
17.11.2010, 10:18:57
Danke für Dein feedback!

Es zeigt mir zunächst einmal immer, wie unterschiedlich die Wahrnehmung und vor allem die Vorstellungen jedes Menschen sind. Was also - nur zum Beispiel - "ein gutes Foto" ist und was nicht.

Was mir selbst z.B. gefällt an dieser Bilder-Serie: wie wenig es braucht, um die Bewegung, die Dynamik unmittelbar sichtbar, ja "spürbar" zu machen oder besser gesagt, wie die Reduktion auf das Bildwichtige genau dieses erheblich stärker zur Geltung bringt.

Interessant fand ich - sowohl beim zuschauen/fotografieren - als auch in den Bildern die Beziehung Mensch-Pferd oder noch allgemeiner "Mensch-Tier ... ein ständiger Tanz ... Herrschen/Be-Herrschen. Plus ein paar "Hintergedanken" dazu. Dressur, Freiheit, Freiwilligkeit/Zwang, Exupery, etc.

Oder "Bidnerisch" ... auf welch archaische Formen sich das Geschehen reduziert. Wie es auf ganz wenige, aber umso charakteristischere Elemente reduziert wird ... hier durch die prononcierte Bewegungsunschärfe. Wie die mit zunehmender Stärke die mehr bewegten Gliedmassen "wegfrisst" und nur noch wuchtige "Körpermasse" und deren Schatten sichtbar bleiben. Wie zuletzt, in "man and beast III" praktisch nur noch "Imprints" in der Textur des Bildes übrig bleiben. Als reiner Autodidakt habe ich mich mit solchen Effekten und deren Wirkung nicht schon in jungen Jahren viele Stunden lang in Schule/Kunst-Uni oder Fotografen-Lehre auseinandergesetzt, da kommt das oft sehr überraschend für mich.  :-)

Wie viele Künstler mit diesen Themen schon "gespielt" haben. Mit diesem Motiv sogar schon "seit Urzeiten", und das in jedem bekannten Stil, jeder künstlerischen Technik, auf jedem bildtragenden Medium der Kunstgeschichte. Kein Wunder, gerade das Pferd ist ja bekanntlich ein für die Entwicklung der Menschheit besonders zentrales Tier. :-)    

Zum "künstlerischen Wert" ist es viel schwerer etwas zu sagen ... ich bin einfach einmal zufrieden damit, dass die Bilder zu einigen Betrachtern "unmittelbar sprechen". Und dass diese meine Sichtweise nachvollziehen können und in ihren Köpfen ähnliche Gedanken ausgelöst werden wie bei mir selbst. Oder andere und weitere, ebenfalls interessante. :-)

"Bildende Kunst" gibt mir als "Gestalter von Bildern" die Chance, mit anderen visuell zu kommunizieren. Herauszufinden, ob und was ich transportieren kann. Für den Betrachter ist es die Chance, "die Welt tatsächlich mit den Augen und dem Hirn eines anderen Menschen" zu sehen. Damit kann man manchmal etwas anfangen, und oft eben nicht. Kein Problem.

Zum "Technischen" darf ich noch anmerken: prinzipiell ja, man kann man solche Bilder mit praktisch jeder Kamera machen, richtig. Im Detail wird es dann schon haariger. Die in der konkreten Aufnahmesituation zur Verfügung stehende Lichtmenge war derart gering, dass mit einer "0815 kompakt camera" die Bilder in dieser Form unmöglich gewesen wären [ISO 3200 @ f/2.8, ca. 1/10s] ... also ganz unberechtigt war der Einsatz relativ hochgezüchteten foto-gears nicht. :-) Das spielt aber wirklich eine völlig untergeordnete Rolle ... nur um auf das Argument kurz einzugehen.

Hochinteressant wäre für mich, dagegen, wenn Du bei Gelegenheit vielleicht einige meiner hier gezeigten Bilder raussuchst, anschaust und mir - per pm oder öffentlich - feedback gibst, welche davon Du ganz persönlich "gut" findest und idealerweise noch ein Stichwort dazu "warum". Ich kann zwar nicht versprechen, dass ich dann mehr solche Bilder machen werde, aber ganz ohne Auswirkungen wird es sicher auch nicht bleiben. DANKE!
B-)


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Re(4): Racing a horse / Burgenländisches Pferderennen [3 Fotos]
17.11.2010, 12:02:34
gerne!

Ich habe noch etwas vergessen: warum überhaupt Bildtitel/Text, warum "lasse ich die Bilder nicht einfach für sich wirken", denn "wirklich gute Bilder" brauchen doch keinen Titel/Text dazu, etc.

Auch hier ganz einfach und total subjektiv, von mir ausgehend: für mich selbst ist die Verbindung Bild und Text im allgemeinen absolut essentiell. So wie es reine Instrumentalmusik einerseits gibt und Musikstücke mit Text [Lieder, Opern, Chorwerke, etc.] ... beides gut, beides möglich - aber meine Präferenz geht auch da ganz klar zur Kombination.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie meine Bilder und die Titel dazu entstehen:

a) ich sehe etwas, es formt sich eine Idee, eine Gedanke dazu, "ich mache (mir) ein Bild" und präsentiere es dann auch - mitsamt meinem Gedanken dazu.

b) es gibt eine Idee, einen "Bildtitel" [z.B. foto-challenge], ich suche oder seltener (teil-) inszeniere eine passende Szene dazu, mache das Bild, etc. ...

c) generell wie a) oder b) ... ABER beim Auswählen/Bearbeiten der Bilder sehe/erkenne ich etwas, was ich vor bzw. bei der Aufnahme nicht oder nicht so gesehen oder erkannt habe und/oder dass mir dann ein neuer, ganz anderer Titel für ein Bild oder eine Serie einfällt.  

Ein Beispiel dafür ist etwa die "American IV johnny cash in der Lobau"-Serie ... da sind mir seine Lieder erst zu Hause beim Bearbeiten der Bilder, insbesondere bei "hurt" und bei "the man comes around" eingefallen. -> http://forum.geizhals.at/t683468.html

Meist fallen mir die Titel auch "ganz von selbst zu", seltener muss ich darüber länger nachdenken.  

Ich bin aber gerade auch beim Überlegen, wie sehr ich durch einen Titel die Betrachter beeinflusse ... und die Wahrnehmung des Bildes in eine bestimmte Richtung lenke bzw. "einschränke". Zu diesem Aspekt habe ich vor kurzem wertvolles Feedback von einer befreundeten Künstlerin erhalten, die meint, dass ich die Betrachter stärker "selbst sehen lassen könnte". :-)

Wie gsagt, da stecke ichnoch in Überlegungen bzw. werde vermutlich dazu auch noch "experimentieren". Es ist also keineswegs ausgeschlossen, dass ich Euch zukünftig auch noch mit "o/T"-Bildern [ohne Titel] "beglücke". Viellicht lasse ich dann die Betrachter aus Ihrer Sicht geeignete Titel vorschlagen. :-)



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