Umfrage: Lobauautobahn oder Alternativen (P&R Anlagen, Öffi-Ausbau)
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Re: Ich bin für die Lobauautobahn
30.11.2011, 15:18:20

Bitte auch um Begründungen


Wenn man sich das auf der Karte ansieht, Wien ist auf Grund der Öffnung der Ostgrenzen sowie durch die Verschmelzung der Staaten innerhalb der EU von einem Aussenposten am Rande zu einem Verkehrsknotenpunkt im Zentrum von Europa geworden. Die Tangente wurde in einer Zeit konzeptiert, wo so eine Entwicklung einfach nicht absehbar war, das hätte sich damals niemand gewagt zu träumen.

Nun muss jedoch alles was vom Osten kommt und zumindest in den Süden weiterfahren möchte über die Tangente fahren. Früher war die Situation sogar noch kritischer, weil auch alles was in den Westen wollte nach der A23 über die A21 Aussenringautobahn erst die A1 Westautobahn erreichen konnte. Das wurde wenigstens etwas über die neue Spange A22 - S5 - S33 - A1 - St. Pölten entschärft, allerdings imho noch nicht wirklich angenommen (ich persönlich fahre es gerne).

Nun mischt sich zu einem hohen Anteil zum bestehenden Innerstädtischen Verkehr (Paradebeispiel im 22. Bez. wohnen und im 23. Bezirk arbeiten) auch noch der Innerösterreiche Einpendelverkehr (NÖ-Wien) sowie der internationale Verkehr dazu. Und genau da setzt die Idee der Lobauautobahn an, wenigstens den internationalen Verkehr abfangen bzw. umleiten.

Ja, ich bin für die Lobauautobahn
Nein, ich bin jedoch GEGEN eine Tunnellösung, weil ich sie sicherheitstechnisch für einen Irrsinn halte. Ich bin für eine Lösung an der Oberfläche, weil das erstens billiger ist und zweitens weniger gefährlich ist (zb. im Brandfall)



Grüße,
Geri

30.11.2011, 15:29 Uhr - Editiert von Geri_65, alte Version: hier
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Re(4): Lobauautobahn oder Alternativen (P&R Anlagen, Öffi-Ausbau)
01.12.2011, 05:30:52
Daher wird der tägliche km-Bedarf pro Mensch größer und es werden immer mehr Menschen.


Da hast Du völlig recht.

Diese Mobilität kannst du jetzt versuchen mit Autos abzudecken - und wirst an den Kosten scheitern: so viele Straßen & Garagen kann sich niemand leisten. Eine Park&Ride Garage sind 2-3 U-Bahnzüge! Oder du investierst in den öffentlichen Verkehr.


Das sehe ich anders. Du mußt in BEIDES investieren. Alles mit dem Auto abdecken zu wollen, scheitert an den Parkmöglichkeiten in den ZIELorten. Alles mit dem Öffis abdecken zu wollen  scheitert an den Öffis an den STARTorten, ganz groß gesagt, abgesehen von anderen Faktoren, wie Transportmöglichkeiten für größeres Gepäck oder Gehbehinderte oder  oder oder. Die U-Bahn beim Einfamilienhaus in Grinzing ist illusorisch. Es gehört ein "gesunder Mix" mit Umstiegsmöglichkeiten. Je näher dem Stadtzentrum (= Masse) umso mehr Massenverkehrsmittel.

Das Umsteigen, muß dem der will auch leichter, nicht schwerer gemacht werden, daher:

- Attraktive Umstiegsorte (z.B. EKZ)
- Frühe Umstiegsorte (Z.B. eine Bahn quer durch Wien von Tulln bis Baden)
- Parkplätze an den Umstiegsorten in den Fahrpreis inbegriffen
- etc etc



Edith: Heute habens im Radio gebracht, daß Wien mit ca 5% in den letzten 10 Jahren am stärksten gewachsen ist. Soviel zu:
Die Stadt selbst bleibt von der Einwohnerzahl fast gleich,

|-D

01.12.2011, 21:08 Uhr - Editiert von motorboot, alte Version: hier
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Re(2): Lobauautobahn oder Alternativen (P&R Anlagen, Öffi-Ausbau)
01.12.2011, 08:45:04
die grünen wollen einen möglichst weitgehenden umstieg der menschen auf den öffentlichen verkehr. der aber nicht binnen 2 jahren realisierbar ist, weil in den vergangenen jahrzehnten primär ins hochrangige straßennetz investiert wurde, und nicht in den öffentlichen verkehr. dazu kommt, dass die autofahrer und lkws die infrastruktur vom staat gratis zur verfügung gestellt bekommen (lkw-maut und v.a. vignette haben eher symbolischen charakter...), während die bahn das selbst finanzieren muss - zwar auch mit staatlichen zuschüssen, aber dennoch.

wenn, dann müsste ein wirklich konsequentes umdenken stattfinden. die pendlerstrecken auf der bahn müssten massiv verbessert werden, auch und gerade nebenbahnen, dort allfällige lücken geschlossen, und daneben ein dichtes busnetz zur ergänzung eingerichtet werden. einschließlich vernünftigen stadtbussen in den kleinstädten am land, auch dafür gibts sehr gut funktionierende beispiele. all das allerdings nicht mit dem ziel, gewinne zu erwirtschaften, sondern um bestmögliche versorgung sicherzustellen. und natürlich müssen an den bahnhöfen und haltestellen ausreichend parkplätze zur verfügung stehen für die, die nicht direkt angebunden sind an diese linien.

das sind natülich massive investitionen, die zig milliarden erfodern werden, daher wird das nicht von heute auf morgen gehen. finanzierungen wären möglich über verkehrsabgaben (die dann argumentierbar sind, wenn sie zweckgebunden in den öffentlichen verkehr fließen!) - siehe citymaut in london, dort wurde die busflotte über diese einnahmen modernisiert und ausgebaut. die uralt doppeldecker fahren jetzt nur mehr auf museumsstrecken, und nicht im linienverkehr, wie das vor etlichen jahren noch der fall war.

nein, das ist alles nicht einfach, und ein projekt über zehn oder zwanzig jahre, wo sehr viel geld vorab investiert werden muss. den "märkten" gefällt sowas tendenziell nicht. aber es wäre eine extrem wichtige investition in die zukunft. erstens, weil viele leute (besonders pendler) sehr gern öffentlich fahren würden, wenn das angebot entsprechend wäre. und zweitens, weil das auto aufgrund steigender treibstoffkosten und aus umweltgründen für den massenverkehr sowieso ein auslaufmodell ist. als ergänzung zu öffis ja, aber als alleiniges transportmittel - das wird irgendwann nur mehr für die oberen 10k leistbar sein.

es geht also nicht um ein primitives "autos sind bäh". sondern darum, ein verkehrssystem zu entwickeln, das langfristig funktionieren kann. und dazu muss der autoverkehr zwingend weniger werden. was aber, wie gesagt, nur gehen kann, wenn gleichzeitig die öffis entsprechend besser werden. und genau letzteres ist die herausforderung, wo noch sehr, sehr viel zu tun ist.


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Re(5): Lobauautobahn oder Alternativen (P&R Anlagen, Öffi-Ausbau)
01.12.2011, 11:55:56
WO kann man DAS nachlesen?


Ersteres kannst du von einem beliebigen Punkt der Stadt aus jederzeit selbst feststellen.

Zweiteres:


Zwei Schadstoffe, Feinstaub und bodennahes Ozon , sind heute im Hinblick auf gesundheitliche Auswirkungen allgemein als die schädlichsten anerkannt


http://www.eea.europa.eu/de/themes/air/about-air-pollution

Wichtigste Quellen von Ozon-Vorläufern: http://www.umwelt.nrw.de/umwelt/luftqualitaet/ozon/bodennah.php

Feinstaub: https://de.wikipedia.org/wiki/Feinstaub


    Privathaushalte und Kleinverbraucher: 33.000 t/Jahr
        Holzheizungen
    Elektrizitäts- und Fernheizwerke: 19.000 t/Jahr
    Wirtschaft: 74.000 t/Jahr
        Industrie: 60.000 t/Jahr
        Industriefeuerungen: 6.000 t/Jahr
        Schüttgutumschlag: 8.000 t/Jahr
    Landwirtschaft: 15.000 t/Jahr
        Tierhaltung: 7.500 t/Jahr (ca. 4.5% der Gesamtmenge, Ergänzung)
        Sonstige: 7.500 t/Jahr (ca. 4.5% der Gesamtmenge, Ergänzung)
    Verkehr: 64.000 t/Jahr
        Straßenverkehr: 42.000 t/Jahr
            Dieselmotoren (siehe: Dieselruß): 29.000 t/Jahr
            Reifenabrieb: 6.000 t/Jahr (Ergänzung)
            Bremsenabrieb: 7.000 t/Jahr (Ergänzung)
            Straßenoberfläche: derzeit keine Angaben verfügbar
        Schienenverkehr (Bremssand): 6.000 t/Jahr
        übriger Verkehr (Flugzeug, Schiff, etc.): 16.000 t/Jahr

Damit ergibt sich eine Gesamtzahl von rund 205.000 t/Jahr.
Bei der oben zuerst genannten Untersuchung des BMU wurde der Anteil des Straßenverkehrs zunächst nur teilweise berücksichtigt. Der Abrieb von Reifen, Bremsbelägen und Straßenasphalt fehlte jedoch. Der Reifenabrieb verursacht grob geschätzt rund 60.000 t/Jahr (davon PM10-Anteil etwa 10 %, also rund 6.000 t/Jahr) und Bremsabrieb 5.500 bis 8.500 t/Jahr (überwiegend PM10) (Umweltbundesamt 2004). Über Emissionen von der Straßenoberfläche sind keine Schätzungen bekannt.



=> was direkt neben den Menschen am häufigsten die Quelle ist, kann man sich denken



was stimmt mit meinem Netzzugang nicht? | wikileaks.geizhals.org


"Wenn Behörden solche Trojaner in Auftrag geben und sie benutzen, handelt es sich um eine neue Form der Staatskriminalität" (Heribert Prantl, sueddeutsche.de)

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