Putz auf alter Wand ausbessern - wie u. womit?
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Re(3): Putz auf alter Wand ausbessern - wie u. womit?
20.10.2013, 18:00:44
Zuallererst: mit wieviel Wasser hast du an der Mauer zu tun?
Ist der Boden dort generell sehr trocken, dh kein Grundwasser, kein Oberflächenwasser etc?
Oder doch eher nass?

Ist er relativ trocken, und auch keine Probleme eben mit Grundwasser oder Oberflächenwasser bzw. das bei viel Regen das Wasser an der Mauer steht, dann kannst du eben ruhig den Sanierputz verwenden usw. Aber dennoch den alten Putz entfernen.
Prinzipiell halte ich nicht viel vom Sanierputz, wenn dieser eingegraben wird. Als Sockel von der Strassenkante aufwärts ok...aber im Erdreich immer so eine Sache.

Hast du dort aber öfter Wasser, dh. es steht auch durch diese Aufschüttung an der Wand, musst du die Wand richtig abdichten. Dh, es reicht kein Sanierputz mehr.
Also Putz abschlagen, anstatt dem Sanierputz nimmst du eben den Baukleber um eine glatte Oberfläche zu bekommen, andere Aufgabe hat der Kleber nicht.

Dann Voranstrich und entweder Bitumenbahn (1-2lagig) aufflämmen, oder die Dichtfolie ankleben. Vielleicht ist das mit Kanonen auf Spatzen, weiß eben nicht, wie es eben bei dir mit dem Wasser aussieht.
Xps drüber.
Über die Noppenmatte scheiden sich die Geister. Ich würde sie dennoch anbringen, weil einfach die Xps Platten doch mehr geschützt sind. Habe mal von eine Flachdachgarage 5er Xps Platten entfernt. Die standen immer im Wasser, eine solche Platte war fast nicht zu tragen, so schwer war die, eben weils so mit Wasser angesoffen war.

Viele sagen, Noppen zur Wand wegen dem Abstand zur Platte. Wird aber zugeschüttet, drückt es die Noppen sowieso zusammen, bzw. in die Platten. Wurde dann auch nicht ordentlich verdichtet, bzw. das Hinterfüllmaterial dementsprechend /schlecht oder nass war, kann sich der Boden noch setzen...und dann ziehts dir die Matte mit runter und die Platten mit.
Also eigentlich Noppen nach draußen...
Letztens bei einem Haus sogar die Noppenmatte 2 lagig vorgeschrieben worden. 20er Xps, dann erste Lage Noppen nach außen, zweite Lage Noppen zur Wand...konnte nur mehr den Kopf schütteln...


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Re(4): Putz auf alter Wand ausbessern - wie u. womit?
21.10.2013, 01:50:06
Danke schon mal für Deine Überlegungen!

Prinzipiell ist die Wand seit weit über 100 Jahren ungeschützt dem Regen ausgesetzt (kein Dachvorsprung o.ä.). Entsprechend ist der Putz nicht mehr der Beste - aber dafür schaut die Wand ja eigentlich noch ganz gut aus :-).
Ansonsten: Grundwasser auf 8m Tiefe (oder noch tiefer), Boden ist generell sehr Schotter- bzw. Kieshaltig, also sehr durchlässig. Wasser wird nie dauerhaft an der Wand stehen. Verhältnis mit Nachbarn außerdem sehr gut, d.h. - ich hab ihm gesagt, was ich ungefähr vorhabe (Putz ausbessern, Dichtanstrich), er meint "Jo, des passt sicher." Und wenn was feucht werden sollte, müsste ich eben nachbessern, habe ich ihm versprochen. Von daher...

Sanierputz: Du meinst, der alleine würde genügen, wenn die Wasserbelastung gering ist? Ich bin bisher eigtl. davon ausgegangen, die Wand mit Putz/Kleber/whatever zu glätten und dann irgendeine Art von Dichtanstrich anzubringen. Der Kleber kostet ja eh nix - und die wenigen Meter, um die's hier geht, ist der Dichtanstrich auch nicht der Mega-Kostenfaktor. OK, insgesamt gehts zwar um 17 m, aber der Großteil davon ist beim Nachbarn auch nur Wand bzw. offenes Stadl, nur die hintersten 4-5 m hat er einen Lagerraum jenseits der Wand, da möchte ich eben jede Feuchte vermeiden.

Wasserbelastung also IMO eher gering, d.h.: Sanierputz, dann ... ? XPS u Folie?
oder Dichtanstrich (zumindest im Bereich des Raumes hinter der Mauer) zwischen Sanierputz und XPS?



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Re(3): Putz auf alter Wand ausbessern - wie u. womit?
21.10.2013, 12:08:31
Für eine aufzuklebende Dichtfolie brauchst Du eine glatte Fläche !!!

Viele Leute machen im Eigenbau dabei den Fehler, die Dichtfolie - z.B. Bituthene® - beispielsweise auf die unverputzte Schalsteinaußenwand eines Kellergeschoßes aufzubringen, wo der steinharte Zement-Mörtel da und dort aus den Fugen herausgequollen ist. Ein zuerst vorgeschriebener Bitumenanstrich wird äußerst spärlich aufgepinselt - kostet natürlich Geld ...
Die Schalsteine saugen stark - ein solchiger Anstrich sollte min. 2 bis 3mm dick auf der Fläche stehen - dies kostet eine ziemliche Summe an Geld !!! - also wird blos ein bischen Bitumen  aufgebracht - bei einer Kontrolle ist allzuoft auf zwei Drittel der Oberfläche nichts schwarzes von einem Bitumen-Anstrich zu sehen. Auf die daraufgeklebte Bituthene-Folie wird zumeist nur die vorhandene Aushub-Erde angepappt/in den Graben geschüttet. Mit der Zeit und Regenwasser verdichtet sich diese Erdschicht, presst die Folie fest gegen die Schalsteine und an tausenden Stellen, wo die Mörtelstreifen über die Schalsteinoberfläche ragen, bricht und reißt die Bituthene-Folie. Dieses Bituthene-Material kann sehr viel und kleine Mörtelkörnchen wulkanisierend ummanteln, aber ein 2cm überstehender Mörtelfugenstreifen ist einfach zu viel - 4000% Bruchdehnung hat das Material nicht !!!
Die Bituthene-Folie sollte auf einer Putzfläche vollflächig auf einem Bitumenvoranstrich kleben und nicht blos auf den rauhem Außenputz-Körnchen.

Wenn Du es dauerhalt machen möchtest, empfehle ich Dir - wie schon erwähnt - ein Armierungsgewebe (wie bei Vollwärmeschutzfassade) auf die Verputzoberfläche einzuspachteln und darauf erst mit Bitumen weiterzuarbeiten. Wenn der Putz irgendwo einen Riss bekommt hält dies länger die Fläche zusammen.

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Re: Putz auf alter Wand ausbessern - wie u. womit?
30.11.2013, 19:48:42
Wenn ich mir dein Foto anschaue, denke ich mir: "Solche Sorgen möchte ich haben". Das ist ja eine schöne trockene Mauer, wie man sie bei uns im Waldviertel selten sieht.
Ich habe hier in gutem Glauben ein altes Haus gekauft - in idyllischer Hanglage, in den Hang hinein gebaut. Ich musste es schließlich abreißen.
Man grub damals (wohl vor 1900) ein Loch in der Größe eines Hauses, legte Steine für die Mauern drauf (mit Lehm verpappt), ließ Löcher für die Fenster - und das war es. Der Fußboden wurde dann irgendwann später gelegt (keine Fundamentplatte).
Alle Sanierungsversuche der darauf folgenden Generationen machten alles nur schlechter und werden heute als Bausünden bezeichnet.
In der Zwischenzeit habe ich einiges dazu gelernt:
Wasser sucht sich seinen Weg. Man kann es nicht einfach aussperren, man muss ihm einen leichteren Abfluss gönnen. Mein Vorbesitzer hat die Außenwände verfließt (!) und innen wasserdichte Dispersionsfarbe aufgebracht, worauf das Wasser in den Wänden im Frühjahr weit über die Höhe der Fließen anstieg.

Letztlich wird es von der Feuchtigkeitssituation vor Ort abhängen, welche Maßnahmen sinnvoll und nötig sind (zwischen ortsüblich und sintflutsicher):
Grundwasserspiegel, Art der Feuchtigkeit, Lage der Mauer (Wetterseite oder Sonnenseite), Schräglage, auf welcher Höhe befindet sich der Fußboden des Nachbars ...

Es kann keinesfalls schaden, wenn du entlang der Mauer Schotter einbringst - entweder bis oben oder nur mit einer dünneren Humus-Schicht abgedeckt. Schon allein dadurch, glaube ich, könntest du den status quo fast erhalten (abdichten würde ich trotzdem).

30.11.2013, 19:49 Uhr - Editiert von hawi, alte Version: hier
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Re(2): Putz auf alter Wand ausbessern - wie u. womit?
01.12.2013, 10:02:18
Tut mir leid, Deine Geschichte - das wünsch ich natürlich niemandem.
Jedenfalls zeigt sich tatsächlich, was mir ein guter Freund (in der Baubranche tätig, Bauaufsicht) vor einer Weile gesagt bzw geraten hat: Es gibt am Bau bei einigen Dingen nicht "DEN Weg" bzw. "DIE Wahrheit". Bei manchen Problemstellungen gibt es mehrere Wege, zum Ziel zu kommen und manchmal weiß man erst nachher, ob es optimal war oder doch ein anderer Weg der bessere gewesen wäre.

Unsere Ausgangslage ist prinzipiell eh ideal. Ein so gut wie ebener Garten (minimal Richtung dieser Wand geneigt), tiefes Grundwasser (6-8 m), der Boden sehr schotterig - wenn man gräbt, stößt man bald auf Steine und Felsen.
Der Nachbar macht sich keine Sorgen und ist sehr kooperativ.

Jetzt ist ja noch ein schmaler Graben frei - wir haben die Erde beim planieren eben noch nicht bis zu diesem Nebengebäude hin aufschütten lassen, um das in Ruhe zu klären.
Wie vor 6-8 Wochen dieser starke Dauerregen war, hat sich dort trotzdem kein See gebildet, der Boden ist sehr durchlässig, das Wasser fließt einfach durch den Boden sehr gut ab und rinnt nicht auf der Oberfläche Richtung Wand.
Ich hab einiges an Steinen aus dem Boden geholt bei der Rasenneuanlage, die werd ich dort schon mal unten hinschütten.
Bleibt nur die Frage, was man mit der Wand macht. Kalkmörtel dick drauf plus Folie - wie inshit rät? Oder doch die modernere, dichtere Variante?



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