Geldvermehrung 2014
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Re(4): Geldvermehrung 2014 #L#
31.12.2014, 09:31:04
Ich bin viel konservativer veranlagt, als du denktst. Und ich schlafe gut mit meinen Anlagen.

Die Immo-Geschichte war eher witzig gemeint, weil mir klar ist, dass 95% der Österreicher den Satz weder verstehen noch glauben.

Faktum ist aber (nachzulesen im vielzitierten Buch) trotzdem folgendes:

3 Szenarien:
1) Kauf der Immobile über Kredit
2) Kauf der Immobilie in Bar
3) Mieten der Immobilie und Veranlagung der nicht für Kreditrückzahlung und/oder Kauf benötigten Mittel in ein sehr defensives Portfolio (80% AAA Staatsanleihen mit 1-3 Jahren Laufzeit, 20% Aktien Portfolio weltweit)

Bei 1&2 werden weitere Mittelzuflüsse auch in das Portfolio investiert - gleiches Recht für alle.

Diese 3 Szenarien wurden für den Zeitraum Nachkriegszeit bis heute jeweils mit realistischen Veranlagungsperioden durchgerechnet - für die USA und für Deutschland.

Ergebnis ist interessant, weil es kaum einer kennt: bis zu einem Zeitraum von 37 Jahren gewinnt IMMER das Mietszenario! Erst ab 37 Jahren gewinnt der Bar-Kauf.

Das Kaufszenario verschlechtert seine Perfomance aber signifikant, wenn man zwischendurch die Immobilie wechselt, weil die Transaktionsspesen (Notar, Grundbuch, Makler...) enorm hoch sind.

Was niemand derzeit weiß ist, dass Immobilien nach der Inflation eine enorm schwache Performance haben max 1-2%! Alle sehen derzeit nur, dass die Immobilienpreise in Wien explodiert sind. Das ist aber ein temporäres Ereignis. Immobilienpreise können auch wie der Ölpreis fallen, Amis können ein Lied davon singen. Das heißt, die Volatilität von Immobilienpreisen ist deutlich höher als geglaubt, was bedeutet, dass man ein Kapital-Risiko eingeht, für das es relativ wenig Ertrag gibt.

AAA Anleihen performen besser als Immobilien - im Langfristvergleich.

mfg lukas

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Re(5): Geldvermehrung 2014 #L#
31.12.2014, 11:45:29
Hallo Lukas,

das ist absolut okay und wenn es für dich aufgeht freu ich mich mit dir! Ich glaube es ist generell schwierig jemanden ein passendes Investment zu empfehlen, da ist einfach viel Individualität dabei je nach persönlichem Lebensstil/Art.

Wenn es gerade in die richtige Zeit passt und man auch das Glück hat dann gut, aber ob es der richtige Zeitpunkt für den Einstieg war weiß man immer erst später - und nicht für jeden ist es die richtige Taktik einfach alles aussitzen zu wollen oder können.

Was ist wenn Du anhand des MSCI Index  in den Jahren vor der Jahrtausendwende eingestiegen bist oder 2005 bis 2008 oder von mir aus jetzt wenn alle eine Crash erwarten?
Unabhängig davon ob man es kann abzuwarten oder nicht weil sich die persönlichen Lebensumstände einfach ändern: bist Du zum falschen Zeitpunkt eingestiegen geht sich das mit dem Plus am Ende egal wie viele Jahre Du wartest nicht aus - inflationsbereinigt.  
Bist Du z.B. im Jahr 2000 eingestiegen dann brauchst das Geld irgendwann 2008 nachdem Crash bis 2011 gebraucht hast dann hast ein Problem. Und wenn man die Inflation bedenkt ein wirkliches Problem. Und das kannst du auch nicht aussitzen den die Jahre vergehen wie im Flug und mit der Inflation holst Du das nie wieder auf und wenn dann nur mit Glück, dann geht es wieder um den richtigen Zeitpunkt der eben nicht leicht zu treffen ist.

Aber wie gesagt, das ist eine individuelle Geschichte, ich würde zuerst auf Variante 1 oder 2 setzen ;-)

Liebe Grüße,
terrence

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Re(7): Geldvermehrung 2014 #L#
07.01.2015, 08:07:52
Hochinteressanter Denkansatz - aber der Vergleich hinkt natürlich gewaltig und lässt viele andere Vorteile des Häuslbauens ausser acht. Wobei ich jetzt nichts über andere Anlageformen schreiben kann, ich bin ein relatives Nackerbatzl, börsenmäßig gesehen.

Ich hab vor 3 Jahren den Schritt zum Häuslbauen gewagt. Mir ist völlig klar, dass dieses Haus keine unglaubliche Performance hinlegen wird. Das, was eine Immobilie an Wertsteigerung erfahren könnte, verliert sie ja gleichzeitig, da sie älter und abgewohnter wird, Tag für Tag.
Ich habe mir auch die Gesamtgeschichte nie komplett durchgerechnet. Für mich zählt nur, was ich im Monat bezahle - denn wenn ich miete, muss ich ja auch bis ans Ende meiner Tage monatlich Miete bezahlen.
Die Tatsache, dass ich irgendwann keine Raten mehr bezahlen muss, wird durch die Tatsache, dass alle 10 Jahre irgendeine größere Reparatur ins Haus steht, wohl auch wieder mehr als aufgefressen.

Von daher zahl ich unterm Strich mehr oder weniger dasselbe im Monat fürs Wohnen, habe aber deutlich geringere Energiekosten und vom ersten Tag an das Gefühl, in den eigenen 4 Wänden zu sein und mich mit keinem Nachbarn und keinem Vermieter rumärgern zu müssen.
Dass man sowieso sein Leben lang fürs Wohnen zahlt, is ja eh klar.
Ich weiß, dir ging's jetzt weniger um den Vergleich kaufen/mieten sondern eher im Analogien zwischen Aktienanlage und Immobilienanlage... aber just my 2 cents. ;-)




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Re(9): Geldvermehrung 2014 #L#
07.01.2015, 14:55:42
Dass die Menschen so seltsam unlogisch (wie du und ich) agieren wurde
analysiert. Sowohl du als auch ich schenken ja Geld her, dadurch dass wir in
unseren Eigentumshäusern wohnen, anstatt diese zu mieten.


Aber ist es tatsächlich so? Ich habe einen Großteil meiner Ersparnisse reingesteckt, dafür bezahle ich momentan deutlich weniger im Monat als zuletzt Miete.
Außerdem hätten wir unser ehemaliges Mietverhältnis ohnehin bald beenden müssen, da das Haus schlicht zu klein wurde. 3 Kinder, Arbeitszimmer nötig. Die Auswahl an Mietshäusern ist im Süden von Wien relativ bescheiden und wenn wir ein größeren Haus hätten mieten wollen, ohne uns dramatisch zu verschlechtern, also ähnliche Region, ruhige Lage, südlich ausgerichtet, Garten, aber eben 6 statt 4 Zimmer, so hätten wir wahrscheinlich incl. Energiekosten an die 2.000,- € im Monat hinblättern dürfen.

Von daher sah ich das - bei aller EFH-Romantik - durchaus auch nüchtern so:
Momenten sind die Zinsen im Keller - Geld am Konto ist also schlecht.
Großes Haus im Süden von Wien mieten - sehr teuer.
Günstig gebaut und Eigenmittel eingesetzt: Ich profitiere ab sofort von recht geringen Kreditraten, geringen Energiekosten und der 2012 noch sehr hohen NÖ-WBF.

Ich müsste also geschätzte 500-700 € monatl. mehr bezahlen, um ein Haus in vergleichbarer Lage zu mieten. Und große Reparaturen sehe ich in den nächsten Jahren nicht auf mich zukommen...

Aber klar, ich weiß schon, was du meinst, aber der Einzelfall schaut natürlich trotzdem immer noch anders aus. Im Prinzip sehe ich das so: Man wohnt und zahlt dafür sein Leben lang.
Der einzige wirkliche Unterschied zwischen kaufen und mieten ist im Endefekkt folgende Frage: Werden die Kinder was erben oder nicht? Das wäre für mich jetzt alleine nicht ausschlaggebend gewesen, ist aber ein netter Side-Effekt. Alleine das Grundstück sollte in 30 Jahren schon einen guten Wert darstellen, auch, wenn unser Haus dann nicht mehr ganz taufrisch ist.




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