Quantitative Easing
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Re(9): Off Topic
20.01.2015, 22:21:07
Ich denke, dass die Eliten Europas schon seit Längerem einen Weg der Vertiefung der EU in Richtung eines Staatenbundes gehen. Viele der EU Aktivitäten gehen über den Wirtschaftsclub hinaus.


Ja das mag schon so sein. Leider gehen die Eliten diesen Weg ohne den Bürger. Das geht garantiert in die Hose. Es geht den Leuten einfach zu schnell, Brüssel und seine Institutionen ist sehr weit weg und die lokale Politik belügt die Bürger über Brüssel was das Zeug hält. Den "Eliten" ist das Wurst. Die sind hoch gebildet, kaufkräftig (weil zumeist Erben), mobil und weltgewandt. Die verstehen die tagtäglichen Probleme der Bürger oft gar nicht.


Daher wäre es durchaus möglich, die Richtungsfrage zu thematisieren, dann abzustimmen und auf Basis des Ergebnisses weiter zu handeln. Die Konsequenzen wären namlich durchaus interessant.


Wenn du heute irgendwas über die EU abstimmen lässt, dann wirst du garantiert verlieren. Völlig Wurst, wie gut die Idee auch sein mag. Wenn man sich ansieht, weswegen heute die Leute "gegen die EU" auf die Straße gehen und wie wenig allgemeines Wissen über die EU vorhanden ist, ist das auch kein Wunder. Wenn ich da manchmal in der Verwandtschaft herumfrage stehen mir die Haare zu Berge.


Bei einer Vertiefung steigt England aus, bei einer Verflachung Griechenland.


Dass GB aussteigt ist eh längst überfällig. Wer sich so verhält wie die hat es nicht verdient, dabei zu sein. Aber Griechenland? Egal was passiert, Griechenland würde bei einem Ausstieg nur verlieren.


Die von dir genannte Europäische Kultur sehe ich nicht so stark mit den Staaten verknüpft,  sondern viel stärker mit den Sprachen und Regionen. Und die würde ich keinesfalls aufgeben.


Diese Regionen definieren sich faktisch über die gemeinsame Sprache, die letztlich den Kulturraum bildet. Das will keiner aufgeben. Jedenfalls nicht auf die kurze Sicht.


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Re(5): Quantitative Easing
Fly
21.01.2015, 19:52:25
Nur ist dieser spekulative Gewinn halt immer noch ein Pyramidenspiel. Weil eben keine Realwerte den "Erwartungen" (na sagen wir vielleicht realistischer Luftschlössern) der Analysten gegenüberstehen. Es ist ja real nix zu holen aktuell. Wir sind bei einem Wachstum das von dem was da an "Ertrag" rausschauen soll um mindestens den Faktor 5 unterlegen ist! Wie soll das langfristig gehen? Das muss zwangsläufig wieder in einer platzenden Blase enden. Nur dass diesmal die Staaten keine Kohle mehr haben um es auch abzufangen.

Und im Endeffekt sind es IMMER Kredite die in die Börse gestopft werden. Schau Dir die Eigenkapitalreserven von Banken an! Sofern sich seit meiner Revisorprüfung nicht viel geändert hat (gut, ist schon etwas her) sind's grad mal 8% EK. Und selbst die liegen nicht flüssig rum sondern sind üblicherweise in langfristigen Papieren gebunden. Wennst mit so 'nem Zustand einen Kredit von eben dieser Bank haben wolltest würdest nicht mal zu einem Beratungsgespräch gebeten werden.

Die Trennung von Investment- und Geschäftsbanken wäre das ALLERMINDESTE gewesen, was nach dem großen Krach 2008 passieren hätte müssen. Sagen Dir unter der Hand auch die Banker selbst, aber blöd werden's sein und's Maul aufmachen...

Und ansonsten simma uns eh einig. :)

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There's a typo in the Bible.
It should read "The geek shall inherit the earth".
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Re(6): Quantitative Easing
21.01.2015, 13:35:34
Die EZB hat nur monetaristische Mittel in Händen.


Klar. Ich werfe der EZB in dieser Hinsicht nichts vor. Nur dass sie halt Reiche immer reicher macht wenn sie mit immer noch mehr billigem Geld die Börsekurse aufpumpt.



Die Staaten können deinen Wunsch wie folgt umsetzen:

A) durch gesetzliche Definition von Mindestgehältern

B) durch Erhöhung der Beamtengehälter, um damit Druck auf die Privatwirtschaft
auszuüben

Option A wird in Deuschland diskutiert und birgt die Gefahr, dass du ganze Branchen killst. Dazu haben sich die McJobs (Hartz) gerade in DE als Erfolgsstory bezüglich Beschäftigungszahlen gezeigt.


So gesehen ist der Zivildienst die beste Erfolgsstory ever. Dabei ist es nichts anderes als ein erfolgreiches Modell für Sozialdumping. Nein, nein - so funktioniert das sicher nicht. Harz-IV ist kein Erfolgsmodell. Es ist die systematische Verelendung der Massen. Das kann kein Ziel sein und erst Recht kein Erfolg.

Das Beispiel Schweiz zeigt, dass es keinesfalls ganze Branchen killt, wenn man seine Arbeitskräfte fair bezahlt. Dort kann eine Supermarktangestellte von ihrem Gehalt noch leben. Man darf ja nie vergessen dass solche Modelle wie 1€-Jobs das Kostengefüge für alle Arbeitgeber verdrehen. Wenn ein Anbieter solches Personal kriegt, müssen die anderen nachziehen. Das ist eine Negativspirale, die bei Jobs endet, wo Leute 40h+ arbeiten aber von Staatsgeld leben müssen. Und das alles nur damit ein paar Dinge des täglichen Bedarfes ein paar Cent günstiger sind. Auch für mich als eigentlich Liberalen hat das absolut keine Zukunft. Schröder hat da ein Monster von der Leine gelassen.



Option B kannst du vergessen, weil die staatlichen Budgets bereits hoffnungslos überzogen sind und die Wirksamkeit sehr langsam ist.


Das sehe ich nicht so. Die große Schar der Staatsdiener ist kein homogener Block. Das Problem im Bereich der öffentlich Bediensteten ist, dass es eine stetig kleiner werdende, hochprivilegierte Kaste gibt der eine relativ schlecht bezahlte und ungesicherte Gruppe gegenübersteht ("Vertragsbedienstete"). Jetzt mal von den miesen und unterbezahlten Kettenverträgen abgesehen, mit denen junge Lehrer an den Schulen abgespeist werden. Der Bereich ist alles andere als homogen.

Dazu kommt die längst überfällige Umstellung der Services der öffentlichen Hand auf die digitale Welt. Da wird man einerseits einige Papierschlichterjobs nicht mehr brauchen und andererseits aber gut qualifizierte Leute benötigen. Da gibt es in diesem Bereich noch viel zu tun.



Ansonsten sind die Löhne ein Thema zwischen Arbeitsnehmern und Gebern auf dem Arbeitsmarkt. Das wars! Oder träumst du von Planwirtschaft?


Natürlich sind die Löhne etwas, was sich am Arbeitsmarkt zu bilden hat. Aber das Arbeitskräfteangebot ist keineswegs etwas, was völlig unbeeinflusst vom Himmel fällt. Das ist massivst politisch beeinflusst. Sei es durch Frühpensionierungen, durch die Steigerung der Frauenwerbsquote oder auch durch die Öffnung der Arbeitsmärkte in Richtung von Ländern mit niedrigeren Lohnniveaus.

Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang ja dass die Erwerbstätigkeit in Österreich steigt, aber gleichzeitig auch die Arbeitslosigkeit. Denn eigentlich müsste das Arbeitskräfteangebot in so einer Situation aber sinken. Tut es aber nicht.

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Re: Quantitative Easing
23.01.2015, 03:24:04
das Problem wird sein dass eine Bank ja nicht blöd sein wird mit dem frei verfügbaren Geld Kredite anzubieten die nicht viel abwerfen (bei dem heutigen Zinsniveau) und nebenbei noch ein hohes Ausfallsrisiko haben gegenüber anderen Anlageformen. Das Geld wird irgendwo anders investiert (Währungen, Aktien, Fonds, Rohstoffe, ... zocken halt) und landet sicher nicht in der Realwirtschaft.

Irgendwie hat die EZB da versäumt vorzuschreiben was jetzt mit dem Geld bis wann passieren soll und auf ewig können die Nationalbanken die aufgekauften Staatsanleihen ja auch nicht halten, also muss das dann auch wieder mal der Steuerzahler berappen (halt nicht in naher Zukunft sondern verschoben auf Jahrzehnte).

Also jene großen Haie die auf dem Börsen/Bankenparkett unterwegs sind haben zurzeit sicher Partystimmung, so einfach ists noch nie gegangen Schulden in Geld umzuwandeln (indirekt, braucht man nicht mal einen der einen Kreditvertrag unterschreibt). Der normale Bürger verliert dadurch an Kaufkraft, Importe werden teuer (Öl, Gas, ...) und damit hilft er noch bei der Umverteilung von unten nach oben (wenn der Ölpreis wieder mal auf 120$ klettert werden wir dann schön blöd schauen). Leider fehlt da auch noch die Finanztransaktionssteuer die wenigstens ein wenig von dem Geld wieder zurück zum Staat fließen lassen könnte oder zu wilde Zockerei zu verhindern.

Die Firmen/Bürger die Geld hätten zu investieren wollen nicht (zu unsicher zurzeit) und alle anderen die Geld leihen wollen brauchen bei der Bank genau so viel auf der Kante wie sie leihen wollen was dann ja unsinnig ist.

Wird das selbe wie in Japan passieren leider, dort hat das auch nicht recht funktioniert (gleiches wurde dort versucht).
Warum die EZB so große Angst davor hat eine Inflation von 0,1 - 1% zuzulassen verstehe ich sowieso nicht.

Schön langsam gefällt mir die Idee der Freiwirtschaft immer besser ...
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würden Wahlen wirklich etwas ändern wären sie schon verboten.
23.01.2015, 03:31 Uhr - Editiert von Bullseye2550, alte Version: hier
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