wird Motorradfahren immer gefährlicher?
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wird Motorradfahren immer gefährlicher?
07.06.2015, 15:46:53
Seit das Wetter nun in Richtung "Sommer" tendiert, vergeht kein Tag, in der in der Zeitung nicht von schweren Motorradunfällen berichtet wird. Heute, Sonntag, schon wieder mehrere Fahrer die unfreiwillig von ihrem Bike absteigen mussten, und das nur in meinem Bundesland - hochgerechnet auf ganz Österreich schaut es heuer wohl ziemlich schlimm aus. Genauso oft wie Fahrfehler vom Biker sind leider oft auch Autolenker schuld, die das Zweirad übersehen. Und wer auch immer schuld ist, die Verletzungen sind jedesmal schwer (Notarzt, Rettung, Hubschrauber, Leichenwagen).

Als ich vor 22 Jahren meinen A-Schein gemacht habe, war das längst nicht so arg. Da waren Biker seltener, die Motorräder nicht so brutal stark (damals gabs auch noch ein 100PS Limit) sowie generell weniger Verkehr und auch die Autofahrer waren nicht so von der Umwelt abgeschnitten (schwere Autos mit guter Schalldämmung, Multimediaequipment und Klimatisierung prägen heute das Strassenbild).

Sollte man daruber nachdenken strenger zu reglementieren (zb Leistungsbeschränkung) oder Motorradfahren gleich ganz zu verbieten? Ich für meinen Teil habs jedenfalls vor ein paar Jahren aufgegeben, die Maschine steht seit längerem ohne Anmeldung in der Garage - es ist mir mittlerweile zu gefährlich geworden, wenn der Vertrauensgrundsatz einem Misstrauensgrundsatz gewichen ist (anders gehts imho heute im Verkehr nicht mehr) macht das keinen Spass mehr.

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Re: wird Motorradfahren immer gefährlicher?
07.06.2015, 17:42:44
Sollte man daruber nachdenken strenger zu reglementieren (zb
Leistungsbeschränkung) oder Motorradfahren gleich ganz zu verbieten?

unbedingt, nur mehr mopeds oder besser fahrräder erlauben, da kann nichts passieren... oh, moment...

die Motorräder nicht so brutal stark (damals gabs auch noch ein 100PS Limit)

mag sein, dass sie deutlich mehr bums als damals haben, jedoch darfst auch die elektronik und motorentechnik nicht vergessen. abs, schlupfregelung auf der einen seite und butterweiche gasannahme auf der anderen. wenn man also nicht deppat fahren will, so muss man auch nicht.
ein zusätzlicher punkt sind die besseren strassen, denn viele beliebte strecken sind mit gutem asphalt ausgebaut (kann auch ein nachteil=einladung sein) und haben einen unterfahrschutz in den kurven. auch die reifentechnik ist nicht stehengeblieben und vermutlich hast heute weitaus mehr grip als damals.

  Genauso oft wie Fahrfehler vom Biker sind leider oft auch Autolenker schuld,
die das Zweirad übersehen.

und was sagt uns das? ein schwächeres motorrad hätte den unfall nicht verhindert, also kein grund da irgendwelche pseudoschutzvorkehrungen zu treffen. gibt jetzt schon streckenabschnitte mit "70 - nur für motorräder" obwohl dort eigentlich genau nichts gefährlich ist. ein paar km weiter (nach ende der beschränkung) bretterst als unwissender mit erlaubten 100 auf eine kehre zu, die nichtmal durch ein schild angekündigt wird.

  macht das keinen Spass mehr.

jeden macht was anderes spass. ich fahr zb größtenteils gemütlich innerhalb der erlaubten vorschriften durch die gegend, trotz ausreichend ps.

Als ich vor 22 Jahren meinen A-Schein gemacht habe, war das längst nicht so arg.

da waren auch autos seltener und viele fahrer haben weiter als bis zur eigenen stoßstange gedacht, mal den rückspiegel verwendet und keine statusmeldung in facebook absetzen müssen.

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Re(5): wird Motorradfahren immer gefährlicher?
11.06.2015, 20:34:21
Zwischen dem wirklichen Können und der Masse wirds immer einen Unterschied geben. Ich bin z.b. auf der Bremse gut unterwegs, aber ich fahr ned nur auf der Straße und dort niemals am Limit sondern mit ausreichend Buffer. In den Fahrsicherheitstrainings war ich damals mit meiner Maschine ohne ABS eigentlich immer vorn dabei was km/h vs Bremsweg anbelangt hat und ich bin bei weitem kein Profi! Mittlerweile hab ich auch eine mit ABS, aber das kann ich zumindest komplett konfigurieren und auch fast ganz abschalten.

Im Nassen schaut die G'schicht auch wieder anders aus. Es gibt sogar ABS mit denen du in Schräglage voll in die Eisen steigen kannst.

Das Problem ist ja eigentlich dass sich viele Leute überhaupt Schrecken. Ich fahr mit dem Bike so dass jeder mein Feind ist und wenn ich zu einer Kreuzung zufahre, dann rechne ich bereits vorab dass mich jemand übersieht oder den Vorrang verletzt. Mit dieser Fahrweise kannst 75% der Schrecksituationen vermeiden, denn wenn jemand erst die Situation theoretisch durchspielt wenn er mittendrin ist, dann ist es oft zu spät.
Gibt z.B. genug Leute die sichs auf der Landstraße voll geben als obs kein morgen gäbe und sich dann wundern warum jemand Rollsplit auf der Ideallinie verteilt hat. Ich bin halt das feige Hendl und geh schon davon aus dass in der nächsten Kurve was liegt. Ich fahr auch gern mit einer kleinen Gruppe von 1-3 Leuten mit denen ich übers Headset im ständigen Kontakt steh, dann kann man sich auch gegenseitig warnen.

Ich bin eher der Typ der sichs dafür am Ring voll gibt und dort den Schalter im Hirn umlegt.


LG Mike



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Re(4): wird Motorradfahren immer gefährlicher?
08.06.2015, 07:30:39
dass es schwieriger wird beim Langsamfahren das Gleichgewicht zu halten.

nochmals: man kann noch so gut langsam rollen können, diese wullst, die gerne an den vordersten ampelplätzen entsteht ist aber ein hund. an kreuzungen mit viel verkehr sind dort in wien vermehrt betonfelder, die genau diese überdurchschnittliche aufwölbung verhindert.
das mag nur ein grund sein, mit sicherheit gibts zitterer, die zwar durch wollen aber ihr gerät nicht im griff haben.

wo du herkommst, aber bei uns im südl. NÖ sind locker mehr als die Hälfte zu
dumm für schnelle Ampelstarts.

grad bei den landeiern hätte ich das gegenteil erwartet. solange es gradeaus geht sind geschwindigkeitsbeschränkungen sowieso nur eine empfehlung, in kurven erkennst erst den unterschied zwischen gradeausangaser und halbwegs vorhandener beherrschung und ich red da noch lange nicht von depperten "am rutscher" oder "am knie" patienten.

Weils einen abbiegenden Biker mit dem dämlichen "2 Finger nach unten"-Gruß
winken müssen

dafür gibts mehrere möglichkeiten:
1) wegfahren, grüßen, in die zweite schalten
2) wegfahren, mitn kopf nicken, ...
3) wegfahren, garnichts machen
4) die von dir erlebte und sehr seltsame variante

Was soll der Blödsinn mit den Fingern? Sind das die ganz coolen Kids? Sowas bescheuertes hab ich schon länger nicht mehr gesehen....

siehst wohl nicht oft sich begenende biker. das hat absolut nichts mit coolen kids oder bescheuert zu tun, das liegt einfach daran, dass bike idr keine "ich bin ich und alle anderen sind mir wurscht"-typen sind/sein sollten. als es noch deutlich weniger autos gab(würd die grenze mal bei den 70er jahre ziehen), war das grüßen auch unter autofahrern üblich, besonders in abgelegenen gegenden. heute durch die verkehrsdichte logischerweise unsinnig. bei motorradfahren, sprich alles was wie ein motorrad aussieht, auf die autobahn darf und >250ccm hat sowie nach belieben bikes/trikes, wird gegrüßt.

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Re: wird Motorradfahren immer gefährlicher?
08.06.2015, 13:29:40
Als ich vor 22 Jahren meinen A-Schein gemacht habe, war das längst nicht so
arg. Da waren Biker seltener, die Motorräder nicht so brutal stark (damals
gabs auch noch ein 100PS Limit)


Auch ich habe das Motorradfahren nach einem (Fremd-)Unfall dessen Zeuge ich etwa zwei Minuten und einem auf der Straße liegenden Oberschenkel danach, aufgegeben.

Meine Erfahrung, der ich seit meinem 14.Lebensjahr (auch schwarz natürlich) mit Motorrädern gefahren bin war: Die heutigen komfortablen Super-Motorräder verleiten einfach zum Unterschätzen der Geschwindigkeit. Super Federung, Super Bodenhaftung der Reifen - und der Fahrer merkt erst gar nicht mehr die Geschwindigkeit.

Den Unterschied machte ich aus, als ich mir von einem Oldtimer-Freund eine Puch 250 TF für zwei Tage ausborgen durfte. Diese "Hirnpreller", wie ein Altvorderer immer zu sagen beliebte, rüttelten und schüttelte schon bei 60 km/h, in den Händen bekam man bei 80 schon die berüchtigten "Ameisen".  Dagegen schwebte ich auf der 1000er GT von Kawa noch mit 170 (ja, ich fuhr so schnell auch auf Autobahnen - und noch drüber) so gut wie problemlos in meiner Schutzkleidung und dem Windleitschirm am Lenker dahin.

Genau darin liegt mMn der Unnrschied, warum heute auch so viele ältere Biker, die sich den Motorradtraum "ihres Lebens" nun finanziell verwirklichen können  schwer bis tödlich verunglücken. Obwohl die Straßen generell etwa mit jenen der frühen 1960 nicht mehr vergleichbar sind - aber genau deshalb  so zum Bolzen verleiten.

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