"Warum ich es hasse, Steuern zu zahlen"
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Re(6): "Warum ich es hasse, Steuern zu zahlen"
19.04.2016, 18:41:25
Österreich war 1999 ein Sanierungsfall, vergleichbar mit heute. Das weiß halt heute keiner mehr. Damals stand Österreich in der Schuldenliste der Euroländer an vorletzter Stelle. Hinter Griechenland und vor Schlusslicht Portugal. Das war das Erbe von Rot-Schwarz. Die Steuerquote betrug 45%. S/B hat sie gedrückt und seit 2007 steigt sie wieder an. Und die Schulden gleich mit. Geld ohne Ende und man kommt einfach nicht aus damit. Das ist immer dann wenn die SPÖ mit in einer Regierung sitzt.

Von 2001-2006 stiegen die Schulden von 142 auf 161 Mrd. Gemessen am BIP sind sie von 67% auf 62% gesunken; vor S/B sind sie, gemessen am BIP, 20 Jahre lang konstant gestiegen. Von 2007-2012 stiegen die Schulden dann von 165 auf 228 Mrd. (von 60% auf 74%). Heute haben wir um ca. 100 Mrd. € mehr Schulden als 2005.

2010 wurde die Berechnung der Verschuldung umgestellt. 2012/alt lagen wir bei 228 Mrd. (74%), 2012/neu bei 260 (81%). 2016 liegen wir prognostiziert bei 296 Mrd. € Schulden. 8 Jahre nach der Krise schafft es die politische Kaste immer noch nicht, ihr Budget zu kontrollieren. Unpackbar ist das.

Mit solchen Zahlen wäre Österreich von der Schuldenkrise 2008 erdrückt worden, so wie Griechenland. Schwarz-Blau hatte die Hausaufgaben erledigt und wurde mit dem nassen Fetzen davongejagt. Aber die Koalition hatte den Spielraum dafür geschaffen, dass wir die Krise relativ gut überwunden haben. Seither geht es wieder bergab. Denn alles, was die Roten wirklich können, ist das Maul aufreissen und das Geld anderer Leute beim Fenster rauswerfen. Gusenbauer hat das noch etwas abgemildert, aber deshalb wurde er wohl auch von den Genossen abserviert.

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Re(8): "Warum ich es hasse, Steuern zu zahlen"
19.04.2016, 18:57:33
Unterm Strich kam dabei vor allem rum dass alles was da verschachert wurde für den Endverbraucher auch gleich noch teurer wurde. Muss jetzt ja Gewinn abwerfen.


Was wurde verkauft und was wurde aufgrund des Verkaufes teurer? Verkauft wurde:

Die Telekom Austria. Wurde Telefonie seither teurer?

Die voestalpine. Die ist seither so profitabel wie nie und beschäftigt so viele Menschen wie noch nie (=Steuern und Abgaben hierzulande). Die PSK. Die wurde von der damaligen Gewerkschaftsbank BAWAG gekauft. Die erzrote BAWAG hat mit den stillen Reserven der PSK ihre Karibik Zockereien bereinigt. Sicher auch Schuld von S/B, oder?

Dann noch die Austria Tabak. Rauchen wurde teurer, ja. Aber nicht wegen des Verkaufes, sondern wegen der Steuern. Gleichzeitig kamen durch die EU neue Anbieter auf den Markt. Der Staat hat jedenfalls profitiert und profitiert immer noch. Nur die Roten haben ein Reservat weniger, wo sie ihre Leute unterbringen können.

Und die Post. Wurden Briefe teurer? Stiegen sie mehr als vorher? Die Post hat nach wie vor ein Briefmonopol. Die ganze Privatisierung war kein besonderes Geschäft für die Aktionäre.

Dann hätten wir noch die BUWOG. Gut, da wird ja noch prozessiert. Ob die Erträge der BUWOG aber für den Staat in irgendeiner Form ein Geschäft gewesen sind, steht in den Sternen. Dass Private eines draus machen wollen, kann man ihnen nicht verdenken. Die aktuellen Entwicklungen am Mietsektor sind jedenfalls nicht dieser Privatisierung anzulasten.

Am Ende war dann noch die AUA, die wir mit 500 Mio Mitgift losgeworden sind, damit der Staat nicht weiter die Verluste der Airline fressen muss. Wurde fliegen seither teurer?

Alles in allem wäre ich mir nicht sicher, ob das für den Bund nicht ein doppeltes Geschäft war. Einerseits hat man Erlöse aus dem Verkauf, andererseits brachten diese Assets eh keine Erträge. Wozu also behalten?

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Re(10): "Warum ich es hasse, Steuern zu zahlen"
20.04.2016, 12:45:44
Also die Austria Tabak zu verkaufen, war aber aus meiner Sicht kein gutes
Geschäft. Anstatt die Kuh zu melken haben wir Sie geschlachtet.


Die Kuh wird ja eh weiterhin gemolken. Tabak unterliegt nach wie vor der Monopolverwaltung und es gibt eine eigene Tabaksteuer, die für Milliardeneinnahmen sorgt. Ganz unabhängig davon, ob das Gfrast in Österreich produziert wird oder nicht.


Der Käufer hat das Geld vom Kauf schon wieder herinnen und verdient gut daran.


Das kann sein, aber dann redet man nicht davon, ob man verkauft, sondern zu welchem Preis man verkaufen soll. Dass das nicht immer oder nur selten koscher abläuft, ist bei uns ja eh guter Standard. Das ist immer zu hinterfragen.


Ja Blau Schwarz das waren Reformer, da ist was passiert. Aber nicht mit der richtigen Methodik für mich. Österreich war auf einmal der größte selbst Selbstbedienungsladen, alles wurde umgefärbt egal was es kostete.


Das macht jede Partei und sie muss es machen, denn sonst verliert die Parteiführung die Unterstützung der eigenen Leute. Es geht gar nicht anders. Die Menschen sind keine Altruisten. Nicht mal die Grünen sind das.


Ja Österreich braucht Reformen, Österreich muss sparen, man muss Lösungen für alle Seiten der Gesellschaft finden. Aber für Gürtel enger Schnallen und sparen Wählt einem dann keiner mehr, so weit ist Österreich noch nicht.


Das ist richtig. Fürs erste würde es schon reichen, wenn mal die Regierungsfarben wieder wechseln würden. So wie das in einer Demokratie ja auch vorgesehen ist. Dabei ist es mir egal, ob das rot-grün oder schwarz-blau ist. Oder rot-blau oder schwarz-grün. Oder irgendwas mit pink. Das Wichtige ist, dass ein Wechsel stattfindet.


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