"s Identity" der ErsteBank
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Re(7): "s Identity" der ErsteBank
19.07.2019, 09:47:27
Also Kostengründe kann ich mir kaum vorstellen, die SMS, selbst abertausende
kosten quasi nix

... und selbst die paar Cent werden den Bankstern schon zuviel.

Gebühren und Kosten für Kunden werden immer mehr, während die Leistung und der Service zurück gefahren werden. Das nennen sie dann Effizienz und ist deren Vorstellung von Gewinnoptimierung. Ich nenne das Abzocke!

Betreffend abschaffen der SMS - TANs wird als Ausrede aktuell die PSD2 - Richtlinie heran gezogen. Tatsächlich ist die SMS - TAN gemäß PSD2 durchaus zulässig!

Die Bankster sagen übrigens, daß die SMS - TAN wegen der PSD2 - Richtlinie eingestellt wird. Was ja auch nicht bedeutet, daß die SMS - TAN verboten ist. Das ganze wird dabei aber so formuliert, daß die Kunden glauben, daß die SMS - TAN durch die PSD2 verboten wäre. Solche beabsichtigten Mißverständnisse nenne ich übrigens Verarsche!

Betreffend PSD2 haben die Bankster tatsächlich folgendes Problem:

Bisher wurden nur die Transaktionen mit einer Zwei - Faktor - Authentifizierung bestätigt. Durch die PSD2 wird jetzt bereits beim Login eine entsprechende qualifizierte Authentifizierung verlangt. Das bedeutet, daß für jeden Login bereits eine SMS gesendet werden müßte. Kunden loggen sich wesentlich öfter ein als sie Überweisungen vornehmen. Dadurch würde die Anzahl der SMS deutlich steigen. Und diese Kosten wollen sich die Banken eben sparen. Daß viele Kunden weiterhin die SMS - TAN verwenden möchten, das ist den Bankstern sch... egal.

Daß die alternative push - TAN ein beachtliches Sicherheitsrisiko beinhaltet, das ist ein weiteres Problem. Aber das ist eine andere Geschichte. (Fortsetzung folgt)


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Re(3): "s Identity" der ErsteBank
19.07.2019, 09:56:29
Es ist deutlich sicherer, weil es zu einer end to end verschlüsselten und ...

"End to End" ist nur ZWISCHEN den Enden sicher. Die SMS - TAN ist mindestens so sicher, wenn nicht sogar besser. Daß diese push - TANs angeblich so sicher sind, das ist mMn nur ein Märchen. Ich gehe davon aus, daß der Paula ihr Papa auf der Lohnliste einer Banken - IT steht; isn´t it?

Das Problem bei "End to End" sind immer die Enden.

Das eine Ende ist die Banken - IT. Daß diese relativ sicher ist, da habe ich wenig Bedenken. Die Banken werden daher immer behaupten können, bei uns war alles sicher. Schuld kann nur der dumme Bankkunde gewesen sein. Ein eindeutiger Gewinn für die Banken aber nicht für die Kunden; denn ...

Das zweite Ende ist auf der Seite der Kunden. Und auf diesem Ende wird meistens ein Spielzeugcomputer (=Smartphone) verwendet. Bedient werden diese Spielzeuge durch "Digital Illiterates" aus der Generation "Wischi Waschi". Nun das ist wohl die perfekte Einladung für Diebe jeder Art. Die Schuld ist dann eindeutig auf der Seite der Kunden.

Das Push - TAN - Verfahren ist mehrfach schrottig und sollte nicht eingesetzt werden. Die Push - TAN ist keine Zwei - Faktor - Authentifizierung! Die Erklärung dazu allerdings aus einem wesentlich kompetenterem Munde:

Vincent Haupert ist IT - Experte an der Uni Erlangen - Nürnberg und ist Spezialist auf dem Gebiet Sicherheit bei Banking - Programmen. Er hat bereits 2015 seiner Bank gezeigt, wie man die push - TAN aushebelt.

Vincent Haupert hat eine Keynote am Congress vom Chaos Computer Club gehalten. Das Thema war: "(Un)Sicherheit von App-basierten TAN-Verfahren im Onlinebanking". Ein Video von Dieser Keynote findet man auf Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=MYAwe-etEU0

Die Keynote dauert 31 Minuten und beschäftigt sich mit dem Thema "push - TAN" inklusive einer Demonstration wie er seiner Hausbank (Sparkasse) den Popo öffnet.

Have Fun!

Wer nach der Keynote noch eine Push - TAN am Smartphone verwenden möchte, für den gibt es mMn zwei Möglichkeiten:

1. der hat nichts begriffen

oder

2. dem ist Sicherheit schei... egal.

P.S.:
Nachdem die Sparkasse alles "klein geredet" hat, hat sich Vincent Haupert zwei Jahre später auf seine Art dafür bedankt.
Er hat unter dem Titel " Die fabelhafte Welt des Mobilebankings" neuerlich eine Keynote am CCC - Kongreß gehalten und den Banken nochmals den Popo geöffnet. Diese Keynote ist eine gute Ergänzung zum ersten Link und dauert 33 Minuten:

https://www.youtube.com/watch?v=FByqA0Qry84


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Re(4): Mit welchen Endgerät überweist ihr?
29.08.2019, 09:44:12
Chip-TAN ist nicht Chip-TAN.
Offensichtlich wird da immer wieder einiges vermischt und verwechselt.
Daher ein paar Information:

1. Paulas_Papa hat von den "neuen Generatoren im Credit Card Format" der Firma Gemalto gesprochen. Dabei hat Gemalto versucht einen Cardreader in die Chipkarte zu integrieren. Die Idee ist ja entzückend, allerdings ist das eine sehr proprietäre Angelegenheit. In meinen Augen ist das eine Spielerei. Solche eigenständigen Lösungen eignen sich aber gut für Insellösungen. Eine allgemeine Verbreitung ist da nicht zu erwarten. Und keine Bank bietet das an.

2. Eine weitere proprietäre Lösung gibt es bereits bei den Banken. Die nennt sich "CardTAN" und wird praktisch von allen österreichischen Banken angeboten. Auch Raiffeisen, Erste Bank und Sparkasse bieten das an. Das ist derzeit eine brauchbare Lösung für Kunden ohne Smartphone. Ein Reader kann für alle Banken verwendet werden. Die kontoführende Bank muß nur die Bankomatkarte frei schalten (Signatur). Diese Lösung klingt verlockend. Leider ist auch das eine "eigenständige" Lösung, die außer für das eBanking zu nichts zu gebrauchen ist.

3. Und dann gibt es noch die "Digitale Signatur" mit Chipkarte. Die Bezeichnung dafür ist auch "Bürgerkarte". Dabei wird ein handelsüblicher Cardreader und eine Chipkarte mit einer Signatur verwendet. Als Chipkarte kann auch die eCard der Sozialversicherung verwendet werden. Mit der eCard ist die Signatur kostenlos! Ein ordentlicher Reader der Sicherheitsklasse 3 kostet einmalig etwa 65 EUR. Gute Erfahrung habe ich z.B. erst vor ein paar Tagen mit dem Reader "cyberJack® RFID standard" der Firma Reiner (http://www.reiner-sct.de ) gemacht.

Das Installieren von Cardreader und Software der Firma A-Trust ist einfach. Wer etwas Ahnung von PCs hat, der sollte keine Probleme bei der Installation haben. Die regelmäßige Nutzung ist danach sehr komfortabel. Karte einstecken, Signatur - PIN eingeben und das war es schon. Der Vorteil dieser Lösung ist, daß die Digitale Signatur per Gesetz der handschriftlichen Unterschrift gleich gesetzt ist und in Österreich vielfach verwendet wird.

Die "Digitale Signatur" wurde beim eBanking bisher nur von Raiffeisen eingesetzt und inzwischen eingestellt. Die "Digitale Signatur" ist sogar noch im ELBA - Internet vorhanden. Sie wurde ohne jede Not von Raiffeisen deaktiviert. Obwohl alles vorhanden ist, wurde die "Digitale Signatur" canceled - verstehe einer diese Banken ...

Eines ist jedenfalls sicher: Jede Authentifizierung mit Chip-TAN ist den anderen Verfahren betreffend Sicherheit haushoch überlegen!


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Re(5): Mit welchen Endgerät überweist ihr?
29.08.2019, 13:28:39
3. Und dann gibt es noch die "Digitale Signatur" mit Chipkarte. Die
Bezeichnung dafür ist auch "Bürgerkarte". Dabei wird ein handelsüblicher
Cardreader und eine Chipkarte mit einer Signatur verwendet. Als Chipkarte kann
auch die eCard der Sozialversicherung verwendet werden. Mit der eCard ist die
Signatur kostenlos! Ein ordentlicher Reader der Sicherheitsklasse 3 kostet
einmalig etwa 65 EUR. Gute Erfahrung habe ich z.B. erst vor ein paar Tagen mit
dem Reader "cyberJack® RFID standard" der Firma Reiner
(http://www.reiner-sct.de  ) gemacht.


Gibt es die Bürgerkarte mit e-card noch?
A-Trust hat mein Zertifikat bereits im September 2017 zurückgezogen und auf die Handy-Signatur verwiesen:

Auszug EMail
sehr geehrter Kunde,
nach Ablauf einer technischen Bescheinigung darf Ihre e-card zum Schutz Ihrer Signatur nicht weiter als Bürgerkarte verwendet werden.
Die Sicherheit von Chipkarten (SmartCards) wird routinemäßig laufend evaluiert, um zu bescheinigen, ob die Karte noch zur Nutzung als qualifizierte Signaturerstellungseinheit geeignet ist. Diese Bescheinigung ist für Ihre e-Card nun abgelaufen.
Da A-Trust strengsten technischen Sicherheitskriterien unterliegt und wir stets um Ihren Schutz bemüht sind, sind wir verpflichtet, das Zertifikat auf Ihrer e-card zu widerrufen. ..
Wir empfehlen Ihnen, Ihre e-card so rasch wie möglich zu nutzen, um Ihre persönliche Handy-Signatur zu aktivieren.


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Re(5): "s Identity" der ErsteBank
31.08.2019, 10:08:05

...

In der Einführungsphase Anfang Juni gab es wohl bei einigen Bankomatterminals
Probleme mit der Akzeptanz, jedoch sollte die Debit Card nun überall
akzeptiert werden.


Das ist schön blumig formuliert. Die Debit Mastercard geht nur in Shops, die Mastercard-Kreditkarten akzeptieren, sonst nirgends. Dh. statt 99,99% Abdeckquote für Kartenzahlung in Österreich sinds mit der neuen Karte nur noch ca. 70%, weil viele Geschäfte aufgrund der hohen Spesen (7-8x so hoch wie mit Maestro oder Vpay) bisher verständlicherweise auf Visa, Mastercard & Co verzichtet haben.

Die Sparkasse ist bzgl. Information sowieso der größte Gaunerhaufen, weil sie die Einschränkungen quasi unterschlagen und die neue Kreditkartenfunktion (nur fürs Internet!) hochheben. Was mir das ganze mit einer Sparkassen-VISA-Kreditkarte bringen soll, ist mir schleierhaft. Die Terminal-Updates (vor allem bei SIX/Paylife) haben bis Ende Juli gedauert und wurden nicht kommuniziert, dh. als Händler musste man vor dem Update die Debit-Mastercard-Zahlungen inkl. Spesen wie Kreditkartenzahlungen "fressen", weil die Spezialisten von der Sparkasse nicht zuerst dafür gesorgt haben, dass die Transaktionsinstitute (SIX, FirstData,...) ihre Terminals auf Stand bringen. Der Umstand, dass ohne Maestro sicher 20% aller Terminals die Debit Mastercard nie akzeptieren werden, wird ebenfalls nirgends kommuniziert.

Ich kann nur jedem raten, die alte Maestro-Karte so lange wie möglich zu verwenden, ansonsten wird man in einigen Geschäften, bei Automaten oder in Trafiken zukünftig nicht mehr bargeldlos zahlen können. Nimmt man die neue Karte 1x, ist die alte Karte automatisch deaktiviert.

PS: Bin übrigens selbst Händler mit Sparkassen-Bankverbindung und SIX-Terminals, darum kenne ich den Schmarrn leider zu gut.

31.08.2019, 10:11 Uhr - Editiert von Rips, alte Version: hier
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Re(7): "s Identity" der ErsteBank
31.08.2019, 13:21:32

In den Geschäften, in denen ich einkaufe habe ich überhaupt keine Probleme
gehabt. Ich denke, du übertreibst ein wenig.


30% aller in Österreich verfügbaren Kartenterminals akzeptieren keine Kreditkarten, das ist Fakt und diese Info kann dir jeder Payment-Anbieter geben.


Also ich finde eine gratis MasterCard hat schon was. Du kannst deine Visa
Kreditkarte jetzt kündigen, weil du sie nicht mehr zusätzlich brauchst. Das
spart Geld. Außer natürlich, du brauchst die Funktion, dass das Geld erst
später abgebucht wird.


Man kann im Internet per Kreditkarte zahlen, lokal geht es NICHT! Die Debit-Mastercard ist eine neue Kartenart, die (seit Ende Juli 2019) zwar an allen Mastercard-Terminals funktionert, jedoch keine Kreditkartenzahlung ist. Technisch outet sich die Debit-Mastercard jedoch als Kreditkarte (an den ersten 6 Ziffern), die Zahlart ist jedoch ident zu Maestro und Vpay. Natürlich gehen auch einige an Maestro und Vpay verknüpfte Zusatzdienste nicht mehr (zB Geldabheben an der Kassa bei Billa,...)


In der Praxis ist vielen Menschen der Unterschied zwischen Debit- und
Kreditkarte sowieso nicht bewusst. Eine Kreditkarte holen sich die meisten
nur, damit sie im Internet oder im Ausland einkaufen können. Die
Kreditfunktion (=spätere Abbuchung) ist bei uns nicht so beliebt/wichtig, weil
die Meisten das mit Verschuldung gleichsetzen - was ja auch stimmt.


Den meisten Menschen ist eher nicht bewusst, dass eine Bankomatzahlung zw. fast 0,05 und 0,3% Spesen verursacht, die Kreditkartenzahlung zw. 0,5 und 4,0%. Den Aufschlag zahlt ja auch keiner, weil das laut Kreditkartenbedingungen hohe Vertragsstrafen für den Händler nach sich zieht. Das ist übrigens der Hauptgrund für einen Händler, Kreditkarten nicht zu akzeptieren. Hier bei Geizhals sind wir vorwiegend in der Computerbranche. Welcher reine, lokale PC-Händler akzeptiert Kreditkarten? Ich kenne keinen einzigen, jedoch genug, die es angeboten haben und dann Pleite gegangen sind.


Die Erste Bank hat ihre Werbung an diese Realität angepasst. Statt mit
technischen Details, machen sie mit den für die Zielgruppe wesentlichen
Funktionen Werbung.


Hahaha, wenn ich mal vor Gericht stehen sollte, sag ich dann auch zum Richter lapidar: "Ich hab meine Aussage der Zielgruppe angepasst." Du bist echt ein Scherzkeks!

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