Erben und Pflichtteil in Österreich. Wer kennt sich aus?

Erben und Pflichtteil in Österreich. Wer kennt sich aus? (45 Beiträge, 1033 Mal gelesen)

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Hallo. Vielleicht gibt es hier welche unter euch, die sich mit dem Thema Erben und Pflichtteil auskennen. Alles hier möchte ich in einigen Beispielen fragen.

1.) Ein Vater (verheiratet), hat 2 Söhne und 4 Enkelkinder. Würden die Enkelkinder auch einen Pflichtteil bekommen?

2.) Ein Vater (verheiratet), hat 4 Kinder von 4 verschiedenen Frauen, eines davon aus seiner jetzigen Ehe. Sein Gesamtvermögen beträgt ungefähr 200.000 Euro. Wie viel würde jedes Kind und die jetzige Ehefrau kriegen?

https://www.bankaustria.at/files/Gesetzliche_Erbfolge.pdf

1) Solange die Söhne leben, kriegen die Enkel nichts
1) 1/3 Ehefrau, Rest zu gleichen Teilen an alle Kinder

Die Pflichtteile sind jeweils die Hälfte der genannten Anteile.
https://www.erbrechtsinfo.at/pflichtteil-erbe/

1) stimmt nur dann wie du es schreibst, wenn die Enkel von diesen beiden Söhnen abstammen!

wenn die Enkel von diesen beiden Söhnen
abstammen!

von wem sonst? Sollen die vom Himmel fallen?

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Vielleicht von einem weiteren Kind, das bereits verstorben ist?

dann hätte der Vater 3 Kinder gehabt

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Korrekt. Aber jetzt "hat" er 2 Söhne lt. Text. Das geht aus dem Text somit nicht hervor, ob er weitere Kinder hatte und die Enkelkinder womöglich von diesen abstammen.

wennst schon hirnwiggsen willst:
Enkel haben keinen Pflichteilsanspruch
die Kindes eines verstorbenen Kindes erben aber den Pflichtteil von ihrem verstorbenen Elternteil

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

die Kindes eines verstorbenen Kindes erben aber den Pflichtteil von ihrem verstorbenen Elternteil

Auf nichts anderes wollte ich hinweisen.

das ist aber was anderes als "Enkel haben einen Pflichtteilsanspruch"

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

https://forum.geizhals.at/t900180,8014664.html#8014664

von wem sonst? Sollen die vom Himmel fallen?

das geht ganz anders:

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/chronik/oesterreich/674616_Weiss-der-Kuckuck.html

Na gut, dann sind sie aber sowieso nicht erbberechtigt. Es geht ja darum, in welchem Fall die Enkelkinder auch (zumindest) einen Pflichtteil bekommen.

solange das allerdings nicht amtlich feststeht ...

Oida, tuts ned immer in eine simple Frage 200 Zusatzannahmen einbauen!

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Hat nichts mit Zusatzannahmen zu tun. Die Frage ist einfach nicht eindeutig gestellt und lässt sich somit nicht mit Sicherheit korrekt beantworten.

die Frage läßt sich zu 100% beantworten: Enkel erhalten keinen Pflichtteil

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Indirekt schon: https://forum.geizhals.at/t900180,8014656.html#8014656

es gibt keinen indirekten PFLICHTteilsanspruch. Der anspruch ist vorhanden - oder nicht. Und Enkel haben keinen.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Nach einem Anspruch wurde aber nicht gefragt, sondern ob sie einen bekommen - und indirekt wäre das (von einem verstorbenen Kind) der Fall.

Nach einem Anspruch wurde aber nicht gefragt, sondern ob sie einen bekommen -

wenn man keinen PFLICHTTEILSANSPRUCH hat, dann kann man auch keinen PFLICHTteil bekommen. Punkt

und indirekt

es gibt keinen indirekten Pflichtteil, nimm das bitte endlich zur Kenntnis.

mfg
AVS

kann den bitte wer rufen?

Hmm ich hab da auch noch eine Frage.

Ein Großvater mit 2 Kindern und jedes der Kinder hat 2 Kinder, also 2 Enkeln.

Der Großvater schenkt seine Wohnung der Tochter und ein Haus der Enkelin (Tochter der Tochter), er hat auch ein Testament wo drin steht der Sohn bekommt nur den Pflichtteil.

Also muss man da überhaupt noch Pflichtteil zahlen wenn das Schenkungen zur Lebzeit sind? Gibts da Fristen oder macht es einen Unterschied ob die Immo´s der Tochter oder Enkeltochter geschenkt werden. Oder ist geschenkt, geschenkt und aus?

https://www.anwalt-erbrecht.at/erbrecht/schenkungen/

Mit Rechenbeispiel.

Hah, jetzt hab ich’s nochmals gelesen!

Das ist echt spannend! Keine Ahnung!

Ich glaube, dass sich das Geschenk an die Enkelin NICHT auf das Pflichtteil ihres Vaters auswirkt. Das erschiene mir sonst komplett unlogisch. Zum Zeitpunkt der Schenkung war ja die Enkelin nicht Pflichtteilberechtigt, da ihr Vater ja noch lebte. Damit war sie eine beliebige dritte Person.

14.05.2020, 18:35 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

Ja *G*

So einfach ist es eben nicht.

Mein Vater ist auch dieser Meinung, also die Schenkung vom Großvater an die Enkelin ist abgeschlossen und auf diese Immobilie muss kein Pflichtteil mehr gezahlt werden.

Die Wohnung ging vom Großvater an die Tochter und der Sohn wurde in dem Fall naja "enterbt"? aber es war halt auch eine Schenkung, aber hier wird wohl der Pflichtteil zu entrichten sein.

Ich pers. dachte eig. immer das auf bereits erfolgte Schenkungen keine Pflichtteile mehr zu zahlen sind, aber wenn die Schenkung an die in der Erbreihenfolge als Erste geht, also die Tochter ist Pflichtteil zu bezahlen,so scheint es zu sein.

14.05.2020, 18:47 Uhr - Editiert von novate, alte Version: hier

Vorsicht, die 2 Jahresgrenze gilt aber gegenüber Dritten! Alles davor - Pech gehabt...

Vorsicht, die 2 Jahresgrenze gilt aber gegenüber Dritten! Alles davor - Pech
gehabt...

Jop

Die Enkelin ist abstrakt pflichtteilsberechtigt.

§ 757
Pflichtteilsberechtigt sind die Nachkommen sowie der Ehegatte oder eingetragene Partner des Verstorbenen.

Der Vater ist konkret plichtteilsberechtigt

§ 758
(1) Einer in § 757 angeführten Person steht ein Pflichtteil zu, wenn ihr bei gesetzlicher Erbfolge ein Erbrecht zustünde, sie nicht enterbt wurde und nicht auf den Pflichtteil verzichtet worden ist.

Ich kenne das Gesetz. Und weiter?

Die 2-Jahresfrist gilt nur für Personen die nicht unter §757 fallen, das tut aber die Enkelin.

Wie rechnest du im konkreten Fall?
Muss das Enkel u.U sogar am Pflichtteil des eigenen Vaters mitzahlen?

Schenkung an Tochter und Enkerl am 1.1.2018
Alle drei überleben den 1.1.2020
Enkerl ist gegenüber allen Pflichtteilberechtigten aus dem Schneider.

16.05.2020, 23:48 Uhr - Editiert von Srgb, alte Version: hier

Wäre auch meine Interpretation!

Bis du „vom Fach“?

Nein, aber etliche Stunden mit Kollegen (diese sind Juristen mit Spezialgebiet Familienrecht) verbracht die zu solchen Fragen Stellung genommen haben

Das ErbRÄG 2015, das in seinen wesentlichen Teilen
(für Todesfälle nach dem 31. 12. 2016) am 1. 1. 2017
in Kraft getreten ist (S 1503 Abs 7 Z 1 und 2 ABGB
nF), hat auch das Problem der ,,Enkelkind-Schen-
kung" im Pflichtteilsrecht gelöst. Nach $ 782 Abs 1
und $ 783 Abs 1 Satz 1 und 2 ABGB nF, die die Vo-
raussetzungen für die Anrechnung von Schenkungen
an (nicht) pflichtteilsberechtigte Personen regeln, ist
pflichtteilsberechtigt, wer dem in $ 757 ABGB um-
schriebenen Kreis der pflichtteilsberechtigten Perso-
nen (Nachkommen sowie der Ehegatte oder einge-
tragene Partner des Verstorbenen) angehört. Auf
die in $ 758 Abs 1 ABGB nF definierte konkrete
Pflichtteilsberechtigung stellt das Gesetz durch die
Verweise auf $ 757 ABGB nF ausdrücklich nicht ab.
Nach hl genügt die abstrakte Pflichtteilsberechti-
gung zum Schenkungszeitpunkt und beim Erbfall

https://www.hofmannlaw.at/de/publikationen/pdf-dateien/skmbt_c36017051508570-1.pdf

Gratuliere! Super! Danke!

Bist du deppat, da haben sie sich gewunden, um das „konsistent“ auf die Reihe zu kriegen,

Lies dir einfach seinen Link durch. Dann kapierst auch du, worum’s geht und worin früher das Problem bestand.

17.05.2020, 13:34 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier
Dieser Beitrag bezieht sich auf eine ältere Version des beantworteten Postings!

du kennst dich echt hinten und vorne nicht aus. so etwas wie einen „schenkungspflichtteil“ gibts nicht mehr.

Dieser Beitrag bezieht sich auf eine ältere Version des beantworteten Postings!

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