Dacia Spring - Elektroauto in leistbar
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Re(5): Dacia Spring - Elektroauto in leistbar
19.10.2020, 00:14:05
Auch die meisten Leute "am Land" haben keine dreistellige tägliche
Fahrleistung und fahren u.U. nicht öfter weitere Strecken als jemand in der
Stadt.


alles richtig. abseits der täglichen fahrten gibts aber auch andere fahrten. und auch die möglichkeit strom zu tanken ist erbärmlich im ländlichen gebiet. dazu gibts dann menschen wie mich, die mit 7,5m am haken ihren urlaub verbringen - und derer werden immer mehr, gerade jetzt.
also es wird eine antriebsart gefördert, die eine sehr kurzes leben vor sich hat und nicht annähernd die abdeckung für den großteil der bevölkerung hat.
na super. dazu noch die ungeklärte frage der akkuentsorgung, plus der problematik bei einem unfall, mit dem zigtausende feuerwehrleute zu kämpfen haben.
auch wenn ich persönlich es sehr nett finde, in der stadt fast geräuschlos unterwegs zu sein - ich würde mir schon aus sicherheitsbedenken nicht in so eine kiste setzen.
es ist schon schwierig für die feuerwehren, bei den jetztigen modellen zu wissen, wo man schneiden darf, bei e-autos ist das noch um ein vielfaches mehr.
und wieder zuletzt: wo ist der umweltgedanke dabei. der wurde für mich noch nicht dargestellt.
in 10-15 jahren sind die dinger vergangenheit.
vielleicht gibts ja bis dahin eine akkuentsorgung in allen ländern - die auch nicht "grün" ist.
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Re(9): Dacia Spring - Elektroauto in leistbar
20.10.2020, 13:43:31
ad "es ist technisch machbar": Dass es im Wettbewerb (illegal) anderen Zielen untergeordnet wurde heißt nicht, dass es nicht machbar ist - Beweise dafür sind viele auf der Straße. Auch ist weit nicht bei jedem Motortyp die Abgasnachbehandlung so aufwändig wie bei direkteinspritzenden Turbomotoren.

ad "verheizen": wir verheizen ja auch tatsächlich genug zentral. Kohle zum Beispiel, liefert 800 Gramm CO2 pro 2,3 kG verbrannter Masse, dabei fällt eine Kilowattstunde ab. Der Brennwert ist eher uninteressant, wenn du nicht Wärme, sondern kinetische oder gar elektrische Energie willst. Versteh mich nicht falsch, wie gesagt, bin 100% pro Elektrifizierung. Man kann und darf aber auch nicht einseitig argumentieren. Das CO2 in Österreich (Wasserkraft) ist irrelevant für eine globale Betrachtung. Was zählt ist wo die Welt derzeit steht.

ad "e-fuel, what for" --> wenn du heute mit einem Schnipsen alle Fahrzeuge global austauschen kannst - meinetwegen. Der Reifegrad der Technologie BEV würde es weitgehend hergeben. Wir verkaufen aber heute noch großteils Fahrzeuge mit Verbrenner, allein im (kurzlebigen) europäischen Schnitt stehen denen 14+ Jahre auf der Straße bevor. USA noch mehr und noch länger. Von Indien & Co sprechen wir gar nicht.

CO2-neutraler Kraftstoff würde hier und jetzt CO2-neutrales Fahren im großen Stil ermöglichen. Nicht erst in einem Jahrzehnt oder mehr. Und der Energiepreisunterschied sowie weiter sinkende Fahrzeugpreise (oder die entsprechenden Geschäftsmodelle) werden ihr übriges tun. Aber eben über den Zeitraum von 10 Jahren, höchstwahrscheinlich mehr.

Ein Hybridfahrzeug hat übrigens nicht annähernd den doppelten technischen Aufwand - im Gegenteil. Nimm den Toyota HSD her - da ist jedes Automatikgetriebe (sogar ein SMT) komplexer. Das wird durchs HSD ersetzt. Sprich mit Prius-Taxlern, die Fahrzeuge sind seit der ersten Generation unverwüstlich. Und sogar wenn eine Batterie verschleißt, sie steht trotz Toyotas Apothekerpreisen bei ca. ca. 2.000,- EUR (weil so klein) in der Größenordnung eines typischen Golf-Turboschadens, hat max. wenige Prozent Auswirkungen auf den Verbrauch so lange sie noch nicht komplett kaputt ist.

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Re(4): Dacia Spring - Elektroauto in leistbar
20.10.2020, 18:07:03
ja und nein. Würde heute alle Produktion dort hin wandern wo auch der Konsum passiert wäre die CO2-Bilanz der altreichen Staaten noch viel schlimmer, korrekt.
Wir erlauben aber der Industrie schon heute viele Dinge nicht, die mit einer der Gründe sind, warum billige Produktionsstandorte überhaupt so billig sind. Die Arbeitskraft alleine sind nicht die Mehrkosten. Von daher ist China nicht für die Produktion zu bestrafen, die war lange Zeit ja nur "für uns" (wobei in den letzten zwei Jahrzehnten  der Konsum auch in China brutal zugenommen hat in absoluten Zahlen).

Tatsächlich geht es um die Art wie die Strommengen global erzeugt werden. Konventionelle Kohlekraft zB, je nach Quelle kommt man deutlich oder etwas über 1000 (!) Kraftwerke die global derzeit gebaut oder geplant werden. Und das noch dazu in konventioneller Technik. Es gibt noch immer Unternehmen die aus Kohle Benzin machen, und das mit einer katastrophalen Energie- und CO2-Bilanz. Dazu muss man nicht viel hinzufügen.

Ich will nichts davon verurteilen, und auf dein Kommentar: "pro Kopf" ist in China nicht das Problem. Die absolute Menge wäre Chinas gutes Recht, solange andere Industrienationen es auch "dürfen". Mein Problem ist die sinnlos schlechte Bilanz zu der in China produziert wird. Die "Energiewende" in China sieht so aus, dass zu den ~1000 GW Kapazität der aktuellen Kohlekraftwerke aktuell nicht mehr als 10% dazukommen (!) dürfen. Bedenkt man die Laufzeit dieser Kraftwerke reicht diese Entscheidung weiter in die Zukunft als die meisten auf den Konferenzen diskutierten Klima-Modellrechnungen.

Und auch wenn man scherzen kann, dass zB in DE noch immer Kohlekraftwerke gebaut werden - das sind stark verzögerte Fertigstellungen von Bauten die im letzten Jahrtausend geplant wurden. Hier gibt es zumindest ein klares Commitment zum Ausstieg, das man in den Zahlen auch sieht.

Und ja: wir sind ganz vorn bei den Klimasündern. Wir sündigen direkt und noch dazu in den Ländern die für uns produzieren. Das will ich nicht in Frage stellen.

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