Fett in den Hauskellerboden bohren
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Re: Fett in den Hauskellerboden bohren
20.02.2022, 16:56:37
Meine Schwester hatte sich vor 35 Jahren in Tirol angesiedelt und zusammen mit ihrem Mann ein dreigeschossiges Haus gekauft; ursprünglich eine Wohnung pro Geschoss ...
Ich Bastler und damals Architektur-Student habe viel im Haus herumgebastelt und wir haben im Haus einiges umgeplant und einen Zubau über alle 3 Geschosse gemacht ...
Ich hatte jedenfalls damals die Feststellung gemacht, dass es in Tirol keinen "Nullleiter" gibt sondern einen sogenannten "Erdleiter". -> Das Tiroler Stromnetz ist im E-Werk, in jeder Trafostationen und in jedem Haus geerdet UND man erspart sich in der Haus-Elektrik einen dritten Draht zu verlegen und in jeder Steckdose ist der "Erdleiter" (der verhinderte "Null-Leiter") mit dem Erdungs-Anschluss verbunden!
Das Haus war vorher noch etwas in Rohbau gewesen (etwa 20 Jahre nicht fertig gebaut gewesen...), kein Fliesenbelag im Stiegenhaus und kein betonierter Boden im Kellergeschoss. Ich war dabei, als ein Elektriker, für die Orts-Stomkabel-Verlegung zuständig (-> frei gespannte Stomversorgung wurde gegen Erdkabeln im Boden eingegraben, im ganzen Ort geändert ...), im Keller, neben dem Anspeisungspunkt in das Haus (der Stromversorgung) für die ERDUNG ein Loch in die neue Bodenplatte gebohrt hatte und per Vibrationsgerät Erdungs-Stäbe in den Boden getrieben hatte; nach jeder Stablänge hat der Mann das Erdungs-Potential gemessen und danach entschieden, ob noch eine Stablänge dazu kommt, oder es bereits genügt (und die in den Boden getriebene Stäbe bereits zwei Meter tief in das Grundwasser reichen ...) !!!

Ich habe ebenfalls mehrmals erlebt, dass an einem Gebäude ohne installiertem Blitz-Ableiter-System, bei einer Neuversorgung mit einem Blitz-Ableiter-System, alle in den Boden geführte Leitungen, auf DIESELBE Art und Weise, mit einem Vibrationsgerät Metall-Stäbe in den Boden getrieben worden sind, z.B. AUCH durch Betonplatten neben den Hauswänden verlegt, oder am Gehsteig ...

20.02.2022, 17:00 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(7): Fett in den Hauskellerboden bohren
22.02.2022, 12:31:48
Wenn bei so einem Haus mit einer Dichtbeton-Wanne nachträglich z.B. Fernwärmeleitungen, oder ähnliches durchgeführt werden, wird per Trennscheibe, oder Kernbohrung ein Loch gemacht und nachträglich die Durchführung Druckwassr-fest wieder eingedichtet!

Ich war Detailplaner bei fünf U-Bahn-Stationen in Wien und bei zwei Stationen Projektleiter, anlässlich vom Ausbau der U3. Bei der Station Westbahnhof haben wir den Beton-Bunker, der lagemäßig unter dem alten Kopfbahnhof liegt, durchlöchert (Süd-West-lich von der sichtbaren alten Halle, die unter Denkmalschutz steht). In der Nazi-Zeit wurde unter dem alten Kopfbahnhof ein Bomben-sicherer Bunker mit etwa 500 m² Nutzfläche, mit über einen Meter dicken Wänden, Bodenplatte und Decke, betoniert. -> In dem Bunker wurde im Zuge des U-Bahn-Umbaues die Küche für das Restaurant untergebracht -> die Speisen immer per Lift hinauf transportiert ...

Für den Zugang in den Bunker, im Bereich der Bahnhofs-Halle und für den sichtbaren, frei stehenden Stiegenaufgang (Glashalle) am Platz von Lanauergasse u. Gerstnerstraße, wurden über 100 m² Außen-Wandfläche und Decke aus dem alten Bunker herausgetrennt.
Die Wände vom Bunker erwiesen sich von der Härte her als B1000 !!! Die Baufirma hatte für einen Kubikmeter Beton herauszutrennen, gegen Bezahlung von ÖS 35.000,- angeboten, im Zuge der Ausschreibung an Buarbeiten; die Eigenkosten lagen aber zuletzt bei ÖS 72.000,- . Die Baufirma hat sich dafür extra eine Gerätschaft angeschafft, mit einer Trennscheibe mit 100 cm Durchmesser, mit Diamant-Splittern bestückt; -> für Platz für deren Lafette mit Antrieb, wurden vorher Kernbohrungen mit 35 cm Durchmesser gemacht !!! Die Beton-Anschlüsse vom Neubau zum alten Bunker wurden Druckwasser-dicht ausgeführt !!!
Im Bunker im Küchenbereich wurde natürlich alles Abwasser zusammengeführt und eine Abwasser-Hebeanlage installiert. Ein Installateur-Trupp hat zuletzt im Bunker-Bereich Heizkörper montiert und nachdem sie nach Mitternacht fertig waren und die Baustelle verließen, hat einer der Arbeiter alle FI-Schalter der Stromversorgung im Bunker, aus gemacht ... -> Am Morgen, als die örtliche Bauleitung die Arbeit in Augenschein nahm, stand im Bunker überall 12 cm hoch Wasser -> dies 3 Wochen vor der Eröffnung der U-Bahn-Station. Im Bunker, in den Büro- und Neben-Räumen der Küchen-Mannschaft, musste der Holzparkett-Boden erneuert werden ...


22.02.2022, 13:03 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(10): Fett in den Hauskellerboden bohren
22.02.2022, 15:14:28

Ganz grundsätzlich gibt es schon Durchführungslösungen durch Wände aller Art,
die nachher auch dicht sind. Wie immer liegt es aber an mehreren Details, die
das Ganze dann tatsächlich erfolgreich werden lassen. In erster Linie liegt's
mMn am Talent des Ausführenden.

Man soll auch für eine Untergeschoß-Dichtwanne NICHT einfach losbetonieren !!! Das ist eine Pfusch-Vorgangsweise ...
Man sollte mit dem dafür vorgesehenem Wasser und dem dafür vorgesehenen Betonier-Schotter PROBE-WÜRFEL mit 40 cm Seitenlänge fertigen lassen und diese auf Wasserdichtigkeit testen lassen !!!
z.B. an der TU-Wien am Karlsplatz kann man dies am Institut für Baumaterialien durchführen lassen. Die haben dort eine aufwendige Maschinerie dafür:
Das Institut betoniert üblicherweise die Probewürfel auch selber, nur Schotter und Wasser dafür muss angeliefert werden. Die Betonwürfel werden komplett in Wasser untergetaucht gelagert, nach definierten Tagen der Beton-Alterung/Erhärtung (zu drei verschiedenen Zeitspannen an Tagen), in die Maschine eingebaut, rundum seitlich mit Zweikomponenten-Kunststoff und damit seitlich WASSERDICHT vergossen. Die Maschine wird mit Wasser gefüllt und ganz langsam wird darin ein definierter Überdruck aufgebaut (in definiertem Zeitraum, wenn ich mich richtig erinnere in 10 Stunden); dieser Überdruck wird 12 Tage lang gehalten und danach ganz langsam wieder abgebaut (wieder 10 Stunden) -> danach werden die Probe-Würfel sofort abgebaut und genau mittig gespalten -> die wichtigste Aussage ist dann: wie weit ist Wasser in den Beton eingedrungen / oder rinnt Wasser bereits wie bei einem Nudelsieb durch die Würfel durch ...

Bei einem Bürobau seitlich und in unmittelbarer Nähe vom Kurbad Oberlaa, wurden einst für die Fertigung der Betonwanne vom ganzen Kellergeschoß, vorher KEINE Probewürfel gefertigt. Es wurde beim Betonieren dort vorhandenes Grundwasser verwendet (Chlor-haltiges "Thermal"-Wasser + sonstigen Chemikalien ...) !!!
-> die Betonwanne war damit besonders gut WASSER-DURCHLÄSSIG und es wurde das Grundwasser ringsum abgepumpt, innen 3-fach Feuchtigkeits-Isolierung aufgeflämmt und eine zweite Wanne innen hineinbetoniert ...

22.02.2022, 15:37 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(11): Fett in den Hauskellerboden bohren
23.02.2022, 15:17:40
Das Problem sind die Stöße Boden-Wand-Decke, wo irgendwelche Dichtungen
verbaut sind. Die Frage ist nicht, OB die undicht werden, sondern nur WANN.

Wasserdichte Bodenwannen für ein Gebäude werden in der Regel bis zu etwa 300 m² aus einem Stück, Bodenplatte + Wände ohne irgendwelche Fugen, in einem Arbeitsschritt betoniert !!! Gegen Risse werden aufwendig Betoneisen mitbetoniert (Materialkosten: etwa 85% Eisenbewehrung, 15% Beton).

In U-Bahn-Stationen wurden die Außen-Wände ziemlich dick betoniert, zumeist 2,5 Meter dick. Die Fugen werden, von oben gesehen, halbkreisfürmig ausgeführt, damit kein einzelner Wandstreifen nach innen gedrückt werden kann! Gelegentlich safteln Fugen etwas ...
Beim Herstellen der Wände, primär im Bereich der Stationen, wurden 12 bis 20 Meter lange Streifen, immer mit halbkreisförmigen Enden (durch in den Boden eingedrehte und mittels Vibrationen tiefer gepresste Stahlrohre -> hergestellter Halbrund-Querschnitt), die Streifen wurden ausgebaggert und sofort das entfernte Volumen mit Bentonit ersetzt, damit die ausgebaggerten Schachtwände, nicht vom gewachsenen Erdreich eingedrückt werden, dies oft über 30 Meter tief hinunter! Ist ein Streifen fertig ausgebaggert, wird die Betonstahl-Armierung eingebaut und Beton über Schläuche ganz hinunter reichend eingebracht, und gleichzeitig das flüssige Bentonit oberhalb abgepumpt (dieses gereinigt und wieder verwendet ...).  

Eine andere Arbeitsweise:
(z.B. am Karlsplatz) wurden die Wände nur über kreisrunde Bohrungen von der Oberfläche aus gefertigt (dort etwa 34 Meter tief ...)
1.) Zuerst zwei Rund-Pfeiler mit drei Meter Durchmesser, mit Zwischenraum von 1,8 Metern, von schwerem Bohrgerät in den Boden gebohrt, und diese ohne Bewehrung ausbetoniert und dann sofort die Verrohrung mit den 3 Metern Durchmesser aus dem Boden gezogen!
2.) Danach ein Rundpfeiler mit Bewehrung, dessen Fertigung beim Bohren in beide kurz vorher gefertigten Rundpfeiler ohne Bewehrungs-Stahl, eingreift/einschneidet !!!
3.) Danach wieder ein Rundpfeiler daneben erstellt, mit Abstand/Zwischenraum von 1,8 Metern, und ohne Bewehrungsstahl betoniert.
4.) Wieder ein Rundpfeiler mit Bewehrung, dessen Fertigung beim Bohren in die beiden Rundpfeiler ohne Bewehrung eingreift ...

Danach wurde für Zwischendecken im Bereich der Station, die gefertigten Außenwände bis etwa 20 bis 30 cm ab Beginn der Eisenarmierung hinein zur Außenwand-Mitte zu, der Beton ausgebrochen und die Zwischendecken-Eisenarmierung mit hinein gefädelt ...

-> An allen Außenwänden entlang, wurden dann im Bereich der an sie heranreichenden Betondeckenplatten, nach oben offene Rinnen, im Gefälle verlaufend, gefertigt, die allfälliges an den Innenseiten der Außenwände, herunter rinnendes Sickerwasser aufnehmen und an tiefster Stelle der Station zusammen führen. Dort ist ein etwa 4 Meter tiefer, etwa 30 m² großer Abwasserschacht für alle Abwässer der Station. In jeden dieser Abwasserschächte hängen zwei leistungsfähige Abwasserpumpen mit Ablauf-Rohr-Querschnitte von je 30 cm hinein. An der Decke oberhalb in so einem Raum, ist fix installiert eine Laufkatzen-Hebevorrichtung -> sodass bei einem Abwasserpumpen-Defekt diese sofort ausgetauscht werden kann; nebenbei gibt es immer auch 2 Pumpen nebeneinander in jeder Station ...



24.02.2022, 18:25 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re(3): Fett in den Hauskellerboden bohren
22.02.2022, 10:57:24
in niederösterreich würde ich nicht ohne weiters durch eine bodenplatte
bohren, viele keller sind dichtbetonwannen, wenn du da rein bohrst, hast einen kellerpool...

Wenn dann sollte dies von den Bewohnern eine bekannte Tatsache sein:
Einerseits wenn der Grundwasserspiegel höher liegt als das Keller-Niveau; andererseits, wenn nach einer Regenzeit immer der Grundwasserspiegel steigt und dann höher liegt als das Keller-Niveau.
Preisgünstiger ist in so einem Fall -> neben dem Haus, eine benötigte Erdung herstellen; eine Draht-Leitung von dort in das Haus hinein, ist geduldig und macht viele Bögen mit ...

DICHTBETON beginnt ab einer Platten- u. Wand-Dicke von 40 cm, darunter ist dies Augenauswischerei!
Eine Dichtbetonwanne ist eine sehr kostspielige Angelegenheit! Ich war bei so einer Ausführung, bei einem Einfamilienhaus im Süd/Westen von Wien, in Nähe von der Lainzer Tiergarten-Mauer, einmal dabei: Die Bodenplatte wurde als Ortbetonplatte, 45 cm dick, ausgeführt; die Kellerwände in Form von Betonfertigteil-Wänden (Betonhärte: B1000 -> auch eine Keller-Querwand, an die Stiege anliegend, wurden so ausgeführt; es war fast nicht möglich, per sehr leistungsfähigem Schlagschrauber, ein 8 mm Loch in so eine Wand zu machen, für 1 cm Tiefe benötigte man eine Dreiviertel Stunde und etwa 12 Bohrer ...), wobei in den Betonwänden außen herum, unten und an den Seiten, eine Nut vorhanden war, mit einem Dichtmaterial + Heizdraht, das mit Anlegen einer Stromspannung aufquoll und mit dem danebenliegenden Bauteil eine Druckwasser-dichte Verbindung einging.

22.02.2022, 11:40 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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