Wärmepumpe, Photovoltaik - was ist nachträglich am sinnvollsten?
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Re: Wärmepumpe, Photovoltaik - was ist nachträglich am sinnvollsten?
19.03.2022, 13:49:59
Mein EFH ist aus 2000, also in etwa gleich alt, eine Dachfläche Richtung SSW 35Grad Neigung.
Ich habe auch seit 2000 eine thermische Solaranlage und eine Erdgasheizung (Fußboden).
2017 wurde die thermische Solar gegen eine neue getauscht, da sie defekt war. Ich habe sie dadurch am Dach anders platzieren können und zusätzlich 5,4kWp PV installiert.
Besser wäre gewesen: die Thermische Solar streichen, das ganze südliche Dach mit PV voll machen und eine elektrische Heizpatrone in den Pufferspeicher. (zB Fronius Ohmpilot)
Die thermische Solar bringt uns Warmwasser von März bis Oktober und unterstützt die Heizung - eigentlich eh eine gute Sache.
Die PV bringt dir in Verbindung mit einer Wärmepumpe (fast) nichts, da von NOV-FEB fast kein PV Ertrag ist. zB bei mir: Jan/Dez ca 150-200kWh, Juni-Sept ca 650-800kWh / jeweils pro Monat.
Meine Erdgasheizkosten waren 2020/2021 ca 600€/Jahr (ca 800m³), auch wenn dies auf das doppelte steigen sollte, die Erdgasbrennwerttherme bleibt, bis sie stirbt. (zusätzlich ist ein Kaminofen der ca 2RM Holz/Winter benötigt).
Ich würde dir trotzdem zu einer PV raten: eine 5kWp PV braucht ca 30m² am Dach und kostet ca 7k€ - allerdings sind die Firmen für 2022 großteils ausgebucht. Das Invenstment komme je nach Eigenverbrauch wieder rein - rechne es mit einem Excelblatt durch.
Wir laden unsere e-Autos damit, heute wird der Leaf voll, morgen ist der eNiro dran ;-)
Ich tendiere auch zu einer Luft - WP, wenn die Gastherme das zeitliche segnet.

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Re: Wärmepumpe, Photovoltaik - was ist nachträglich am sinnvollsten?
21.03.2022, 11:10:23
Du hast eh schon einige gute Tipps im Forum bekommen. Die Energieberatung ist sicher einge gute erste Anlaufstelle.

Ich muss leider auch Paulas_Papa zustimmen, eine Firma die die Haustechnik gut durchplant ist echt schwer zu finden. Viele können Heizungen bauen, aber das reicht halt nicht.
Aber vielleicht ändert sich das jetzt, denn Fälle wie deiner werden immer häufiger und es gäbe damit genug Erfahrung zu sammeln.

Wie gut ist denn den Haus beinander? Ist alles vernünftig gedämmt oder gibts da einfaches Optimierungspotential? (Beispiel: Ungedämmter Dachboden, oberste Geschossdecke, Kellerdecke)

Umstieg von Gas auf Wärmepumpe ist möglich, braucht aber gute Vorbereitung. Weißt du welche Vorlauftemperatur du im tiefsten Winter brauchst? Wenn nicht solltest du den nächsten Winter nutzen um das zu testen.
Wärmepumpen arbeiten über 45 Grad Vorlauf nicht effizient, je niedriger die Vorlauftemperatur desto besser.

Es gibt einige Varianten der Wärmepumpen. LWP (Luft/Wasser, nicht Luft/Luft) ist am einfachsten, aber natürlich nicht am besten.
Falls du eh schonmal den Garten umgestalten wolltest könntest du dich auch mit dem Thema Ringgrabenkolletor auseinander setzen. Ist im Nachhinein aber oft schwierig weil man da viel umgraben müsste.

Zur PV und Solaranlage ist die aktuelle Meinung, dass die PV besser ist weil sie dir mehr bringt.
Du kannst eine PV einsetzen um mit dem Strom-Überschuss und einem E-Heizstab Warmwasser zu erzeugen (Fronius Ohmpilot).
Bei der PV gilt die Devise - mach das Dach voll. Je größer die Anlage desto weniger zahlst du pro kWp.
Wenn du eine richtig große Anlage (15 kWp aufwärts) hast, leistet sie auch im Winter genug um deinen Stromverbraucht zu decken.
Aktuell bekommst du bei OeMAG 0,25 Cent pro kWh - wird wohl nicht so hoch bleiben, aber auch bei der Hälfte rentiert sich eine PV schnell. Damit ist auch der Speicher komplett unrentabel.
Wichtig zu wissen - du musst deinen Strom nicht deinem Energieanbieter verkaufen - die zahlen in der Regel weniger.

Was du z.B. jetzt machen könntest - Solaranlage vom Dach, PV aufs Dach. Dazu eine Brauchwasserwärmpepumpe mit Fronius Ohmpilot.
Im nächsten Winter schaust du wie weit du mit der Vorlauftemperatur runter kommst und entscheidest in den nächsten Jahrne ob du dann auch die Heizung wechseln willst.


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