Bräuchte Nachhilfe beim Thema Anleihen
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Bräuchte Nachhilfe beim Thema Anleihen
17.02.2023, 21:34:32
Hab mich bis dato ob der (vermeintlichen) Komplexität von Anleihen fern gehalten.
Aufgrund der steigenden Zinsniveaus wird das Thema aber jetzt doch relevant. Zumindest möchte ich mal ein paar Dinge verstehen, dazu brauche ich ein bisschen Nachhilfe.

Annahme: ich suche eine kurz laufende (max 1 Jahr) Anleihe mit einer Verzinsung um die 5%

Die 6- monatigen US Bonds bewegen sich ja gerade in etwa in dem Bereich.

1) Habe ich es richtig verstanden, dass ich idealer Weise eine Anleihe kurz nach der Emission nehmen sollte um potentiell unerwünschte Kursverluste zu vermeiden? Frage: Wie finde ich die?
2) die Anleihe wird zum Nominalwert + Zinsen zurückbezahlt, egal wie sich der Kurs während der Laufzeit entwickelt hat?
3) ich nehme auch Unternehmensanleihen auf die die eingangs erwähnten Kriterien zutreffen. Auch hier die Frage: W Ach welchen Kriterien und wie konkret wähle ich eine solche?

Nehme auch gerne mit einem Link zur Thematik Vorlieb, was ich bis jetzt gefunden habe hat mir die obigen Fragen aber nicht beantwortet.

Danke!
                        


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Re(2): Bräuchte Nachhilfe beim Thema Anleihen
18.02.2023, 10:38:07
Punkt 1 ist Blödsinn


Ich gebe mal ein Beispiel wie ich es verstanden habe:

Es wird heute eine Anleihe um 100,- ausgegeben, laufzeit 1 Jahr, Zinssatz 5%

Am ende der Laufzeit erhalte ich somit 105,-

Der Kurs kann sich während der Laufzeit aber auch verändern aufgrund diverser Faktoren (Zinsumfeld)
Dh. die AAnleihe kann während der Laufzeit zB zwischen 80 und 120,- schwanken. Kaufe ich jetzt zu 80,- habe ich Am Ende der Laufzeit 25,- Gewinn. Kaufe ich um 120, habe ich am ende der Laufzeit 15,- Verlust.

Daher die Überlegung nach Emission zu kaufen, dann sind mir die Kursschwankungen dazwischen natürlich egal. Oder  ich verkaufe wenn sie bei 120 steht, da dann der Kursgewinn höher als die Zinsen sind?)

Soweit mal meine Gedanken dazu. Stimmt davon irgendwas? |-D

Edit: danke für den Link! Aber da finde ich zB keine 6 Monatigen Bills wenn ich die Suchkriterien entsprechend wähle, wie kommts?

                        


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18.02.2023, 10:48 Uhr - Editiert von Gewürzwiesel, alte Version: hier
Dieser Beitrag bezieht sich auf eine ältere Version des beantworteten Postings!
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Re(8): Bräuchte Nachhilfe beim Thema Anleihen
19.02.2023, 09:33:14
So, jetzt an einem Konkreten Beispiel:

Habe in den Anleihenfinder ein paar Kriterien eingegeben, es bleiben 10 Optionen:

https://www.finanzen.net/anleihen/suche?anwi=&abti=&aw=EUR%2C&Euro=EUR&arendv=7&arendb=10&alz=r&arlv=&arlb=1y&arlfv=&arlfb=&absti=&aemvv=&aemvb=&aei=&al=&alion=&anr=a&arv=Aaa&arb=A3&arak=a&arad=a&aboe=al&anmk=j&astkv=&astkb=&aakv=&aakb=&aums=&aspd=&anem=n&akv=&akb=&akt=&aszv=&aszb=&azfv=&azfb=&adv=&adb=&amdv=&amdb=&s=1&pkSortT=&pkSortR=

Davon sind 2 mit Aa3 bewertet:

https://www.finanzen.net/anleihen/a13r61-berlin-land-anleihe   und
https://www.finanzen.net/anleihen/hlb10n-landesbank-hessen-thueringen-girozentrale-anleihe

beides Anleihen deutscher Bundesländer -> eher nicht von einem Ausfallrisiko bedroht, selbst wenn nicht AAA?

Die hessische Anleihe ist hat eine höhere Rendite von 8,68 Prozent.

Heißt konkret: bei 100,- Invest bekäme ich am Ende der Laufzeit am 6.3. 108,66 abzüglich KEST?
Wäre zu einfach oder?


                        


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Re(9): Bräuchte Nachhilfe beim Thema Anleihen
19.02.2023, 23:08:34
Heißt konkret: bei 100,- Invest bekäme ich am Ende der Laufzeit am 6.3. 108,66
abzüglich KEST?


Nein, Du bekommst die 100 Euro und den Zinscoupon von 0,25%, aber effektiv abzüglich der Stückzinsen von fast genauso viel, weil das Zinsjahr schon fast rum ist.

Die hohe theoretische Rendite resultiert a) aus der extrem kurzen Restlaufzeit von gerade mal zwei Wochen, und b) aus der Tatsache, dass der Kurs aus Frankfurt (99,7%) ein Geldkurs sein dürfte. Diese Rendite ist also eben nicht diejenige, die Du realisieren könntest, sondern diejenige, die irgendein Marketmaker dafür erwartet, dass er Dir die Anleihe schon jetzt abnimmt (und dann in zwei Wochen die Rückzahlung einstreicht). In Berlin andererseits wurde zuletzt ein Kurs von 100,1% notiert. Dabei dürfte es sich wiederum um einen Briefkurs handeln. Die Rendite habe ich jetzt nicht genau ausgerechnet, aber sie wäre auf jeden Fall schon negativ. Selbst ohne weitere Kosten dürfte der Kurs maximal bei 100,01% liegen, um auch nur bei 0 auszusteigen, denn es kommen ja noch Stückzinsen dazu.

Das war genau das, was ich oben meinte. Die Liquidität in den Papieren geht Richtung Endfälligkeit asymptotisch gegen 0 und alles was Dir irgendwelche Renditerechner basierend auf Geldkursen auswerfen, ist hochgradig theoretisch, weil _Du_ die Anleihe gar nicht zu diesem Kurs bekommen kannst. Und wenn sich Dein Einstandspreis auch nur eine Winzigkeit nach dem Komma ändert, hat das auf die effektive Rendite p.a. bei so kurzen Restlaufzeiten schon erhebliche Auswirkungen.

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Re(2): Bräuchte Nachhilfe beim Thema Anleihen
19.02.2023, 09:56:45
02.2023, 18:59:26
Ich poste ja kaum, aber da es meine Materie ist möchte ich meine Meinung teilen: wenn man für eine vermeintlich sichere Anlageklasse die Bedingungen nicht versteht oder den Unterschied zwischen yield und coupon kennt, sollte man sich entweder damit gründlich beschäftigen oder Profis konsultieren oder beauftragen. Anleihen sind alles andere als komplex, sofern sie "plain
vanilla" sind. Um das jedoch beurteilen zu können sollte man wiederum die Bedingungen verstehen.


Was exakt der Grund für die Erstellung des Themas ist. Da ich kein Problem damit habe zuzugeben gewisse Dinge (noch) nicht zu verstehen, frage ich gerne Leute die Ahnung haben (und beim Thema Anleihen weiß ich, dass sich hier der eine oder Andere tummelt der damit Erfahrung hat)

Dazu noch ein allgemeiner Kommentar von mir - ich werde nie verstehen, warum jeder seine eigenen Investments in die Hand nimmt, sich auf Wallstreet Bets
herumtreibt, mit Kryptos spielt, single stocks kauft und denkt damit sicher zu
sein aber die Grundlagen nicht beherrscht.


Seine INvestments in die eigenen Hände zu nehmen ist das Eine, es auf Wallstreet Bets uoder mit Kryptos zu tun eine ganz andere Sache.

Nachweislich performen "die Profis" nicht besser als der Markt und im Normalfall geht ein guter Teil von Gewinnen für die Administration drauf . War der Grund warum ich von der Bank/von entsprechenden Investprodukten auf einen Broker umgestiegen bin.
Reich bin ich nicht geworden aber ärmer aber auch nciht ;-)


                        


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Re(3): Bräuchte Nachhilfe beim Thema Anleihen
19.02.2023, 18:20:18

Was exakt der Grund für die Erstellung des Themas ist. Da ich kein Problem
damit habe zuzugeben gewisse Dinge (noch) nicht zu verstehen, frage ich gerne
Leute die Ahnung haben (und beim Thema Anleihen weiß ich, dass sich hier der
eine oder Andere tummelt der damit Erfahrung hat)



Verstanden und löblich. Ich weise nur darauf hin, dass die Materie wesentlich tiefer gehen kann und es einiges erfordert.



Seine INvestments in die eigenen Hände zu nehmen ist das Eine, es auf
Wallstreet Bets uoder mit Kryptos zu tun eine ganz andere Sache.



Es ist das gleiche Symptom und die Gamification von Investitionen. Es wir imho ein falscher Eindruck erweckt.



Nachweislich performen "die Profis" nicht besser als der Markt und im
Normalfall geht ein guter Teil von Gewinnen für die Administration drauf . War
der Grund warum ich von der Bank/von entsprechenden Investprodukten auf einen
Broker umgestiegen bin.



Ohne dem gänzlich zu widersprechen:
1. ist "nachweislich" nicht wirklich korrekt, wenn man sich die Studien im Detail ansieht. Ja, wenn man reines stock picking heranzieht sind die Studien so. Die Dienstleistung der Profis geht aber normalerweise darüber hinaus bzw bezieht sich auf etwas anderes, von einfacheren Dingen wie rebalancing zu Asset Allocation zur passenden Adjustierung des Risikoprofils etc etc etc.

2. es wird immer etwas für Admin draufgehen - und das sollte okay sein, selbst bei einem ETF gibts Gebühren. Die Produkte selbst können in Ordnung sein, wenn man sie im Portfolio betrachtet. Eine Bank hat halt wenig mit Beratung für Investments zu tun... aber immer eine Frage der Größenordnung.

3. ist es eine Frage des Benchmarks - wogegen vergleicht man Performances.


In Summe ist meine Aussage, dass es einen Berechtigung für Anlageprofis gibt und ich es bedenklich finde, dass es en vogue wird, dass man relativ einfach denkt es selbst in die Hand nehmen zu können. Allerdings ist es zu befürworten, wenn generell die financial literacy erhöht wird.

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