Re(4): Kennt den noch jemand, lebt der noch? RIP
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Kennt den noch jemand, lebt der noch? RIP
25.02.2023, 22:34:48
Es ist/war ein sehr sonderbares kleines Hardware Geschäft. Eher am Rand von Wien als im Zentrum. Nur ein Raum.
Der Innhaber saß immer in einer Art Käfig am einen Ende des Raums und hat die Kunden nicht angesehen. Er hat sich nicht bewegt. Es gab kein 'Hallo' oder 'baba', denn es war auch strict verboten mit dem Innhaber zu sprechen. Wenn man was haben wollte hat mans wortlos genommen und gezahlt. Die Preise standen auf der Ware und es waren glaub ich nur alte gebrauchte Sachen, auch zum basteln. Das Geschäft war auch sehr ramponiert und passte zum Gesamteindruck.

Das letzte Mal dort war ich so um 2004. Grob geschätzt.

Wer erinnert sich noch? Hatte das Geschäft einen Namen? Gibts den vlt noch? Wenn ja, wo?

lg
BER

Edit:
Dank der zahlreichen erfahrenen Geizhälse hier, ist inzwischen mein Nostalgiekonto wieder aufgefüllt.
Danke an alle!

Leider gibts auch eine schlechte Nachricht, ist doch der ehemalige Innhaber der ComputerBörse Franz-Joseph Mercedes-Mercedes letztes Jahr verstorben.
RIP

Es gab anscheinend mehrere Adressen an denen er sein Geschäft, seinen Verein betrieb. Die längste Zeit war er wohl in der Favoritenstr. 38 und/oder 40. Aber in der äußeren Mariahilferstr. war er auch mal und wer weiss wo sonst noch.

Neben vielem anderen war er anscheinend ein sehr lustiger Mensch, was die vielen harten/skurilen Sprüche in seinen früheren Lokalen beweisen. z.B. sein Verkaufsmotto: OHNE WORTE - OHNE FRAGEN. Einige weitere Sprüche findet ihr jetzt hier weiter unten, sowie als videos und auf seiner alten website. Wo unter anderem steht, dass er sein Geschäft schon vor einiger Zeit geschlossen hatte, aber online noch aktiv war.
Hier jetzt noch ein paar Worte von seiner Seite über sein Geschäft. Viel Spass beim lesen.

'da standen manchmal bis zu zweitausend Leute schon Stunden vor den Öffnungszeiten Schlange – der Andrang der Kunden war so groß, alle wollten gleichzeitig hinein und hinaus, so daß keine mehr durch kam, selbst als FJ Mercedes die Polizei um Hilfe rief, und sogar mit Gummiknüppeln und Prügeln versucht wurde, einen Durchgang zu schaffen – vergebens, denn jeder rief „ich will auch einen Computer!“

Ähnliches spielte sich auch am Messestand der 1.Computer-Börse auf der IFABO ab: als der ORF über den Messestand der 1.Computer-Börse berichtete und meldete, daß um 14 Uhr alle ausgestellte Ware an den Höchstbietenden versteigert werde, strömten von allen Seiten hunderte Kaufwütige auf den Messestand ein, und wohl einmalig in der Messegeschichte überrannte das Publikum bereits um 13 Uhr 30 den Messestand wie eine siegreiche Armee und nahm alles ohne zu bezahlen mit. In den vorderen Reihen wurden die Messebesucher einfach niedergetrampelt. Ein Kaufwütiger stand auf dem Hals eines am Boden liegenden Jugendlichen, der schon ganz blau war im Gesicht und sicher gestorben wäre, hätte FJ Mercedes nicht ein paar Kartons mit Computerzubehör geöffnet und die Ware einfach über die Köpfe der Leute „gegen den Strom“ geworfen – worauf auch der auf dem Hals des Jungen stehende Kaufwütige in die Richtung der Ware hetzte – und FJ Mercedes so dem Jugendlichen das Leben rettete!

Alles keine erfundenen Gschichtln, sondern Tatsachen durch Zeitungsbereichte, Videofilme und Fotos bewiesen. Ereignisse welche nie wieder jemand nachmachen kann, da niemand solche „verrückten“ Ideen hat, wie FJ Mercedes diese immer wieder hatte !

Wenn daher den Laden ein Schild zierte „Jede Frage 20.- Euro“, so war dies nicht böser Wille, sondern anders konnte man den permanenten Kundenansturm und die billigen Preise ohne Personal nicht schaffen. Das Prinzip „Nehmen, zahlen, gehen“ war von den Stammkunden sehr geschätzt – lieber preiswert einkaufen als wie sinnlos palavern und dann doch nichts kaufen. Der Geschäftsbetrieb war in seiner Art etwas einmaliges in Österreich – aber immer sehr sauber und ordentlich geführt'





26.02.2023, 14:36 Uhr - Editiert von berni2k, alte Version: hier
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