Re(3): RAM wird bei DRAM-Status im BIOS mit 2400MHz angezeigt, sollte aber 3200Mhz sein
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Re(3): RAM wird bei DRAM-Status im BIOS mit 2400MHz angezeigt, sollte aber 3200Mhz sein
16.03.2023, 17:15:22
In JESD79-4 steht unter "Absolute Maximum DC Ratings" ganz klar 1.5V für VDD
und VDDQ.


Das Dokument ist über 10 Jahre alt. Danach erschienen noch drei weitere Revisionen davon und ettliche Ergänzungen.
Die von mir genannten 1.9V sind aber afair sowieso nicht für UDIMMs gedacht, sondern lediglich eine Erweiterung dessen, was DDR4 in bestimmten Anwendungsfällen auf eine spezifizierte Art und Weise inkludiert. Ich wollte damit sowieso nur ausdrücken, dass es für diesen Betriebsparameter eine Bandbreite gibt.

Und die "Recommended DC Operating Conditions" sind 1.14V min., 1.2V typ. und
1.26V max.


Ja, das ist natürlich praktisch, wenn man versehentlich - zum Unterstützen der eigenen Behauptung - die Hälfte der Überschrift weglässt. ;-)
Das von dir Beschriebene, sind in der Tat die Grenzen für die 1.2V Profile und keine allgemeine Empfehlung für DDR4.

Was ja nicht heißt, dass er die 3200 MHz mit erhöhter Spannung nicht vielleicht doch schafft, nur halt nicht innerhalb der JEDEC-Specs.


Doch das ist innerhalb der Specs. Es wird einfach nicht richtiger, wenn du immer wieder behauptest, dass das nicht innerhalb des Standards sei. Und der RAM schafft es nicht nur, sondern wurde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genau mit der Absicht hergestellt, dass er Takt X bei 1.2V schafft, aber bei irgend einer höheren Spannung auch mit Takt Y stabil läuft. Selbst wenn die Grenze bei den von dir beschriebenenen 1.5V liegen würde, wären 1.25V, 1.3V (usw.) immer noch innerhalb dieser Spezifikation.

In diesem Kontext hilft es, sich (ich hoffe, das ist jetzt wirklich richtig, da ich keinen Zugriff mehr darauf habe, sondern nur noch Notizen daraus) JESD79-5B zu Gemüte zu führen. Darin ist nicht nur die DDR5 Spezifikation, sondern es sind auch die Testumgebungen beschrieben und die Aspekte hinsichtlich mindesten notwendiger Konformität und maximal möglichen Ausprägung erörtert - und das AUCH(!) im Kontext zu DDR4, 3, 2 und 1.

Nun ist der Hersteller der Chips aber im allgemeinen nicht identisch mit dem,
der als Hersteller des Speichermoduls auftritt


Das ist mir klar. Diese Zusammenhänge tangieren meine tägliche Arbeit.

Davon abgesehen: als ein Anbieter der der die DIMMs fertigt (bzw. fertigen lässt) kannst du natürlich, was früher hauptsächlich bei günstigeren Anbietern der Fall gewesen ist, RAM einkaufen, selbst einen Validierungsprozess "durchführen" und dann die Module anhand der selektierten Chips positionieren und vertreiben. Aber ich weiß aus erster Hand, dass es seit Jahren usus ist, direk vom Hersteller z.B. "ddr4-2400" mit "target 4000@1.3" (bzw so ähnlich ausgedrückt) zu beziehen, wenn man entsprechende Module damit anfertigen lassen möchte. Für den Hersteller der Speicherbausteine selbst mag das vielleicht nur ein Nischenprodukt sein, weil der Markt für industrietaugliche Standardware viel größer ist, aber diese genanten Produkte werden von bereits mit der Absicht hergestellt, nicht mit 1.2V betrieben zu werden. Sie sind dann natürlich noch immer nicht zu allen CPU-Mainboard-Kombinationen kompatibel, aber dennoch keine Sache, die rein auf Validierung von gewollt/geplant langsamereren Komponenten beruht.

Und dann hast Du halt ein "3200 MHz"-Modul mit Chips, die vom Hersteller eben
nicht für 3200 MHz freigegeben wurden. Und vertraust voll und ganz der
Validierung des Third-Party-Anbieters.


Diese Vorgehensweise ist - AFAIK - heutzutage nur noch bei den ganz extremen Taktraten bzw. Timings üblich und notwendig. Ich möchte behaupten, dass man das als Geschichten mit "früher war es mal so üblich, dass..." erzählen kann, aber heute ist das eher kein wesentliches Thema mehr. Die entsprechenden Speicher sind Prozesssicher herstellbar. Lediglich für 1.2V sind die Taktraten nach oben stark begrenzt - das könnte eigentlich auch die Zusammenfasssung für das ganze Thema sein.

Standard-konform würde schon mal reichen.


Es muss doch wirklich möglich sein, dass man hier zwischen "Standard" und "Minimalanforderung" oder "kleinstem gemeinsamen Nenner" unterscheidet!? Meinetwegen können auch andere Begrifflichkeiten verwendet werden. Aber einzugestehen, dass der Standard eine bestimmte Bandbreite aufweist und dennoch immer wieder so zu tun, also ob in Wirklichkeit nur eine Basiskonfiguration "das echt Wahre" ist; kommt dir das nicht selbst irgendwie merkwürdig vor?

Ich habe noch kein XMP-Profil gesehen, das nicht mit erhöhter Spannung
daherkam.


Das gibt es aber in der Tat häufig. Meistens natürlich nur hinsichtlich sportlicherer Timings, aber dennoch kommt das wirklich nicht selten vor.

Gab auch Zeiten, da war es durchaus üblich, PCs auf Wunsch fix und fertig
übertaktet zu verkaufen. Schon zu Zeiten des seligen AMD Am5x86-P75 (meist als
"DX5-133" vermarktet). Den gabs offiziell nur mit 133 MHz (ein 160er mit
P90-Rating war angekündigt, kam aber nie auf den Markt). Konnte man aber
trotzdem als DX5-160 kaufen. Zwei, drei Jumper umgesteckt (für mehr Spannung
und Busspeed), etwas mehr Kühlung, und fertig war der Turbo-PC. Gabs darauf
Garantie? Natürlich. Aber hättest Du das auch als "nicht übertaktet" bezeichnet?


Natürlich nicht. "Das hat halt meistens funktioniert" - und wo nicht, war es kalkuliert, respektive sind die RMA-Fälle bereits im Vorfeld eingepreist gewesen. Aber auf diese Kisten hast du 2 oder 3 Jahre Garantie bekommen - aber nicht 10 oder noch mehr Jahre.
Das ist schon in beiderlei Hinsicht anders, als das Prozedere, welches ich vorhin beschrieben habe.

Nein. XMP ist ein eher konservativer Übertaktungs-"Preset"


In allererster Linie ist XMP eine Erweiterung, die ermöglicht, auf dem SPD des RAM mehr unterschiedliche Takt/Timing/Spannung-Voreinstellungen abzulegen, als im Standard ursprünglich vorgesehen. Also es ist eigentlich nur eine Vergrößerung einer Tabelle.
Ich habe vor vielen Jahren mal RAM gehabt (ich bin mir recht sicher, dass es https://geizhals.eu/339998  waren), da waren ettliche Profile darauf - aber alle mit PC3-12800.



Im Übrigen: es sollte hier keine Fachsimpelei sein, auch wenn ich mich ein wenig dazu hinreissen lassen habe. Es ist auch niemandem geholfen, wenn irgendjemand Fachtermini oder Anglizismen einwirft, wie z.B, dass das Validieren "Product Balling" genannt wird.
Die einen wissen das selbst, den anderen hilft das nennen eines weiteren Fachbegriffs bei ihrem eigentlichen Problem nicht weiter.

Jemand hatte eine Frage ( https://forum.geizhals.at/t905438,8147551.html#8147551  ) bzw. nicht nur eine Frage, sondern auch - wie es sich klingt - die Sorge, er könne etwas gekauft haben, was so vielleicht nicht funktioniert.
Dieser Person möchte ich gesagt haben, dass es alles so seine Richtigkeit hat. Wenn man nichts weiter einstellt, bekommt man (meistens) Taktraten einer Basiskonfiguration. Die angepriesenen Taktraten - so sie eine Erhöhung der Spannung benötigen - verlangen bei den meisten Boards nach einem manuellen Eingriff im UEFI. Das ist so gewollt, in Ordnung und funktioniert zuverlässig.

LG,

LL

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