Welche technische Lehre ist empfehlenswert? Erfahrungen?

Welche technische Lehre ist empfehlenswert? Erfahrungen? (102 Beiträge, 1811 Mal gelesen)

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Hi!
Gibt’s hier Leute im Forum, die einen technischen Lehrberuf gemacht haben - oder aber in einem technischen Beruf arbeiten? Ist bei uns in der Familie aufgekommen, weil die Kids bald in einem Alter sind, wo sie sich entscheiden müssen, was sie gerne weitermachen würden. Ist jetzt nicht so, dass sie die Matura ausschließen. Wären aber auch einem Lehrberuf nicht abgeneigt. Auch unsere Tochter nicht. Wollte mich darum auch mal erkundigen, wie so eure Erfahrungen sind und wie es so mit den Zukunftschancen auch für Mädls in der Technik aussieht. Da wir selbst in einer ganz anderen Berufsrichtung ("irgendwas mit Medien") sind, können wir dazu nicht viele Erfahrungen mit unseren Kindern teilen. Darum wollt ich mich hier mal umhören. Ach ja bevor die Fragen kommen- technisch und handwerklich begabt sind sie beide- haben sie von ihrem Onkel. 🙂 😋 Danke euch schonmal im Voraus!

Gelernt - Feinmechaniker, gibts defacto nicht mehr. War damals 1993 als ich anfing ähnlich dem Uhrmacher aber eben nicht auf Uhren spezialisiert.
Ich hatte mit meiner Ausbildungstätte richtig Glück. Dort wurde die Lehre auch als solche praktiziert und nicht als billige Aushilfskraft misbraucht. Ab und an haben wir auch in der Fertigung ausgeholfen wenn not am Mann war. Aber auch diese Erfahrung möchte ich nicht missen.
Im Laufe der Zeit dann eingeständig einen CNC-Kurs besucht zusätzlich zur Ausbildungn in der Firma.
Danach dann weitere Kurse zu CAD/CAM Software weil das dann einfach schon notwendig war.
Im Laufe der Zeit dann dort begonnen auch Vorrichtungen für die Fertigung und Prototypen Spritzgusswerkzeuge zu konstruieren.
So kam ich dann in die mechanichsche Konstruktion wo ich noch immer bin.
Verdienst ist in dieser Branche mehr als gut

Zukunftschancen sehe ich in dieser Sparte sehr gut. Da wird händeringend nach guten Leuten gesucht und die Bezahlung ist mittlerweile auch dementsprechend gut

Hey Joe! Super dass du das richtige für dich gefunden hast. Ist immer schön etas zu machen, was man gerne tut! Wünsche ich mir eben für die Kinder auch. Also würdest du sagen hängt die Qualität der Lehre auch immer mit den Ausbildungsunternehmen zusammen? Werde deine Empfehlung hier auf jeden Fall mal mit in die Diskussion nehmen. War bis jetzt glaube ich noch gar nie im Gespräch

Der auszubildende Betrieb ist definitiv sehr wichtig.
Ist ja kein Geheimniss. Ich habe bei AKG gelernt. gibt es leider nicht mehr

In der Berufschule waren noch andere von Siemens und der ÖBB in der Klasse. Die Mitschüler von Siemens und eben wir von der AKG waren mit Abstand die besten in der Klasse. Bei der ÖBB waren es einfach zu viele Lehrlinge, so dass man sich nicht gut genug um sie kümmern konnte.

Wir konnten einfach wirklich was lernen, weil wir eben nicht als billige Arbeitskraft verwendet wurden

Edit:
was mir eben einfällt. am 27.04. ist der Töchtertag, da machen viele Unternehmen mit um Mädchen die technischen Berufe näher zu bringen. Vielleicht ist da noch wo ein Platz frei dass sie mal reinschnuppern können
https://www.toechtertag.at/

30.03.2023, 11:57 Uhr - Editiert von Banana Joe, alte Version: hier

Installateur, Klimatechniker. Die ultimative Lizenz zum Gelddrucken. Angesichts der Energiewende sind die für die nächsten 20 Jahre ausgebucht. Und dazu in vielen Bereichen ein geschütztes Gewerbe.

Gilt natürlich nur für jene, die sich Selbstständig machen.

auch als Mitarbeiter läßt es sich gut verdienen wenn man den Willen zeigt zu lernen und sich fortwährend weiterzubilden. Großes Problem in der Branche ist aber eine geeignete Ausbildungstätte zu finden wo man auch wirklich was lernen kann für die zukünftigen Arbeiten. In Wien sehe ich schwarz für Lehrlinge, gefühlt 90% werden als billige Lohnsklaven missbraucht.

Ja Weiterbildung ist bestimmt immer ein wichtiges Thema! Egal in welche Richtung man später einmal geht. Oh hast du da selbst schlecht Erfahrungen gemacht? Ich muss sagen hab da eher das Umgekehrte gehört, dass es in Wien und um Wien herum recht gute Betriebe gibt- teilweise auch eher kleinere Unternehmen, wo auch das Umfeld dann dementsprechend familiär ist.

Die ultimative Lizenz zum Gelddrucken.

Aber auch das ultimative Risiko zum Pleite gehen. Es gibt eine Unzahl an Normen, Gesetzen usw. die man beachten muss - das Risiko trägt immer der Installateur.

Gilt natürlich nur für jene, die sich Selbstständig machen.

Das stimmt nicht.
Ein selbstständig arbeitender Monteur geht in Salzburg mit min. 2400 netto + Goodies heim, ein Techniker geht in Richtung 3000 netto.

Mit Selbstständigkeit meine ich eine Firma mit Mitarbeitern. Und da reden wir dann von anderen Beträgen. Natürlich verbunden mit dem kompletten unternehmerischen Risiko. Aber genau dafür macht man ja die Meisterprüfung.

Mit Selbstständigkeit meine ich eine Firma mit Mitarbeitern.

Das war mir schon klar.

Aber genau dafür macht man ja die Meisterprüfung.

Mit der Meisterprüfung ist es da lange nicht getan, da bekommt man technischen Background (und viel in der Praxis sinnlose Theorie) aber z.B. recht wenig Kompetenz in rechtlichen Belangen vermittelt.

Ich meinte, dass ich die Meisterprüfung in einem konzessionspflichtigen Gewerbe mache, um die rechtliche Möglichkeit zu bekommen, ein Unternehmen gewerberechtlich zu führen. Ich denke, wir beide wissen, wie viel ein Gewerbeschein wert ist.

Ob die gelehrten oder geprüften Inhalte Sinn machen, ist ein anderes Thema. Siehe Führerschein und Autofahren.

Aber auch das ultimative Risiko zum Pleite gehen.

jo mei: willst oder willst ned?

Das ist so typisch österreichisch: zu feig sein, selbst was zu machen, aber gleichzeitig maulen, daß man nur Lohnsklave sei und die bösen Firmen einen ausbeuten würden.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!

Ich bin eh selbstständig im Haustechnikbereich.

ich hab jetzt auch nicht dich persönlich gemeint, sondern generell: der Österreicher ist ein risikoaverser Hosenscheiccer. Geistiges Beamtentum mit Pensionsaussicht.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!

Werkzeugmacher (für zb Metallumformtechniken)
Gute Werkzeugmacher suchen viele Firmen und werden mit Handkuss genommen. Wenn du dann mal das nicht mehr machen willst, kannst auch in den Verkauf wechseln mit dem Fachwissen. (Oder Einkauf) Auch der Selbstständigkeit steht nichts im Wege. ( zb als Berater für Werkzeuge die andere Firmen nicht zum laufen bringen)

Ein vernünftiger Lehrberuf wird vermutlich sinnvoller sein, als der xxxte Uni-Absolvent mit rein theoretischem Wissen… - meine Meinung.
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Wie sind denn die Interessen?
Wo seid ihr daheim?

Technik ist ja recht weit gefasst. Soll es etwas handwerkliches sein?

Kältetechnik/Klimatechnik wurde schon genannt, seh ich auch als absolute Zukunftsbranche. Gleiches gilt für Solateur, ich glaub da gibts es aber keine eigene Lehre, sondern das ist eine Zertifizierung für Elektriker, Dachdecker, etc.
Da bist du in den nächsten 30 Jahren sicher nicht arbeitslos

Als ITler würde ich auch jederzeit bei Interesse eine IT-Lehre empfehlen. Prinzipiell wäre da eine Matura (HTL) nicht schlecht, aber im Endeffekt kommt es langfristig viel mehr auf die Erfahrung an.
Hat viele Vorteile (Homeoffice, Flexible Arbeitszeiten), gerade deshalb würde ich es auch Frauen ans Herz legen.

Wenn "IT Lehre":

Such dir in DIESEM fall eher keinen Grosskonzern aus wennst was lernen willst...sonst fehlts dir am Ende vorne und hinten an Praxis weil du fast nur noch Tickets aufgibst...lass dich nicht ausschliesslich von "klingenden Firmennamen" leiten

Ich kann nur von meinem Brötchengeber berichten, da ist die Lehre wirklich gut organisiert ist.
Man rotiert in der Lehrzeit durch diverse Abteilungen und kann sich dann auch für später festlegen, wohin man gerne möchte. Falls dann dort eine Stelle frei ist, ist der Weg offen.

Ich selbst hab studiert und bin quasi von extern gekommen. Viele meiner direkten Kollegen haben bei uns gelernt und machen eine vergleichbare Arbeit.

Wohraum ist Wien. Die Kids wären jetzt nicht abgeneigt davon in ein anderes Bundesland zu ziehen (ich glaube das würde sie sogar richtig reizen von zu Hause wegzukommen) - aber in Wien etwas passendes zu finden wäre natürlisch super.

Interessenesmäßig ist es so, dass meine Tochter voll im Klimaschutz engagiert ist. Die wird auf jeden Fall mal etwas machen, dass in diese Richtung geht. Vielleicht klingt Kälte/ Klimatechnik da gar nicht so uninteressant für sie. Das ist ein Beruf in der Sparte Mechatronik, oder?
So ganz in die It zu gehen ist glaube ich nichts für sie.

Mechatronik ist doch etwas recht anders, aber sehr weit gefasst.

Wenn Kältetechniker interessant wäre, dann würde z.B. Daikin in Wien Lehrlinge ausbilden:

https://www.daikin.at/de_at/das-ist-daikin/lehre.html

Wenn sie sich stark für Klimaschutz interssiert, bin ich aber nicht sicher ob es das richtige ist. Es kann eine gute Grundlage sein wenn man danach Wärmepumpen installieren möchte.

Da wäre es vielleicht doch interessanter etwas zu machen wo man anschließend PV-Projekte oder technische Sanierungen planen kann.

Technischer Zeichner Maschinenbau
Eventuell dann auf Industrie Vermessung weiter entwickeln
Da gibt's Möglichkeiten

Gruß Sonic The Hedgehog

Hi,
ich weiß nicht, ob es diese Berufe exakt auch so in Österreich gibt, aber in Deutschland habe ich mich etwas mit den IT-Ausbildungsberufen beschäftigt.

Es gibt (hier bei uns) folgende:

- Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (ca. 1/3 kaufmännisch, Rest technisch mit Schwerpunkt Programmierung/Software/Administration)

- Fachinformatiker für Systemintegration (ca. 1/3 kaufmännisch, Rest technisch mit Schwerpunkt Hardware/Netzwerke/Client-Server-Systeme/Administration)

- IT-Systemelektroniker [mein Favorit] (ca. 1/3 kaufmännisch, Rest technisch mit Schwerpunkt Hardware/Netzwerke/Client-Server-Systeme und Zusatzqualifikationen in Elektrotechnik, Elektronik und als Elektrofachkraft nach DIN VDE 0100, sodass man seinen Kunden auch kleinere Elektroarbeiten [nur alles hinter'm Zähler] und z. T. klassische Hardwarereparaturen mit anbieten kann)

Und noch einige mehr sowie viele duale Studiengänge (Ausbildung und Studium in einem), Details siehe https://www.ausbildung.de/berufe/themen/it/

Einige davon gibt's laut Wikipedia auch 1:1 oder sehr ähnlich in Österreich.

Weiterhin gibt's auch noch zwei eher kaufmännisch orientierte Ausbildungen im IT-Bereich:

- Informatikkaufleute (Kaufmann/-frau) (heute eher: Kaufmann für Digitalisierungsmanagement) und
- IT-Systemkaufleute (heute eher: Kaufmann für IT-System-Management)

LG aus Berlin

Christian
FISI und ITSE seit 2012/2013

27.03.2023, 22:16 Uhr - Editiert von MagicChris86, alte Version: hier

Danke für die ganzen Anregungen! Obs diese Berufe bei uns genauso gibt weiß ich jetzt auch nicht- aber da werden wir uns auf jeden Fall mal drüber informieren!

Mechatroniker , hat der Sohn einer Bekannten gelernt und findet immer einen Job, wenn dem was nicht passt.

und findet immer einen Job, wenn dem was nicht passt.

Wenn man "immer" einen Job finden muss wenn einem was nicht passt, könnte es aber auch sein dass man selbst nicht passt

suchen vs finden!

j.

oder gefunden werden

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There are 10 types of people. Those who understand binary and those who don't

In der Mechatronik gibts ja soweit ich weiß unterschiedliche Richtungen- weißt du welche der Sohn deiner Bekannten da gemacht hat? Oder bin ich da völlig falsch unterwegs?

Da wären halt Erfahrunge gefragt, Schnuppertage oder so.

Handwerk geht immer (super Nischendinge würd ich halt nicht riskieren,auch die Aussage mit Solar hast 20 Jahre ausgesorgt*), hat aber oft Nachteile:
Montage fahren ist nicht jedermans Sache
zu Kunden in grindige Buden gehen
mühsame Kunden
körperliche Belastung ->wenn der Körper nicht mehr mitmacht, kann man evtl einiges nimmer machen
auch bei schlechtem Wetter muss man Geld verdienen
selbständig zu sein bedeutet meistens selbst und ständig zu arbeiten

Sonst ist auch ein einmal eingeschlagener Bildungsweg keine Sackgasse, Weiterbildung und Umorientierung ist zwar manchmal schwierig, aber wenn man motiviert ist, gehts meistens

Wir brauchen zb in vielen Bereichen Experten für OT Security, das sind fast immer Menschen mit 2 bis manchmal 3 Ausbildungen die man da kombinieren muss.

Wenn ich mir anschau welche Fachidioten da teilweise aus den Unis purzeln, hab ich lieber Kollegen mit mehr Erfahrung in der Arbeitswelt

*zu dem Thema: damit hast du ausgesorgt würd ich imho gar nicht argumentieren. Wie die Zukunft wird weiß niemand und mit dem Argument müsste man jeden 2. Jugendlichen in die Pflegelehre drängen. Da ist man zwar vom finaziellen ausgesorgt haben weit entfernt, Arbeit wirds aber immer geben. Plus natürlich körperliche und seelische Belastung, sicher nichts für jederman, schon garnicht in dem Alter
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28.03.2023, 08:57 Uhr - Editiert von Desolationrob, alte Version: hier

Ja Erfahrungen und Schnuppertage wären natürlich super. Aber das ist neben dem momentaten Schulalltag auch nicht so einfach. Vielleicht gibts dafür in den Sommerferien die Möglichkeit. Zumindest für einige Tage. Und da geb ich dir Recht- manchmal ist Erfahrung echt mehr wert als jahrelanges Studieren. Natürlich finde ich auch, dass es wichtiger ist etwas zu Lernen, was einem dann auch Spaß macht. Aber ganz außer Acht lassen kann man den finanziellen Aspekt eben doch nicht. Gerade in diesen Zeiten, wo alles immer teuerer wird.

Und Interessen ändern sich auch über die Zeit. Eine vernünftige Basis zu haben, stört auf jeden Fall nicht. Spricht ja auch nix dagegen zb zu maturieren und danach eine Lehre zu machen, who cares. Dann kann man später auch mal studieren ohne nervige Prüfung.
Ich hatte zumindest noch nie das Problem da mir jemand im Bewerbungsprozess gesagt hat, ich hätte zu viele Weiterbildungen gemacht.

Denke auch das man da ruhig ein paar Tage mehr opfern könnte um Jugendliche wo reinschnuppern lassen zu können.
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Anderer Tipp: bewerben bei Top-Level Firmen. Ich habe im Urlaub einen Jungen & Familie kennen gelernt, der sich um eine Lehrstelle bei BMW, Flughafen München und noch 2-3 weitere Promi-Firmen. Dort bewerben sich TAUSENDE und jeweils 100 werden genommen. Mit der Visitkarte öffnen sich danach viele Türen.

Verzeih, ich versteh Dein Posting nicht so recht.

Was hat die Urlaubsbekanntschaft gemacht; sich beworben? Und die Visitkarte ist dann sich bei BMW etc. beworben zu haben? Oder wie?

Gruss,
j.

Ja, er hat sich erfolgreich beworben. Und die Visitenkarte ist, bei BMW die Lehre gemacht zu haben.

https://www.munich-airport.de/schueler-94701

Schau dir die Seite an und du verstehst, warum sich diese Unternehmen die Lehrlinge aussuchen können. Und andere Lehrbetriebe sich von der Resterampe mit sozial auffälligen Analphabeten versorgen müssen.

29.03.2023, 08:10 Uhr - Editiert von Paulas_Papa, alte Version: hier

Ich habe Werkzeugmacher gelernt,super interessante Beruf.Immer Arbeit gefunden,nie arbeitslos.Zum Schluss habe ich nur halbtags gearbeitet,da ich zu teuer war.Heute Pension so viel,wie andere für Ganztags Job.

Freut mich zu hören, dass das für dich so super funktioniert hat! Ist auch eine Richtung, über die ich bis jetzt gar nichts noch weiß.

Ich werfe mal den Mechatroniker oder die Mechatronikerin in die Diskussion ein.
Da gibt es viele unterschiedliche Richtungen, je nach Schwerpunkt sind dann die Arbeitsbereiche in der Luftfahrt, Medizintechnik, Kälte und Klimatechnik,... Möglichkeiten würde es da viele geben.
Auch bei der Ausbildung wären da viele Wege offen. Muss ja nicht die klassische Lehre sein, kann auch eine Lehre mit Matura sein oder man macht zuerst die Matura fertig und geht dann erst in die Lehre bzw. macht ein Studium in diese Richtung.
Zukunftschancen sehe ich hier schon sehr gegeben. Fachkräfte fehlen wohl in allen Bereichen. Und wenn man sich die Arbeitsfelder eines Mechatronikers ansieht, geht es da schon ziemlich oft in Richtung Nachhaltigkeit. Auch Computer oder KIs werden immer mehr eingeführt. Da wird man dann in vielen Bereichen Mechatroniker benötigen.
Denke auch für Mädchen/Frauen ist es heutzutage einfacher in technischen Berufen. Man kann es sich schlicht und einfach auch gar nicht mehr leisten auf Frauen in den Bereich zu verzichten. Wird ja auch immer wieder stark beworben für Frauen. Wenn man technisch interessiert ist, sicherlich ein Bereich den man sich anschauen könnte.
Die eigenen Interessen sollte man sich klarmachen, man sollte für sich entscheiden und nicht ob es Freunde so machen oder nicht. Da muss man auch ehrlich zu sich selbst sein. Denke dann wird man in der Richtung schon etwas finden. Eventuell überfordert einen das Angebot auch.

Danke für deine Antwort. Die Mechatronik-Lehre ist uns jetzt schon öfter untergekommen. Lehre mit Matura klingt natürlich auch spannend- dann stehen danach einfach alle Wege offen. Da kann ich nur zustimmen, dass Frauen in technischen Berufen auch einfach gebraucht werden. Bin sehr froh, dass es da auch langsam ein Umdenken gibt und auch meine Tochter sich dafür interessiert, obwohl es immer noch nicht so typisch ist. Klimatechnik klingt in ihrem Fall recht interessant. Passt auf jeden Fall zu ihren Interessen.

Welcher Weg da der Beste für einen ist, wird man sich genau ansehen müssen. Da gibts ja mehrere Varianten. Denke das kann dann nur jeder für sich entscheiden. Eventuell fragt man dazu ja noch genauer nach. Vielleicht bei der Branchenvertretung, oder bei der Wirtschaftskammer, eventuell ja auch bei der Berufsvorbereitung in der Schule oder es wird auch diverse Institutionen geben (gerade für Frauen) die einem weiterhelfen können.
Man muss einfach seinen Horizont erweitern, Viele Mädchen oder Frauen wissen gar nicht in welche Berufe sie gehen können. Dann entscheidet man sich immer wieder für dieselben 5 Berufe (Einzelhandelskauffrau, Büro, Frisörin,...). Ich würde nicht sagen, andere Berufe sind nichts für Mädchen/Frauen, sie haben sie nur nicht am Schirm. Weil eben keine "traditionellen" Frauenberufe. D.h. aber nicht, Frauen könnten diese Jobs nicht auch machen.

Nachrichtentechniker bei Siemens nachdem ich das TGM abgebrochen habe- meine Tochter kam dazwischen. Heute würde ich eher Klimatechnik machen- sicherer Job und man könnte privat dazu verdienen- und es natürlich beim FA angeben.

Zwar keine Lehre, und auch nicht easy (40 Wochenstunden, Wochen mit jedem Tag min 1 Test); aber wenn man durchkommt: Erfolgsgarantie.

..aber halt oft nicht so wirklich viel echte Praxis. Sicher gibts Werkstätten, Labore etc...aber mit dem richtigen Arbeitsleben hat das nur rudimentär was zu tun. Wobei die verpflichtenden Ferailpraxen schon mal ein guter Ansatz sind, auch wenn man da oft nur billige Urlaubsvertretung ist. Wundert mich bis heute das man sich da bei bestimmten Themen auf eine 16 jährige Rotznase verlassen hat
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Aus deinem Posting lese ich, dass du keine HTL besucht hast.

tjaaaa....da hats mir so gut gefallen, ich war gleich 6 Jahre in der Rosensteingasse, Herr Obergscheit
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Zukunft hat alles was mit Elektrik zu tun hat.
Vom Verbraucher (z.B. E-Auto) über Endkunden und Industrie, Speicherung bis hin zur Erzeugung (Kraftwerk, sei es das Balkon-PV System im kleinen oder Pumpspeicherkraftwerk im Großen) - und vieles dazwischen.

Lehre mit Matura. Beides in einem. Mit Englischkenntnissen weltweit tätig.

This. Gerade Leistungselektroniker sind echte Mangelware.

Genau wie (gute) Bautischler!

Dafür habe ich (zum Glück) die Verwandtschaft, die mir mit sowas ETWAS besser aushelfen kann.

Preise dich glücklich!!!

Ich kann @Srgb nur zustimmen.

Einen Elektriker/Elektrotechniker braucht man einfach in fast jedem Bereich heutzutage, zusätzlich hat man den Vorteil, auch ein paar andere bautechnische Dinge als Elektriker gleich mit zu lernen.

Ein Elekrtiker kennt sich auch ein bisschen mit Mauern und Gebäudetechnik aus, kann aber auch irgendein ein kleines technisches Gerät oder sogar Fahrzeug reparieren, bei dem es ein elektrisches Problem gibt (ja ich weiss bei moderenen Fahrzeugen/Geräten ist es oft schwierig wenn der jenige nicht speziallisiert ist aber die die Grundkenntnisse sind da).

Er hat halt einfach Kenntnisse in einem heutzutage extrem essentiellen Bereich, in unserer Welt funktioniert ohne Strom gar nichts mehr.

Ein weiter Vorteil ist, das man sich in andere sehr gefragt Sparten hineinentwickeln bzw. weiterschulen lassen kann.

Wären aber auch einem Lehrberuf nicht abgeneigt.

Wenn Begabung und Interesse dafür vorhanden ist, würde ich eine Lehre sogar vorziehen - eine Matura alleine ist nichts mehr wert.
Sorgsam muss man sein bei der Auswahl des Ausbildungsbetriebes, empfehlenswert sind Branchen mit einem gutem Kollektivvertrag (zB. Metall).

Das eine schließt das andere nicht mehr aus!
https://www.bmbwf.gv.at/Themen/schule/schulpraxis/zentralmatura/bm.html

Womit dann mit Uni oder FH fortgesetzt werden kann.

Ja, ich weiß.
In der Praxis ist das eher nur für Leute machbar, die intellektuell über dem Schnitt sind. Es muss ja neben der normalen Ausbildung im Betrieb bzw. der Berufsschule der Stoff dafür gelernt werden.

Ich finde (im Handwerk) den Weg: Lehre, Meister- oder Befähigungsprüfung und danach sofern gewünscht, weitere Spezialisierung für einen gewissen Bereich sinnvoller.
Mit diesem Weg tun sich eine Unmenge an Möglichkeiten auf, Selbstständigkeit, Industrie,...

Da hast du wahrscheinlich recht. Wenn ich zurückdenke, hatte die Matura früher bestimmt einen anderesn Stellenwert als heute. Verschiebt sich eben alles. Sich mal die Kollektivverträge anzusehen ist bestimmt auch eine gute Idee- werde ich mal machen. Danke!

eine Matura alleine ist nichts mehr wert.

jein. Sie bestätigt Grundkenntnisse in Mathematik sowie Deutsch in Wort und Schrift. Sowie zumindest eine Fremdsprache.

3 Dinge, die Lehrlingen sehr oft komplett fehlen.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!

Grundkenntnisse in Mathematik

Aber auch nicht viel mehr. https://youtu.be/GhmEYB3Kq-o

Aber auch nicht viel mehr. https://youtu.be/GhmEYB3Kq-o

Aussage? Oder glaubst ernsthaft, ich schau mir 25min diese Schnarchnase an?

Fakt ist aber: wer Matura hat, beherrscht zumindest die 4 Grundrechenarten.
Wer aus der NMS oder Hauptschule ins 1.Lehrjahr kommt, kann oft nicht weiter rechnen, als Finger vorhanden sind. Wenn er überhaupt die Angabe lesen kann.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!

Aussage?

TL;DW: https://www.ruhrbarone.de/nrw-matheprofessor-zerlegt-den-kernlehrplan-mathematik-fuer-die-sekundarstufe-ii/217993/

Oder glaubst ernsthaft, ich schau mir 25min diese Schnarchnase an?

Ja, der bleibt geradezu unfassbar ruhig dabei. Zeigt sehr schön, wie desillusioniert er schon sein muss.

wie desillusioniert er schon sein
muss.

Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung.

So wie ich auch. Daher schau ich mir sowas nicht an und konzentrier mich auf die schönen Seiten des Lebens.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!

> Fakt ist aber: wer Matura hat, beherrscht zumindest die 4 Grundrechenarten.

Na wenn das heutzutage schon als Mathematik durchgeht, aber was will man von einem Land erwarten in welchem Politiker offen damit prahlen in Mathe schlecht gewesen zu sein und es trotzdem "geschafft haben".

was will man von einem Land erwarten in welchem Politiker offen damit prahlen
in Mathe schlecht gewesen zu sein

hörst, jeder 5. hat keine Ahnung von %-Rechnung, das sind über 50%!!!

Aber Ernst beiseite: die Lehranfänger können oft ned mal richtig lesen und beherrschen kein Mathe auf Volksschulniveau. Das ist leider Fakt.
Dagegen ist ein Maturant ja Einstein. Tragisch, aber ist so.

mfg
AVS

aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!

29.03.2023, 18:05 Uhr - Editiert von AVS_reloaded, alte Version: hier

Erbärmlich, aber bei den Kasperln die in den vergangenen Jahrzehnten im Bildungsministerium herumwüten durften keine Überraschung.

Einmal kurz herumgespult und direkt die Stimme meines Mathe-Profs im Hinterkopf gehört als er uns die Rechenregeln für Limiten verbal reingehämmert hat. Muss ich mir Sorgen machen?

Also ich würds mal fragen was sie gerne machen bzw die Interessen sind.

Einen Job nur rein aus Kohle machen geht auf Dauer nicht gut, hat man wieder ein paar Raunzer mehr im Land ; )

Das ist sicherlich eine gute Methode - dazu müsste man dann aber auch einen guten Überblick haben. Sonst kommt es eben wieder dazu, dass sich jeder für die gängigen Berufe entscheidet. Von vielen Berufen hat man noch nie gehört, man weiß nicht was man dort macht, kennt die Berufsfelder gar nicht - na dann ist es ja klar, dass sich weniger dafür entscheiden.

In der Schule sollte ein grober Überblick vermittelt werden. Am Ende der Schulpflicht sollte man wissen was es alles gibt, wer sich dann noch für ein gewisses Thema interessiert, kann das dann weitermachen. Mit 15/16 weiß man ja gar nicht was es alles gibt, wie soll man sich denn da entscheiden was man möchte - man hat ja nur einen sehr begrenzten Überblick. Daher verwundert es mich ja auch nicht, wenn sich die Jugendlichen immer für dieselben Jobs entscheiden. Das sind dann die Jobs, die jeder kennt oder die man eben oft sieht.

Geld ist aber schon auch wichtig. Aber das ist dann ja wohl eher ein Grund mehr für einen technischen Beruf. Da verdient man dann wesentlich mehr als wenn man in den Einzelhandel geht oder Frisörin wird.

Das stimmt- finde da wäre es aber auf jeden Fall auch die Aufgabe der Schule, da mehr Aufklärungsarbeit zu machen und den Kids verschiedene Berufe vorzustellen (und eben nicht nur die gängigen). Problem ist halt auch, dass das einfach an den Eltern hängen bleibt und sich da viele selbst nicht auskennen.

Um das Geld geht es den Kids bei uns jetzt gar nicht so- ich glaube dass ist auch mehr der Gedanke der von uns Erwachsenen eingeworfen wird. Natülich will man auch, dass die Kinder sich später mal gut ein Leben aufbauen können und für sich selbst sorgen.

Ja absolut. Ich will auch nicht alles der Schule und den Lehrern umhängen, ein wenig muss da auch die Familie mithelfen. Aber die Eltern haben schon ein Interesse daran, dass es ihren Kindern mal gut geht - das kann ich dann nicht alles der schule überlassen. Da muss ich dann eben mal mit meinen Kindern zu Infoveranstaltungen, Messen, Beratungen,... gehen.

Wenn man zwischen zwei Jobs wählen kann, die einem auch Spaß machen, dann entscheidet man sich wohl für den Job, wo man dann auch mehr verdient. Dann hat man nämlich auch außerhalb des Jobs mehr Spaß und hat nicht die ganze Zeit sorgen. Geld verdienen kann man im Grunde mit allem. Die Frage ist halt wie wahrscheinlich ist es. ich würde da immer auf den Durchschnitt schauen und nicht nur mir das oberste 1% ansehen. Weil das ist dann halt wirklich viel Glück ob man da hinkommt, da kann man noch so eifrig arbeiten, dazu braucht es dann auch viel Glück.

Man muss halt nicht den Markt weiter mit gängigen Jobs überschwemmen. Gerade nicht wenn eh schon in vielen Bereichen nach Facharbeitern gesucht wird. Es bringt halt auch wenig jetzt wieder in die andere Richtung zu gehen und auf Frisöre und Menschen im Einzelhandel zu vergessen. Weil dann steht man in ein paar Jahren dort vor den Problemen.
Jetzt ist es sicherlich klüger eine Ausbildung als Mechatroniker oder sonstigen Handwerk zu beginnen. Wenn man da in ein paar Jahren mit der Ausbildung fertig ist, kann man sich den Arbeitsbereich immer noch aussuchen und wird auch gut verdienen da man weiterhin sehr stark gefragt sein wird.

Also mein Mädchen interessiert sich extrem fürs Klima und Umweltschutz. Fridays for Future ist so etwas wie ihre zweite Familie inzwischen... Na ja auf jeden Fall möchte sie auch gerne beruflich etwas in die Richtung machen. Denke erneuerbare Energie und Umwelttechnik sind eh Bereiche, die immer wichtiger werden und wo sie auf jeden Fall Leute brauchen. Und wie gesagt mag sie das Handwerk- also überall selbst dran rumbasteln, rumschrauben ist genau ihrs. Kann mich gar nicht darn erinnern, wann ich ihr das letzte Mal ihr Fahrrad repariert habe, da sie das alles schon immer gerne selbst gemacht hat.

Falls ihr aus Wien/Umgebung seid, vielleicht ist für sie was beim Töchtertag dabei?
https://www.toechtertag.at/ueber-den-toechtertag/

Anmeldung: https://www.toechtertag.at/unternehmen-kennenlernen/

Vielen Dank für den Tipp! Wir haben das genutzt und uns tatsächlich gemeinsam bisschen was angesehen. Finde ich eine coole Aktion, um unterschiedliche Sparten besser kennenzulernen. Woher kensnt du das? Warst du schon öfter dort?

Cool, dann passts eh

Also mein Mädchen interessiert sich extrem fürs Klima und Umweltschutz.
Fridays for Future ist so etwas wie ihre zweite Familie inzwischen... Na ja
auf jeden Fall möchte sie auch gerne beruflich etwas in die Richtung machen.
Denke erneuerbare Energie und Umwelttechnik sind eh Bereiche, die immer
wichtiger werden und wo sie auf jeden Fall Leute brauchen.

Vielleicht schaut sie sich mal
https://bsetm.schule.wien.at/lehrberufe

mit Modul S4 an.

Ist jetzt nicht so, dass sie die Matura ausschließen. Wären aber auch einem
Lehrberuf nicht abgeneigt

Das muss nich nicht ausschliessen. Lehre mit Matura ist hier gerade sehr angesagt. oder alternativ gleich eine gute HTL

16.04.2023, 10:42 Uhr - Editiert von Bucho, alte Version: hier

Hey, ich war selbst an einer HTL und habe dort in Wirtschaftsinformatik maturiert.

Nun arbeite ich seit ein paar Jahren als Software Entwickler und konnte mich mit einigen anderen HTLern, Studierten und (ehemaligen) Lehrlingen unterhalten.

Ich würde jedem technikbegeisterten Menschen die Lehre ans Herz legen, da hier wirklich der Fokus auf der Arbeit und der technischen Vertiefung liegt. Man muss sich nicht durch etliche andere Schulfächer kämpfen, die nichts mit dem angestrebten Beruf zu tun haben. Außerdem erhält man über die Lehrjahre hinaus bereits die erste Arbeitserfahrung und kann nach Abschluss der LAP bereits ordentliche Gehälter fordern - welche man mit seiner Expertise begründet.

Natürlich kann man auch als HTLer oder Studierter höhere Gehälter fordern, allerdings zählt in der technischen Arbeitswelt die Arbeitseinstellung und -erfahrung, nicht was man am Papier vorweisen kann. Ich hab in meinen paar Jahren der Berufstätigkeit schon mehrmals Arbeitskollegen mit Bachelor/Master gekündigt werden sehen, da diese theoretisch sehr gut, aber praktisch unbrauchbar waren (bei utopischen Gehaltsforderungen).

Eine HTL ist auch nicht schlecht - keines Weges. Es kommt stark drauf an, ob deine Kinder eher praktisch anpacken wollen und wirklich in die Materie hinein möchten, oder eher in Richtung allgemeine Spezialisierung a la HTL möchten. Noch ein Zusatz: sollten sie mal studieren wollen, wäre eine HTL tatsächlich die richtige Wahl (meiner Meinung nach). Nachdem ich maturiert und schon 1-2 Jahre gearbeitet hab, schrieb ich mich zum Bachelor in meinem Fachgebiet ein - gefühlt 70% davon ist reine (etwas detailliertere) Wiederholung der HTL.

Hey! Danke für deine Zeit hier deine Erfahrung mit uns zu teilen! Das war sehr hilfreich für uns! Finde es spannend was du erzählst. Hätte jetzt nicht erwartete, dass Unternehmen so viel mehr Wert auf die praktische Ausbildung legen, als auf das Studium. Aber klar, Abschlüsse werden gerade generell ja eher wieder weniger wert. Klingt auf jeden Fall so, als hättest du für dich den richtigen Weg gefunden! Das freut mich sehr! Ich hoffe meine Kids können das auch mal behaupten

Ja die Lehre mit Matura oder eben eine Art HTL ist bestimmt eine gute Sache- das wird bei uns auch sehr starkt diskutiert und in den Fokus genommen. Wie du sagst weiß man ja nie, ob sie dann doch noch studieren wollen.

Der Begründung kann ich speziell in deinem Fall nicht folgen.

Gerade die Informatik bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit. Da hilft dir die Lehre mangels Breite in einigen Jahren nichts mehr. Wenn da der Arbeitgeber nich massiv in Dich investiert, wirst du rasch zum Auslaufmodell.

Wir haben SAP komplett rausgeworfen, binnen 2 Jahren. Die damit verbundenen Mitarbeiter gibts nicht mehr.

Gerade in der Informatik hilft eine breitere Ausbildung, nicht sofort am Abstellgleis zu stehen.

Bei anderen technischen Berufen geht die Entwicklung deutlich langsamer vonstatten.

Die Lehre hilft dir hierbei enorm. zB ein System zu kennen, oder eine Programmiersprache drauf zu haben, hilft bei weitem mehr, als breitgefächert etwas Theoriewissen zu besitzen.

Ist ja gut, dass ihr euch von SAP gelöst habt. Wenn ihr SAPler dadurch "abgestoßen" habt, ist das auch normal. Diese SAPler verdienen sich problemlos in jeder x beliebigen anderen Firma ihre goldene Nase.

Man bildet sich ständig fort, indem sich auch die Firma weiterentwickelt.

Heutzutage geht kein realistisch denkender Mensch davon aus, in einer Firma alt zu werden. Entweder es gibt on the job Weiterbildung für die persönliche Karriere (für die Firma natürlich mit dem Gedanken, die Person für die Firma auszubilden) ODER man wechselt den Job.

ja Veränderungen sind oft unglaublich schnell in diesen Bereichen- aber was würdest du jungen Leuten dann empfehlen, wie sie sich am besten auf diese Arbeitswelt vorbereiten können?

T-shape. Breite Ausbildung mit einer Spezialisierung auf EINE konkrete, aktuelle Fähigkeit.

zB IT:
Python Entwickler - vertieft

„Überblick über“
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…

Du hast ML ("AI") vergessen. Das ist in unglaublich kurzer Zeit zu einem sehr breiten Thema geworden.

Edith weist darauf hin, dass ich in den anderen Punkten, inkl. "T-shape", deiner Meinung bin.

25.05.2023, 14:03 Uhr - Editiert von hhetl, alte Version: hier

Ja, aber ... weist darauf hin, dass die Liste beliebig erweiterbar ist. Und sie ist auch nicht priorisiert.

Das Lustige ist, dass ich vor 35 Jahren mit einem Kohonen Netzwerk auf der TU rumgespielt habe - von mir in C von Null ausprogrammiert - Trottelhacken auf einer Vax.

Und jetzt schlagen neuronalen Netze mit voller Wucht in der täglichen Wirklichkeit auf.

wenn Technik sie interessiert dann gar nicht lange drüber nachdenken. Zeigen was es gibt und sie werden recht schnell sehen was es werden soll.

Am Ende ist eine solide abgeschlossene technische Ausbildung ein Türöffner für so ziemlich jeden technischen Beruf. Wenns ihnen Spass macht dann werden sie gut darin.

Bei uns in der Fahrzeugindustrie ist es inzwischen ziemlich egal welchen technischen Beruf man hat, wichtig ist Interesse und die abgeschlossene Ausbildung, damit kann man arbeiten.

Naja ich finde schon, man sollte genug darüber nachdenken. Es geht ja schließlich darum in diesem Bereich dann für den Rest seines Lebens zu arbeiten (sofern man nicht einen zweiten Bildungsweg später mal einschlagen möchte - da verliert man ja dann auch Zeit)

Ich würde sagen man braucht keine Bedenken haben wenn man in diesem Bereich Interesse hat, sehe die Zukunft in den Bereich sehr rosig. Dennoch gibts auch bei den technischen Berufen viele verschiedene Wege.

Jetzt nimmt man alles mit einer technischen Ausbildung weil man eben die Arbeiter sonst gar nicht findet. Aber das kann und sollte sich halt auch wieder ändern. So eine gezielte Ausbildung hat ja auch einen Sinn und ich sehe da auch einen großen Vorteil wenn man es etwa mit einem Studium vergleicht, mit dem man dann in zig verschiedene Sparten gehen kann. Aber eine Ausbildung ist eben für einen gewissen Bereich da.

>Naja ich finde schon, man sollte genug darüber nachdenken.

Du erinnerst mich an einen Spruch, besser gesagt eine Frage, die mir mein Vater bereits als Kind stellte und alle paar Jahre wiederholte, bis ich den Sinn dahinter verstand - seitdem lachen wir über diese Erinnerung.

Er stellte mir folgende Frage: Willst du einmal arbeiten gehen oder Geld verdienen?

Diese Frage begleitete mich durch meine Schullaufbahn und selbst jetzt in der Arbeitswelt habe ich sie von Zeit zu Zeit noch im Kopf, da sie sehr motivierend ist.

Lange Rede kurzer Sinn - diese eine Frage reichte mir, um mich für die HTL zu entscheiden - froh bin ich, dass ich es tat - auch wenn *meine* HTL zu *meiner* Zeit nicht sehr lustig war.

Ich denke beides schließt sich nicht aus. Wenn mir etwas Spaß macht, mit dem ich aller Voraussicht nicht reich werde, könnte ich es mir trotzdem vorstellen. 40 Jahre etwas nur zu machen, weil es vielleicht mal Geld bringt, halte ich nicht für empfehlenswert.
Die Zeiten ändern sich auch und was heute eventuell gut bezahlt ist oder zumindest attraktiv, kann in ein paar Jahren schon wieder ganz anders aussehen bzw. die Voraussetzungen können sich komplett ändern (von Mangelberuf zu überlaufen).
Ob man also mit etwas viel Geld verdienen kann sollte man zweitrangig sein. In jedem Bereich gibt es irgendwo Sparten, mit denen man dann viel Geld verdienen kann.

Stimmt natürlich, allerdings driftet das etwas von der Aussage ab - bzw hab ich sie eventuell schlecht oder gar nicht erklärt.

Damit war eher gemeint, sowas auf die Art
"willst du mal dein leben lang arbeiten und dich durch die arbeit kaputt machen, wenn du was im leben bekommen möchtest (zufriedenheit durch eigentum, urlaub, kindern was bieten können, etc)" - "oder willst du geld verdienen (arbeit die dich nicht körperlich und oder geistig, für den aufwand den du letztendlich betreibst, killt)"

Ich bin nun 25 und verdiene fast das, was meine Eltern in Positionen mit Personalverantwortung verdienen. Von den 8 Arbeitsstunden am Tag arbeite ich womöglich effektiv 3. Andere arbeiten 70+ Stunden die Woche, arbeiten was körperlich langfristig schädliches, etc.

Das ist es, was mein Vater damit meinte. Mir macht mein Job ja (gottseidank) Spaß. Aber der Verdienst ist hoch, währenddessen der Verbrauch an körperlichen und geistigen (hier ab und zu mehr) Kapazitäten vergleichsweise sehr gering ausfällt.

Ich lege jedem eine berufsspezifische Ausbildung ans Herz, aber es soll sich auch keiner unterkriegen lassen, der dies nicht getan hat/tun konnte/tun kann.

-- ich hatte auch nie die besten noten (bei weitem nicht), bin auch hocken geblieben, musste fast jährlich meine fetzen ausbessern vor der nächsten schulstufe. man darf sich davon nicht unterkriegen lassen. leider gibts heutzutage auch so einen enormen druck von social media, gleichzeitig aber auch dieses "scheicc auf alles, arbeiten ist eh unnötig" - was die derzeitige jugend entweder in depressionen stürzt oder vorbildliche arbeitsverweigerer (natürlich nicht auf alle bezogen, aber randgruppen).

09.05.2023, 10:23 Uhr - Editiert von XycRo, alte Version: hier

Ich finde auch die Entscheidung sollte schon gut überlegt sein. Allerdings sollten sie es auch nicht "zerdenken". Da kommt dann auch nichts Gutes dabei raus. Kenn das von mir selbst. Wenn ich Entscheidungen immer wieder umwerfe und neu überdenke ist sie am Ende auch die falsche. Aber sich unterschiedliche Informationen einholfen ist schon gut und wichtig.

Infos einholen, recherchieren und eventuell bei Personen nachfragen, die in diesen Bereichen zu tun haben, würde ich jetzt nicht als "zerdenken" betiteln. Wenn man dann alles beisammen hat, muss man mal zu einer Entscheidung kommen. Aber selbst da lässt sich ja noch etwas anpassen. Ist ja auch nicht so, dass man bei den Studien oder Ausbildungen/Lehren nicht etwas Spielraum hätte.
Fängt man mit einer Lehre zum Mechatroniker an, kann man dabei ja auch noch eine Matura machen und sich offen halten ob man danach noch studiert. In der Lehre kann man nach dem Grundkursen ja auch noch unter zig verschiedenen Spezialisierungen wählen.
Wenn man dann mal mit der Materie zu tun hat, fällt einem auch erst vieles auf und die Interessen verschieben sich vielleicht. Was jetzt voll interessant klingt, kann morgen schon wieder nicht mehr so interessant sein. Einfach weil man dann besser weiß um was es sich genau handelt. Je mehr Einsicht man hat, desto besser kann man dann auch entscheiden.

Ja genau da stimme ich dir ja zu- gerade darum bin ich gegen ein "zerdenken"- Sie sollen sich gut informieren und recherchieren und dann einfach mal den Weg einschlagen, der für sie richtig erscheint. Ob es dann tatsächlich ihre Berufung ist, wird sich zeigen. Wenn nicht, haben sie immer noch die Möglichkeit sich umzuentscheiden oder in eine andere Richtung weiterzubilden. Und das mit den Spezialisierungen ist natürlich super. Ich weiß es jetzt von der Mechatronik dass es wirklich tolle Spezialisierungen gibt und sie sich nach dem Grundmodul einfach nochmal ziemlich neu entscheiden können, welche Richtung sie denn nun einschlagen wollen. Das ist schon ein großer Vorteil.

Wird wohl wenige Ausbildungen und noch viel weniger Studien geben, die rein auf einen Job zugeschnitten sind. Von dem her ist da sicherlich Spielraum. Dennoch würde ich mir vorher gut überlegen ob ich diese oder jene Richtung einschlagen möchte. Ein gewisses, realistisches Bild von diesen Bereich bzw. Berufen sollte man schon haben.
Aus meiner Sicht sollte man immer das machen, wofür man Interesse hat. Ich würde da nie etwas nachlaufen nur weil man dann vielleicht gut verdient oder einen Job in Aussicht hat. Wenn es einem nicht interessiert, wird man mit dem Job oder dem vielen Geld auch nicht zufrieden. Für mich würde da an erster Stelle stehen, ob ich damit zufrieden bin. Mir ist dabei egal ob das dann ein angesehener Beruf ist und ich im Vergleich zu anderen Berufen weniger verdienen würde.
Gerade bei den technischen Berufen fällt die Überlegung aber im Grunde eh weg, da verdient man doch relativ gut. In der Hinsicht wird man sich wenige Gedanken machen müssen.

Danke fürs Teilen! Das hab ich jetzt inzwischen schon öfter gehört, dass es häufig gar nicht mehr auf die pimäre Ausbildung an kommt, sondern viel mehr auf die Fähigkeiten, die man mitbringt. Und natürlich auch auf den Lebenslauf- wo hat man schon gearbeitet, hat man vielleicht schon Auslandserfahrung... darum raten wir den Kids auch, sie sollen wirklich machen, was sie auch gerne tun und wobei sie sich auch vorstellen können, Freude zu behalten.

Werkzeugbautechniker
Mit dieser Basisausbildung stehen dir so gut wie alle Möglichkeiten im Metallbereich offen. Machst z.B CAD + CAM und bist gut, verdienst ohne Probleme +3500k oder mehr (Netto) für 38,5h/Woche, kein Schichtdienst. Auch für Mädchen gut geeignet - schwer gearbeitet wird nur im Kopf. Für was andere studieren gehen...
Das Schwierigste ist hier jedoch die geeignete Firma zu finden.

Nachteilig ist halt, dass "Pfuschen" hier etwas schwieriger ist, wenn man die entsprechenden Arbeitsmittel nicht hat. Da tut sich ein Installateur, etc... definitv leichter...

Danke euch allen fürs Mitdiskutieren! Wir haben die Kids natürlich immer mitlesen lassen- damit sie sich auch selbst eine Meinung bilden können. Wir werden die Informationen jetzt mal alle sammeln (auch die von Freunden und Verwandten). Im Sommer gibts dann bestimmt die Möglichkeit, mal berufspraktische Tage zu machen und Erfahrungen in Unternehmen zu sammeln. Eigene Erfahrungen sind einfach nach wie vor die beste Entscheidungshilfe. Danke euch nochmal für alle Ideen, Erfahrungen und Anregungen. Ist immer super so ein breites Wissensspektrum anzapfen zu können

Wünsch euch einen schönen Start in die (zum Glück) kurze Woche!

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