Wohnen im 10. Bez
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Re(3): Wohnen im 10. Bez
25.01.2025, 20:18:34
>Hasengasse 9

Dass ein paar Meter weiter zwei Hauptverkehrsstraßen sind und der Verkehr dementsprechend auch in den Nebenstraßen ordentlich ist, muss klar sein. Freitag und Samstag spätabends werden da die aufgemotzten BMWs durchgetrieben... direkt daneben eine Ruine, könnte auch mal in ein paar Jahren dann längere Zeit Baulärm dazukommen. Oder es bleibt eine Ruine, auch ned gerade schön.

Wenn du dir dann denkst, macht nix mein Schlafzimmerfenster geht zum Innenhof raus, ja das könnte schlimmer sein als zur Straße, wenn du Raucher im Haus hast oder lärmende Parteien, dann kannst Innenhoffenster vergessen.

Ich hab tatsächlich im 10. gewohnt und weiß wie extrem es werden kann, es gibt auch wirklich schöne grüne Gegenden dort mit geilen mehrstöckigen Dachgeschoßwohnungen, aber die Straße die du da hast, da werden Leute hauptsächlich aus finanziellen Gründen wohnen und die sind tendentiell eher lauter unterwegs. Da wird tw. auch um 3 Uhr früh mit den Türen geknallt oder beim Pizzawärmen mitten in der Nacht laut in der Besteckschublade gewühlt. Das hörst dann alles durch...

Am besten gehst dort nicht tagsüber hin sondern einmal an einem Sonntag Abend um 23:30 und schaust wie leise es ist, und ob das zusammenpasst dass du Montag früh dann ausgeschlafen in die Arbeit kommst. Und dann einmal Freitag um Mitternacht vorbeischauen wie der Lärmpegel da ist.

Aber wie gesagt wenn die Nachbarn laut sind, dann hilft eine leise Straße auch nur bedingt.

Da zieht man aus finanziellen Gründen hin, ned weil man genau in die Gegend will...

Und im Sommer ist es dort heiß. Brauchst dir die Umgebung nur anzuschauen, nix grün, alles betoniert, im 10. hast du da Wiens schlimmste Hitzespots die ganze Nacht über. Da kühlts ned mehr ab. Klima nachrüsten oder sowas wird in Wien sowieso nix. Also allein deshalb schon würd ich da ned wohnen wollen. Da hast dann Hitze die du nicht rausbekommst, vom Innenhof den Rauchergestank und von der Straße einen Lärm.

Nochwas, in solchen Häusern hast oft die Einrichtung unter jedem Mindeststandard, das heißt Gastherme kann ein absoluter Schrott sein anstatt Vaillant, die Duschkabine kann billig sein, die Armaturen ganz mies wo entweder kein Wasser kommt oder es nur so rausschießt, das musst alles genau prüfen.

Ich sag dir nur, in den 10. zieh ich nicht mehr zurück, danke nein, das war mir eine Lebenserfahrung wo ich mir dachte, das sind alles Übertreibungen, und ich hab mich dort nie unsicher gefühlt, aber dort zu leben und vor allem nachts zu schlafen ist einfach eine Katastrophe.

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Re(12): Wohnen im 10. Bez
28.01.2025, 11:11:22
Was anderes schreibe ich ja nicht, es geht nur um Profitmaximierung, angefangen beim Grundstückverkäufer, der rechnet schon Lage und Infrastruktur in seinen Preis hinein, ohne das wirklich finanziert zu haben. Wir haben z. B. im sogenannten Speckgürtel (und der ist per Definition echt schon weit weg von Wien) unser Grundstück erworben. 2020 noch um 300€ m² ohne Nebengebühren, Aufschließungskosten. 2025 kostet selbiges Grundstück bereits knapp 600€ m². Die Inflation der letzten 5 Jahre kann es nicht sein, die Infrastruktur ist dieselbe wie 2020, also was außer Profitgier hat den Preis in diese Höhe getrieben?

So jetzt kommt ein Immobilienentwickler und hat hier ebenfalls Grundstücke gekauft und baut hierauf Doppelhäuser mit 125m² Wohnfläche ohne Keller und verlangt pro (Belagsfertigem) Haus 650.000€ plus Nebengebühren. Ich denke nicht das er nur annähernd 650.000€ in die Doppelhaushälfte investiert hat. Mein Schwiegervater, der aus dieser Branche kommt, sagte mir, ihre Baukosten bei Doppelhaushälften betrugen maximal die Hälfte des Verkaufspreises. Meine Frage, warum sie es um den doppelten Preis verkaufen, selbst wenn sie nur die Hälfte der Baukosten aufschlagen wäre das noch ein enormer Profit war, weil die Leute so verrückt sind und es bezahlen.

Also ist Schaffung von Wohnraum nicht  "zu billig" wie ASV meint, sondern hochprofitabel, man nützt die Situation der Menschen schamlos aus.

Da du Sozialbau (dazu zählen ja Genossenschaften) erwähnst, selbst diese (Genossenschafts)Wohnungen sind hochprofitabel für die Genossenschaften, dank Gesetz.
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zwischen zu früh und zu spät, liegt stets der Augenblick


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Re(13): Wohnen im 10. Bez
28.01.2025, 11:59:38
  also was außer Profitgier hat den Preis in diese Höhe getrieben?


Die Knappheit und Nachfrage. Wenn 10 ähnliche Grundstücke am Markt sind, ist der Preis sicher niedriger.

So jetzt kommt ein Immobilienentwickler und hat hier ebenfalls Grundstücke
gekauft und baut hierauf Doppelhäuser mit 125m² Wohnfläche ohne Keller und
verlangt pro (Belagsfertigem) Haus 650.000€ plus Nebengebühren. Ich denke
nicht das er nur annähernd 650.000€ in die Doppelhaushälfte investiert hat.


Ein 250m2 Haus zu bauen kostet heute mindestens 500.000 und dann hat der Entwickler noch das Risiko, dass ihm keine Baufirmen pleite gehen.

Mein Schwiegervater, der aus dieser Branche kommt, sagte mir, ihre Baukosten
bei Doppelhaushälften betrugen maximal die Hälfte des Verkaufspreises


Na wenn er das sagt... Dann soll er bitte ganz viel bauen! Nebenbei konkurrieren solche Projekte auch mit billiger gebauten gebrauchten Immobilien, die den Preis drücken. Wenn es denn genug gibt...

Also ist Schaffung von Wohnraum nicht  "zu billig" wie ASV meint, sondern
hochprofitabel, man nützt die Situation der Menschen schamlos aus.


Es steht dir sicher frei, voll in dieses hochprofitable Geschäft einzusteigen und mit etwas weniger Profitgier den Markt aufzuräumen. ;-) Ich baue unterdessen definitiv nichts mehr in Wien weil unrentabel, langsam und überreguliert.  Bin ja nicht blöd dass ich 4000/m2 in Dachgeschoßausbauten investiere und mich dann als Halsabschneider bezeichnen lasse. Wenn ich so wie diverse Großinvestoren mit guten Kontakten Hochhäuser bauen dürfte, sähe es vielleicht anders aus. Aber keine Chance.





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Der ärgste Feind und Verderber der Menschen [ist] der auf Denkfaulheit und Ruhebedürfnis beruhende Drang nach dem Kollektiv. (Hermann Hesse)

- Laut einer Umfrage unter 399 Spielern ist Russisches Roulette völlig ungefährlich!
- Österreichische Mentalität in einem Satz: "wenn wir mehr Steuern zahlen, kriegen wir mehr Gratisleistungen!"


28.01.2025, 12:01 Uhr - Editiert von Lazy Jones, alte Version: hier
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Re(13): Wohnen im 10. Bez
28.01.2025, 14:10:04
also was außer Profitgier hat den Preis in diese Höhe getrieben?
wie bereits gesagt: Angebot und Nachfrage. Aber das Grundprinzip verstehst du ja leider nicht.
So jetzt kommt ein Immobilienentwickler und hat hier ebenfalls Grundstücke
gekauft und baut hierauf Doppelhäuser mit 125m² Wohnfläche ohne Keller und
verlangt pro (Belagsfertigem) Haus 650.000€ plus Nebengebühren.

1. Angebot, Nachfrage, du weißt es ja schon
2. DAS ist nun wirklich NICHT vergleichbar mit Wohnungsbau in Wien.
man nützt die Situation der Menschen schamlos aus.
niemand nutzt irgendwen aus. Niemand wird gezwungen, etwas zu kaufen, schon gar nicht, zu überhöhten Preisen. Wenn die Käufer einen Preis X bezahlen wollen, dann ist das ein fairer Preis und der Kauf wird stattfinden. Wenn der Preis zu hoch oder die Lage zu schlecht ist, wird der Deal hingegen platzen. Sowas nennt man MARKT, auf dem gelten MARKTPREISE und die entstehen, du wirst es nicht glauben, ANGEBOT und NACHFRAGE!!

Aber wenn du dich schon so aufregen willst: Milch kostet ~1,20, der Bauer bekommt 50c. Haferschlotz (von manchen fälschlich Hafermilch genannt) kostet in der Herstellung keine 30c, kostet aber 1,50-1,80. Der Veganer zahlts gerne!
Auch wer ein RedBull trinkt, zahlt gerne DEUTLICH mehr als die Herstellungskosten.
Menschen sind so: wer etwas WILL, zahlt auch mehr dafür. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber das ist das Spiel von Angebot und Nachfrage!

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!


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Re(7): Wohnen im 10. Bez
28.01.2025, 11:21:13
>Es ist die Lösung der Massenmenschenhaltung auf engstem Raum, um es überspitzt zu sagen.

Du schwingst vom Extrem Massenhaltung direkt zum Extrem Eigenheim. Selbst wenn sich ganz Österreich die Eigenheime leisten könnte, dann ist Ö am Ende eine einzige asphaltierte Einfahrt bis zum letzten Berggipfel.

Und da kommt die Infrastruktur nicht mehr mit, wenn das alles so zerklüftet wird. Wer soll das bezahlen? Wer löscht dir den Hausbrand, wie lang braucht ein RTW zu dir beim Herzinfarkt und wieder zum Spital, wie fährst du zum nächsten Supermarkt und wieviele Autos braucht die Familie überhaupt, um ihrer Arbeit nachgehen zu können? Homeoffice bleibt noch eine Seltenheit bzw. ist jetzt nach der Pandemie wieder zur Seltenheit geworden. Der Rest ist sowieso kein Problem, Strom kommt schließlich aus der Steckdose und Wasser aus dem Wasserhahn.

>Die Lösung wäre einfach dann ja nur noch die Einwohnerzahl in Österreich auf einen bestimmten Level zu halten.

Aha. Die einfache Lösung ist also zu fantasieren. Damit können wir auch den Klimawandel lösen, einfach die CO2-Werte "auf einem bestimmten Level halten" und fertig. Warum hat denn noch niemand daran gedacht???

>Eine Einwohnerzahl kann man auf viele Wege steuern, ohne irgendjemanden wie du es hier schreibst das Leben nehmen zu müssen!

So ungefähr hat vermutlich China bei der Ein-Kind-Politik gedacht, was kann da noch schiefgehen???. Glaube nicht dass wir in einem Land leben wollen, dass Einwohnerzahlen "auf vielen Wegen steuert", da wird dann noch einiges mehr gesteuert...

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Re(8): Wohnen im 10. Bez
28.01.2025, 11:41:04
Du schwingst vom Extrem Massenhaltung direkt zum Extrem Eigenheim.


Es ging ja nicht darum, das sich ganz Österreich ein Eigenheim leisten können muss, sondern darum das Wien nicht unendlich wachsen (auf Kosten der Lebensqualität der Wiener Bewohner) muss, nur um die Bedürfnisse zuzugwilliger Bewohner zu befriedigen.

Und da kommt die Infrastruktur nicht mehr mit, wenn das alles so zerklüftet
wird. Wer soll das bezahlen?


Ja im EFH-Bereich ist es klar geregelt, der dem das Haus gehört, muss die Herstellung einer noch nicht vorhandenen Infrastruktur (Straße, Wasser, Kanal, etc. ) bezahlen. Und es ist ja nicht so, das alle Kilometer nur 1 Haus gebaut wird.

Wer löscht dir den Hausbrand, wie lang braucht ein RTW zu dir beim Herzinfarkt
und wieder zum Spital,


Also ich denke im Vergleich zu Wien (verkehrsbedingt), ist die Feuerwehr/Rettung schneller unterwegs.

wie fährst du zum nächsten Supermarkt und wieviele Autos braucht die Familie
überhaupt, um ihrer Arbeit nachgehen zu können?


Also ich hab hier mehrere zur auswahl und fahre wie bisher (als ich noch in Wien wohnte) mit dem Auto zm Supermarkt, da dieser direkt auf dem Weg liegt. Wir haben 2 Autos, wie in Wien auch schon, fahren aber zu 99% stets in einem zur Arbeit oder wieder nach Hause.

Aha. Die einfache Lösung ist also zu fantasieren. Damit können wir auch den
Klimawandel lösen, einfach die CO2-Werte "auf einem bestimmten Level halten"
und fertig. Warum hat denn noch niemand daran gedacht???


Was hat eine mögliche (Bau)Beschränkung für das Wohlergehen der Bürger in einer Stadt bitte mit dem Klimawandel zu tun?

So ungefähr hat vermutlich China bei der Ein-Kind-Politik gedacht, was kann da
noch schiefgehen???. Glaube nicht dass wir in einem Land leben wollen, dass
Einwohnerzahlen "auf vielen Wegen steuert", da wird dann noch einiges mehr
gesteuert...


Wir sind nicht China und falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, der Staat steuert schon bereits jetzt vieles in vielen Bereichen deines Lebens. Da sind die Einwohnerzahlen nur ein kleiner Tropfen davon.
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zwischen zu früh und zu spät, liegt stets der Augenblick


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Re(2): Wohnen im 10. Bez
28.01.2025, 11:46:35
>Es gibt in Favoriten in Wirklichkeit nur zwei Gegenden, die man als problematisch erachten kann: Reumann- und Keplerplatz.

Ich weiß natürlich warum du das sagst, stimme aber nicht zu. Ich habe dort selbst gelebt und die Favoritenstraße zu jeder Tageszeit erlebt. Ich hab mich dort aus einem ganz anderen Grund unwohl gefühlt, und das waren die Wohnzustände selbst. Schlecht isolierte Wohnbauten, die Gegend laut, jeden Fr und Sa Abend, leider auch an Nächten auf Montag grölende Besoffene, die aufgemotzten BMWs mit den lauten Motoren, und entlang der ganzen Favoritenstraße auch eine der im Sommer nachts heißesten Gegenden Wiens.

Ich bin nicht weggezogen weil mir die Menschen unangenehm gewesen wären, oder die Freundin abends nicht mehr rausgehen wollte, das war alles gar kein Thema. Es war einfach die körperliche Gesundheit die gelitten hat, dort konnte man auch mit Ohropax nicht mehr gut schlafen.

Das hat mir einen Einblick gegeben wie die ärmeren Schichten leben und obwohl die ein Dach über dem Kopf haben, nicht hungern müssen und vielleicht auch ein ganz bequemes Bett haben, gehst du dort irgendwann am Zahnfleisch. Wenn du noch lärmempfindlich bist und Schlafstörungen entwickelst, na habedere.

Das sind Sachen wo man sagt ge *PIEP* di ned an, wer ist bitte so sensibel, aber das war wirklich das was mich täglich gestresst hat. Eigentlich eine Kleinigkeit aber über 365 Tage im Jahr... steter Tropfen hölt den Stein, und irgendwann hats mir gereicht. Dass man vielleicht um 2 Uhr früh eine bestimmte Gegend zu Fuß eher meidet, das war nicht einmal Thema.

Lustig war die ORF-Brennpunkt-Folge dazu. Weil das alles Plätze sind wo ich regelmäßig drüberspaziert bin, und da haben sie im Video die Polizei gefilmt wie sie herumstolziert und so getan als wäre das super wichtig oder gefährlich dort. So lächerlich, die Leute waren mir nie das Problem.

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