Re(3): Versanddienstleister fordert ohne mein Wissen/Erlaubnis geleistete Zollgebühren zurück
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Versanddienstleister fordert ohne mein Wissen/Erlaubnis geleistete Zollgebühren zurück
15.02.2025, 23:34:53
Habe 2024 Ware eines Herstellers gekauft der in UK produziert. Paket problemlos erhalten, kein Hinweis auf Zoll, keine Zollpapiere dabei, nix. Bin davon ausgegangen der verschickt aus einem EU-Lager, eben ein üblicher Onlineeinkauf. So kaufe ich bei einigen UK-Herstellern ein, dann stellt mir zB DHL Express das zu. Da wird auch kein Zoll verrechnet, weder online, noch bei der Zustellung, noch nachträglich.

Gerade komm ich heim und finde von gestern einen Brief im Postkasten, Fedex möchte Kohle von mir sehen, der Zollbescheid aus 2024 ist beigelegt. Von Fedex höre ich damit erstmals. Der Versender hat mit TNT verschickt, bei Zustellung stand ein weißer Sprinter ohne Beschriftung mit laufendem Motor vor der Tür und bevor ich das Paket nur abstellen konnte ist der schon wieder losgefahren.

Fedex meint sich als Zollvertreter für mich ernannt zu haben, mit Referenz auf UZK Artikel 18 Absatz 1 der da lautet "Jede Person kann einen Zollvertreter ernennen."

Ich hab aber niemanden ernannt und im Gegensatz zur Abwicklung einer österr. Post wurde ich auch bei der Zustellung nicht informiert, sonst hätte ich das Paket sowieso nicht angenommen. Meines Wissens hat auch nur die Post das Alleinstellungsmerkmal in Vorleistung gehen und es dann dem Empfänger in Rechnung stellen zu dürfen.

Dazu heißt es im UZK Art. 19 dann: "Eine Person, [...] die angibt, dass sie als Zollvertreter handelt, jedoch keine Vertretungsmacht besitzt, gilt als in eigenem Namen und in eigener Verantwortung handelnde Person." Weder wusste ich überhaupt dass Fedex mit meinem Paket was zu tun hat, noch haben die von mir irgendeine Vertretungsmacht bekommen. Auch dem Hersteller habe ich dahingehend nichts erteilt.

Jetzt warad die Frage

1) wie sehts ihr das? Zuviel Armchair-Lawyering? Der Betrag rechtfertigt keinen Rechtsbeistand, aber jede schwindlige Rechnung die hereinfliegt kommentarlos zu bezahlen ist auch ned meins.

2) Sollte das ganze zum Inkasso gehen, gehe ich davon aus die Sache erledigt sich mit einer Aufforderung die von mir unterzeichnete Vollmacht vorzulegen.

3) Vermute Fedex möchte aus der Hersteller-Rechnung mit meiner Anschrift drauf eine Vollmacht ableiten, schließlich habe ich die Bestellung abgesetzt. Nur wurde Zoll eben mit keinem Wort erwähnt.

4) Ich geh davon aus der Zoll hat seine Kohle bekommen. Mit dem leg ich mich ned an, logisch...

Danke!

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Re(3): Versanddienstleister fordert ohne mein Wissen/Erlaubnis geleistete Zollgebühren zurück
21.02.2025, 01:05:41
Bingo. Bei der Zustellung nicht über die Kosten informieren, damit fangts
schon an, und der Versender hat die Kosten exkl. Steuer aufgeführt und das
nirgendwo außer im AGB-Kleingedruckten vermerkt.


Wenn ich etwas bestellte und den Verdacht habe dass es aus dem Non-EU-Ausland versendet wird (also wenn ich z.B. in einem UK-Shop bestellt, in einem Shop bei dem ich auf den ersten Blick gar nicht weiß woher der kommt, irgendwo was bestelle wo "China" steht, schon im Produkt-Thumbnail aufdringlich eine Deutsche Fahne sehe [denn dann ist's garantiert eine Chinese], irgendwo von IOSS-Steuer die Rede ist [die in der Praxis nicht immer funktioniert] oder mir im Checkout gar ein Preis ohne Steuer angezeigt wird) dann gehe ich vom Worst-Case aus.

Also: Lange Lieferzeit, 20% Steuer nachzahlen, evtl. auch noch Zoll (ca. 0 bis 20%), evtl. noch etwas mehr da der Verkäufer falsch deklariert und im Worst Case bis zu 50 Euro für die Zollstellung, falls dieser ein Paketdienst macht.

Klar kann man sagen "niemand hat mich informiert". Kann man sagen, aber mit dieser Einstellung fällt man halt regelmäßig auf die Nase.
Grade bei Bestellungen von außerhalb der EU kannst alles an Informationspflichten und Konsumentenrechten vergessen die man in der EU kennt.

Könnte der Zusteller auch wie die Post einfach in Bar verlangen.


Kann er nicht, will er nicht, tut er nicht.

Hat durchaus gute Gründe, deren Erklärung einwenig den Rahmen sprengen würden.
In der Praxis ist die hier gewählte Vorgangsweise auch die von den meisten Paketdienst-Empfängern bevorzugte Variante.

Aber Hauptsache den billigsten Versanddienstleister nutzen. DPD und fedex sind unterste Schublade...


Wenn jemand per DPD oder FEDEX EU-grenzüberschreitend versendet, tut er das in der Regel nicht weil das billig ist.
Ohne den Detailfall zu kennen: Andere Versandunternehmen wären - auch für den Absender - ziemlich sicher günstiger gewesen.

Aber grade außerhalb der EU hat die lokale POST meist nicht den Stellenwert den sie bei uns in Mitteleuropa hat.
Ich hab viel Kunden im angelsächsischen Raum, aber auch in Südamerika, Asien etc.
Da kommt oft das Thema auch wie versendet wird. Wenn man da sagt man verschickt es mit der POST, schauens dich in diesen Ländern oft an wie einen Autobus, weil die dort UPS, FEDEX, DHL (damit meinen sie aber das, was bei uns DHL-EXPRESS ist) oder ähnliches erwarten, aber nix per Post.

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