Verkehrsclub Österreich fordert niedrigere Tempolimits
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Re: Verkehrsclub Österreich fordert niedrigere Tempolimits
CX
25.08.2005, 08:51:58
Der zur Zeit politisch einflussreiche VCÖ drängt ...


Politisch einflussreich? Das ist spurlos an mir vorbeigegangen. Würde mich allerdings bei unseren Politikern auch nicht wundern, haben sie doch ein Gespür dafür entwickelt, wie man am Interesse des Volkes vorbeiregiert.

Stadt: generell 30 km/hÜberland: 80
km/hAutobahn: 100 km/


Na ja, diese Forderungen könnten politisch ganz gut argumentiert werden. Wahrscheinlich aber mit Einsparungen beim Treibstoff und nicht zur Reduktion von Verkehrsopfern. Im Zuge der Ölkrise in den 70er Jahren gab es ja auch den autofreien Tag und Geschwindigkeitslimits.

100 km/h auf Autobahnen: sind z.B. in Australien üblich, die Autobahnen dort oft schnurgerade, wenig Verkehr und die Abstände zwischen den Städten "etwas" größer als bei uns. Damit können die Australier trotzdem leben.

80 km/h auf Freilandstrassen: In Tirol gab es bereits eine zeitlang diese Begrenzung. Hat auch funktioniert.

30 km/h in der Stadt: Ist in Wien und Linz z.B. doch schon Realität (Durchschnittsgeschwindigkeit) *g*. Wahrscheinlich wird das innerstädtische Hauptverkehrsnetz davon ausgenommen, für die restlichen Strassen allerdings ganz sicher eingeführt.

In anderen europäischen Ländern (Deutschland ausgenommen) sind die Geschwindigkeitslimits generell niedriger als bei uns angesetzt und in Zuge einer europaweiten Regelung dürfen wir also mit einer Gleichschaltung (d.h. niedrigeren Limits) rechnen.

Der VCÖ wird nicht der Auslöser dafür sein, dazu ist er sicher zu machtlos. Aber er lässt sich wunderbar in die Sache der Politiker einbinden, damit nicht die alleine den Schwarzen Peter abgeben müssen.

denkt, CX


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Re: Verkehrsclub Österreich fordert niedrigere Tempolimits
25.08.2005, 19:00:17
Unabhängig von der Motivation des VCÖ ist eines klar:

Die Tempolimits 30/80/100 sind eine zwangsläufige Schlussfolgerung, wenn man mit Vernunft und Verantwortungsbewusstsein gegenüber Menschenleben, insbesondere Kindern, und der Umwelt an das Thema herangeht.
Ich weiß nicht, wie man an dieser Erkenntnis ellenlang vorbeidiskutieren kann.

Flankierend dazu würde ich persönlich mir flächendeckende Kontrollen und rigide Strafen wünschen.

2030 oder 2040 werden wir an heute zurückdenken und uns fragen, wie dumm wir 2005 waren, dass wir die automobile Freiheit des Einzelnen über das Gemeinwohl, die Umwelt und das Leben und die Gesundheit der Verkehrsteilnehmer stellen konnten.
Genauso, wie wir uns heute fragen, wie wie vor 30 Jahren so dumm sein konnten, halbe Autobahnen mitten durch Ortskerne zu bauen. Genauso, wie wir uns heute fragen, wie wir vor 40 Jahren so dumm sein konnten, Bäche und Flüsse zu begradigen.
Etwas mehr Voraussicht würde uns allen nur gut tun.

Achso, ganz nebenbei: Ich wünsche mir diese Regeln für ganz Europa. Ich bin Deutscher und fahre selbst Auto - zu viel und manchmal auch zu schnell. Obwohl ich mich als Ingenieurstudent ernsthaft und eingehend mit solchen Fragen auseinandergesetzt habe.
Ich schlage mir also auch an die eigene Brust ...

Volks: In der Ruhe liegt die Kraft - nirgendwo anders. Auch auf der Straße.

25.08.2005, 19:01 Uhr - Editiert von fredamsee, alte Version: hier
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Re(3): Verkehrsclub Österreich fordert niedrigere Tempolimits
26.08.2005, 17:35:17
Was ist das für eine Argumentation?

10 statt 30 ist im Sinne eines vernünftigen Reaktions- und Bremswegs fahrdynamischer Unsinn - siehe Physik 6. Schuljahr. Wie war noch die Formel für den Anhalteweg??? Nachschlagen erlaubt... Kaum anders verhält es sich mit 50/70.

Machen wir doch ein kleine Spiel: Alle Autofahrer müssen ausrechnen können, wie die Energie mit der Geschwindigkeit wächst und wie lange ein Fahrzeug bei verschiedenen Geschwindigkeiten zum Anhalten braucht. Da müssten dann wohl 99% derjenigen, die hier gegen Tempolimits reden, den Lappen abgeben. Das wär doch was! Endlich Platz zum Rasen...

Die Umwelt wird selbstverständlich AUCH durch geringere Geschwindigkeiten entlastet, zum einen wegen des geringeren aerodynamischen Widerstands (siehe Physik 6. Schuljahr), zum anderen wegen des besseren Verkehrsflusses (in VIELEN Studien belegt).
Ich stimme aber gerne zu: Die genannten Maßnahmen (Kontrolle, Ausbildung usw.) gehören dazu.

Manche WOLLEN und/oder WERDEN es nicht verstehen: Im Schnitt ist (von Ausnahmen wie innerstädtische Transittrassen mit baulicher Trennung usw. abgesehen) tatsächlich 30/80/100 das Optimum. Über Details und vernünftige Ausnahmen kann man ja gerne vernünftig reden.

Aber in dieser Diskussion geht es den allerwenigsten um vernünftiges Reden.

Deshalb wende ich mich jetzt wieder sinnvolleren Dingen zu und schüttle verständnislos mit dem Kopf, wenn wir wieder mal einen, der es besser wusste als die Physik, aus dem Auto rausschneiden dürfen.

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Re(2): Verkehrsclub Österreich fordert niedrigere Tempolimits
25.08.2005, 21:51:27
Ich finde, daß das ein echtes Sommerloch-Thema ist. Wichtiger wäre es, auf Europas Straßen endlich die Kostenwahrheit einzuführen. Ein 40-Tonnen-Lkw richtet beim einmaligen Befahren einer Straße so viel Schaden an wie 200.000 Pkw. Wer zahlt denn die Schäden, die durch den exorbitant gestiegenen Lkw-Verkehr verursacht werden? Vergleicht einmal in Wien den Zustand der Tangenten-Fahrspuren, auf denen Lkws fahren dürfen mit der linken Spur, auf der nur Pkws fahren dürfen, wenn es stark regnet. Darüber sollte man diskutieren und nicht über solchen Schwachsinn. Ich stelle mir vor um Mitternacht von Floridsdorf nach Liesing mit 30 km/h. Ich war vor kurzem mit dem Auto im Westerwald und habe festgestellt, daß das Gros der deutschen Autofahrer sehr diszipliniert auf den Autobahnen unterwegs war, obwohl dort nicht so viele Beschränkungen wie in Österreich sind. Auf mehr als 1300 Kilometer gab es kaum Drängler oder sonstige Rabauken.
Wenn langsamer gefahren wird, verbleiben die Autos länger auf der Straße und wird es dadurch mehr Kolonnenverkehr geben. Auch das kann Ursache für mehr Auffahrunfälle sein, da in der Kolonne die Konzentration merklich nächläßt.
Wenn Geschwindigkeitsbeschränkungen, dann selektiv und nachvollziehbar. In Wohnstraßen sind 30 km/h vernünftig. Am Wiener Handelskai mit 30 dahinzuschleichen, bringt niemandem etwas. Mit 30 schaltet man schon einen Gang zurück, der Motor dreht daher höher, und es werden mehr Schadstoffe in die Luft geblasen.

LG Eremit

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