Hausfinanzierung
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Re(5): Hausfinanzierung
07.12.2011, 10:55:58
Sorry aber da sind einige Falschinformationen verpackt!

Ob ein Kredit bei einer Bausparkasse mit Zinsober und Zinsuntergrenze teurer ist als ein Kredit bei einer anderen Bank kann man so nicht beurteilen. Da fallen auch Themen wie Kontoführung etc. ins Gewicht. Deshalb muss ein Kunde auch immer einen effektiven Jahreszins übermittelt bekommen, der alle Kosten eines Jahres beinhalten muss.

Die 6% Obergrenze war sehr wohl 2008 ein Thema als der Referenzzinssatz (Euribor) bei 4,6% war und dann inkl. Aufschlag auf den Euribor diese Grenze sehr wohl überschritten wurde.

Die Untergrenze von 3% ist fair - bei einer Finanzierung einer "normalen" Bonität mit Euribor + 150bp (Basispunkte = 1,5%) liegt man auch derzeit bei ca. 3%.

Bei den Fremdwährungskredit ist zu sagen, dass nicht die Tilgungsträger die Probleme sind (die natürlich auch nicht die Wertentwicklung hatten wie geplant bzw. prognostiziert) sondern die Kursverluste. Wenn jemand bei EUR/CHF z.B. 1,55 eingestiegen ist bzw. konvertiert hat und der aktuelle Kurs bei ca. 1,24 liegt zeigt das schon, dass ein Kursverlust von 25% eingetreten ist und damit auch die Schuld um 25% gestiegen ist.

Was ich jedem empfehlen kann, der ein Eigenheim erwerben will ist:

- Den Kaufvertrag auf jeden Fall von einem Rechtsanwalt prüfen lassen (auch wenn der KV von einem Rechtsanwalt erstellt wurde so kommt dieser immer vom Verkäufer)
- Beim Hausbau ein Baumanagement/Bausachverständigen einbinden das/der die Arbeiten überwacht und auch abnehmen muss (u.a. wegen Haftpflicht und Fachkenntnis).
- Nebenkosten beachten und Finanzierungspuffer einplanen. Bsp. Haus/Wohnung kosten 200.000,-- Puffer 10% = 220.000 zuzügl. NK 10% = 242.000
- Nur wenn man sich das teurere leisten kann ist ein Bau bzw. eine Finanzierung sinnvoll (Bsp. wenn sich die 200.000 mit Ach und Krach ausgehen würde ich von einem Kauf abraten)
- Finanzierung: viele Angebote einholen - Vorsicht vor Kreditvermittlern. Selbst mit der Bank bzw. dem Bankbetreuer sprechen. Verbraucherkreditgesetz ansehen welche Unterlagen etc. zur Verfügung gestellt werden müssen.
- Haushaltsplan erstellen: die Annuität mit min. 6% rechnen zur Sicherheit. Wenn es sich dann ausgeht ok. sonst aufpassen, dass man sich nicht übernimmt. Annuität kann man leicht im Excel rechnen mit dem RMZ.


eine Immobilienerwerb ist für viele die größte Anschaffung überhaupt, die gut überlegt und geplant sein sollte.

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Re(6): Hausfinanzierung
07.12.2011, 22:28:54
Hallo!

Höchststand 12-Monats-Euribor Juli bis Oktober 2008 - 5,5% + Aufschlag Bausparkasse ohne sonstige Aufschläge 1,25% (schlechte Bonität, schlecht verhandelt, keine sonstigen Nachteile zutreffend)= 6,75 entspräche 6%. Dieser Wert gilt Vertragsgemäß ein Jahr.

Real erreichte Aufschläge wahrscheinlich nicht unter 1%.

Höchststand 3-Monats-Euribor Juli bis September 5,0%, Oktober 5,5% + Aufschlag sonstige Bank ohne sonstige Aufschläge 1,25% (schlechte Bonität, sehr schlecht verhandelt, keine sonstige Nachteile zutreffend)= 6,25 bzw. wenn im Oktober angepaßt 6,75%. Dieser Wert gilt für drei Monate.

Real erreicht Aufschläge 0,75 bis 1,0, bei Spitzenverhandlern bis hinab zu 0,5.

Zum Vergleich: Euribor Jänner 2008 im Bereich 4,75, beide ziemlich gleich je nach Tageskondition. Drei-Monats-Anpassung im Jänner 2009 auf Euriborstand von 3,0 plus Aufschlag, April 1,5, Bausparer immer noch bei 6%. Oktober Anpassung des Vertrages, 3-Monats-Euribor 0,8 +z. B. Aufschlag von 1% ergibt 1,8% Zinsen, Bausparer wegen Untergrenze 3%.

Ab 2009 sind Aufschläge unter 1,25 jedoch kaum mehr zu erreichen, selbst dieser Wert muss gut verhandelt werden.  

Aktueller Stand heute 3-Monats-Euribor 1,47, plus zb Aufschlag 1,5 und Rundung ergibt 3%, würde der Vertrag mit Stichtag heute angepaßt. 12-Monats-Euribor 2,04 + Aufschlag 1,5 ergibt gerundet 3,5%. Hätte man es geschafft, vor etliche Jahren 0,875 zu erreichen, wäre das Verhältnis 2,25 zu 3,0.

Von Vertragssumme und Eigenkapitalersatzdarlehen sprechen die Banken beim Bausparer auch nicht gerne. Dafür ist er auch für Bonitätsschwache Kunden leichter zu kriegen, weil für die Bank höhere Provisionen und Gebühren herausschauen.



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