Von wegen Amazon ist ja sooo super (ARD Dokumentation)
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Re: Von wegen Amazon ist ja sooo super (ARD Dokumentation)
14.02.2013, 18:44:03
Habe die Doku heute gesehen. Was mich sehr bestürzt ist das die Mitarbeiter so gesehen werden wie ein Ding, wie Maschinen. Eben die Sicht auf den Mitarbeiter als PERSONALKAPITAL und PersonalAUFWAND.

Die werden hin und her gekarrt wie eben gebraucht. Der Bus fährt nur einmal täglich, wenn man den Mitarbeiter nicht mehr braucht weil gerade keine Bestellungen zu abarbeiten sind wird er sofort "nachhause" geschickt. Er muss bis Schichtende warten wenn der tägliche Bus fährt.

Einfach vollkommen respektlos und unmenschlich, der Mensch wird nur mehr als Ware gesehen, als Vieh, über das man beliebig verfügt. Die cooperate Anzüge sind vollkommen isoliert von den einfachen Arbeitern, über sie wird in den Glaspalästen verfügt, sie sind nicht mehr als Nummern und Zahlen.

Ich bin mal so gut und gebe ihnen den benefit of the doubt das sie von all dem eigentlich nichts wissen. Die haben das in ihren Excelsheets so kalkuliert und entschieden. Aber die auswirkungen davon einen Bus täglich fahren zu lassen der noch viel zu klein ist, die Mitarbeiter wie Hühner in diese Kasnernen zu bunkern, ... die menschliche Konsequenz ihres Handelns, die direkte Auswirkungen auf den Menschen (den Arbeitern) ist ihnen gar nicht bewusst.

Wenn es Undercover Boss spielt, wo CEOs sich als einfache Arbeiter in ihren eigenen Unternehmen verkleiden, dann sind die oft sehr bestürzt über die eigenen Zustände. Das ist weil sie jede Verbindung mit dem aktuellen Geschehen Vorort verloren haben, weil sie nicht wissen wie es möglich ist das zB ein Mitarbeiter X Waren pro Stunde versendet...

Macht das irgendwie Sinn für euch?

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Re(4): Von wegen Amazon ist ja sooo super (ARD Dokumentation)
j.
18.02.2013, 10:45:06
Hab ich jetzt nicht gesehen, war allerdings abzusehen:
Wenns in Deutschland so ist wie in AT, dann gibts dort auch keine Ausbildung für Sicherheitskräfte.
oder
Weil ja alles auf billigst von der Leiharbeitsfirma organisiert wurde stehen da irgendwelche Hansln, die keine Ahnung haben was sie dürfen und auch keine Ahnung haben was eine Sicherheitskraft macht.

Edit:
Bsp aus AT: Ein bestimmter Club im 1.Bezirk in Wien. Es ist ein Uhr in der Früh. Ein Gast wird von zwei Securities hinausbefördert - Seine Hände werden am Rücken festgehalten.
Zuerst wird er noch ein paar Mal in den Bauch getreten und beim Rausgehen hat er noch zwei Mal den Türstock geküsst.
Er steht dann blutend auf der Straße und mein ausländischer Kumpel fassungslos (bei ihnen geht das so nicht).

Edit2:
Ein bekanntes Innenstadtlokal am Kanal. Ein Freund ist mit seinem schwarzen Kumpel dort. Wird von den Securities in einen Raum gebeten. Die Securities beginnen ihr Werk. Er kommt grad noch los, der Kumpel ins Krankenhaus.

Ich seh das alles nicht ein. Keiner von den Securities hat sich so zu verhalten, egal ob ihre Kundschaft nüchtern oder betrunken oder wwi ist.
Wir brauchen dringend eine Ausbildung für diese Leute.

si tacuisses, philosophus mansisses

Da kaufe ich gerne: Peluga, Academia, Tonershop, nc-Shop, NRE, 1ashop,
e-tec

18.02.2013, 10:56 Uhr - Editiert von j., alte Version: hier
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Re: Von wegen Amazon ist ja sooo super (ARD Dokumentation)
18.02.2013, 09:45:14
Also langsam wird es lächerlich. Halten wir fest:

  • Amazon ist ein sehr kundenfreudlicher und kundenorientier Händler
  • Amazon bietet sehr gute Preise an
  • bietet durchwegs kostenlosen Versand an
  • zeigt sich sehr kulant bei Problemen
  • wickelt Rücksendungen komplett Kostenlos ab und zeigt sich auch bei benutzten Produkten sehr kulant
  • Kundenzufriedenheit steht an 1. Stelle für Amazon
  • zeigen sich sehr innovativ (Streamingprodukte, Kindle, Amazon Cloud, Amazon Studios, Prime,....)


Wollen wir uns tatsächlich so einen hervorragenden Händler zunichte machen? Die Vorwürfe betreffen nur teilweise Amazon selbst (großteils die Dienstleister Amazons) und bei über 10.000 beschäftigten in Deutschland können schon mal solche Ungerechtigkeiten vorkommen. Denk ihr es gäbe soetwas bei anderen Multinationalen Großkonzernen nicht in Deutschland. Ich bin mir solche Missstände würde man bei McDonalds, H&M, Edeka & Co finden. Amazon ist nur gerade hipp und interessiert alle. Jeder bestellt bei Amazon und hat eine Meinung dazu.

machen wir uns Amazon nicht kaputt, es ist eines der wenigen Konzerne das nicht RAFFGIERIG ist sondern Kundenzufriedenheit und Wachstum voranstellt. Amazon erzielt trotz gigantischer Umsätze nur lächerlich kleine Gewinne und oft auch Verluste.
Amazon bietet ständig neue Produkte und Innovationen (Produziert seit neusten auch eigene Serien).
Ich würde es sehr schade wenn Amazon.de die Preise um 10-15% anhebt. Dann würde ich kaum noch bei Amazon bestellen sondern anderen Händler. Was sehr schade wäre, denn wenige Händler zeigen sich so kulant und kundenfreundlich wie Amazon.

Das meine ich mit jetzt wird es lächerlich:
An erster Stelle ist hier derzeit ein offener Brief des Verlegers Christopher Schroer zu nennen. In diesem kündigt der Unternehmer an, alle Geschäftsverhältnisse mit Amazon ab sofort beenden zu wollen, „ohne Wenn und Aber und mit allen Konsequenzen.“. Schroer beklagt unter anderem den Umgang mit „Menschen wie Ware“, „Menschen, die in eine Notlage geraten sind, die Arbeit dringend brauchen.“. Allerdings habe nicht nur der in der vergangenen Woche ausgestrahlte ARD-Bericht zu dieser Entscheidung beigetragen, viel mehr sei es der letzte Tropfen gewesen, der „das Fass zum Überlaufen“ brachte.

Denn auch aus wirtschaftlicher Sicht sei eine Zusammenarbeit nicht mehr hinnehmbar. So habe Amazon seine Marktmacht gegenüber Verlagen „rigoros“ ausgenutzt, Vorwürfe, die nicht neu sind. Schon vielfach beklagten sich Geschäftspartner über eine kompromisslose Haltung und verschiedene Drohgebärden, die mitunter im Auslisten von Produkten mündeten. Schroer selbst wirft Amazon aber auch den Einsatz nicht immer ganz legaler Mittel vor. So verlange der Online-Händler Rabatte in Höhe von 50 Prozent – das Maximum, das die deutsche Buchpreisbindung aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben erlaubt. Darüber hinaus müsse man aber auch Lagerkosten in Höhe von fünf Prozent entrichten, auch wenn Artikel gar nicht gelagert würden. Ein Vorwurf, der in der Branche als offenes Geheimnis gilt. Was auch für eine eher kreative Art der Buchführung gilt, zu der Rechnungsempfänger im Ausland und „Buchungstricks bei der Umsatzsteuer“ zählen sollen.


18.02.2013, 12:43 Uhr - Editiert von File_trader, alte Version: hier
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Re(2): Von wegen Amazon ist ja sooo super (ARD Dokumentation)
23.02.2013, 09:17:33
Das Gewinsel des unbedeutenden Verlegers ist ja so typisch: Dank einer die Konsumenten schröpfenden politisch erpressten kartellierten "Preisbindung" bei Büchern konnten sie die fetten 50 Prozent-Spanne durchsetzen und diktieren. Ja, wenn man dann so ein kartelliertes  Buch im Laden bestellte, gar erst englischsprachiges,  dauerte es eine bis drei Wochen und mehr bis es "verfügbar" war. Und man durfte dann auch noch bei "ausländischen" Büchern einen "Beschaffungszuschlag" samt verrückten 21,50 ATS für einen Karetellpreis-Dollar berappen. Als der Greenback nur mehr 15 Schilling notierte.  Ließe man es sich dann auch noch nach Hause zuschicken,  kamen zum hohen Kartellpreis samt "Kolonialzuischlag" beim Wechselkurs auch noch Verpackungs- und Versandkosten von (auf heute umgerechnet 5 bis 9 Euro) hinzu. Hoge Spannen und Null Service.  

In diese gemütliche Kartell-Idylle zwischen Verlagen und Händlern  stieß  Amazon - zum Nutzen der Bücherfreunde. Dazu ein umfassendes Portal um weltweit (!) sich Literatur beschaffen zu können. Zur gleichen Zeit, als in der Wiener Innenstadt ehemals prominente Buchhändler (z.B. Sallmayer's) am Samstag zusperrten, "weil das Personal auch ein langes Wochenende haben will". Oder so halt...

So wurden und werden die Amazons Dank der Faulheit und Kartellfreundlichkeit der Händler groß. Genau so wie der Billa-Wlaschek groß und reich wurde, während der "sozial vorbildliche" sozialistische "Konsum"-Konzern mit seiner 22.000 über KV bezahlten aber unterbeschäftigten  Gehaltslistenbevölkerung  zusperren musste. Warum sind denn auch die Neckermanns, Quelles und Schleckers eingegangen - und Amazon zur gleichen Zeit in DE und Österreich groß geworden?  



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Re: Von wegen Amazon ist ja sooo super (ARD Dokumentation)
23.02.2013, 08:32:41
Tja, wenn man nicht aus eigener bitterer Erfahrung wüsste, wie Kampagnen-JournalistInnen sich ihre tollen Stories zusammen leimen,  könnte man auf Empörung machen. Siehe auch
http://kreisanzeiger-online.de/2013/02/19/218419/.  Was schon einigen Mut bedarfs um nicht von der Kampagnen-Journaille beruflich weiter vernichtet zu werdfen.

Dass Amazon zur Weihnachtszeit zeitlich begrenzt Hilfskräfte einstellt - na so etwas>:-D Sollen die wegen 6 Wochen Stoßzeit diese Hilskräfte, die das Stammpersonal - in DE ~10.000 - unterstützen, unbefristet auf die Gehaltsliste nehmen? Genau so wie eben die Erntehelfer. Sonderliche "Fachkräfte" werden das nicht sein. Nein, dann eben das Ganze in andere Länder auslagern, wo 8 Euro/Stunde ein Spitzenlohn wären, oder noch besser diese Hilfstätigkeiten automatisieren...Wie es überall bei uns schon bei den früheren Hilfsarbeitertätigkeiten geschehen ist - und das "Arbeitskräftepotenzial" dafür heute als arbeitslos firmiert...

Gestern im ZDF oder ARD ein Magazin über Italien. Und was hörte man dort? Bei "betriebsbedingten Kündigungen" müssen 24 Monate lang für die nicht mehr gebrauchten - mangels Kundennachfrage, gell! - Ex-Beschäftigten weiter bezahlt werden. Ergebnis: Die Mittelbetriebe, in Ö wie in DE der wirkliche Jobmotor  außer der ausufernden Bürokratieaufblähung,   stellen erst gar keine neuen Arbeitskräfte ein - sondern  verlagern Produktionen aus Italien weg. Und alle jammern dort wie in Spanien über die hohe Jugendarbeitslosigkeit: Na ja, die "arbeitslosen Jugendlichen" die tolle Literaturwissenschaft studiert haben und "keinen Job finden" - wen wundert's? Bei Amazon könnte die wenigstens  eine (händische!) Arbeit finden :-) Aber die wollen natürlich einen "gut bezahlten" Akademikerpoosten - am besten in den sich immer stärker aufblähenden staatlichen wie halbstaatlichen Bürokratien...

Dass Amazon eine sehr straffe Lagerwirtschaft - und damit den üblichen Diebstahl durch Beschäftigte minimiert - und Arbeitszeitnutzung organisiert, schlägt sich auch in den wettbewerbsfähigen Preisen nieder. Tja, darüber wollen halt auch die Gewerkschaftsfuzzis, die deutlich erkennbar diese Kampagne gegen Amazon angeleiert hatten, überhaupt nicht reden...Und die JournalistInnen, die den Beitrag manipulierten schon gar nicht...Da muss die Security auch gleich passend ins Nazi-Eck gestellt werden...


23.02.2013, 09:40 Uhr - Editiert von Reidfeld, alte Version: hier
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