Re(6): „fiskalisches Waterboarding“
Geizhals » Forum » Finanzen » „fiskalisches Waterboarding“ (102 Beiträge, 1598 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
„fiskalisches Waterboarding“
30.01.2015, 11:08:13
Das sind mal starke Sprüche von einem Politiker:


Starke Sprüche gegen Deutschland

Griechenlands neuer Finanzminister Varoufakis provoziert. Am Ende werde Deutschland zahlen müssen, droht er. Die Sparpolitik nennt der linke Wirtschaftsprofessor „fiskalisches Waterboarding“. Und Frankreich führe mit Deutschland einen „Todestanz“ auf.

...

„Es ist eine Tragödie, weil wir so viel Geld für ein schwarzes Loch aufgewendet haben, und wir haben diese Gelder nur bekommen unter der Bedingung, die soziale griechische Wirtschaft zu zerstören und Menschen zu liquidieren“, behauptete Varoufakis. Den Umgang Europas mit Griechenland bezeichnet er als „finanzielles Waterboarding nach dem Vorbild der Foltermethoden des amerikanischen Geheimdienstes CIA“ – dabei werde das Opfer bis kurz vor dem Ersticken unter Wasser gedrückt. So werde auch mit Griechenland verfahren.

...


Der Vergleich hat was. Und dieser Verdacht steht auch im Raum:


...Die ganze Währungsunion sei völlig falsch konstruiert, sagte Varoufakis „La Tribune“, und das sei Schuld der Franzosen, die mit der Währungsunion die Hand auf deutsche Währungsreserven legen wollten, um über ihre Verhältnisse zu leben; dafür habe Frankreich alle Entwicklungen der Währungsunion akzeptiert und einen „Todestanz“ mit Deutschland begonnen...


Und diese These da ist auch nicht von der Hand zu weisen:


...Dass sich Deutschland gegenüber anderen europäischen Ländern aus eigener Kraft einen wirtschaftlichen Vorsprung erarbeitet habe, bestreitet Varoufakis in einem Buch mit dem Titel „Der globale Minotaurus“. Dort vertritt Varoufakis, der an verschiedenen angelsächsischen Universitäten gelehrt hat, die These, Deutschland habe seinen wirtschaftlichen Aufstieg den strategischen Planungen der Amerikaner zu verdanken, die aus reinem Machtkalkül ihre Investitionen nach Deutschland geleitet und dort die Industrie finanziert hätten...


Was ja bedeutet, dass für Österreich, das ja immer schon stark an der deutschen Wirtschaft orientiert  war, nichts anderes gilt. Der Marschallplan bestätigt das ja mehr oder weniger. Oder weshalb sollte man sonst einem Verlierer Geld zur Verfügung stellen?


Antworten PM Alle Chronologisch
 
Melden nicht möglich
.  Re: „fiskalisches Waterboarding“  (gullimail am 30.01.2015, 11:30:14)
.  Re: „fiskalisches Waterboarding“
 (Paulas_Papa am 30.01.2015, 12:42:48)
..  Re(2): „fiskalisches Waterboarding“  (Bucho am 30.01.2015, 13:43:16)
....  Re(4): „fiskalisches Waterboarding“  (Bucho am 31.01.2015, 20:08:37)
......  Re(6): „fiskalisches Waterboarding“  (Bucho am 31.01.2015, 21:16:32)
..  Re(2): „fiskalisches Waterboarding“  (Fly am 30.01.2015, 20:43:50)
.  Re: „fiskalisches Waterboarding“
 (wa213 am 30.01.2015, 12:56:02)
...  Re(3): „fiskalisches Waterboarding“  (wa213 am 30.01.2015, 14:35:32)
.....  Re(5): „fiskalisches Waterboarding“
 (wa213 am 30.01.2015, 19:12:59)
.......  Re(7): „fiskalisches Waterboarding“
 (wa213 am 31.01.2015, 00:52:09)
.........  Re(9): „fiskalisches Waterboarding“
 (wa213 am 31.01.2015, 01:47:07)
...........  Re(11): „fiskalisches Waterboarding“  (wa213 am 02.02.2015, 16:32:27)
.....  die WAHRE griechenland-story:  (x-vice am 01.02.2015, 19:07:10)
......  Re: die WAHRE griechenland-story:  (Lazy Jones am 02.02.2015, 09:10:01)
.......  Re(2): die WAHRE griechenland-story:  (x-vice am 02.02.2015, 20:46:18)
........  Re(3): die WAHRE griechenland-story:  (Lazy Jones am 03.02.2015, 12:58:42)
......  Re: die WAHRE griechenland-story:
 (AVS_reloaded am 02.02.2015, 14:54:10)
.......  Re(2): die WAHRE griechenland-story:  (x-vice am 02.02.2015, 20:35:34)
........  Re(3): die WAHRE griechenland-story:  (AVS_reloaded am 02.02.2015, 20:39:11)
...  Re(3): „fiskalisches Waterboarding“  (wa213 am 04.02.2015, 14:49:28)
.  Re: „fiskalisches Waterboarding“
 (Bucho am 30.01.2015, 13:42:28)
..  Re(2): „fiskalisches Waterboarding“  (lobbyist am 30.01.2015, 13:56:11)
..  Re(2): „fiskalisches Waterboarding“  (Fly am 30.01.2015, 20:46:07)
.  Re: „fiskalisches Waterboarding“
 (BritishTar am 30.01.2015, 19:25:31)
..  Re(2): „fiskalisches Waterboarding“  (riften am 01.02.2015, 07:20:02)
....  Re(4): „fiskalisches Waterboarding“  (riften am 02.02.2015, 10:25:12)
.  Re: „fiskalisches Waterboarding“
 (Reidfeld am 03.02.2015, 01:22:19)
.  Re: „fiskalisches Waterboarding“
 (TWA_Bigboss am 03.02.2015, 14:26:18)
......
Re(6): „fiskalisches Waterboarding“
04.02.2015, 21:31:08
die Liste der hochprofitablen Staatsbetriebe, die den Staatshaushalt sanieren
werden und nun phöse verscherbelt werden, die wolltest du glaub ich noch
nachreichen, oder?

Es geht wohl, soweit ich den Medien entnehmen darf, um (natürliche) Monopolbetriebe wie Energienetzbetreiber und Häfen, deren Privatisierung den Griechen sauer aufstößt.

Wenn solche Betriebe als Staatsunternehmen unter politischem Einfluß geführt werden, verkommen sie zu ineffizienten Selbstbedienungsläden der herrschenden Parteien und zu Erfüllungswerkzeugen von deren Klientelpolitik - da werden gute Parteifreunde mit unnötigen Managementpositionen belohnt und (zig)tausende Arbeitslose unnötig in Beschäftigung gehalten, um sie aus der Arbeitslosenstatistik rauszurechnen. Die Rechnung zahlen die Kunden, die sich ihren Lieferanten nicht aussuchen können. Siehe österreichische Post- und Telegraphenverwaltung.

Führt man diese Betriebe rein privatwirtschaftlich mit über eine Lizenzperiode garantierten Preisen, dann werden die Betreiber versuchen, die Qualität der Leistung im Rahmen des Auslegungsspielraums der Lizenzbedingungen so gering wie möglich zu halten, so wenig wie möglich zu investieren und eher vom Bestand zu zehren, bis die Lizenzperiode vorbei ist, um irgendwann dem Staat eine völlig verrottete Infrastruktur zurückzulassen. Siehe britische Eisenbahn.

Oder man führt die Betriebe formal privatwirtschaftlich im staatlichen Eigentum, dann hat man maximalen politischen Einfluß bei minimaler Kontrolle - das ist das Paradies! Siehe Wiener Holding :-)

Die Situation ist also nicht einfach, und man sollte den Griechen zumindest zuhören. Auf jeden Fall ist es verständlich, dass die beiden Altparteien PASOK und ND zum Teufel gejagt wurden, denn die haben in trauter Zweisamkeit über Jahrzehnte hinweg das aktuelle Chaos angerichtet. (sound familiar?) Und wenn man die Großen verjagt, dann bleiben halt nur die Straches und Vassilakus übrig...

cheers
h



Antworten PM Alle Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
........  Re(8): „fiskalisches Waterboarding“  (hhetl am 06.02.2015, 13:30:54)
.  Re: „fiskalisches Waterboarding“
 (Reidfeld am 08.02.2015, 18:37:50)
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung