Re(5): Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich.
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Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich.
24.04.2023, 12:47:16
kaum noch zu besetzende Vollzeitstellen sind Zur Zeit immwer wieder thematisiert in vielen Wirtschaftsmagazinen (zB gerade in €co in ORF2), jedoch scheint sich in der Wirtschaft niemand zu fragen, WARUM denn die Menschen das nicht mehr wollen.
Dann wird im Reflex den Leuten zunehmende Faulheit unterstellt in dem man das Thema Work/Life-Balance in den Vordergrund stellt! B-)
Doch das ist meiner Meinung nach gar nicht das vorherrschende Motiv, nicht mehr zum Job zu wollen. Meinem Erleben nach sind es einfach die enormen, IT-automatisiert erfassten Produktivitätsvorgaben, diie nur mehr bei vollkommener Selbstaufgabe zu erfüllen sind mit bereits vereinzeltem Pinkeln in Flaschen. :-/
Aus den Büros In die Selbständigkeit Geflüchtete in meinem Umfeld arbeiten sogar MEHR Stunden, aber selbstbestimmt in Ihrem Tempo, und das dann mit größerer Freude als früher "ausgepresst" in Anstellung. Doch dahingehend gibts dann leider überhaupt keine Diskussion! :~(

Ich bin der Meinung, dass mit einem gemächlicheren Tempo auch mehr Leute bereit wären weiterhin die 1975 eingeführten 40h zu arbeiten - keiner will einen Marathon im Sprint laufen, aber Zehntausende gerne in "Ihrem" Tempo dieses Wochende beim Wienmarathon, auch wenn es trotzdem anstrengend ist - doch von einer Senkung der KPI ist trotz Milliardenbilanzen nirgends die Rede, lieber verzichtet man auf Arbeitskräfte! %-)

Wir brauchen aber möglichst Viele in Beschäftigung, damit unser Staat fiskalpolitisch funktioniert!
Menschen, die weniger h arbeiten bei gleichem Lohn, liefern weniger Einkommensteuer ab als mehr Beschäftigte, die mit geringerer Produktivität "laufen"!
Kann das Problem überhaupt gelöst werden ohne der Wiedereinführung von Zwangsarbeit und Peitsche? Der Topfen der Linken mit Millionärssteuern wird das ganz sicher nicht tun!

Bitte lieber Moderator, lass den Tratsch mal stehen - es geht um die finanzielle Zukunft, denn ohne genügend Steuern keine lebensfähige Alterspension, in der wir Statistisch bald halb so lange sind wie im Job - in Gesamtlebenseinkommensdurchrechnung also ein deutlich erheblicherer Einkommensfaktor, als die richtige Geldanlage! $-)



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.....
Re(5): Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich.
28.04.2023, 10:03:45
Die junge Generation, die es einfach wie nie zuvor hat, eine Firma zu gründen,
mit irgendwelchen online-hustles Millionen zu scheffeln oder in ein Land mit
besseren Bedingungen auszuwandern, aber stattdessen nur sudert?


Ich habs dir schon einmal erklärt, die Welt besteht halt nicht nur aus Millionären. Das funktioniert ned, dass jeder ein Millionär wird. Man braucht immer noch Menschen, die wirklich arbeiten und nicht nur andere für sich arbeiten lassen, und das ist nun mal die Masse. Die Millionäre sind die Ausnahme, aber irgendwie hast du wohl komplett den Bezug zur Realität verloren.

Die Boomer mussten für solche Möglichkeiten noch ernsthaft studieren und
Leistung erbringen und viel Glück haben, viele haben geschuftet und die
Pension nicht mehr erlebt.


Man hat auch noch gewusst wofür man arbeitet und die Firmen haben sich auch wirklich um Mitarbeiter bemüht. Man hat auch kein Studium gebraucht, sondern man wurde vom Arbeitgeber für seine Arbeit ausgebildet. Heutzutage verlangt jede Firma, dass du alles schon kannst. Und in dem Moment, wo sie dich nicht mehr brauchen, hauens dich halt einfach raus. In den früheren Generation war das vollkommen normal, dass du von der Schule aus bis zur Pension in der selben Firma warst und man sich gehaltsmäßig stetig verbessert hat. Sowas gibts praktisch nicht mehr. Und dann wundern sich die Firmen, dass die Leut nimma so motiviert sind um bei ihnen zu arbeiten. Na für was auch?

Und dass sich einige Boomer durch ihren Lebensstil (viel fressen, viel rauchen, viel saufen) teilweise selber zur Strecke gebracht haben, das ist halt wieder ein anderes Thema.

Und sudern tun doch am meisten die Unternehmen. So wie die Hotel- und Gastronomiebranche, die zuerst die Leute rausghaut haben und sich hinterher wundern, dass die selben Leute dann später nicht mehr angekrochen kommen um bei schlechter Bezahlung und unter schlechten Arbeitsbedingungen wieder für sie arbeiten wollen. Ich hab generell das Gefühl, dass Unternehmen keine Ahnung haben wie Angebot und Nachfrage funktioniert und wie man richtig Werbung macht. 99,9% sind der festen Überzeugung, dass es reicht das kollektive Mindestgehalt in die Stellenanzeigen zu schreiben, mit der Aussicht auf Überbezahlung. Das wär so als hätt ich ein Zeugnis mit lauter Genügend und sag dazu, ich könnt eh mehr leisten wenn ich wollte.

28.04.2023, 10:14 Uhr - Editiert von hellbringer, alte Version: hier
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