Anlegerwohnung
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Re(2): Anlegerwohnung
28.07.2024, 12:19:03
"BIETERVERFAHREN! Beim Verkauf dieser Immobilie bedient man sich dem
Bieterverfahren. Der vorliegende Kaufpreis von EUR 155.000,00 ist als
Mindestangebotspreis zu verstehen. Es handelt sich um keine Versteigerung."
Ich hab zwar null Ahnung vom Immobilienkauf, aber für mich klingt das so als
sucht man sich ein einfaches Opfer.


So eine Formulierung findet man bei Maklern relativ häufig.

Es soll suggerieren dass man dem Verkäufer ein Anbot machen soll dass noch höher ist als der Preis der in der Anzeige steht. Denn ansonsten würde ja die Gefahr bestehen dass das Objekt jemand anders bekommt, der noch mehr bietet.

Also dass man z.b. statt 155.000 lieber 200.000 Euro anbieten soll.

In der Praxis ist es allerdings so, dass speziell bei wenig nachgefragten, oder zu hoch eingepreisten Objekten, wochen- oder gar monatelang kein einziger Interessent ein verbindliches Kaufangebot legt.

Wenn da einer kommt und den Preis lt. Anzeige bietet, macht der Verkäufer eh schon aus lauter dankbarkeit ein Vaterunser.
Klar, wenn dieser eine Kaufinteressent dann sogar noch mehr bietet als eigentlich verlangt, dann gibt's noch ein weiteres Vaterunser.

Tatsächlich kann man aufs Kaufangebot schreiben was man möchte. Mehr als dass es der Verkäufer nicht annimmt, kann ja nicht passieren.

Hatte bei meinem ersten Eigentumswohnungkauf aufs Angebot auch eine erheblich niedriger Summe geschrieben als in der Anzeige stand. Nach ein bisl sudern und jammern gnig die Wohnung dann um den von mir vorgeschlagenen Preis über den Ladentisch.

Hätte der Verkäufer irgendwen gefunden der ihm mehr bietet, hätte er eh an diesen verkauft, und nicht an mich.

28.07.2024, 12:20 Uhr - Editiert von namor1, alte Version: hier
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ETW statt ETF?
02.08.2024, 11:14:54
Kommt gar nicht direkt nur von mir, aber es gibt zu dem Thema sehr viel Literatur, die Kapitalmarktanlagen aufgrund der im Vergleich zu Aktien überschaubaren Mietrendite besser sieht als Immo-Investments.

Ich bin aber skeptisch, denn ich meine, das kann man gar nicht nur anhand der Mietrendite mit Kapitalmarktanlagen vergleichen. Denn der Unterschied ist, dass ich mir an der Börse die Assets vom laufenden Einkommen selbst ins Depot kaufen muss, eine Anlegerwohnung finanzier ich mir aber langfristig, und solange die Mietrendite über dem Zins des Hypothekarkredit zzgl zu bildende Rücklagen liegt, bezahlt mir der Mieter das Asset, welches dann irgendwann mir bzw den Erben gehört. - Muss man IMHO unternehmerisch sehen, wo man sich in der Regel Betriebsmittel, Hallen, Fuhrpark usw, ja ebenso finanziert um damit Erträge zu erwirtschaften, die das abzahlen.

Risiko hab ich dort und da, und bei Immo im Worstcase eine Wohnung, die ich mir halt selber weiter abzahlen muss, von einem gecrashtem gutgeführten Anlage-Depot hab ich im Worstcase aber 0

Ich bin aus dem Grund stark am Überlegen, mit den von mir am Kapitalmarkt jetzt in windeseile erfolgreich aufgebauten Eigenmitteln eine ETW zwecks Vermietung zu finanzieren, finde seit ein paar Monaten in meiner Region jetzt auch immer wieder attraktive Wohnungen zum überschaubaren Preis. Bank ginge über Durchblicker mit guten Konditionen mit, aber ich bin zfeig:-~(

Eine einzelne Wohnung, wo es noch so viele andere Eigentümer gibt die dir
dreinpfuschen (wollen). Nein, danke!

Kann auch ein Vorteil sein, weil sich die Eigentümergemeinschaft größere Sanierungen am Allgemeinbesitz aufteilen kann.



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Re: ETW statt ETF?
02.08.2024, 11:24:48
Ich bin aber skeptisch, denn ich meine, das kann man gar nicht nur anhand der
Mietrendite mit Kapitalmarktanlagen vergleichen. Denn der Unterschied ist,
dass ich mir an der Börse die Assets vom laufenden Einkommen selbst ins Depot
kaufen muss, eine Anlegerwohnung finanzier ich mir aber langfristig, und
solange die Mietrendite über dem Zins des Hypothekarkredit zzgl zu bildende
Rücklagen liegt, bezahlt mir der Mieter das Asset, welches dann irgendwann mir
bzw den Erben gehört. - Muss man IMHO unternehmerisch sehen, wo man sich in
der Regel Betriebsmittel, Hallen, Fuhrpark usw, ja ebenso finanziert um damit
Erträge zu erwirtschaften, die das abzahlen.


Und das ist genau der Fehler bei diesen Vergleichen!
Du vergleichst den Barkauf von Wertpapieren mit einem gehebelten Kauf einer Immobilie. Denn nichts anderes ist das. Du leihst dir Geld um ein Objekt zu kaufen um damit Einnahmen zu generieren. Der Kredit ist der Hebel, der natürlich ein weiteres Risiko mit sich bringt. Ein Risiko den der Barkauf nicht hat. Ist im Prinzip genau das gleiche wie Geld von der Mama borgen um Dividenden-Aktien zu kaufen.

Wenn man so etwas vergleicht, dann sollte man fairerweise den Barkauf einer Immobilie heranziehen, oder eben den noch riskanteren Wertpapierkredit.

Ich kenn einen der 3 Wohnungen in einer fremden Stadt finanziert hat, und jedes Jahr heilfroh ist wenn er mit +/- Null rauskommt. Einige Jahre hat er dabei kräftig draufgezahlt.


Kann auch ein Vorteil sein, weil sich die Eigentümergemeinschaft größere
Sanierungen am Allgemeinbesitz aufteilen kann.


Ist völlig wurscht! Der Anteil der Kosten pro m² jeder Wohneinheit ist überall derselbe. Nur wenn dir das ganze Gebäude gehört, hast du auch entsprechend mehr Anteile -> höhere Einnahmen, die das ganze auch finanzieren sollten.
Denn tun sie das nicht - egal ob bei nur einer Wohnung, oder wenn dir das ganze Haus gehört - ist das Vermieten von vornherein ein Minusgeschäft, und damit komplett unrentabel und müsste SOFORT beendet werden.

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Re: ETW statt ETF?
02.08.2024, 11:41:13
  eine Anlegerwohnung finanzier ich mir aber langfristig, und solange die
Mietrendite über dem Zins des Hypothekarkredit


Was nutzt es dir, wenn die Rendite über dem Zins des Kredites liegt?
Meinst du, dass die Mietrendite in der Höhe des Kredites ausfallen wird? wenn das der Fall ist, dann kannst du dich von dem Gedanken verabschieden. Aber da kommt es natürlich auf die Höhe des Kredites an.

Ich kann dir das aus meiner Sicht schildern. Ich habe sowohl eine Eigentumswohnung die aktuell vermietet ist, als auch einen ziemlich hohen Betrag an der Börse. Würde ich mich für eines der beiden entscheiden müssen, würde ich OHNE zu zögern mich für die Börse entscheiden. Die Rendite ist doch weit höher.

Deine Vorstellung ist da relativ romantisch. Man nimmt sich einen Kredit. Kauf eine Wohnung. Vermietet die Wohnung und der Mieter zahlt Kredit zurück. In der Theorie klingt das sexy, in der Praxis ist es das aber weniger.

Angenommen du kaufst eine Wohnung und vermietest sie für 800€ inkl. 200€ BK.
Die 200€ BK ist ein Durchlaufposten. Bleiben 600€.
Diese 7200€ im Jahr, kommen zu deinem regulären Gehalt dazu und wird dementsprechend besteuert.
Sagen wir es bleiben dir trotzdem 4000€. Die Zinsen und AfA kannst du mit dem Steuerausgleich geltend machen. Am Ende bleiben dir 400€ im Monat Rendite. Das ist jetzt extrem einfach runtergebrochen. Aber die Frage die sich dann stellt, wie hoch ist dein Kredit?
Wer möbliert die Wohnung? Du? Der Mieter? Falls du, musst du Summe X investieren und deine Rendite ist für die nächsten 10 Jahre mal futsch. Falls der Mieter, wer zahlt ihm eine Ablöse, wenn er auszieht? Kümmert sich der Mieter um einen Nachmieter? Wie kannst du sicher gehen, dass du an keinen Mietnomaden gelangst? usw usw.

Als Vermieter hast du natürlich nicht nur Rechte sondern auch Pflichten.

In meinem Fall zahlt sich derzeit das vermieten aus, da meine Mieterin die Mutter einer Bekannten ist und wir uns auf eine gewisse Miete geeinigt haben. Bei mir geht sich aus, dass die Wohnung mich nichts kostet und sie meinen Kredit tilgt.

Ich hätte die Wohnung jedoch schon längst verkauft ohne sie zu vermieten aber da ich sie von der GN gekauft habe, bin ich noch 2 Jahre gebunden bevor ich sie verkaufen kann.

Aber allein die Mietersuche war mühsam ohne Ende. Zu 90% Ausländer (was jetzt nichts heissen muss!).

Wenn ich jetzt 150.000€ hätte und man legt sie an der Börse an - hast in 5 Jahre eine DEUTLICH höhere Rendite als mit dem vermieten.


02.08.2024, 11:47 Uhr - Editiert von playaz, alte Version: hier
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Re: Anlegerwohnung
02.08.2024, 17:38:12
oder in so eine, die ihr noch selber vermieten und die Miethöhe selbst bestimmen könnt.
https://www.willhaben.at/iad/immobilien/d/eigentumswohnung/wien/wien-1020-leopoldstadt/moebliertes-apartment-freier-mietzins-ideal-fuer-anleger-1805010723

Wenn du die 199.000 Kaufpreis z.B. in Bundesschätze (derzeit 3,35% bei 1 Monat Bindung, 27,5% Kest) steckst, dann bekommst du derzeit monatlich ca. 400 Euro raus. Dies ohne ernstzunehmende Risiken und vor allem ohne Aufwand.

Wenn die Vermietung für dich sinnvoll sein soll, dann müsstest du je nach Steuerklasse aber mindestens ca. 800 Euro Mieteinnahmen pro Monat haben. Das wird dir für diese komische 30-m2-Wohnung aber wahrscheinlich niemand zahlen.. Wenn ich viel Geld für kleine Fläche zu zahlen bereit bin, dann würde ich eher zu sowas greifen:
https://www.willhaben.at/iad/immobilien/d/mietwohnungen/wien/wien-1220-donaustadt/provisionsfrei-neuer-lifestyle-mit-grossem-balkon-danubeview-1733423510

Aber das mit den 800 Euro ist ja auch nur eine vereinfachte Sicht. Du hast ja beim Kauf noch Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar usw.) und als Wohnungsbesitzer bezahlst du auch die Reparaturrücklage anteilig und eventuell einen Teil der Betriebskosten (die Dinge, die man nicht auf den Mieter abwälzen darf). Dazu kommen noch allfällige Reparaturen in der Wohnung bzw. an Geräten. Und dann kommen noch die Aufwände beim Mieterwechsel (Ausmalen, eventuell Makler beauftragen oder selbst suchen usw.).

Mir erscheint das ganze unattraktiv. Ansonsten stehe ich Eigentumswohnungen aber positiv gegenüber. Bin aber froh, dass ich schon im vorigen Jahrtausend gekauft habe.    

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