Mir ist ganz furchtbar schlecht...
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Re(6): Mir ist ganz furchtbar schlecht...
22.10.2002, 10:55:35
Eh klar, die Computerbranche und der militärische Komplex der USA werden Billionen Dollar ins Rennen werfen.

Ich arbeite den Artikel von Plura gerade durch, soweit es meine Arbeit nebenbei erlaubt.

Klar ist das technische Konzept ebenso bestechend wie scheinbar perfekt. Ich sehe aber auf Anhieb doch gewisse Knackpunkte. Nicht auf technische Ebene, aber auf administrativer und aller Einschränkung der Grundrechte zum Trotz auch legistischer Ebene. Durch dieses System werde allzuviele Rechte verletzt. Nein, dieses Konzept liest sich am Papier zu glatt und zu bündig, als dass es nicht auf eine Menge Hürde in der Realität stossen wird, die auch die Milliarden der Konzerne und des US-Militärs nicht beseitigen können.

Einige Fragen haben sich mir schon ganz am Anfang aufgedrängt:
- Was tut jemand ohne Netzzugang?
- Wer vergibt die Zertifikate?
- Was kostet die Zertifizierung?
- Wer zum Geier soll die zigtausend täglich durchzuführenden
   Zertifizierungen durchführen?
- Wer garantiert, dass freie Entwickler ihre Arbeit zertifizieren können,
  ohne sachliche und finanzielle Zensur?
- Wer Kontrolliert die Kontrolleure? Ein rein US-amerikanisches Modell
  wie bei der ICANN, die nur durch einen Gnadenakt der US-Adminstration
  noch an der sehr kurzen Leine lebt, ist völlig indiskutabel.

Naja, das waren die spontanen Ideen...jetzt lese ich mal weiter.




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Re: Mir ist ganz furchtbar schlecht...
22.10.2002, 00:54:27
Hacker meldet Palladium-Patente an

Microsoft beteuert unentwegt, Palladium habe auf keinen Fall etwas mit DRM oder der Unterbindung von Raubkopien zu tun. Kein Wunder: Gäbe man dies zu, würden wohl viele Leute einen großen Bogen um Palladium machen.

Der amerikanische Krypto-Hacker Lucky Green hat auf Microsofts Versicherungen hin ein Patent auf die Nutzung von Palladium als Mittel gegen Raubkopien angemeldet. Seine Chancen stehen gut, damit durchzukommen. Das US-Patentamt stellt drei grundsätzliche Anforderungen für Patentanträge: Ihr Inhalt muss neu, nützlich und nicht offensichtlich sein. Das kann Green belegen:

Der Nutzen dürfte außer Zweifel stehen, wenn man sich das Gejammer der Software-Hersteller und deren Interessengemeinschaft BSA (Business Software Alliance) anhört, welche Milliardenverluste sie vorgeblich durch Raubkopien erlitten.
Die Idee scheint neu zu sein, da Microsofts Product Manager für Palladium, Peter Biddle, öffentlich verkündet hat, er wüsste nichts von einem solchen Einsatzzweck - und das nach fünf Jahren Entwicklung. Diese Aussage wurde von Microsofts Sicherheitsexperten, Brian LaMacchia, bestätigt.
Derselben Argumentation folgend ist die Idee auch nicht offensichtlich: Wäre der Einsatz als Mittel gegen Raubkopien offensichtlich, hätten die Entwickler bei Microsoft dies ja erkennen müssen.
Damit ist es Lucky Green gelungen, Microsoft in eine Zwickmühle zu bringen: Entweder gibt Microsoft die PR-Lüge zu, oder der Software-Riese muss hinterher möglicherweise Lizenzgebühren an den frechen Hacker zahlen.


naja, wenigstens irgendwas zum lachn steht in dem artikel |-D

beim rest überkommt mich auch ein leicht flaues gefühl im magen >-(


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Kommentar dazu, für die, die's nicht lesen wollen oder nicht verstehen...
Fly
22.10.2002, 01:09:25
Der Fritz-Chip soll nicht nur Anwender authentifizieren und identifizieren, sondern auch Aufgaben zur Ver- und Entschlüsselung übernehmen. Er erzeugt zudem asymmetrische Schlüssel und überprüft empfangene Zertifikate auf deren Gültigkeit. Der Fritz-Chip soll auch Manipulationen an der installierten Soft- und Hardware erkennen und sich daraufhin abschalten - und damit auch den ganzen TCPA-PC.

Eigene Boot-Routinen oder Treiber sind damit Essig. Stört vielleicht nicht viele, aber ich find's eher lästig. Ist aber noch nicht so das Drama.

(...)
Ruft der Benutzer nun ein Programm auf, so überprüft das Betriebssystem dies erst über Fritzens Hash-Funktion auf TCPA-Konformität - dazu gehören auch eine passende Plattform-ID und eine gültige Lizenz. Letztere wird mit der SRL abgeglichen, die ja stets über das Internet auf dem neuesten Stand gehalten wird. Sollte die Lizenz abgelaufen sein oder der Hersteller die Seriennummer gesperrt haben, schießt das Betriebssystem das Programm automatisch aus dem Speicher.

Raubkopien jetzt mal hin oder her, aber im Endeffekt ist das eine äusserst einfache Methode, uns ab sofort zeitlich begrenzte Lizenzen zu verkaufen. MS hat inzwischen ohnehin schon angefangen, Firmen auf ein Lizenzmodell mit jährlichem Löhnen für die Systemnutzung hinzutrimmen, dass "Private" zum Teil immer noch auf dem staubalten Win98 herumhocken wird ihnen auch nicht grad sehr schmecken. So kann man recht simpel einfach hergehen, und mit dem Erscheinen einer neuen Version die alten einfach "abdrehen". Ist nicht mehr lizenziert, damit ... kaufe eine neue. Geht nicht? Steht dann halt im EULA. Lizenziert bis auf Widerruf. Oder bis halt was neueres verfügbar ist. Ausserdem, "Prüfung der Plattform-ID". Also nix mehr mit VMWare oder Wine.

Stimmen Lizenz und Seriennummer, holt das Betriebssystem noch eine Liste gesperrter Dokumente (DRL) von einem Server, damit der Anwender keine verbotenen Dateien öffnet oder diese in einer unerlaubten Form nutzt. Erst von diesem Punkt an kann der Anwender mit dem Programm arbeiten.

Hier ist der Punkt, wo jede Regierung dieser Welt hurra schreit, weil viel einfacher kann man unerwünschte Information gar nicht mehr zensieren. Ein Dokument oder 'ne Internetseite über Bombenbau? Oder gar Hacken? Rauf damit auf die DRL! Oder Deine Konkurrenz hat ein (besseres) Produkt hergestellt? Opera wär' sicher einer der Topkandidaten für die Liste. Klar gibt's eine Klage, Entscheidung irgendwann in 5 Jahren. Für Opera, klar. Oder halt für die Rechtsnachfolger der inzwischen pleite gegangenen Firma.

Natürlich existiert auch die Option, nicht TCPA-konforme Software aufzurufen - zumindest in der Einführungsphase. Startet eine solche Anwendung, erhalten alle TCPA-konformen Anwendungen ein Signal, dass das System ‘kompromittiert’ wurde (SIGCOMP). Daraufhin überschreiben sämtliche TCPA-Anwendungen den von ihnen genutzten Arbeitsspeicher mit Nullen und beenden sich.

Damit das Aus für das "Knacken" dieses Knebels. Du kannst kein Tool ausführen, das Dir den Hebel daransetzen würde, sobald Du es tust ist das, was Du aufhebeln willst, nicht mehr da!

Und den Rest findet man auf dem Artikel selbst unter "Knackpunkte", erspar ich mir die Tastaturabnutzung.

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Re(4): Kommentar dazu, für die, die's nicht lesen wollen oder nicht verstehen...
Fly
22.10.2002, 01:37:59
Einen auf Neo-Biedermeier zu machen, sich in die eigenen 4 Wände zurückzuziehen und die Welt draussen zu ignorieren, is' aber auch nicht das Wahre.

Hier geht's immerhin um so ziemlich alles, was die "Computer-Kultur" ausmacht. Es wird ein gutes Stück persönliche Freiheit verschwinden. Es wird keine "privaten" Programmierprojekte mehr geben, Shareware wird verschwinden weil man sich die Lizenzierung nur mehr als grosser Betrieb mit entsprechendem finanziellen Background leisten kann.

Ich denke auch, dass über kurz oder lang auch die Hardwarehersteller und -verkäufer darunter leiden werden, weil ein nicht unerheblicher Teil der Hardware wurde mit "geklautem" Geld finanziert. Geklaut, indem Software raubkopiert wurde.

Und obwohl mehr Software gekauft werden wird, wird sie teurer werden, weil die Lizenzierung auch irgendwie finanziert sein will.

Der Verlierer an dem Ganzen ist der Kunde, auch und gerade wenn er immer ehrlich war und ist, und seine Software auch tatsächlich kauft. Und genau das muss den Usern klar gemacht werden. Dass dieser Mist existiert, und dass er durchaus nicht wieder halt irgendwas ist, das man achselzuckend akzeptiert, weil's einen halt nicht interessiert oder weil man halt auf einen "Crack" dafür hofft. Es wird keinen geben. Dieses System wurde gebaut, um GENAU das zu verhindern.

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Re(4): Mir ist ganz furchtbar schlecht...
Fly
22.10.2002, 10:32:56
Ganz sicher. Der Grund warum's nie was "100 Prozent sicheres" am Elektronikmarkt gab war ja eben, dass Du die Sicherungsbolzen in der Software schlimmstenfalls dadurch gesprengt hast, dass Du "unter" ihnen angesetzt hast.

Du bekommst mit DRM allerdings keinen Ansatzpunkt mehr. Du kannst Deine Tools nicht einsetzen. Um ein Programm zu knacken musst Du es dekompelieren, oder zumindest einen Debugger darauf ansetzen.

Das Dekompelieren scheitert daran, dass es für den Debugger encrypted daherkommt, und damit dies schon mal Essig ist. Diese Verschlüsselung zu knacken ist eine Mordsarbeit (ähnlich dem PGP-knacken), und Du hättest vom geknackten Plaincode nix, weil Du's nach getaner "Arbeit" nicht zurückverschlüsseln könntest, bzw. das "sichere" System es nicht frisst, weil's feststellt, dass an dem Programm gepfuscht wurde, da die MD5 (oder welcher CRC halt verwendet wird) nicht mehr stimmt und damit die Ausführung verweigert.

Und spätestens der 2. Teil des obigen Absatzes macht's unmöglich: Das geknackte Programm hätte die falsche Prüfsumme, daran würde es das DRM-System als geknackt erkennen. Heute isses einfach, weil das System sich einen Dreck drum kümmert, welche Eigenschaften und Prüfziffern ein Programm hat.

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Re(3): Freie Systeme können nach diesem Muster nicht existieren!
22.10.2002, 12:23:51
Was dann?

1. Auf technischer Ebene würde sich das System nicht aushebeln lassen.
2. Ein Migration auf andere Hardware und Software würde schwer, weil
    TCPA breite Anwendung finden würde.

...toll, was dann also?

Bleibt nur politischer Widerstand. Ich lese sowohl blanke Information von Deiner Seite ebenso gerne, wie ich Deine Meinung höre. Jedoch kann ich Dir den Vorwurf nicht ersparen, dass Du mit Deiner ganzen analytischen Intelligenz und recht breiten Bildung dich in Situationen wie diesen allzu sehr dazu bringen, kopflastig alles bis ins Detail zu analysieren, sogar richtig zu analysieren und dann...Maschinen stopp...dann folgt keine konkrete Maßnahme.

Mir ist klar, dass man ab einer gewissen sozialen Stufe und Einkommensklasse Probleme soviel besser abwettern kann, als die breite Masse, dass sich der Bedarf für einen selbst zum Teil gar nicht ergibt. So im Sinn von: "Aha, die Selbstbehalte der Krankenkassen steigen ins unermessliche und das Pensionsalter wird um Jahre angehoben. Skandal, aber ich bin privatversichert und habe Aktienfonds, also pfeif drauf."

Was außer politischer Aktion bleibt denn? Sollen wir wirklich gleich die Beine breit machen vor den Konzernen und den USA? Ich bin sicher, das ist nicht, was Du vorschlagen würdest. Klar ist es fad und zäh und lähmend und am Ende ist der Erfolg fraglich und es kommen wieder nur Kompromisse heraus.

Trotzdem: Sollen wir uns nun in das Korsett absoluter Überwachung schnüren lassen, oder nicht? Sollen Millionen Programmierer in aller Welt sich arbeitslos machen lassen oder aber davon abhängig , dass sie z.B. nur noch unter .net entwickeln dürfen, weil dadurch die Zertifizierung leichter ist (So eine Verquickung von Software und Strafe für Nicht-Anwender ist ja ganz auf der geistigen Linie von Mirkosoft, oder?) Sollen Milliarden User in aller Welt ihre Rechner für die unkontrollierte Überwachung durch Behörden und Geheimdienste öffnen.

Wollen wir das? Oder wollen wir uns auf unsere bequemen Är.sche setzen und von unten her Konzepte entwicklen, die diesem Wahnsinn die Spitze nehmen und ihn auf für alle Beteiligten sinnvolle Maßnahmen zum Schutz geistigen Eigentums und einer höheren Sicherheit der elektronischen Kommunikation zurückstutzen?

Wollen wir nur g´scheit daherreden oder unser Interessen schützen?




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Re(7): Freie Systeme können nach diesem Muster nicht existieren!
22.10.2002, 14:52:43
Wer scheitert daran? Bis jetzt wurde noch gar kein ernsthafter Kampf geführt. Ebensowenig gab es eine ausreichende Berichterstattung, nicht einmal innerhalb der EDV-Szene selbst.

Natürlich wird es brutal. Mirkosoft soll mit etwa 90 Millionen DM an Werbeetat gegen die Open Source Entscheidung des Bundestags gekämpft haben. Und doch kein Sieg auf ganzer Linie für den Giganten!

Oder nimm die Kämpfe der diversen Bundesstaaten gegen Mirkosoft. Hältst Du die Regierungen von US-Bundesstaaten für machtlos. Na ich weiß nicht. (Ja, das Verfahren wurde am Ende natürlich getürkt etc., aber die Staaten hatten den Kampf aufgenommen. Und speziell die USA mit ihrer unendlichen inhomogenen Interessenstruktrur bieten Ansatzpunkte für eine Mobilisierung

Natürlich wäre es dazu erforderlich, dass notorische Freigeister wie Du zum Beispiel sich mit Leuten wie zum Beispiel grünen Politikern (Pfui deixel, Politiker!) ins Einvernehmen setzen, auf die ihr sonst aus lichten, esoterisch-intellektuellen Höhen herabblickt. Es gibt die Strukturen und Netzwerke, die jenen die über das Fachwissen verfügen, Mittel in die Hand geben können. Nun wäre es verdammt an der Zeit eine Allianz für die persönliche Freiheit von uns allen zu schmieden, auch wenn das bedeutet sich in die Niederungen des wirklichen Lebens herabbegeben zu müssen. (Na, das klingt jetzt böser als ich es meine. ;-) ) Und zwar BEVOR unser Freiheit den Finanzinteressen von ein paar Konzernen geopfert wird. Denn sonst wird unsere Generation sehr bald einen sehr scheußlichen Krieg erleben, das garantiere ich Dir.




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Re: Mir ist ganz furchtbar schlecht...
22.10.2002, 13:44:43
So Artikel und 160 Beiträge gelesen, hat eine Zeit gedauert.

Mal ein paar Gedanken von mir:

*) Die Umstellung wird mit extrem hohen Kosten verbunden sein, die nicht einmal Y2K oder der Euro verursacht haben. Jedes System muss gewechselt und zertifiziert werden. Das wird schon mal Widerstand hervorrufen. Nicht von den normalen Endkunden, sondern von den grossen Firmen, die da Millionen hinein buttern müssen und am Ende bringst für sie nix.

*) Selbst wenn es kommt, brauchst sicher Jahre (wenn nicht Jahrzente) bis das tasächlich flächendeckend da ist (man ohne nichts mehr machen kann). Bis dahin ist schon viel Wasser den Jordan hinab geflossen und viele kluge Köpfe haben geraucht und eventuell Mittel und Wege gefunden, das System trotzdem auszuhebeln.

*) Wenn nicht, wird sich eine Art Underground-Szene bilden. Wie das jetzt schon in Länder mit starker Zensur ist. Ein Sub-Internet (auch Schurken-Net) wird entstehen. Alte Rechner, Angebohrte Fritz, usw (Das wär doch Stoff für einen SciFi-Roman).

*) Um wieder etwas realistischer zu werden: Das System, soweit ich es verstanden hab, wird nur schwer am eigenen PC aus zu hebeln sein. Aber dafür stellen die zentrale Zertifizierungsstellen ja ein unwiderstehliches Angriffsziel dar. Auch dort wirds unfähige Leute geben, die Fehler machen, auch dort wirds Saboteure geben, auch diese Server werden nicht 100% dicht sein.
Cyber-Terror gewinnt eine völlig andere Bedeutung. Anstatt Yahoo aus dem Netz zu schiessen, kannst du mit einem gelungenen Angriff das Netz lahmlegen.

*) Zu viele Köche verderben den Brei. Früher oder später werden sich die Firmen, die da dabei sind, wieder gegenseitig zerfleischen.
Und HALLO!! Da ist Microsoft dabei! Wieso sollten die auf einmal was zusammen bringen, was fuktioniert ;-)

*) Zumindest in der Anfangsphase wird es zu spektakulären Fehlschlägen kommen. War bis jetzt immer so, und wird 100% auch diesmal so sein. Das wird aber die Euphorie vielerorts schmälern. Willst du echt die atomaren Waffen deines Landes mit einem System kontrollieren, dass 3x die Woche wegen irgendwelcher Fehler nicht korrekt funktioniert?
Gerade bei so einem System ist das Vertrauen ein ganz grosser Faktor. Früher oder später werden sich wieder einige davon distanzieren und ihre eigenen Ideen vorantreiben.

*) Wer hat die Macht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Europa da so ohne weiteres den USA den Vortritt lässt. Ich glaube nicht, dass China da mit zieht, wenn nur der Westen das Sagen hat.
Da könnte es zu verschiedenen Systemen kommen (ein amerikanisches, ein europäisches, ein chinesisches, ein moslemisches, und was weiss ich), die sich alle gegenseitig als nicht sicher einstufen...




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Re(2): Mir ist ganz furchtbar schlecht...
Fly
22.10.2002, 14:09:42
Einige interessante Punkte. Allerdings...

*) Ja, die Umstellungskosten sind hoch. Nur, wo is' das Problem? Zahlen muss das ohnehin der Kunde. Wer zahlt denn jetzt, wenn der Hersteller auf Teuerungen stösst? Ausserdem ist das eines der wenigen Dinge, die die Softwareindustrie auf JEDEN FALL will, schon um die Raubkopiererei unter Kontrolle zu bekommen.

*) Es wird dauern, allerdings bei weitem nicht so lange wie Du hoffst. Ich rechne mit ca. 2-3 Jahren. Die übernächste Generation der Rechner wird's verpflichtend haben. Da die Softwareindustrie (siehe oben) sofort mitziehen wird, wird's schon bald "DRM-only" Software geben, die den User zwingen wird, DRM-Systeme zu benutzen wenn man die Software nutzen will. Windows 95 mag hier als Anhaltspunkt dienen, und seine recht geschwinde Verbreitung als es plötzlich hiess, entweder Win95 oder Soft rennt nicht.

*) Wird sich bilden, wird allerdings wenig Effekt haben. Es wird einige wenige "Freaks" geben, die sich's eben antun, für ihre Freiheit auf Spiele und neueste Soft die nicht aus eigener Feder ist zu verzichten. Und die Romane gibt's schon. William Gibson schreibt sie.

*) Der nächste Angstpunkt: Es gibt einige wenige neuralgische Punkte, wo ein Angriff dramatische Auswirkungen auf das gesamte Netz hätte. Die Erfinder des Internet (bzw. ARPAnet) rotieren, weil GENAU DAS sollte es eben verhindern. Dass das allerdings den Einsatz verhindert ist unwahrscheinlich, schliesslich ist das Ziel die Kontrolle über die Rechner und die eingesetzte Software, nicht das Funktionieren derselben. Nochmal, Primärziel ist, dass die Software nur läuft wenn sie darf, ob sie läuft ist Nebensache! Hauptsache, sie läuft nicht wenn sie nicht darf.

*) Klar wird's zu Streitereien kommen. Allerdings erst, wenn's keine Konkurrenz auf der "Peanut gallery" mehr gibt. Und dann isses mir auch schon wurscht ob MS gegen Adobe Krieg führt. Und ja, ich rechne mit spektakulären Explosionen und plötzlichen STillständen, wie wir's schon lang von MS gewohnt sind. Diese werden allerdings den Kunden betreffen und das Funktionieren seines Systems. Nicht die "Sicherheitsmechanismen". Diese funktionieren bei MS traditionellerweise sehr gut (wobei hier der Schutz der Rechte Seitens MS gemeint sind, nicht der Schutz des Users gegen Angriffe). Im Zweifelsfall wird das System nicht funktionieren bevor die Möglichkeit bestünde, es könnte Software laufen die nicht darf.

*) Atomanlagen werden NIEMALS mit einem Müll dieses Kalibers laufen. Viel zu fehleranfällig und leicht unbrauchbar zu machen. Keine Angst. Aber "eigene Ideen" kannst Dir zeichnen, wer soll's denn lizenzieren?

*) Wer hat die Macht? Meinst ernsthaft, dass gerade in einem "unwichtigen" Bereich wie diesem kein Kniefall vor den US gemacht würde?


China produziert meines Wissens jetzt eigene CPUs. Wär' ein Treppenwitz der Geschichte, wenn die Zukunft des freien Netzes aus einer kommunistischen Diktatur kommt...

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Re(3): Mir ist ganz furchtbar schlecht...
22.10.2002, 14:34:49
Ja, die Umstellungskosten sind hoch. Nur, wo is' das Problem? Zahlen muss das ohnehin der Kunde. Wer zahlt denn jetzt, wenn der Hersteller auf Teuerungen stösst? Ausserdem ist das eines der wenigen Dinge, die die Softwareindustrie auf JEDEN FALL will, schon um die Raubkopiererei unter Kontrolle zu bekommen.

Ich mein ja nicht die Software-Industrie, sondern alle anderen, die auch EDV einsetzen. Da wird jeder so lange warten, wie nur irgendwie möglich. Weil wers einsetzt muss das Geld irgendwo wieder reinholen. Und wenn es jetzt wer anderer später macht, dann hat der einen Vorteil.
Drum erwart ich mir dort grosse Widerstände.
Ausserdem entwicklen auch genug Nicht-Software-Firmen fürn hausinternen Gebrauch. Und die werden wohl auch keine grosse Lust haben, da horrende Lizensierungsgebühren zu zahlen. Und bei jeder kleinen Änderung wieder den Lizenzsierungsprozess zu durchlaufen. Zumindest wirds für die dann Sonderregelungen geben, pber die man dann wieder das ganze System zu Fall bringen kann.
Hats doch bei WinXP auch gegeben.

Es wird dauern, allerdings bei weitem nicht so lange wie Du hoffst. Ich rechne mit ca. 2- 3 Jahren. Die übernächste Generation der Rechner wird's verpflichtend haben. Da die Softwareindustrie (siehe oben) sofort mitziehen wird, wird's schon bald "DRM-only" Software geben, die den User zwingen wird, DRM-Systeme zu benutzen wenn man die Software nutzen will. Windows 95 mag hier als Anhaltspunkt dienen, und seine recht geschwinde Verbreitung als es plötzlich hiess, entweder Win95 oder Soft rennt nicht.

Win95 war "nur" Betriebssystem. Hier gehts aber um alles. Hardware, Software, einfach alles. Jeder Drucker, jeder Rechner, sogar jedes Handy, jedes (wirklich jedes) Stück Software.
Das muss mal alles entwickelt, hergestellt, überprüft und lizensiert sein.

Wird sich bilden, wird allerdings wenig Effekt haben. Es wird einige wenige "Freaks" geben, die sich's eben antun, für ihre Freiheit auf Spiele und neueste Soft die nicht aus eigener Feder ist zu verzichten. Und die Romane gibt's schon. William Gibson schreibt sie.

Genau an den hab ich auch gedacht.

Der nächste Angstpunkt: Es gibt einige wenige neuralgische Punkte, wo ein Angriff dramatische Auswirkungen auf das gesamte Netz hätte. Die Erfinder des Internet (bzw. ARPAnet) rotieren, weil GENAU DAS sollte es eben verhindern. Dass das allerdings den Einsatz verhindert ist unwahrscheinlich, schliesslich ist das Ziel die Kontrolle über die Rechner und die eingesetzte Software, nicht das Funktionieren derselben. Nochmal, Primärziel ist, dass die Software nur läuft wenn sie darf, ob sie läuft ist Nebensache! Hauptsache, sie läuft nicht wenn sie nicht darf.

Jo, eh. Trotzdem wirds nach dem ersten weltweiten Ausfall des Internets, EDv-Systemen, Telekommunikation usw, schwer sein, die Leute nochmal dafür zu begeistern. Und diese Ausfälle wirds geben. Sei es durch externe oder interne beabsichtige und unbeabsichtigte Angriffe.

<>Klar wird's zu Streitereien kommen. Allerdings erst, wenn's keine Konkurrenz auf der "Peanut gallery" mehr gibt.

Das glaub ich eben nicht, wenn ich mir so anschau, wie sich die in der jüngsten Vergangenheit bekriegt haben.

Atomanlagen werden NIEMALS mit einem Müll dieses Kalibers laufen. Viel zu fehleranfällig und leicht unbrauchbar zu machen. Keine Angst.

War nur ein Beispiel. Aber es gibt sicher genug kritische Prozesse, die auf genau diesen Systemem laufen.

Wer hat die Macht? Meinst ernsthaft, dass gerade in einem "unwichtigen" Bereich wie diesem kein Kniefall vor den US gemacht würde?

Ja glaub/hoff ich.

China produziert meines Wissens jetzt eigene CPUs. Wär' ein Treppenwitz der Geschichte, wenn die Zukunft des freien Netzes aus einer kommunistischen Diktatur kommt...

Kannst alles haben.


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Re(11): Mir ist ganz furchtbar schlecht...
Fly
22.10.2002, 16:40:24
Keine Viren: Falsch. Es wird ein bisserl dauern, aber sie werden wiederkommen. Es sind schon heute die Viren, die 'executables' befallen praktisch unwesentlich. Würmer und Trojaner sind weit schlimmer, und bedürfen im seltensten Fall eines Zertifikates, weil sie auf anderen, zertifizierten Softwarepaketen (Mailprogramm, Java, VB,...) aufsetzen. Die grösste Gefahr, auch finanzieller Natur, nämlich der inzwischen sehr "beliebten" 0190- bzw. 0900er Dialern, genau diese können sehr wohl Zertifikate bekommen. Und die können's sich auch leisten!

Keine Hacker: Soll ich gleich lachen? Im GEGENTEIL! Otto Dummidau wird der Propaganda Glauben schenken und alle Vorsicht fahren lassen, weil jetzt kann ihm ja nix mehr passieren. Ich werde ggf. mit langsamereren (weil unDRMisierten) Maschinen antreten müssen, allerdings war die Rechenleistung noch nie ein Problem. Zur Not nehm' ich halt die des Angegriffenen...

Keine Terroristen: Warum, bitte? In welcher Art und Weise soll's denn darauf Einfluss haben? Selbst wenn, wären Terroristen Deppen wenn sie nicht "alte" Rechner verwenden, die nicht überwacht werden können. Aktuelle Rechner sind zur Kontaktaufnahme, Informationsweitergabe und konspirativer Verabredung mehr als ausreichend schnell, selbiges gilt für Verschlüsselungsverfahren.

Keine Kinderpornos: Siehe Terroristen. Nebenbei, wie willst denn die JPGs und MPGs kontrollieren, oder glaubst Kinderpornoproduzenten erzeugen's mit lizenziertem Wasserzeichen? Und wenn irgendwann [J/M]PGs "ohne" Wasserzeichen nicht mehr abspielbar sind wirst einen Aufschrei in der Hobbyfotografen- und -filmergemeinde hören...

Alles wird billiger: Im Gegenteil: Alles wird teurer. Die Lizenzierung kostet ein Vermögen, und das will finanziert sein. Share- und Freeware wird verschwinden, weil es sich niemand mehr leisten kann, Mail-, Firewall-, Download- oder andere Programme zu verschenken, nicht mal an Private. Vor allem, wenn sich das Modell durchsetzt, dass jede Lizenz für den Hersteller Kosten bedeutet.

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Linux is like a Vorlon.  It is incredibly powerful, gives terse,
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Re(2): Mir ist ganz furchtbar schlecht...
22.10.2002, 16:32:50
brauchst sicher Jahre (wenn nicht Jahrzente)
Täusch´ Dich da mal nicht. Ist dir klar, wie schnell die Generationssprünge bei Hard- und Software abgehen? Reden wir lieber über Monate und ein bis zwei Jahre, die wir Zeit haben, das Schlimmste zu verhindern.

Wer hat die Macht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Europa da so ohne weiteres den USA den Vortritt lässt. Ich glaube nicht, dass China da mit zieht, wenn nur der Westen das Sagen hat.
Zum Teil stimme ich Dir da zu. So ganz reibungsfrei wird es nicht abgehen. Jedoch, die Geschichte lehrt: Wenn es darum geht, das Volk für dumm zu verkaufen und zu unterdrücken, dann sind die "hohen Herren" quer durch alle Lager von seltener Einigkeit. Vor allem: Die Globalisierung der Finanzströme und medialer Macht funktioniert bereits reibungsfrei, während die Globalisierung legitimer bürgerlicher Interessen zunehmend mehr unter dem Stichwort "Globalisierungsgegner" bis zur Kriminalität verteufelt wird.

Und bitte: Wie bitte kommen wir dazu, um dees Profitinteresses und der Machtgier einiger weniger unsere legitimen Rechte nur noch in einem Subnetz, in einem Ghetto wahrnehmen zu können? Wir, das heisst Du, ich, Fly, der Hausmeister von gegenüber und der Rikschafahrer vor dem Hauptbahnhof von New Dehli haben als Individuen verdammt nochmals das gleiche Recht, darauf zu kommunizieren, zu programmieren und Meinungen auszutauschen, wie es ein Millarden schwerer Konzern hat. Man bedenke bitte: Die Welt dreht sich um Menschen, nicht um Unternehmen. Unternehmen sind nur ein Mittel zum Zweck und kein heiliger Gral, dem wir als Opfer unsere Bürgerrechte darbringen müssen.

Wie kommen wir, die als Arbeitskräfte bzw. als Unternehmer die Welt tagtäglich am Laufen halten, dazu, nicht mehr gleichberechtigte Mitglieder zu sein, sondern nur noch überwachte und bevormundete Zeloten?

<em




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Re(4): Mir ist ganz furchtbar schlecht...
22.10.2002, 17:02:21
Es geht nicht um "Klassenkampf". Es geht um blanken, bösen Egoismus der in jedem von uns steckt. Und da ist anzusetzten: "Ich will nicht Geld für Eqipment ausgeben." "Ich will nicht von anderen abhängig sein." "Ich will nicht massenhaft Traffic durch tausenderlei Zertifikate." "Ich will nicht, dass Fremde zugang zu meinen Geschäftsdaten haben." "Ich will nicht 100.000 Dollar zahlen, damit ein kleines Programm das ich geschrieben habe, mir 1.000 Dollar Einkommen bringt." "Ich will nicht, dass meine Texte über intime Details meines Lebens überwachbar sind."

Natürlich muss man sich, um ans Ziel zu kommen teilweise wüster Methoden bedienen: Diffamierung, Hysterie, Beschuldigunge, Übertreibungen, Verschwörungstheorien...Na und. Wenns wirkt? Lass uns von der Skandalpresse bzw. vom genialen Medienstrategen Jörg Haider lernen: Wenn man jemand genug "anschüttet", dann bleibt sogar was hängen, wenn sich alles als Lüge erweisen sollte.

Was bitte tut den Mirkosoft und Konsorten??? Lügen und betrügen, dass sich die Balken biegen. Denk doch an das Vorgehen im Browserkrieg, in den Verfahren gegen die US-Bundesstaaten, im Kampf gegen Linux. Nur Lügen, aber die Leute glauben es, weil es ihnen egal ist. Und GENAU DAS kann eine breite Bewegung um einige Zehnerpotenzen besser.




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Re: Mir ist ganz furchtbar schlecht...
22.10.2002, 15:26:00
Es ist halt eine Ironie, dass derjenige, der die größte Macht hat, manchmal nicht viel damit anfangen kann: der Konsument. Das ganze Pd und Fritz-Zeug wäre in einem Jahr vom Tisch, wenn einfach keine Sau so einen Rechner anrührt.

So, unrealistisch ist das doch eigentlic gar nicht: betrachtet man die aktuell etwas flauenden PC-Absätze hinzu und das sinkende Interesse vieler Privatanwender, sich alle paar Monate einen neuen Rechner zu kaufen nur um in esoterischen Benchmarks 14% mehr Frames zu kriegen, nebst der grundsätzlich schwachen Wirtschaftslage, in der kaum eine Firma Geld zum Fenster rauswerfen will, dann sollte dieses Thema doch eigentlich zum Scheitern verurteilt sein, oder nicht?

Entscheidend bei der ganzen Sache ist, dass einem breiten Publikum klar gemacht wird, dass diese Technologien keinen Nutzen für den Anwender bringen, sondern eben - in diesem Thread ausführlich besprochene - Nachteile. Über die PR-Maschinerie hinweg sollte jeder, der so einen Rechner kauft, vorher davon erfahren haben, welche Einschränkungen er damit in Kauf nehmen muss und welche Konsequenzen diese Technologien mit sich bringen.

Doch wie sieht es denn in Wahrheit aus? Vieles hängt von den sogenannten Fachmagazinen ab, von der c't runter bis zu Chip. Können die die Botschaft transportieren? Wollen sie das? Oder sind sie nicht genauso sklavisch davon abhängig, dass die Leute an neuer Hardware interessiert sind und sich brav informieren, welche tollen neuen Funktionen das Teil hat? Man merkt das auch in dem c't-Artikel, dass man sich nicht völlig festlegen will und Pd/Frtiz noch nicht ganz verteufelt. Schliesslich legt man sich damit ja mit fast der gesamten Branche an, von der man eigentlich lebt.

Da haben die zig hunderttausenden Foren und Communities wie auch der GH mehr Chance, ein breites Publikum zu erwischen. Und in diesem Sinne ist auch die rege Beteiligung an diesem Thread ein ganz gutes Zeichen.

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Re(2): Mir ist ganz furchtbar schlecht... Teil 1
22.10.2002, 18:31:16
Das sind GENAU die Kommentare, von denen ich immer rede... ".... die machen das eh nie... blah blah blah" In unserem System ists nun mal so
Geld=Macht=Einfluss auf jegliche Art von Entscheidungen. Nicht die POLITIKER machen Politik, die WIRTSCHAFT macht die Politik....

Macht keiner mit ?*lol*Das Problem ist, wenns der Kunde kauft, MACHTS jeder mit (er wuerde sich ja das Wasser abgraben ansonsten). Dass bei solcherart die "Nebenwirkungen" gezielt verschwiegen werden, ist ja wohl logisch. (Immerhin brauchen wir ne lueckenlose Ueberwachung wegen der boesen, boesen Terroristen, oder was weiss ich welcher Randgruppe) Schau dich mal um, wieviele Gesetze verbogen und sogar in Windeseile neu geschaffen werden, wenns darum geht, die eigenen Interessen zu wahren...sozusagen als "Nebeneffekt" kann man seine Schaefchen auch gleich bei allem und jeden kontrollieren... AUGEN AUF, HELMI IST DA !!!! :)

Mach ausserdem man ne rueckblende nach 1994,95: (moeglicherweise noch weiter zurueck, aber da habs ICH es  erstmals bewusst mitgekriegt) Dann werden dir ein paar dinge auffallen:

1994 (nein, keine Anlehnung an "1984")

*) Internetzugaenge fast ausschliesslich an den Unis, das weitgehend DER
    Form von "Internet" entspricht, wie es sein KOENNTE:  

Sprich: sinnvolle Diskussionen sind weitgehend moeglich und eine Bereicherung. Im wesentlichen haelt sich die Wirtschaft dabei raus, weil die "oeffentliche" infrastruktur diesbezueglich mickrig ist, weshalb es auch ein "freies" Medium ist, weitgehend frei von Kaempfen um irgendeine Art von Vorherrschaft, und "frei" in Sachen Meinungsaesserung und Handlungsfreiheit.
Vereinzelt kaufen ein paar verwegene per Kreditkarte CDs oder aehnliches das man im "normalen Laden" nicht kriegt.

"Otto normalverbraucher" hat - falls ueberhaupt ein Rechner vorhanden - ein 14.4 k Modem und ansonsten schauts mit der Infrastruktur auch nicht sooo wirklich toll aus (man vergleiche Hardwarepreise aus dieser Zeit, da wars ein hammer wenn jemand 16MB speicher im Rechner hatte, sofern er ueberhaupt einen besass) -> nicht unbedingt ein "toller" Wirtschaftsfaktor, des es auf Gedeih und Verderb zu nutzen gilt.

In der "normalen" Welt:

Internet als was relativ abstraktes angesehen, mit dem sich hoechstens ein paar Spinner beschaeftigen.


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Re(3): Mir ist ganz furchtbar schlecht... Teil 2
22.10.2002, 18:31:49
1996:

*)Einige "Visionaere" beginnen, das Internet als Geldquelle zu
   sehen :Langsam beginnen die Wirtschaftsfritzen auf den Zug
   aufzuspringen

*) erste Ansaetze von der Verbreitung von E-Commerce der heimischen
    Wirtschaft (von der "Rotlichtbranche" mal abgesehen).

gleichzeitig in der "normalen" Welt:
*) Erlagscheine werden mit wahnwitzigen Gebuehren belegt ->
*) Aufschwung von bargeldlosem Zahlungsverkehr mit einhergehender
    steigender "Kundentransparenz"

1997,1998: "Das Internet" zieht langsam in die Privathaushalte ein

*) merkbar negative Auswirkungen aufs Niveau ( ;-) )
*) Wirtschaftsfaktor Internet erlebt einen Boom (man erinnere sich, wie
     leicht man damals nen Job in der IT bekam, selbst wenn man das
     Wort "Computer" nur von Hoerensagen kannte)

gleichzeitig in der "normalen Welt:

*)  Euphorie in der Wirtschaft
*) Globalisierung wird ein allgemeines Thema, beguenstigt von der IT
    Entwicklung - und entsprechend idealisiert.

1999-2000

*) In diesem Fahrwasser Aufschwung von Napster, Bluete des E-Commerce
*) Einfluss der Wirtschaft wird immer bedeutender, da ein Riesenpotential
    im Internet gesehen wird.
*) Gleichzeitig mit der steigenden wirtschaftlichen Bedeutung beginnt das
    Thema "Kontrolle" aktueller denn je zu werden.

*) "Offizielle" Einstufung des Internets als "gefaehrlich", durch gewisse
      Interessensgruppen, weil nicht kontrollierbar (RIAA, Napster & Co. etc.
      etc. die Liste fuellt ne Klopapierrolle)

*) so nebenher beginnt man das "Kontrollpotential" der
    Technologie fuer sich zu entdecken und "was waere wenn" Szenarien
    durchzuspielen

Gleichzeitig in der "normalen" Welt:

*) Sendungen wie "Big Brother" erleben einen Aufschwung (verwunderts,
    wenn man diese als "Versuch" wertet, wie ein Querschnitt der
    Bevoelkerung auf permanente Ueberwachung reagiert und vor allem
    wieviel man den Leuten zu einem gegebenen Zeitpunkt "zumuten"
    kann? (Gesteigert wird dann scheibchenweise, weil eine offene
    Revolution braucht man ja nun AUCH wieder nicht)

*) Ein ziemlicher "Handy-Hype" setzt ein, das bemerkenswerte dran ist die
    Vermarktungsstrategie: Kostet den "Endverbraucher" (zunaechst) nichts
    in der Anschaffung, deshalb ist maximale Verbreitung in minimaler Zeit
    erreicht. Was allerdings AUCH erreicht ist, ist eine gewisse
    Abhaengigkeit vom Medium.. und DARAUF laeufts raus. (ich leg die Hand
    ins Feuer dass 9 von 10 Leute sagen werden "ohne Handy koennt ichs
    mir nicht mehr vorstellen). Der naechste Schritt ist dann "subjektiv
    erlebte Abhaengigkeit maximal nutzen", denn ein "zurueck" gibts fuer
    die meisten Leute nicht mehr, man will doch nicht wieder in
    die "Steinzeit", oder ?

2000-dato:

*) Die Internet-Technologie wird immer mehr zugunsten der Wirtschaft und zulasten der Privatsphaere missbraucht...Datensammler um jeden Preis, Applikationen die "nach Hause telefonieren" werden zum quasi-Standard

*) "Offizielle" Einstufung des Internets als "gefaehrlich", durch gewisse
      Interessensgruppen, weil nicht kontrollierbar (RIAA, Napster & Co. etc.
      etc. die Liste fuellt ne Klopapierrolle)

*) "Tarnen" der Datensammel- und Kontrollwut als "Praevention" vor dem
    Hintergrund des 11. September (juhu, jetzt haben wir endlich eine
    Begruendung die jedem ONU einleuchtet!)

*) Bisheriger Hoehepunkt eben das angesprochene Programm,
    Grundprinzip ist dasselbe wie ehemals beim Handy.. zunaechst wird der
    chip abschaltbar gemacht (man muss ja akzeptanz-testen und die
    Luecke ueberbruecken, bis die restlichen - technologischen -  
    Voraussetzungen existieren, danach wird "scharf gemacht. (Big brother
    in kleinen scheibchen wie schon mal erwaehnt...)

Gleichzeitig in der "normalen" Welt:

*) so nebenher regen sich n paar Typen auf, weil in vereinzelten Lokalen
    auf den Toiletten Kameras angebracht sind (natuerlich offizielle
    Begruendung "Drogenpraevention")
*) Attentat auf das WTC in NYC
*) Bush ignoriert den Klimagipfel mangels wirtschaftlichem Interesse und
    will diverse Ausnahmeregelungen fuer US vor dem internationalen
    Gerichtshof durchsetzen. (fazit: wenn wirtschaftliches Interesse besteht,
    und genug Geld dahintersteckt,hat man JEDE Regierung in Windeseile
    dabei).

*) Man diskutiert das "Recht auf Privatkopie" und ist auch sonst nicht
    gerade zimperlich mit der Privatsphaere der Leute...und ich bin SICHER
    die Regierungen stampfen neue Gesetze aus dem Boden, um das
    alles "legal" zu machen. Ist doch alles nur zu unser aller Wohl...

Zum ABSCHLUSS sei gesagt... schau mal auf diverse seiten von Militaerischen organisationen - von wo die Internet-Technologie eigentlich herkommt...und sag mir HINTERHER nochmal "Die machen das eh nicht"
Die machen noch VIEL mehr als man als "Normalbuerger" je erahnen wuerde.

Fazit: Die Tendenz zur totalen Kontrolle ist ja kaum zu leugnen, oder ?

P.S. Und schau dir nen Film uebers Dritte Reich an.. und sag mir hinterher
       ins Gesicht "das funktioniert ja NIE, dass da alle mitmachen...."

P.P.S: Ich weiss, mein Posting ist etwas extrem - ich hab auch nicht auf
          Rechtschreibfehler, Formulierungen oder sonstwas geachtet, einfach
          drauflosgeschrieben und es ist sicher auch viel Schrott dabei) aber
          regt manchen vielleicht wenigstens ein WENIG zum Nachdenken
          (und Handeln!) an, es ist 5 nach 12...


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