Linux im Privatbereich...........
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Re(2): Da wiedersprech' ich mal frech...
10.11.2005, 14:49:19
Unter Windows kann man es nicht machen.
Wenn ein Benutzer ein Executable startet, darf das per Definition alles mit zumindets all seinen Dateien tun.

Beispiel zuhause: Meine Frau arbeitet bei mir mit - und wurde von mir angelernt. Wenn sie einfach durch einen Fehler all ihre Dateien löschen könnte, hätten wir ein Problem... Daher habe ich genau das unterbunden.

Was ich aber eh immer sage - Ein System aufsetzen müssen Fachleute machen - zB Srv-02 unter Windows vermute ich mal. Die Benutzung des Systems ist davon zu trennen. Ich muß es aber auf jeden Fall so lösen können, daß auch der dümmste/böswilligste Benutzer keinen Fremden Schaden kann (zB in der Familie: Es darf nicht sein, daß Burli sich ein Super-krasses Game downloadet und meinen Rechner gefährdet) [MUSS-Kriterium] - und es sollte so sein, daß er sich nicht mal selbst wehtun kann [SOLL-Kriterium].

Die ganzen Themen sollten dann so aufgesetzt sein, damit der hellste Kopf der Familie das System mit Bordmitteln und einfacher Führung weiter betreiben kann - ohne Nachbarn zu quälen. Und ganz ehrlich - Selbst ich als Windows-Dau mußte bei meinen Freunden öfters mal einspringen. Diejenigen, die ich zu Linux motivieren konnten, arbeiten hingegen streßfrei weiter. Lustigerweise wollen in meinem Umfeld die DAUs , die bei Windows blieben, aus folgendem Grund nicht zu Linux "Linux ist zu kompliziert - brauch ich nicht" - warum haben dann genau die dann mehr Probleme und Rückfragen ? ;-)

Echt, Linux bringt andere Probleme wie zB HW-Unterstützung, .. (heute eh weniger) - aber auch viele Vorteile. Justament-Standpunkte sind jedenfalls falsch, weil eben jeder eine andere Situation hat (s.o.: Drum wollte ich ja, daß sich das System an mich anpaßt und nicht andersrum)..

In Konfigurationsmöglichkeiten, Monitoring, Logging, ... finde ich Linux jedenfalls klar vorne - und das spart dann i.d.Folge auch dem End-Dau Streß - immer vorausgesetzt, daß ein Kenner das System aufgesetzt hat.

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Re(3): Linux im Privatbereich...........
10.11.2005, 14:07:22
In der normalen Anwendung ist Linux um nichts benutzerfeindlicher als Windows.


Dazu möchte ich meinen subjektiven Eindruck aussen vor lassen, und greife auf nüchterne Fakten zurück:

In meiner Ex-Firma (Grosshandel/Distributor) hat man mal die meisten Büro-Abteilungen auf Linux-Workstation umgestellt. Probleme und "Unfrieden" ;-) gab's da von Anfang an, weil die Leute einfach für jeden kleinen Handgriff die EDV-Abt. rufen mussten, den sie bei ihrem gewohnten Win selbst gelöst hätten, bzw. mit Hilfe ihres Schreibtischnachbarn, falls sich mal einer so richtig nicht mit Win ausgekannt hätte. Gerade auch das Einrichten jeder Workstation brauchte überdimensional lange - unter Win konnte sich jeder seine WS auf seine Arbeitsweise feineinstellen, bei Linux hätte bei jeder WS erstmal 3 Tage ein EDV-ler danebensitzen müssen, um sich anzusehen, wie ein User eigentlich arbeitet. Was er wie, wann, wo, warum, etc. benutzt. (... was natürlich nicht gemacht wurde, was wiederum natürlich die entsprechenden Probleme verursacht hat).

Nun, kürzen wir die Geschichte ab: nach nichtmal 2 Jahren wurde der Plan fallengelassen und wieder zu 100% auf Windows-Workstations zurückgerüstet. Der Grund wird dich ggf. schockieren: Linux-Workstations erwiesen sich "schwarz-auf-weiss" in nüchternen, betriebswirtschaftlichen Zahlen als zu teuer im laufenden Betrieb.
Der geldwerte(!) Arbeitsmehraufwand aus o.g. Gründen stand in überhaupt keinem Verhältnis zu den gesparten Lizenzgebühren von Win. Nach diesen ~ 2 Jahren musste man auch einsehen, da ging es nicht bloss um die hohen Anlaufkosten des Wechsels (das hätte die Firmenleitung ja akzeptiert und erwartet), sondern die laufenden Kosten des Betriebs von Linux-WS sind - im Vergleich zu Win-WS - überdimensional hoch ausgefallen.

Meinetwegen eine Wechselwirkung aus Benutzer"feindlichkeit" und der "Feindseligkeit der Benutzer" gegenüber einem BS, mit dem sie sich erheblich schlechter auskannten. Aber OK: 2.) Wer will sich schon "dumm rumspielen", um ein BS besser kennenzulernen, wenn er sich gerade in einer Arbeitssituation(!!!) befindet und produktiv sein ... naja: MUSS! Und vor allem aber 1.) ändert nichts am Ergebnis.


Ich sollte wohl erwähnen: die Firma benutzt nach wie vor ausschliesslich Linux-SERVER. Dafür ist's vermutlich das beste BS, und die "Leute, die laufend damit arbeiten" kennen sich bestens damit aus - na wen wundert's, es ist die EDV-Abt. selbst. ;-)
Im Serverbereich also gar keine Frage die 1. Wahl. Als Workstation-BS allerdings - und darum geht's in diesem Thread - leider nein. Wiegt man Vor-/Nachteile gegeneinander ab, macht für die meisten Anwender Win das Rennen.
--  
Karl Toffel = nicht die Mamma +*)
10.11.2005, 14:07 Uhr - Editiert von KarlToffel, alte Version: hier
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Re(6): Linux im Privatbereich...........
10.11.2005, 16:34:34
Das Problem lag da aber scheinbar im Delivery...

Natürlich kannst einem Benutzer, der den PC nur als Arbeitsinstrument sieht, net einfach was anderes hinknallen und sagen "Jetzt hackel do".

Natürlich müssen Benutzer geschult werden, in die EDV-Planung eingeladen werden, natürlich mußt du den Benutzern bei einem Systemwechsel (der klarerweise Aufwand bedeutet) immer "Goodies" mitgeben.

Es soll ja so sein, daß der Benutzer Vorteile am Wechsel sieht. Wenn das für den Benutzer nur eine "Sparmaßnahme" darstellt, kann er gar nicht zufrieden sein können - also ich wär's nicht ;-)

OS-Umstellungen sind zusätzlich kostenintensiv. Das hängt natürlich von der Firmengröße und der EDV-Staffel ab, keine Frage. Wenn einer aber auftritt und Linux in der Firma durchboxen will, weil es wegen der Lizenzkosten /billiger/ sei - wirf den Fuzzi raus.

Eine OS-Umstellung kostet immer enorm Kohle. Das gilt in Betrieben schon innerhalb der gleichen Linie (zB bei uns von 3.1 auf NT damals) und gilt noch mehr für Umstellungen auf "fremde" OS.

Du stellst nicht auf Linux um, weil Du dir kurzfristig Kosten einsparst, sondern weil du andere Features gewinnst. Natürlich mußt Du in deiner Firma schlußendlich im Geldgerüst landen - wobei alle seriösen Schätzungen meiner Meinung nach bringen, daß sich eine Umstellung nach Linux erst in 5 Jahren rechnen kann - wobei 5 Jahre dem "Eriegnishorizont" der EDV entspricht.

Was du aber gewinnst, sind die ganzen gerne vernachlässigten Positionen: Desaster Management, Problem Management, .. wird einfacher - und manchmal überhaupt erstmals handlebar. Du gewinnst höhere uptimes der Systeme, bessere Recovery-Mechanismen (Mit der Schattenkopie von M$ beginnen sie ja gerade erst Wege zu beschreiten, wo Unixe schon in den späten 70ern waren), accountability, bessere Planbarkeit, ...

Wenn eine Durchschnittsfirma auf Linux umstellt, würde ich mal sagen, daß ein ROI nach 3-5 Jahren wahrscheinlich ist - also keinesfalls sicher. Sobald aber eine Firma ein einziges Mal in den 3-5 Jahren durch Viren/Würmern/... lahmgelegt wurde, geht's weit schneller - und das passierte ja sogar in Bankomatnetzen, bei der Flugsicherung, BMI, ... also bei Strukturen, die sicher eine sehr gute EDV haben.

Linux wegen den Features nehmen (auch wenn das bedeutet, viel Zeit der EDV-Abteilung und der "Kunden" mal in Schulungen zu investieren) halte ich für oft (nicht immer) eine gute Idee. Linux aus Sparsamkeit in Firmennetzen... *LACH*

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Re: Hmmm....
10.11.2005, 17:11:59
So,

erst jetzt habe ich zum ROI bei Wikipedia nachgeschlagen, und da wird 1.) weiter unten die (oder: deine) neuere, weitere Begriffsdefinition erwähnt (die ich als Controller ablehne und mich auf die puristische Definition stütze |-D ), und 2.) wie's der Teufel will, wird da sogar erläutert, warum gerade im vorliegenden Beispiel das Anführen eines ROIs (nach neuerer Definition) nicht sehr sinnvoll ist:


... Grundsätzlich ist eine Berechnung des RoI immer nur dann interessant, wenn die Investition auch zum Unternehmenserfolg beitragen kann, d.h. dass eine Amortisation innerhalb der Nutzungsdauer erreicht wird. Nun muss beispielsweise in der ITK-Branche der Umstand berücksichtigt werden, dass die Nutzungsdauer für Hard- und Softwareprodukte vergleichsweise niedrig, in der Regel für drei Jahre, angesetzt wird. Somit gilt die Faustregel, dass nur Investitionen, mit einer Amortisation von unter drei Jahren, vorteilhaft sind.
...


D.h. ein Amortisationzeitraum > 3 Jahre fällt hier in die Sparte "Augenauswischerei mit Hausnummern". Und handelt sich's um eine gröbere Investition, hätte man nach 3 Jahren auch schon die Chance verpasst, hier noch gegenzusteuern, wenn sich der geplante Erfolg nicht einstellt. Was einen ggf. Irrtum für die Firma recht existenzbedrohend machen kann.

Wobei sich meiner Meinung nach (wenn wir schon oT sind ;-) ) die
Wirtschafts-fuzzis ja normalerweise von anderen Bereichen die Begriffe mopsen
und zweckentfremden


Nun, hier liegt nachweislich das Gegenteil vor. :-P
http://de.wikipedia.org/wiki/Return_on_Investment
Der Return-on-Investment ist ursprünglich eine genau ausdefinierte, "genormte" Bilanzkennzahl.
Erst in (SCNR: ) neuerer Zeit und in Nicht-Controllingkreisen muss er für alle möglichen Investitionsg'schichtl'n herhalten, weil das Wort "Investment" so schön drin vorkommt.
--  
Karl Toffel = nicht die Mamma +*)
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Re(7): Linux im Privatbereich...........
11.11.2005, 08:32:59
Ich muss ergänzen:

... bist du ein 11-jähriges Kind, das sich seinen Erwachsenenberufs-Background phantasiert, und von einem massiven Lese-Handicap geplagt ist. ;-)

Oder wo zauberst du meine vermeintliche
"Linux am Desktop ist *PIEP*e"-Philosphie

herbei?
Ich habe im Gegenteil in meinem ursprünglichen Posting Vor- und Nachteile von Linux aufgezählt. Sogar um einen Vorteil mehr, als ich Nachteile genannt habe (... was bemerkenswerter Weise die "Pro-Linux" Stimmen nicht geschafft haben. "Mentales Tunnelblick-Syndrom"? ;-) )

Aber solltest du tatsächlich ein Erwachsener sein, dürftest du wohl unter eine Gruppe fallen, auf die ich angespielt habe mit:

ein fixer Aspekt an Linux ..., dass es ... ein BS "von und für Freaks" ist und sein will.


Das folgende Thema besitzt eine augenzwinkernde Ironie:

Für einen geistig normalen Menschen ist es eine ziemlich beiläufige Entscheidung, welches Betriebsystem in seinem Fall und für seine Zwecke am geeignetsten scheint. ... für ihn am geeignetsten!

Eine bestimmte Sorte psychotische Loser und Freaks dagegen macht daraus ein irrationales, pseudo-religiöses Statement. Und "muss" (Anführungszeichen) in Konsequenz daraus ...
Hier redet entweder jemand, ders selber versucht hat, aber gescheitert ist und
anderen die Schuld gibt, oder jemand der von der Materie keine Ahnung hat.

... jeden Andersdenkenden für dumm und unterlegen erklären. Ob dies wohl die Minderwertigkeitskomplexe kompensieren soll, die sich aus der Tatsache ergeben, dass eine erdrückende Mehrheit "anders denkt" als sie? Dass eine erdrückende Mehrheit eine andere "Wertvorstellung" besitzt als sie?
... wobei das kurioser Weise für besagte Mehrheit ja eher eine nebensächliche "Wertung" ist - erst in der *räusper* verzerrten Realitätswahrnehmung des Psychos bläst sich die Wahl/Bewertung eines Betriebsystems zum Weltanschauungs-Statement auf.
(Auweh, hoffentlich verletze ich hier mit meiner Äusserung nicht jemandes religiöse Gefühle, ohne das zu merken bzw. "verstehen zu können". ;-) )

Irgendwie lustig.
Erst aus diesem Zusammenhang heraus ergibt sich ein weiterer Nachteil von Linux, den ich bewusst nicht angeführt hatte, sondern nur mit o.G. darauf anspielte:
- Mit Linux gerät man in Verdacht, einer Gruppe von Psychos und Losern anzugehören, die leider recht prägend für das "öffentliche Erscheinungsbild" von Linux auftreten. ;-)

Das hat wohlgemerkt mit Linux selbst nichts zu tun! Die Entscheidung, welches BS für ihre Zwecke geeignet ist, treffen die meisten Menschen pragmatisch und beiläufig. Es macht einen nicht zum Loser, ob man nun Windows oder Linux oder wasweissich wählt.
Aber zum Loser macht einen die krankhaft überzeichnete Vorstellung, welchen fundamentalen Stellenwert diese Entscheidung besitzen würde. Und der irrationale Hass auf alle "Andersdenkenden", der für einen geistig gesunden Menschen nicht nachvollziehbar ist, wenn's um so Lebens-Unnotwendigkeiten wie Computerbetriebsysteme geht.
--  
Karl Toffel = nicht die Mamma +*)
11.11.2005, 08:36 Uhr - Editiert von KarlToffel, alte Version: hier
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Re(4): Linux im Privatbereich...........
18.11.2005, 10:09:53
ich habe jetzt suse linux 10 auf meinem zweitrechner laufen und muss sagen, dass ich begeistert bin. ich hatte vorher schon mehrmals probiert, von und mit linux zu lernen, habe dann aber aus von dir genannten gründen lieber darauf verzichtet.

von suse linux 10 bin ich bis jetzt begeistert. es ist graphisch auf jeden fall ansprechender als windows und läuft unter meinem duron 1300 einwandfrei.

ich glaube das problem mit linux ist nicht die benutzerfreundlichkeit. wenn den meisten usern nicht das windows eingeimpft wird, welches sie, wie du gesagt hast, mit dem hofer-pc kaufen, dann wäre das anders. die user sind einfach windows gewohnt wie die butter auf's brot, glaube ich. wenn der durchschnittsuser mit linux aufgewachsen wäre, dann wäre es für ihn das ein und alles, super handling, und windows wäre zu vergessen. ich glaube, dann wäre es einfach umgekehrt.

es geht hauptsächlich um die kontrolle des systems: viele möchten das gefühl haben, alles einsehen zu können und sämtliche zahlen und fakten auf den tisch bekommen. das gibt ein gefühl der "begreifbarkeit"und kontrolle (da gehört auf jeden fall noch mehr dazu, aber der durchschnittsuser möchte es so, nehmen wir halt mal an......)
unter windows geht das für viele einfacher als unter linux: c: platte, rechte maustaste, und ich habe die speichergröße. zwei klicks, und ich kann die platte defragmentieren oder bereinigen, usw. usw. vor allem das jedem bekannte ordner und dateisystem C:\xxx D:\xxx
da ist dann linux oder unix schon verwirrend.... außerdem der treibersupport, das ist für viele anwender mom. noch ernüchternd, gerade wenn sie ein neues system haben und sämtliche hardware funktionieren soll!!

sug. ;-)



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Re: Linux im Privatbereich...........
10.11.2005, 13:35:19
Stell dir eine riesig große IMHO-Klammer um dieses Posting vor... Alles nur meine persönliche Meinung (zum Unterschied von Fakt).

Wir müssen mal trennen zwischen Heimbenutzern, die /ausschließlich/ for fun einen Rechner haben, und solchen, die auch arbeiten.

Bei einem, der auch darauf arbeitet, werden Lizenzkosten Thema. Bei den nur-Heim-Usern laß ich das Thema mal weg, weil sie i.d.R. eh total viele "dezentrale Sicherungskopien" auf ihrem Rechner haben und keine zahlen ;-).

Ich persönlich finde XP Home sau-kompliziert, solange du nicht ausschließlich M$-Software hast. Wenn du zB Digicam-SW von Sony installierst, so ist die gegen den Standard... Und mal nur als Admin zu benutzen. Bis ich das als Win-DAU soweit hatte, mußte ich mich mit cacls.exe herumspielen, fileacl downloaden, erst mal finden, was ich brauche, ... Gerade für einen DAU IMHO unzumutbar.

Unixoide sind mehr aus einem Guß - und bringen eine andere herangehensweise an Probleme. Statt einiger, weniger Apps bekommst du 1000e kleine mit, die du - je nach Aufgabenstellung - weit besser "zusammenstöpseln" kannst als unter Win. Linux eignet sich dadurch besser für Automatisierungen ewig gleicher Tasks, die bei mir unter Win regelmäßig monotone Klick-Orgien auslösen

Dokumentation:
OpenSource ist tendenziell schlecht dokumentiert, wobei sie IMHO noch weit besser dokumentiert ist als Closed-Source ;-). Windows liefert /viel/ Doku mit für die allereinfachsten Standardfälle - egal ob OS oder Apps wie Office. "Heiklere" Themen fehlen aber. Bei Linux beobachte ich das Gegenteilige: Das, was eh "common use" ist, wird praktisch kaum dokumentiert, dafür findest weit mehr Doku für die ganzen Spezialfälle

Lernkurve:
Wenn du an ein Unix-System "The Windows Way" rangehen willst, wirst unglücklich sein. Wenn Du dich allerdings demselben Problem "The Unix Way" näherst, wirst es viel schneller lösen können als unter Win (s.o. "Automatisierbarkeit"). Du mußt aber zuerst mal Zeit investieren, die dann im täglichen Arbeiten rauskommt... zB vim (den ich inzwischen auch unter Windows benutze). Der kommt jedem anfangs grottenschlecht und umständlich vor. Nach 1-2 Monaten [schon fast] "selbst zwingen" erkennst du langsam die Vorteile... Nach 1 Jahr bist du weit schneller als auf jedem anderen Editor unterwegs (außer evtl. dem blasphemischem Emacs). Das ist Vor- und Nachteil. Wenn du damit rechnest, dieses Jahr zu sterben - würde ich nicht mit Linux beginnen ;-).

Konfigurierbarkeit, Security, Availability, ..
Unter Linux weit stärker, viel detaillierter, ...

Ich sehe nur einen großen Nachteil unter Linux: Du brauchst jemand, der dein System vom Fleck weg aufsetzt - und du mußt anfangs Zeit investieren.

Dieses "Zeit investieren" rechnet sich aber besonders, wenn du es mit Upgrades unter Win vergleichst. Kann mich noch gut an DOS 2 erinnern, was du damals alles mitlerntest (zB waren damals zT ja sogar die DOS-Interrupts in der mitgelieferten Doku toll erklärt - wie "in AL: X reinstellen, nachher in BX: Y auslesen", ...), wie das weiterging mit den EMM386-Parametern, wie das unter Win3.1 mit der system.ini und so war - lauter Wissen, das heute /total/ wertlos ist. Wenn du allerdings Unix-Doku aus den 70ern nimmst - gilt die heute noch... Plus Du erkennst, daß damals schon Sachen adressiert und gelöst wurden, die heute unter Win noch immer nicht gelöst sind ;-).

Windows hat IMHO den großen Nachteil, daß komplizierte Punkte der Systemverwaltung auf einfach "getrimmt" wurden - wordurch jeder glaubt, daß er eine Systemverwaltung hinkriegt - und dadurch haben wir soviele Zombies im Netz ;-). Zusätzlich sind dann schwierigere Themen (wenn du das System/dein Netz an deine Arbeitsweise anpassen willst statt Dich/deine Firma an die Arbeitsweise des Systems) unter Windows oft mit Einsatz von Bordmitteln unlösbar.

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Re(5): Linux im Privatbereich...........
10.11.2005, 14:02:01
Mich sehr wohl... Und auch viele....

Unter WIN bin ich DAU - einfacher User.

Indexdienst ist interessant, weil ich den ja nutzen will - der allerdings schnell und schlank ablaufen soll. Daher möchte ich per Definition genau gewisse Verzeichnisse indiziert haben (wo eben Indizierung Sinn macht - wo meine Sourcen, Dokumente, ... liegen) - und keine anderen (um Zeit und Systemlast zu sparen).

Wenn das mal gelöst ist, würde ich gerne wissen, wie ich die Laufzeit des Indexdiensts verändern kann - z.B. Werktags zwischen 10:00 Uhr und 11:00 Uhr, weil da der Rechner immer rennt und nix wichtiges läuft (muß immer zwischen 09:00 und 10:00 Uhr was tun und ab 11:00 Uhr wieder - da bleibt er laufen).

Das mit den komprimierten Dateien hätt' ich auch schon gesucht - jeder von uns sammelt ja tausende Files via Installation, Testfiles, downgeloadete Sourcen, ... - und komprimiert mal manches, von dem er glaubt, daß er es nie wieder braucht. Manches braucht man aber - nach kennenlernen - täglich... Drum wäre die Liste nett.

Da waren noch mehr Punkte.... zB Dateisystem. NTFS ist ja grundsätzlich sehr ok - bringt aber Probleme, wenn ein einziges Mal das Dateisystem zu >85% gefüllt wurde. Daher wäre eine Möglichkeit nett, daß nur der Administrator über einen definierten Grenzbereich Dateisysteme füllen darf - und User nicht. Quota helfen da nicht, weil die ja pro User und nicht pro Platte runterziehen.

NTFS ist für mich überhaupt unadministrierbar mit WIN-Bordmitteln. Wie mach ich eine Feinraffelung meiner Allokation groups, ... ???

Das ist genau der Punkt, der mich an der Windows-Doku störte. Ich glaube sofort, daß es für vieles von dem erwähnten Bordmittel gibt - habe allerdings echt in der Win-Hilfe gesucht und nix gefunden. Meinem Eindruck nach (um ganz klar zu machen, daß das kein Fakt ist sondern nur persönliches Erleben) ist die Windows-Hilfe echt nur für SuperDAUs brauchbar. Sobald Du Dich allerdings vom SuperDAU zum "normalen" DAU entwickelt hast, hilft Dir die Hilfe leider nix ;-)

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Re(7): Linux im Privatbereich...........
10.11.2005, 14:32:42

Nur weil du DAU unter Windows bist, heißt das noch lange nicht, dass du einfache Ansprüche hast und somit ist es hinfällig. Der Indexdienst indiziert ja sowieso nur wenn der PC idlet.

Niemand hat einfache Ansprüche - meine Ansprüche sehe ich aber nicht als "exotisch" (na gut, einige schon - aber nicht die gebrachten ;-) ).

Auf jeden Fall mag ich, daß sich das System an meine Bedürfnisse anpaßt (und da hat ja wirklich jeder andere, weil wir ja auch nicht alle dieselbe Arbeit machen oder uns am selben Level bewegen).

Ein komprimiertes Dateisystem (Gott, wie oft habe ich früher Doublespace/Drivespace/... verflucht, hehe) meinte ich nicht. Du kannst ja sogar unter XP Home /einzelne Dateien/ komprimieren... Das meinte ich.

Bei einem komprimierten FS in einer Datei hätte ich zusätzlich zu den extremen Performancesorgen noch viel mehr Sorge, daß ein einziger schadhafter Block das ganze virtuelle Plättchen hinmacht (siehe mein verfluchen oben ;-) ).

Ad Feinraffelung:
Fangen wir einfacher an: Blocksize unter NTFS, Inode-Anzahl (schon klar, unter NTFS ging das anders über MFT oder so - bitte nicht auf Begriffe festnageln, bin ja Win-DAU), dann gibt's ja unter NTFS immer dieses "kleine Dateien werden direkt im MFT und nicht in den Datenblöcken gespeichert" [ähnlich reiserfs] - wie tune ich das ganze ? Wie konfigurier ich mit HOME ein NTFS, in dem millionen kleiner Dateien liegen versus einem, in dem sehr wenige, aber große Dateien liegen ?

Verwaltung:
Dem Home-User zuerst die bequemen Dialoge wie in Prof. zur Rechtefreigabe wegnehmen, in dadurch zu cacls.exe zu zwingen und dann sagen "die Vervirten User sind selber schuld, weil sie dauernd als Admin arbeiten" ist /oarg/.

Das man mit Bordmitteln (IMHO auch unter Prof) hingegen nicht einmal die ACL's bzw. Vererbung von Rechten im FS verwalten kann, finde ich auch schlimmstens.

Ad KB: Wir reden da immer vom HOME-User (zumindest begann der Thread so, hehe)... Dem Home-User redest also ein, daß Windows so einfach ist - und sagst gleichzeitig, daß die einzige "quasi-mitgelieferte", freie Doku die KB ist ? Sorry, aber man braucht schon viel Ahnung von den Win-Konzepten, um die sinnvoll nutzen zu können... Kennst eh die Probleme mit Halbwissen ;-) - und genau das würden sich die DAUs dann mühsam dort aneignen.

Abschließend:
Ich habe immer nur von meinem Zugang zu Windows gesprochen - der muß nicht für alle gelten. Ich behaupte auch nicht, daß Unixoide immer besser seien - ich behaupte aber, daß sie in vielen Feldern sehr wohl stärken gegenüber Microsoftoiden haben - und daß einige durchaus davon für Home-DAUs interessant sind. Das /wirkliche/ Problem ist der mangelnde Verbeitungsgrad... Denn jeder Home-Super-Dau quält unter seinem OS Nachbarn/Freunde, die schon "Normal-Daus" sind (so wie mein Nachbar mich unter Win ;-) ) - und wenn man als Dau beginnt und keinen Ansprechpartner hat, ist's schlimm ;-)

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Re: Linux im Privatbereich...........
Fly
11.11.2005, 08:16:23
Viele der Vorteile sind nicht offensichtlich. Vieles davon erscheint auch zuerst mal als unheimlicher Nachteil (wie z.B. die ausgesprochen hohe Modularität von Linux). Oft genug hast das Problem mit der Argumentation, weil automatisch ein "za wos brauch i des" retour kommt. Weil's erst dann interessant wird, wenn mal etwas nicht mehr "paßt".

Nehmen wir die Modularität als Beispiel her. Das ist doch irre praktisch unter Windows, daß das System praktisch "aus einem Guß" daherkommt. Brauch mich um nix kümmern ob da nun die Teile zusammen "können", weil die können von Haus aus, weil sie darauf ja gebaut wurden. Dramatisch wird's, wenn mal ein Patch daneben geht oder irgendetwas verkonfiguriert ist. Weil einfach mal eben den IE wegwerfen weil man irgendwo Mist gebaut hat ist nicht, weil der IE mit dem Explorer zusammenhängt, und der wiederum fixer Bestandteil des Systemkerns ist. Also: Neuaufsetzen ist angesagt.

Schlimmer noch wird's, wenn sich Drittanbietersoftware heftig in die intimen Abläufe des Systems einmischt.

Unter Linux, kein Thema. Das kaputte Teil wegwerfen und neu bauen. Fertig. Da sich die Teile gegenseitig nicht beeinflussen (dürfen), kann man Probleme sehr einfach isolieren und beheben.

Wie gesagt, ist unerheblich bis es mal kracht. Entsprechend ist es den meisten auch egal, weil ihnen ja bekanntlich "eh nix passieren kann".

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There's a typo in the Bible.
It should read "The geek shall inherit the earth".
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Re: Linux im Privatbereich...........
11.11.2005, 09:43:57
Vielleicht hat das alles schon wer oben geschrieben hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, schreib aber mal was mir sehr gut an Linux gefällt:

*) Bash/Shell - und das Scripting da drunter. Man kann mit einfachsten System-Utilities enormes bewegen (angeblich wurde ja ein WWW-Server mit Bashtools geschrieben *Fg*) - Tools wie AWK, GREP, SED, TR etc. sind wahnsinnig hilfreich um kleinere und mittelgroße Daten zu bearbeiten, die Einarbeitungszeit ist auch relativ kurz.

*) GTK+/GTKMM - mein eigentlicher Hauptgrund warum ich Linux verwende *fg*. Finde GTK ist einfach das schönste Widgetset sowohl für den Anwender als auch für den Programmierer. Wer sich GTKMM angesehen hat weiß wie die MFC wohl werden hätte sollen ;).

*) Anjuta - sehr angenehme, relativ Bugfreie IDE und Debugger. Ist natürlich alles geschmacksache, ich finde Anjuta angenehmer als KDevelop und als das schwer überladene Visual Studio (auch wenn das SEHR gut gemacht ist von MS).

*) Multiplatform - ist zwar jetzt nicht so sehr "Linux" eher OpenSource. Ich mag an der ganzen "Szene" das die Programme für sehr viele Platformen verfügbar sind. Obs jetzt Mac OSX oder Windows ist, meistens gibts diese OSS - Programme auch unter anderen Platformen.

*) X11/Xorg - Netzwerkfähig, gute Client/Server Struktur, bessere Remote-Funktionen wie Windows, schön vom restlichen OS abgekapselt. Perfekt implementiert imo.

*) GNOME - Einfach mein Lieblingsdesktop, etwas "aufgepimpt" staunen sogar Appleuser über das nette Design von Gnome.

*) Schnellerer Support bei Problemfällen - kanns auch nur von Erfahrungen sagen das die diversen Forenuser sehr kommunikationsfreudig sind, und auch (meistens) ohne Überheblichkeit Problemstellungen lösen bzw. helfen.

bye

"Menschen machen falsches Geld, und das Geld macht falsche Menschen." - Karl Farkas
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Re: Linux im Privatbereich...........
11.11.2005, 09:49:41
Interessante Frage!

Ich z.B. hab nur Windows PCs und schon öfter den Versuch unternommen eine Linux Distri zu installieren und damit zu arbeiten.

Hier meine persönlichen Erfahrungen.

Installation: Vor ein paar Jahren war die Installation eine Katastrophe und die Hardwareunterstützung echt schlimm. Ich weiß jetzt nicht mehr was das für eine SUSE Version war aber 2 gleiche Netzwerkkarten funktionierten einfach nicht -> War damals bei Windows 98(SE) kein Problem.
Das hat sich zum Glück geändert und die Grundinstallation dauert gleichlang wie eine Windowsinstallation.

Software: Der große Vorteil von Linux ist ja bekanntlich das es für alles eine frei Software oder Lösung (im Heimanwenderbereich) gibt. Für mich ist das eigentlich ein Krampf. Bei einer Standardinstallation wird sehr viel mitinstalliert ob mans braucht oder nicht. Ich für meinen Teil verliere die Übersicht.
Wenn man 3 Leuten eine Frage stellt was ist das beste Programm für Anwendung x bekommt man 5 verschiedene Softwareprodukte genannt.

Sicherheit: Auch das sollte ein Pluspunkt sein für Linux. Doch ich glaube das man genausogut ein Windowssystem sicher machen kann. Zwar ist Windows die Plattform die man versucht anzugreifen wegen der Anzahl an PCs doch würde das meiner Meinung nach bei Linux auch gehen.

Stabilität: Da muss ich sagen das ich seit meinen kurzen Ausflug zu Windows ME keinen Absurz mehr hatte der nicht auf ein Hardwareproblem oder Userproblem zurückzuführen war. Das selbe gilt aber auch für meine bescheidenen Linuxausflüge. Mehr als ne Kernel Panik bei gentoo (und das war mein Fehler) gab es auch nicht.

Meine Linuxausflüge waren eher bescheiden. Ich hatte ein System mit dem ich meine Mails schreiben konnte, surfen konnte und Office hatte ich auch. Auch ein Bild von der Digicam runterladen funktionierte super, das Bearbeiten mit Gimp auch. Auch eine CD Brennen und ein Video schauen funktionierte auf anhieb. -> Für otto normal User kein Problem.

Dann wollte ich eigentlich spielen und ab dem moment merkt man schon das Linux zwar gut funktioniert aber doch nicht der Standard ist.


Mein Fazit für mich ist das ich bei Windows bleibe. Der eigentliche Grund ist das Microsoft für mich eine Standard geschaffen hat und die Hersteller von Hard und Software halten sich dran. Ich glaube das ist auch der Grund warum große Softwarehersteller (in allen Bereichen) kein Linux (oder nur selten) unterstützen. Es gibt einfach zuviele Varianten und keinen Standard an dem man sich halten kann.

lg Farmi




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Re(5): Linux im Privatbereich...........
11.11.2005, 11:10:29
Also das das Geld eine gewisse Rolle spielt stimmt sicher. Andererseits glaub ich das Hardwarehersteller da eh schön langsam nachlegen. Je mehr Leute es geben wird die Linux verwenden dann gibts auch mehr Hardwaretreiber. Bei Software schauts da noch schlechter aus. Der Testaufwand bei Linuxsystemen und ihren Unterschieden dürfte doch recht hoch sein. (Vermutung von mir)

Wenn du die Hardwaretreiber unter Windows installieren willst klickst du auf die Setup.exe und es installiert sich. Unter Linux hast du da auch mehrere Wege je nach Distri und dann gibts vielleicht noch Abhängigkeiten zu anderen Bauteilen. Ein Mensch der sich damit auskennt gibt seine 3 Befehle in die Console rein und passt. Aber der Normaluser weiß sowas nicht.

Ich nehm mich da selbst nicht aus. Unter Windows weiß ich was wo ist und falls es irgendwo ein Problem gibt kann ich es meist auch lokalisieren. Unter Linux hab ich oft versucht "Mein System" zu finden. Ich bin meist schon an Kleinigkeiten gescheitert (google hilft da meist aber nie so genau wie bei Windowsproblemen) und hab es dann immer wieder aufgegeben weil es mir einfach zu mühsam war mich Stundenlang von einem Problem zum anderen Problem zu hanteln.

Eine Distri die man automatisch Installiert funkt genauso wie eine Windowsinstallation und es dauert vom Zeitaufwand gleich lange -> Es ist geeignet. Sich sein Traumsystem zu basteln funktioniert mit Windows meiner Meinung nach einfacher aber das machen User die sich viel besser auskennen als der Otto Normal PC Heimanwender.

Linux hat meiner Meinung nach mittlerweile eine Berechtigung für Heimanwender. Windows dagegen ist einfach hier noch um Klassen einfacher zu bedienen.

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Re(6): Linux im Privatbereich...........
11.11.2005, 11:40:37
Naja du stellst das jetzt schon sehr verkompliziert dar.

Kernel-Modules haben nur relativ selten Abhängigkeiten, und zu 99% sind diese durch einen Kernel-Source-Tree bzw. einem bereits compilierten KernelSource gelöst. Mehrere Wege naja... du kannst make dep; mittlerweile auslassen, aber so mehrere Wege gibts eigentlich nur .) Entweder static im Kernel oder modular nachladbar. =ENDE= ;).

Ich will ja garnicht jetzt einräumen das es so supermegaeasy für einen Neuling ist, aber mit lesen der dokus bzw. nachfragen bekommt man das meistens schnell raus, und der Lerneffekt ist gewaltig!

Probier mal Ubuntu aus, ich bin mir sicher es wird Dir gefallen das es die Mängel die Du beschrieben hast schon ziemlich gut gelöst hat.

Was mich so sehr am Windows stört ist (praktisches Beispiel, 9.11.2005):

Kunde ruft an:"Meine Website geht nicht mehr" (Website läuft auf Win2k3 Advanced, mit IIS der wiederrum via Oracle Wire - Treiber eine DB anspricht, alles MS-Compatibel mit Stempel und Prüfsiegel). Restarten ließ sich der Dienst nicht mehr da es sich nicht mehr beendet hat. Für mich als braven AIX-Admin heißt das: Logfiles lesen, analysieren und gegenwirken.

Ah! Da gibts ja das "Ereignisprotokoll" (wer das so genannt hat hat einen an der Waffel gehabt, Logfiles wäre aussagekräftiger), davon noch 4 Stück. Im "Anwendungsprotokoll" findet sich kein Hinweis das überhaupt ein IIS läuft, weder Aussage von Bindings noch sonstwas. Aber es gibt ja noch den Befehl "iisreset", den hab ich ausgeführt, IIS läuft wieder (was die Ursache des Absturzes war, blieb ungeklärt). Halbe Stunde später selbes spielchen. Das wiederholte sich so ca. 4-5x bis ich den Kunden vertrösten muß das wir das erst analysieren müssen.
Wieder rein ins Ereignisprotokoll (klingt wie Tagebuch von Sommerfrischenden Schülern^^), und nach "IIS" bzw. "Information" suchen lassen => kein Ergebnis. Gut dann beginnt das lange suchen... Ach, da ist ja der Fehler! Steht unter "COM+" in der Kategorie, kaum zu finden für einen nicht-Windows-kundigen, hab mich schon gefreut jetzt eine Message zu lesen die mir etwas sagt. Aber scheinbar kann man das nicht erwarten:
Kryptische Adressbereiche die ausgeworfen wurden (sowie die Standard-Segmentation-Fault adresse 0xc000004). Darunter befand sich dann die Nachricht des Systems: "WWW-Service threw exception: ". Ach , also der Oracle-Treiber reißt also den ganzen Server nieder ? Warum er sich nicht beenden lässt, warum er automatisch alle Scripts unloaded und sich nicht neue startet lässt sich nicht erruieren.

Passiert sowas unter einem Unix-System lässt sich zumindestens die Fehlerursache schneller finden, das logging ist "verboser", die Meldungen eindeutiger.

"Menschen machen falsches Geld, und das Geld macht falsche Menschen." - Karl Farkas
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Re(4): Linux im Privatbereich...........
11.11.2005, 12:09:39
Versteh dein FireFox-Argument nicht...

Meiner Meinung nach sind Unixoide gute Ziele, wenn ich Zombies haben will... Denn ich schreibe die Zombies ja, um "gratis" einen guten Uplink zu haben um weitere Trillionen Zombies zu bekommen und nebenbei Firmen mit DDoS erpressen kann oder Spammen oder ...

Der "normale" Endbenutzer hat einen Uplink von irgendwo zwischen 8 und 364 Kbit... ein billiger Webserver (meiner zB) hingegen 1MBit oder mehr - plus ein Server ist oft ein "lohnenderes" Ziel.

Ich behaupte keinesfalls, das Linux fehlerfrei ist - habe ja schon öfters hier über Fehler geschimpft ;-) - und laß' mich auch nicht in die Schublade zwängen... Ich denke schon, daß ich hier recht ausgewogen argumentiere.

Gleichfalls kann ich aber auch falsche Argumente hier nicht stehen lassen - und daß Linux nur wegen der Verbreitung nicht so Virenanfällig ist, ist Schrott. Ich gebe Dir insofern grad Recht, daß die Anzahl der Viren in the Wild Verbreitungsabhängig sein kann - ja.

Nur bleiben wir ehrlich: Wieviele Viren gibt's für Windows unterwegs (*echt keine Ahnung hab*) ? 100.000 ? Es wäre also durchaus fair zu sagen, daß dementsprechend - bei gleichen Voraussetzungen für den Virenschreiber - nur 2.000 Linux-Viren entwickelt würden (Ich denke, daß 2% der Heimuser ungefähr Linux verwenden wird - bitte net auf die genaue Zahl festnageln).

Stattdessen sind mir zwar Hacker-Einbrüche in Linux-Systeme bekannt, aber keinerlei "reale" Viren/Linux-Würmer.


EDIT: Das ganze wird noch verschärft durch die "Art" der Benutzer. Linux-Benutzer haben meiner Meinung nach durchschnittlich weit mehr EDV-Knowhow als Windows-Benutzer... Ganz einfach weil wenn einer überhaupt kein Interesse an EDV hat, er wohl kaum mit Linux in Kontakt kommt. Das bedeutet wiederum, daß wohl mehr Prozent der Linux-Benutzer programmieren (und damit Viren schreiben können) als unter Windows. Trotz allem vermute ich die Anzahl der Linux-Viren "in the Wild" bei <10 ;-).

11.11.2005, 12:30 Uhr - Editiert von gepeinigter_aon_neukunde, alte Version: hier
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Re(3): Linux im Privatbereich...........
14.11.2005, 10:32:59
r für jeden einzelnen fertigen PC Lizenz bezahlen und wohin glaubst Du wird
die verrechnet?


jaja, dass weiß ich schon. aber ich bin von folgenden seznarien ausgegangen:

1. otto-normalverbraucher.

2. dieser kauft bei ---> wir sind ja nicht blöd |-D;-) und die komplettangebote bekommst du praktisch immer mit windows vorinstalliert.

das es shops gibt, die linux vorinstallieren weiß ich, genauso wie man sich pc's ohne lizenz kaufen bzw. zusammenstellen lassen kann. nur der mainstream-kunde macht das nicht.

imho sind beide für die einfachen pc-anwendung ähnlich gut geeignet, nur das otto bei windows die option hat einfacher aktuelle spielchen zu zocken.

ok.

nun ist aber die frage: warum sollte er wechseln (=aufwand), wenn er eine bestehende, lauffähige windows-installation hat? (schusterharry schrieb ja: "welchen Vorteil hat der Durchschnitts- Privat User wenn er auf Linux umsteigt?")
ich wüßte keinen grund, außer dieser will sich mit dem betriebssystem näher auseinandersetzen, spezielle anwendung drauf laufen lassen, als server verwenden etc. und all diese varianten benötigt ein durchschnittsuser nicht.

die sind alle in deine sig einzuordnen: --> die leute wollen nicht wissen, warum etwas nicht geht. und solange es halbwegs pfunziwunzifunztatatut ist alles bestens. user hat eine firma über die er meckern kann und dennoch ein system mit dem er halbwegs klarkommt. mensch, was willst du mehr?? |-D



lg
oliver


es ist nett wichtig zu sein, aber es ist viel wichtiger nett zu sein!
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Re(6): Linux im Privatbereich...........
16.11.2005, 08:01:02
Hi
Ich verstehe Deinen Standpunkt - jetzt erst wirklich. B-)
Lass mich zum Abschluss noch ein paar Argumente ausgraben, die mich trotz damals installiertem Win 95 zum verwenden von Linux gebracht haben:
.) Absturzverhalten: Win brach öfters mal weg, Linux nicht. Das hat sich erst Jahre später als defektes RAM herausgestellt, das von WIN einfach benutzt und von Linux beim booten "erkannt" und offensichtlich ausgeblendet wurde. Win war einfach "TOT" - aus - fertig. Unter Linux hatte ich die Möglichkeit über die serielle (!) Schnittstelle einzuloggen und festzustellen, welcher Prozess da 100% der Rechenzeit benötigt.
.) rund um Lizenzen und Dateiformate: Bill geht's mit MS darum Geld zu "sammeln" und eine Monopolstellung zu erreichen. Das hat oft mit proprietären Dateiformaten oder Lizenzgebühren zu tun. Gerne wird versucht, Dateiformate einzuführen, die praktisch nur unter Win zu gebrauchen sind. Aktuell gibt es ein paar proprietäre Audio- und Videoformate, aber z.B. auch das NTFS die/das Win-typisch sind und alles andere ausschließen oder zumindest ziemlich schwer machen. Sind diese Formate entsprechend eingebürgert, dann hat man es leicht einen freien Austausch von Daten zu kontrollieren und letztendlich auch etwas ("Lizenzgebühr" "Gema-Abgabe",...) dafür zu verlangen. Obendrein meinen dann die großen Windows-wisser: "Was Windows alles kann, das kann die ganze Konkurenz nicht".
Jedes Gerät, das nicht proprietäre Formate/Systeme/Eigenschaften unterstützt, stopt diese Monopolstellung. Analoges passiert in der TV-Welt mit Premiere. Solange die eine Monopolstellung haben, werden die Preise für Filme im Bezahltfernsehen nicht sinken - und um das Geld kann ich schon fast ins Kino gehen und habe das volle Erlebnis statt "Starwars auf Briefmarkenformat" und solche Augen: 8-O.
.) der Glaubenskrieg. Ich habe nie jenen getraut, die behaupten "nur Linux/ nur Windows ist gut" Ich wollte mir ein eigenes Bild machen und siehe: keiner bisher hatte wirklich recht! Das kann jeder bestenfalls für sich ausmachen. Inzwischen tu' ich mir bei vielen Problemen unter Linux eine Spur leichter, weil ich die Fehlermeldungen besser finde und verständlicher deuten kann. Das erlaubt großteils Problemlösungen ohne Mithilfe anderer. Unter Win benötige ich immer jemand/ein Board/google der das Problem schon hatte - was für Win aber etwas leichter zu finden ist.
So gesehen trifft die Sig zu - aber ich glaube, jetzt ist wiedereinmal Zeit, sie zu wechseln.
Gruß und *zirp*
GriLLe
--
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Re(2): Linux im Privatbereich...........
21.11.2005, 08:17:24
Hi
Unter den Linuzen :-) gibt es kaum Shariwari. Was unter Windows als Shariwari angeboten wird, ist bei Linux oft eine Gratisbeigabe, im Betriebssystem enthalten oder ein simples Script. Was man sonst benötigen könnte, gibt's sowiso zu den einfachen Downloadkosten oder es kostet im Fall von Profiprodukten wie Printplattenlayout oder Hotelbuchgungssystemen so viel, dass es sich für den Privaten PC von vorneherein erledigt. Dreh mal eine Runde bei tucows oder einem anderen Downloadanbieter und suche unter Linux.
Die Windows Shariwari kannst Du unter Linux nur in einem nennen wir es "Windows Emulator" verwenden - womit Du von Linux frisch wieder weg bist. Da bist Du mit einer Win-Installation auf einer "Sandbox", also einem isolierten eigenen PC, besser beraten.
Viren und Würmer sind auf jeden Fall ein wesentlich wesentlich kleineres Thema als unter Win. Gründe: z.B. erzwungene Rechtevergabe für User und Verwalter. Linuxuser sind auch aufgrund Ihrer engen Beziehung zum PC und ihr Wissen rund um Betriebssystem und Umgebung nicht doof genug, auf jeden Link zu clicken. Es gibt bei den theoretisierenden Virenforschern nur einen Bruchteil an Viren für Linuxen wie für Win. Ich habe sicher veraltete Zahlen im Kopf, aber das war ca. 100.000 Win-Viren zu 2.000 Linuxviren. "In the wild", also im Umlauf, gibt es nach meinem Wissen praktisch keinen Linux-Virus. Wenn mich hier wiedereinmal jemand ausbessern will, dann bitte um genauere Angaben. Selbst die Antivirenhersteller, die ihr Geschäft gerne auch mit Linux machen würden, können da nicht viel beitragen. Seit Jahren wird behauptet, Linux Viren würden sich verbreiten sobald Linux verbretet ist. Linux ist inzwischen auf Servern stark vertreten - trotzdem haben es Serverwürmer nur unter Windows geschafft, in den Gazetten erwähnt zu werden,.......
Gruß und *zirp*
GriLLe
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