VCÖ und Tempo 160
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Re(13): VCÖ und Tempo 160
06.12.2005, 09:40:16
mag sein, mit 70 hast du wahrscheinlich noch zeit auszuweichen, mit 110
vielleicht nicht aber mit 160 noch weniger.

was soll das beweisen?


bei mir hat es mit 70 nicht gereicht und das obwohl ich sogar ziemlich schnell reagiere. es hat nur gereicht um den schaden recht gering zu halten (ca. 1200 euro). beweisen soll es nichts... es soll nur zeigen, dass eine reine zahl "ab hier gehts nicht mehr" unsinnig ist, da man immer sitationen hat bei denen es bereits zu viel ist und immer situationen hat bei denen schneller fahren noch problemlos möglich sein kann



    meine achtsamkeit kann auch geraubt werden wenn ich mit 50 durch die stadt
    fahre.



mit jeder geschwindigkeit. nur es kann mehr passieren mit steigender
geschwindigkeit


das stimmt - je höher die geschwindigkeit, desto mehr kann passieren, bzw. desto schlimmer werden die auswirkungen eines unfalls sein. die auswirkungen eines unfalls können jedoch nicht herangezogen werden um anhand dessen eine geschwindigkeitsgrenze festzulegen ab der es "zu schnell" für den menschen ist.

situationsbezogen kann man immer etwas finden.. ich laufe einer macht einen
schritt nach links und wir kollidieren... heisst aber nicht dass wir jetzt den
gesamten verkehr auf unter 10 km/h bremsen sollte.

also bitte, differenziere und veralgemeinere nicht.


ich habe verallgemeinert, ja - jedoch bewusst in die andere richtung wie du, denn meiner meinung nach kann man auch nicht verallgemeinern, dass 110 die maximale geschwindigkeit sein können weil alles schnellere zuviel für den menschen wäre


und das ist der grund höhrere geschwindigkeit als trotdem annehmbar anzusehen?


nein, das ist nicht der grund der grund höhrere geschwindigkeit als trotzdem annehmbar anzusehen - eher andersrum: zu erkennen, dass es nicht möglich ist höhere geschwindigkeiten als generell unannembar anzusehen.


ausserdem, meine antworten bezogen sich auf den THEORETISCHEN fall der
fehlerfreiheit, der wie du richtig bemerkt hast nicht eintretten kann.


schon klar, aber wenn du bei der theoretischen fehlerfreiheit nur 110 zugestehst, was ist dann in der praxis? da müsstest du dann ja weniger zugestehen... oder andersrum: wenn der mensch keinen jetzt hypothetisch nie einen fehler macht - warum sollte er dann nicht schneller fahren dürfen?
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Ein Jubiläum ist ein Datum, an dem eine Null für eine Null von mehreren Nullen geehrt wird Sir Peter Ustinov
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Re(14): VCÖ und Tempo 160
06.12.2005, 10:19:50
es soll nur zeigen, dass eine reine zahl "ab hier gehts nicht mehr" unsinnig
ist, da man immer sitationen hat bei denen es bereits zu viel ist und immer
situationen hat bei denen schneller fahren noch problemlos möglich sein kann


moment, dass bei dir 70 für schaden gereicht haben heisst es noch lange nicht dass man geschwinidigkeitsbegrenzungen keine zentrale rolle in der verkehrsforschung beimisst.

die sache ist schon gegenstand von vielen studien und alle deuten auf einer grenze in der gegend von 120, die auch von fast allen staaten der welt angewandt wird.

die rechnung ist komplizierter als zu mutmassen in welchen situationen geschwindigkeit über 120 angebracht wären. für den pkw verkehr hat sich die grenze von 120 als besonders brauchbar und korrekt erwiesen.

in der rechnung fliessen natürlich nicht nur die unfallursachen ein, sondern auch die folgen.

ein paar fakten:

die kinetische energie nimmt zum quadrat der geschwindigkeit zu: das hat zu bedeuten dass deine karroserie die doppelte menge an energie wegzustecken hat im falle eines unfalles wenn du mit bespielsweise 160 statt 110 fährst. gleiches gilt analog für den bremsweg denn hier muss die gleiche energie in den bremsen verbraten werden.

energiepolitsche überlegungen fliessen auch hinein und zeigen dass alles über 120 in keinem verhältnis zu der ersparten reisezeit stehen. der verbrauch ist viel zu hoch. volkswirtschaflich gesehen ein unsinn. da macht es VIEL mehr sinn mit einer pinkelpause weniger auszukommen.

phsychologische überlegungen zeigen dass ein generelles höheres tempolimit menschen zu überhöhter geschwindigkeiten verleitet trotz niedriegeren begrenzungen.

physiologische überlegungen zeigen das die menschliche reaktionsfähigkeit eine oberschranke aufweist. je höher die geschwindigkeit desto höher sind die "blind" zurückgelegten strecken und im folge dessen findet eine steigung der neigung zur unfällen in risikosituationen statt.

andere physische überlegungen zeigen dass die reibung, rollwiderstand und massenträgheit klare grenzen an der geschwindigkeit setzen, je kleiner der kurvenradius desto kleiner die maximale mögliche geschwindigkeit. da eine autobahn unmöglich aus geraden bestehen kann ist wohl klar und dass in folge dessen ein höheres tempo gar kein bestand auf langen strecken haben kann.

systematische überlegungen zeigen dass modellbedingt unmöglich ist für jeden bürger freie fahrt zu garantieren. auch nicht für eine grosse anzahl von fahrten. hier ist immer mit behinderungen zu rechnen sodass die koexistens von hohen limits mit freier geschwindigkeitswahl immer zu einer abbremsung der gesamtgeschwindigkeit führt, (laierhaft: in der gerade bremst du weil jemand vor dir langsamer fährt) sodass den einzigen zu erwartenden positiven effekt kaum zur geltung kommt.

natürlich gibt es andere faktoren die die rechnung beeinflüssen, aber ich will hier nur die wichtigsten faktoren darstellen.

auf der anderen seite stehen eine verminderung des verbrauches der sich durch eine KONSTANT höhere geschwindigkeit ergibt und die gesenkte reisezeit.

hält man alle positiven effekte und alle negativen nebeneffekte auf der wage ergibt sich doch eine klar definierte grenze, die bei ca 120 km/h für den PKW-Verkehr steht. ab hier ist kein vernüntfiges fahren mehr möglich weil weder eine verminderung des kraftstoffsverbrauches und auch keine signifikante senkung der reisezeit erreicht wird. ganz im gegenteil, nachteilige faktoren verschärfen sich zusehends.

enn meiner meinung nach kann man auch nicht verallgemeinern, dass 110 die
maximale geschwindigkeit sein können weil alles schnellere zuviel für den
menschen wäre


nun, dazu stehe ich.

aber wenn du bei der theoretischen fehlerfreiheit nur 110 zugestehst


nein, bei der fehlerfreiheit sicherlich mehr... die frage stellt sich aber eigentlich nicht.

¸.·´p`·.¸¸.·´a`·.¸¸.·´t`·.¸¸.·´o`·.¸¸.·´s`·.¸
06.12.2005, 10:23 Uhr - Editiert von patos, alte Version: hier
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Re(15): VCÖ und Tempo 160
06.12.2005, 11:02:18
diese fakten sind mir größtenteils bekannt, auch der energiepolititsche unsinn hoher geschwindigkeiten. da der mensch aber nunmal nicht 100% rational ist, sondern emotionales eine hohe rolle spielt ist der energieverbrauch dabei relativ egal. ich stimme dir natürlich zu, dass eine steigerung der geschwindigkeit erngetisch unsinnig ist, genauso wie dadurch die zurückgelegte strecke bis zur reatkion sowie der anschließende bremsweg länger werden. das ist alles gar keine frage.
auch die tatsache, dass kurven eine beschränkung der geschwindigkeit ergeben ist klar - allerdings erforden die wenigsten kurven der mir bekannten autobahnen eine geschwindigkeit von unter 130km/h - die kurvigste mir bekannte autobahn (deutschland, ich glaube A8 richtung trier ab ramstein) wo eine kurve nach der anderen kommt ist THEORETISCH noch mit 190 fahrbar - wobei man da die querbeschleunigung schon deutlich spürt!, wäre aber ein viel zu großes risiko da die kurven nicht einsichtig sind usw.


sodass die koexistens von hohen limits mit freier geschwindigkeitswahl immer
zu einer abbremsung der gesamtgeschwindigkeit führt, (laierhaft: in der gerade
bremst du weil jemand vor dir langsamer fährt) sodass den einzigen zu
erwartenden positiven effekt kaum zur geltung kommt


ja, das ist so ne sache wo sich die ganzen wissenschaftler drum streiten und niemand weiß was wirklich stimmt weils studien gibt die beweisen, dass es stimmt und studien gibt die genau das gegenteil zeigten. da gabs irgendwo ein stück (so 20km) autobahn mit tempo 120, effektiv gings aber nur mit 100 vorwärts. dann wurde testweise die beschränkung auf 140 hochgesetzt, obwohl dies ja auf den ersten blick total unsinnig ist. ergebnis? seltsamerweise stieg die durschnittsgeschwindigkeit ebenfalls an, zwar nicht so viel (10-15 kmh glaub ich) aber immerhin.

ein weiterer aspekt ist: ein höheres tempolimit hat sogar förderliche auswirkungen (natürlich nur wenn man es nicht übertreibt). so neigt der mensch bekanntermaßen dazu, dass bei montonen situationen die aufmerksamkeit schnell nachlässt. man erinnere sich daran, dass mancherorts lange zeit die autobahnen so gerade wie nur möglich gebaut wurden mit dem ziel die unfallrate zu verringern. gerade durch diese monotonie stieg sie jedoch an, s.d. mittlerweile wieder kurven gebaut werden. beim tempo ist dies ähnlich. ist dies dauerhaft ziemlich konstant und haben die anderen fahrzeige auch keinen großen geschwindigkeitsunterschied (bei welcher geschwindigkeit wir uns hier bewegen spielt dabei gar keine rolle) so lässt die aufmerksamkeit ebenfalls nach. wird man aber durch unterschiedliche geschwindigkeiten dazu gezwungen mal zu bremsen, mal gas zu geben, mal jmd. zu überholen weil er zu langsam ist, usw. so bleibt der mensch wachsam. dies gilt wie gesagt unabhängig von der geschwindigkeit - es muss jedoch eine differenz da sein. würden also auf der autobahn alle konstant 180 fahren würde es nix mehr bringen weil praktisch keiner schneller wäre. bei einer geschwindigkeits-obergrenze von vertretbaren 160 bewegt sich der verkehr jedoch im rahmen von 110 bis eben 160 und schafft dadurch besagten positiven effekt.

man muss beim verkehr sehr viele faktoren beachten und das ideale verhältnis zueinander finden. das ist so ähnlich wie mit den steuern - eine erhöhung der tabaksteuer schafft beispielsweise nicht zwangsläufig mehr geld im staatshaushalt, sondern führt durchaus auch dazu, dass man hinterher weniger einnimmt weil weniger leute rauchen. eine erhöhung der mehrwertsteuer schafft zwar mehr geld, bremst aber die wirtschaft. eine seknung des spitzensteuersatzes bringt zwar weniger geld, schmälert aber die anreize von großverdienern ins steuergünstigere ausland umzuziehen,......

im unserem fall ist also eine reine betrachtung der geschwindigkeitsgrenze aufgrund der menschlichen reaktion ALLEINE nicht ausreichend - zwar ein unbestreitbar sehr, sehr wichtiger anhaltspunkt, aber dennoch nunmal nicht ausreichend. daher bleibe ich auch dabei, dass man keine PAUSCHALE maximale geschwindigkeit von 110 festlegen kann.

du wirst es wohl sicher auch schon gemerkt haben - ich störe mich dabei weniger an der zahl 110 an sich (obwohl ich die zugegebenermaßen auch als zu niedrig erachte), sondern eben mehr an der aussage: "ab xx km/h ist es zu schnell"
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Re(16): VCÖ und Tempo 160
06.12.2005, 11:25:59
bei einer geschwindigkeits-obergrenze von vertretbaren 160 bewegt sich der
verkehr jedoch im rahmen von 110 bis eben 160 und schafft dadurch besagten
positiven effekt.


wie du selbst geschrieben hast, sind höhrere limits sind nicht die einzige möglichkeit gegen die monotonie auf den autobahnen zu kämpfen. ich verwehre mich zu glauben die 30 km/h hier zu signifikanten verbesserungen führen würden. es werden immer leute geben die mal langsamer andere die mal schneller fahren.

die fahrbahnen müssen wir nicht nur mit anderen autos sondern auch mit lkws, motorräder und kleinlaster. zugegeben eines meiner zieler ist verkehr von emotion abzukoppeln. ich würde mich freuen wenn der verkehr als pflicht und nicht als spass angesehen wird.

weil menschen diesen "kick" brauchen um wachsamer zu fahren bedeutet nicht dass höhere geschwindigkeitslimits hier alleine ausreichen würde und als einzigen ausweg anzusehen sind. wie wäre es mit "unruhigeren" autos beispielsweise? wie du gesagt eine bessere autobahnplanung? unregelmässiger strassenbelag?

im unserem fall ist also eine reine betrachtung der geschwindigkeitsgrenze
aufgrund der menschlichen reaktion ALLEINE nicht ausreichend


ich habe dir VIELE faktoren präsentiert, und bezog mich nicht alleine auf die reaktionsfähigkeit.

daher bleibe ich auch dabei, dass man keine PAUSCHALE maximale geschwindigkeit
von 110 festlegen kann.


da sind wir und einig dass wir uns nicht einig sind. ich lege sehr wohl 110 fest für den "irdischen"personenkraftverkehr als oberschranke. ich bin mir ebenfalls sicher 9 von 10 verkehrsexperte sind auch meiner meinung.

sondern eben mehr an der aussage: "ab xx km/h ist es zu schnell


ich knüpfte meine aussage immer an einem system, und zwar des individualverkehrs auf der strasse.

¸.·´p`·.¸¸.·´a`·.¸¸.·´t`·.¸¸.·´o`·.¸¸.·´s`·.¸
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