Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
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Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
22.11.2010, 14:51:23
Bei uns stehen neue "Lawinenpieps" an. Und zwar hätte ich die LVS Funktionalität gerne als App am Smartphone. Die ordentlichen Teile haben doch eh alle 3 Antennen, Neigungs- und Bewegungssensoren!  

Leider finde ich diese App bislang nur als Aprilscherz:
http://www.raiders.ch/beitrag__1291.html

Das wär für mich die Killerapp schlechthin.

Insbesondere wenn über die Basisfunktionalität hinaus die Verschütteten auf einer map dargestellt werden.

"die grafische Darstellung der verschütteten Opfer. Anders als bei den LVS Geräten, welche die Richtung mit Pfeilen anzeigen, wird die Suche auf dem App via grafischer Karte dargestellt. Wie bei den Google Maps markiert ein blauer Punkt die eigene Position und ein roter Punkt die des Verschütteten. Dies gestaltet die Suche noch einfacher und man muss nicht mehr entlang den Feldlinien laufen."

Genau so! Ich hasse den elenden Feldlinien-Scheixx, mit dem weder ich noch 90% aller anderen LVS-user gut umgehen können. Total unintuitiv. Ich will das GRAFISCH ... rote "X" = Verschüttete, grüner Punkt = "Ich" ... und geht schon!  

Ich bin einfach nicht bereit, 300+ Euro für ein "herkömmliches, dummes nur LVS" auszugeben. Kompatibilität zu bisherigen Pieps Frequenzen ist mir wurscht. Im Anorak habe ich eh zusätzlich RECCO-tags, um vom Heli/Bergrettung gefunden zu werden. Und von den Leuten, mit denen ich auf Skitouren gehe, haben/hätten alle smartphones mit dem app drauf.

* Weiß jemand etwas dazu?
* Gibts das schon von irgendjemand -> Link?
* Kommt da was ... nur her mit Insider-Information ... das wär doch was für österreichische Mobilfunker ...
* Bitte nicht die Barryvox iPhone App mit der man Hangneigung messen kann, die kenne ich schon! ;-)
* und diese Seite habe ich auch schon gecheckt: http://www.bergportal.com/tourentyp/sonstiges/2010/iphone-apps-fuer-bergsteiger/



PS: Argumente, warum das "physisch ned möglich" sei, "Feldlinien voll cool bzw. überhaupt das A und O des Tourengehens seien", "so ein Handy/App zu teuer wäre", "sich nie durchsetzen würde, weil", etc. etc. interessieren mich hier nicht. Danke! B-)


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22.11.2010, 14:52 Uhr - Editiert von iraki, alte Version: hier
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Re(6): Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
23.11.2010, 10:25:50
ganz einfach:
1. ich finde die aktuell angebotene "Lösung" extrem schlecht.
2. jede Menge Leute Leute wie ich [sicher mehr als 90% aller, die ab und zu in latent lawinengefährlichem Gelände unterwegs sind] rennen mit teuren Geräten herum, die im Ernstfall für den Popsch sind, weil sie auf einer Technik und Bedienlogik aufbauen, die nur mit Üben halbwegs einsettzbar ist. "Wir" üben aber nicht. Und "Wir" lesen auch keine Bedienungsanleitungen. Das kann man bedauerlich finden oder aufs Schärste verurteilen - das ändert nichts daran.

3. Wann immer "ich etwas will", kommt das Teil auch. :-) Das hat noch immer funktioniert. Ganz einfach deshlab, weil wenn mir etwas als verbesserungswürdig auffällt, dann ist es auch verbesserungswürdig. Und es wird - früher oder später - verbessert. Und von allen anderen Leuten ebenfalls gekauft. Nicht nur von mir. Ich äussere nur meine Wünsche etwas früher und deutlicher als die mit dem status quo offenbar zufriedenere Mehrheit der Menschen. :-)

4. warum im Forum? Ganz einfach. Jeden Wunsch, den ich in einem gut besuchten Internet-Forum wie dem gh-Forum äussere, findet merh Öffentlichkeit, als wenn ich das nur am Stammtisch oder im privaten umfeld mache. Schau einmal, was google findet, wenn man "LVS App" eingibt. Genau. Und da finden es auch die Marktforscher, Trendforscher ... die erzählen dann um gutes Geld davon der Industrie die sie händeringend fragt, was sie als nächstes bauen sollen. Oder die Herstelelr lesen/googeln selbst. Das soll auch vorkommen.

Kurz und gut: wünschen hier hilft was. Nicht immer sofort und nicht immer so, wie man es wirklich wollte. Aber tendenziell doch ganz gut und zuverlässig. Deutlich besser als das Christkind und die Zahnfee. :-)


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Re(2): Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
23.11.2010, 08:43:26
wie kann eine handy antenne, das spektrum eines LVS Gerät empfangen? das
funktioniert nie im leben.


doch ginge, wäre aber doch halbwegs aufwändig, wie ich aus dem Thread gelernt habe.


Dass man ein Smartphone ggf. auch in ein wasser- und stossfestes Case geben könnte, z.B. ein kleines pelicase oder ähnliches - ist dir noch nie eingefallen?

Abgsehen davon gibt keiner der LVS-Hersteller eine IP-Schutzklasse an ... was für mich bedeutet, dass es mit dem Schutz letztlich auch nicht sehr weit her ist. Denn wenn, dann würden sie. Vor allem, weil die Teile ja durchaus auch im militärischen Einsatz genutzt werden. ;-)

Ich weigere mich schlicht und ergreifend, für ein paar Touren im Jahr ein LVS um 380 Euro zu kaufen, welches
* das ich bei jeder Tour mitschleifen muss, obwohl ich das Handy sowieso dabei habe
* ansonsten das ganze jahr sinnbefreit in der Schublade liegt
* und dann erst noch so unintuitiv und schwierig in der Bedienung ist, dass man damit "üben" müste, um im Ernstfall aktiv etwas ausrichten zu können. "Normale" LVS-user wie ich wollen und werden mit so einem Trumm nie (asureichend) üben. Es ist auch absrud, dass das heutzutage noch niotwendig sein sollte!
* Die Anwendung "LVS" muss von A bis Z ultra-intuitiv sein und das heisst u.a. eben: großes Display mit Kartenanzeige, klare Markierung: "wo bin ich", "wo sind Verschüttete".
* Und wo gibt es diese intuitive Benutzerführung schon seit Jahren? Na, wo? Genau, in jeder Navi-Anwednung an prkatisch jedem beliebigen Handy.
* Nur dort, wo es am meisten bringen würde, ist das nicht so, sondern dort soll wie vor 40 Jahren mit flackernden Pfeilen, springenden Entfernungsangaben und hektischem Gepiepse gearbeitet werden! Das finde ich: %-) %-)

Da muss endlich was Besseres und Intelligenteres her. Auch wenn dazu offenbar noch ein paar technische Probleme gelöst werden müssen. :-)

Es wird aber eh bald kommen. Wenn es sogar mir schon auffällt, dann steht das Ding meist eh kurz vor der Markt-Einführung. |-D


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Re(4): Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
23.11.2010, 09:46:56
also:

1. bei einer Nassschneelawine mit Ganzkörperverschüttung hilft prinzipiell gar nichts mehr. Selbst schon gesehen, zum Glück nicht persönlich betroffen, sonst würde ich nicht mehr posten. Da gibts prinzipiell nur mehr Leichenbergung und fertig. Die Ortung kan dann auch mittels im Anorak eingenähtem Recco-Reflektor zuverlässig erfolgen.

2. Bei Veschüttung mit 5m ... hilft detto gar nix mehr. Selbst wenn der Verschüttete Riesen Glück hatte und nicht komplett "eingestampft" ist, sondern sogar eine kleine Atemhöhle hat, und geortet werden kann ist wer einfach nicht schnell genug ausgebuddelt. Ein paar Kameraden mit Lawinenschaufeln schaffen das nicht. Und bis ausreichend Retter da sind, dauert es dafür IMMER zu lange.

Die Fälle für Leichenbergung sind mir komplett egal. Dafür reicht schon jetzt eben ein Recco tag oder auch jedes hundsnormale Handy.

Mir geht es um genau die Fälle, in denen derzeit ein herkömmliches LVS etwas bringt, und zwar das Maximum: Überleben!

Also nach leichterer Verschüttung unter Umständen, in denen eine schnelle Kameradenbergung prinzipiell möglich ist und der Verschüttete in den ersten 15 Minuten geortet, gefunden und ausgebuddelt sein muss - und dann problemlos überlebt.

Dafür ist schon jetzt jedes beliebige Outdoor-Handy mehr als gut genug abgedichtet.


Wegen der Frequenzen: wenn man in einem gut handygrossen LVS-Gehäuse 3 oder 4 Stück 457kHz Antennen problemlos unterbringen kann (wei lang sind die Dinger? 1 oder 2 cm, richtig?) , dann ist das auch in einem Handy-Gehäuse möglich. Der Weg geht m.E. über solche 457 KHz Antennen, die halt elektrisch entsprechend verkürzbar sind.

Schliesslich handel heute schon jedes aktuelle Smartphone einen breiten Frequenzbereich von 880 MHz bis 2.4 GHz (880-960 MHz GSM, 1.2 + 1.5 GHz GPS, 1.8-2.17 UMTS/TDD/FDD, 2.4 GHz WLAN). Das kann nicht sonderlich schwierig oder aufwändig sein, sonst gäbs das nicht schon in 200 Euro Handies (inklucive 20% USt, ohne Subvention!).  
B-)


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Re: Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
23.11.2010, 09:32:39
Ich bin einfach nicht bereit, 300+ Euro für ein "herkömmliches, dummes nur LVS" auszugeben. Kompatibilität zu bisherigen Pieps Frequenzen ist mir wurscht. Im Anorak habe ich eh zusätzlich RECCO-tags, um vom Heli/Bergrettung gefunden zu werden. Und von den Leuten, mit denen ich auf Skitouren gehe, haben/hätten alle smartphones mit dem app drauf.


*räusper*

1. Diese "nur LVS" sind wesentlich robuster als ein normales handy, wasserfest und sollte in der regel auf der untersten bekleidungsschicht am körper getragen werden.
grund dafür ist, dass verschüttenen teilweise die kleidung im wahrsten sinne des wortes vom leib gerissen wird - vor allem der anorak -in dem sich dann dein handy befindet...

2. kompatibilität: Das ist das absolut wichtigste am Berg.
Wie willst DU jemand finden, der ein "normales" LVS hat, bzw. wie willst du gefunden werden, wenn die Geräte nicht kompatibel sind?

schön das deine gruppe alle die gleiche app haben - nur was wenn die gruppe verschüttet wird? oft sind andere tourengeher, die das unglück beobachten in der nähe, sie haben dann wenig chancen euch zu finden...


3. im ernstfall bleibt dir nicht viel zeit - das ding muss zu 100% funktionieren. und zwar innnerhalb weniger sekunden. ich hab ehrlich gesagt keine lust darauf zu hoffen, dass die tolle applikation mit einen "unbekannten fehler" abstürzt, während ich 1m unter der oberfläche zunächst einmal mit dem ersticken beschäftigt bin und mir nebenbei *piep*-kalt ist.

habe ich eh zusätzlich RECCO-tags


scherzerl oder?

4. was glaubst das dir diese tags genau bringen? richtig. sie sorgen dafür, dass der sarg den deine angehörigen zu sehen bekommen nicht leer ist :-/

was glaubst du wie lange es dauert bis jemand den funkspruch abgesetzt hat und die bergrettung mit dem heli an ort und stelle ist? ich kanns dir sagen: zu lange - im allerbesten fall dauert das knappe 15min.
das ist viel zu viel - die meisten verschütteten sind da schon tot.

5. auch wenn es dich nicht interessiert, so ist es derzeit wie du es dir vorstellst nicht umsetzbar.

p.s. das ist keine theoretische abhandlung von mir - ich mache fast jedes jahr ausführliche lawinensuchübungen und kann dir versichern, dass es derzeit lediglich ein frommer wunsch von dir ist - ob es dich interessiert oder nicht... ;-) :-)

lg
oliver




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Re(2): Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
23.11.2010, 09:59:59
ich will das Gleiche wie alle anderen "normalen" LVS-user, die ich kenne:

Ein Handy, das alle Notfall-Funktionen drauf hat und vom laien problemlos zu bedienen ist. Weil es ein Handy ist wird es dann auch prinzipiell IMMER dabei sein, auch wenn man - spontan - einfach einmal ein bissl neben der Piste runter fährt. ;-)

Um man damit nicht nur gefunden zu werden, sondern auch Kameraden rasch orten und bergen zu können, muss die Bedienung kompromisslos ultra-intuitiv sein. Sprich so, dasss jeder Mensch,d er mit einem Handy telefonieren kann auch OHNE jedes Üben und OHNE Bedienungsanleitung zu lesen, damit Verschütete in Blitzeseile orten kann.

Derzeit braucht man 2-3 Geräte (Handy, Navi, LVS!), das entscheidende davon (LVS) ist das einzige, welches total unintuitiv ausgelegt und deshalb in der Praxis von normalen usern nicht sinnvoll bedienbar ist. Findest Du das nicht absurd?

Es muss also her und zwar pronto: ein Outdoor-Handy mit folgenden Funktionen:
1. Hilfe herbeirufen (Handy + Navi)
2. Verschüttete suchen (LVS-App, 457 Khz = kompatibel zu allem, was piepst)
3. Ausgraben (Schaufel, für Normalos: vergiss die Sonden!)
4. Gott und die Welt anrufen (wieder Handy) ... für wietere Koordination der Hilfsmaßnahmen und um vom Unglück samt glimpflichem oder katastrophalem Ausgang informieren.

Das ist technisch etwas aufwändiger, weil es - wie ich im Thread gelernt habe - nicht rein software- oder firmwareseitig aufsetzbar ist. Andererseits wäre das für die LVS-Funktionalität benötigte Sende-Empfangsteil durchaus in einem (von mir aus nicht ganz ultra-schlanken) Outdoor-Handy unterzubringen. Stromversorgung ist kein Thema, weil 3x AAA ein normales LVS durch einen ganzen Winter mit etlichen Touren bringen. Und normale Handy-Akkus erheblich mehr Schmalz haben.

Deshalb hätte ich gerne gleich auch noch erheblich mehr Reichweite als die läppischen 50 Meter in normalen LVS. Das Wort "Suchstreifenbreite" sollte keine Relevanz mehr haben. Das Ding dreht zuerst Empfang auf Vollgas, empfängt alles im Umkreis von ein paar hundert Metern, sortiert und bewertet die Signale, zeigt sie auf der map am Display an und schaltet dann Empfangssensitivität runter für die Suche. :-)

Dass im LVS-Modus das Phone ansonsten in einen "hoch-energiesparenden Modus" geschaltet wird (kein Bluetooth, kein Wlan, kein facebook, kein itunes Musikgedüdel hören), wäre problemlos per firmware/software implementierbar. :-)

Solche LVS-Handy würden ziemlich sicher mehr Leben retten, als praktisch jedes andere Sicherheitsgerät auf der Welt mit Ausnahme von Feuermeldern- und -löschern bzw. Airbags und Sitzgurten in Autos. B-)


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23.11.2010, 10:08 Uhr - Editiert von iraki, alte Version: hier
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Re(3): Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
23.11.2010, 10:57:44
Sprich so, dasss jeder Mensch,d er mit einem Handy telefonieren kann auch OHNE jedes Üben und OHNE Bedienungsanleitung zu lesen, damit Verschütete in Blitzeseile orten kann.


ganz brutal ausgedrückt:
was du willst ist etwas zu vermitteln, was nicht stimmt und somit leute auf einen berg in eine situation lassen, die sie absolut nicht einschätzen können.

da brauchen wir gar nicht erst über die ev. geräte diskutieren:
wer sich nicht vorher mit den verbunden gefahren auseinandergesetzt hat, braucht nicht auf den berg zu gehn.
macht er es doch, steht es in seiner verantwortung, wie sonst auch. das letzte was wir in unserer "sicherheitsgesellschaft" benötigen ist ein künstlich geschaffenes sicherheitsgefühl, das in der praxis nicht vorhanden ist, denn:

Solche LVS-Handy würden ziemlich sicher mehr Leben retten, als praktisch jedes
andere Sicherheitsgerät auf der Welt mit Ausnahme von Feuermeldern- und
-löschern bzw. Airbags und Sitzgurten in Autos.


abgesehen davon, dass ich dir eine stundenlange abhandlung darüber liefern könnte, warum dein vorhaben absolut nicht empfehlenswert ist:

sicherheit am berg wird genau durch know-how des skitourengehers erhöht. durch eine richtige einschätzung der gefahr, sprich hangneigung, schneeprofil, lage etc.
d.h. es ist unbedingt erforderlich, dass ein skitourengeher sich mit der materie auseinandersetzt.

das lvs gerät ist nur für einen einzigen zweck gedacht: für den absoluten katastrophenfall, der niemals eintreten sollte, soll es eine minimalchance eröffnen, doch noch gerettet werden zu können.

dein wunsch - zumindest wie du ihn formulierst ist:
"ich kenn mich zwar nüsse aus, skitourengehen liegt im trend, also will ich mir auch so eine ausrüstung kaufen und ab gehts.
sicherheitstechnik interessiert mich überhaupt nicht. jo, mei - kauf ich mri die app - denn wenn was passiert, ist das quasi mein sicherheitsgurt".

genau das ist es aber nicht. der sicherheitsgurt ist das know-how und nicht das lvs-gerät.
das lvs-gerät ist eher der bolzenschneider, der dich aus dem kaputten wrack schneiden kann.

lg
oliver






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Re(4): Lawinen"pieps" - wann als app am Smartphone verfügbar?
23.11.2010, 11:48:04
ich bin ganz bei Dir, was die alpinen Gefahren angeht.

Ich gehe schon seit ca. 30 Jahren Ski-Touren im alpinen Gelände und bin bis dato - zum Glück (!) - noch nie mit einem Schneebrett oder gar einer Lawine direkt "in Berührung" gekommen. Das heisst offenbar, dass ich
a) nicht alles falsch gemacht und
b) auch Glück gehabt habe.

z.B. einmal ist am Aufstieg zum Hocharn aus der Sonnblick Nordwand eine riesige nass-Schneelawine über dei Aufstiegsspur runter gegangen. Die Stelle hatten wir und vor usn dutzende andere Tourengehr exakt 40 Minuten vorher im Aufstieg passiert. Der Auslaufkegel hat den Hang mit der Aufstiegsspur in einer Breite von ca. 300m (!) ca. 2-3m hoch mit Schneeblöcken von Tennisball- bis Tischgrösse bedeckt. Leider hat es dabei auch 2 Tourengeher verschüttet, die ca 50 Minuten später darn waren als wir. Einen hat die Lawine nur ganz am Rand erfasst der war an den Beinen bewegungsunfähig einzementtiert, aber im wesentlichen unverletzt, die zweite - eine extrem erfahrene, bekannte Alpin-Pionierin (!), war ganzverschüttet und (sofort!) tot. Absolut chancenlos. Ich darf noch anmerken, dass wir und viele andere an dem Tag die LVS zwar mit hatten, aber ausgeschaltet im Rucksack, weil uns die Lawinensituation derart sicher vorkam. Warnstufe war m.W. 1, viellicht auch 2, aber ganz sicher nicht 3.

Ich schaue mir also durchaus an, wo ich herumturne und lasse es bei schlechten Bedingungen auch sein. Acuh dann ist es reine Glückssache. Deshalb will ich im Ernstfall ein Gerät, das ich und jeder andere [auch] ohne jedes Üben bedienen kann. Möglichst viel Reichweite, möglichst intelligente und automatisierte Benutzerführung, und das Ganze mit einer "map"-Display-Anzeige [wer will, bzw. wenn die äusseren begingungen  danach sind, kann sich von mir aus aber auch das Gepiepse im Kopfhörer geben, gibts ja auch für jedes Handy] die mich schnurstracks und punktgenau zum Verschütteten bringt.  

Weil ich nie übe und auch nie üben werde, will ich möglichst bald unsere alten, vollfunktionsfähigen und von Experten druchaus geschätzten - für mich aber nur passiv Sicherheit bringenden - Ortovox F1 ersetzen. Und zwar durch eine App am Handy. Ich werde keinesfalls je 350+ Euro für ein aktuelles LVS ausgeben, das nur minimal weniger hatschert in der Bedienung ist als die alten. Ganz sicher nicht!  

In diesem Wunsch lasse ich mich auch nicht von prinzipiellen Sicherheits-Überlegungen bremsen. Das läuft alles auf dasselbe hinaus wie zu sagen: "Sicherheitsgurte oder gar airbags gehören nicht ins Auto, weil damit fahren die Leute nur riskanter!" Manche schon. Die meisten nicht. :-)

Alle Macht denen, die sich mit den alpinen Gefahren eingehend beschäftigen. Die Trainings-Zeit gehört aber sicher nicht dafür verbraten, um die Handhabung von Geräten zu erlernen, deren Bedienung für normale Berg-/Wintersportler jeder Beschreibung spottet!

So und was ist jetzt besser:
A) ich gehe weiterhin mit meinen Alt-Apparaten in die Berge. Im Ernstfall verzweifle ich unter Gepiepse und vor flackerndem LED-Pfeil, der alle paar Meter umspringt, während meine Kameraden abkratzen.  

oder

B) ich bekomme (irgendwann) ein Outdoor-Handy mit Navi und LVS in die Finger, das auch ich
* garantiert IMMER dabei und eingeschaltet habe (z.B. auch beim Skifahren im gesicherten Skiraum können selten aber doch Lawinen abgehen!) und
* mit dem im Ernstfall auch ich und jeder andere normale Mensch ohne jede Übung Kameraden problemlos und zügig finden und bergen kann und
* mit dem ich genau dieselben Berge rauf und runter gehe/fahre wie in Variante 1. Weder riskanter noch weniger riskant.  


PS: Sobald es das Handy mit LVS App gibt, spende ich meine 2 voll funktionierenden F1 gerne solchen Profis, die lieber mit "experts-only" Technik arbeiten. Ich gehe allerdings davon aus, dass die - so wie in dr Vergangenheit auch - als Allererstes auf die neue Technik umstellen werden!


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