Alter PC mit WinXP auch nach April verwenden???
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Re(15): Alter PC mit WinXP auch nach April verwenden???
10.03.2014, 13:17:11
MS wird auch bis zum 8 April keine neuen Lücken schließen - da gibt es keinen Patchday mehr, bzw. falls doch akut welche auftreten, müssten sie eh Updates für den 2003er Server bereitstellen - womit die ganze Spekulation auf dieses Datum zwar eine nette Diskussion, aber die Panikmache einfach nicht angebracht ist. Jemand der sich damit täglich ein paar Minuten die Kurier und die ORF Homepage anschaut, und ansonsten ein ordentlich NAT gesichertes Netzwerk hat, wird nicht sofort Opfer einer gewaltigen Exploit Angriffswelle werden (in einem IPV6 Netz sollte man dann doch aufs XP verzichten).

Ich glaub auch nicht, dass es sich MS wirklich nehmen lässt, zumindest über die Supportdauer vom 2003er Server gönnerhaft Updates für solch kritische Lücken auch für XP zugänglich zu machen - alleine die Panikmache mit den Geldautomaten wird da unter noch etwas bewegen. Wesentlich riskanter ist vermutlich, es nach dem Datum neu zu installieren, weil ja dann der Update Server abgedreht ist, und somit auch alte Lücken offen sind - falls man nicht selber irgendwo einen WSUS Server hat, der die Updates ausliefert (bzw. sich vorher ein Offline Update anlegt).

Möglicherweise liefert uns ja MS bis zum 8 April mit Windows 8 Bing noch eine geeignete Antwort auf alle Probleme, aber das wird manchen Oldtimer mit ~512MB RAM auch nicht retten, aber so ein Rechner ist eh auch mit XP ab SP2 kaum nutzbar.



10.03.2014, 13:31 Uhr - Editiert von to_markus, alte Version: hier
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Re: Alter PC mit WinXP auch nach April verwenden???
09.03.2014, 20:11:11
Ein richtiger Virenschutz (also nichts was es unbedingt gratis gibt, und der auch eingehende eMail Anhänge prüft), und eher nicht den IE zum Surfen nutzen (den sollte man wegen der aktuellen Lücken eh auch jetzt schon meiden, eher einen Browser mit Sandbox nehmen), und ein Router ohne die aktuellen Sicherheitslücken (Vorsicht, mit IPv6 stirbt NAT, und damit steht dann der XP Rechner ungeschützt im Web), dann noch Dinge wie Remoteunterstützung und UPNP abwürgen (und zur Sicherheit auch das Windows Update, weil dann eh nutzlos) und überflüssige Scheunentore wie Shockwave usw. deinstallieren, und XP sollte für den Hausgebrauch auch weiterhin ausreichend abzusichern sein (falls man darunter nicht den regelmäßigen Besuch z.B. russischer Warez und Pornoseiten versteht, und Mails aus unbekannten Quellen nicht ungeprüft öffnet).

Die meisten ausgenützten Lücken finden sind ohnehin in div. "Zusatzprogrammen" wie Flash oder Java (fast alle Fälle vom Polizeivirus, die ich gesehen hab, wurden im Java Cache gefunden, bzw. im IE Cache zeitgleich mit einer .ru URL). Echt problematisch wird es halt, sobald man dafür keine Updates mehr bekommt, die auf XP installiert werden können - ein Zustand der durchaus schnell eintreten könnte - dann wird es wirklich Zeit zum Systemwechsel.

Wenn man sich etwas mehr spielen will, kann man XP mit dem EMET sicherheitstechnisch weiter aufrüsten, erreicht aber schnell den Punkt, wo es weniger Aufwand ist, es über den Zwischenschritt Vista (ein Glück für den, der sich rechtzeitig ein Vista SP1 ISO heruntergeladen hat - einfach ei.cfg löschen und es lässt sich eine passende Version als Update installieren) zumindest auf Windows 7 x86 upzudaten. Mit etwas Geschick & weglassen einiger Komponenten, kann man so ein Windows 7 auf ~10GB unterbringen (inkl. Swapfile), und wenn man UAC und sonst ein paar Dinge (z.B. das Heimnetz & die Designs) abdreht, läuft es auch auf einem älteren Pentium M Laptop mit 1-2GB RAM und DX9 Grafik annehmbar schnell (weniger als 1GB hat aber keinen Sinn, und DirectX 9 sollte auch vorhanden sein). Ohne UAC ist es dann halt sicherheitstechnisch fast wieder auf dem Level von XP, nur wird es noch ein paar Jahre weiter mit Updates versorgt, falls man so ruhiger schlafen kann.

Für Windows 7 sollte es auch halbwegs alle Treiber geben, und wenn einer fehlt, könnte man noch unter Vista Treibern etwas passendes suchen (z.B. so grausame Tools fürs WLAN auf alten Acer Notebooks, dass sonst nicht aktivierbar ist), bei Windows 8 und 8.1 schaut es damit jedenfalls wesentlich schlechter aus, und auch mit Linux kommt man da nicht um viel Bastelei +  Forensuche herum.

Wozu ich auf jeden Fall raten würde, regelmäßig Daten sichern, sichern, sichern ...

EDIT: ich würd in einen älteren Kübel mit IDE 44 Anschluss (o.k. inzwischen gibt's IDE44 > mSATA Adapter) keinen € mehr investieren, Festplatten halten nicht ewig, irgendwann geht unvermittelt die Hintergrundbeleuchtung ein (bzw. der Inverter), oder der Netzstecker bricht ... > Amazon hat grad das Kindle HD um 79€ (also billiger als jedes Windows Update - außer man finde noch die 59€ 8er Version), das tut´s auch zum Surfen und Mails lesen, und der PC kann ja als Schreibmaschine bleiben, solang er läuft ...

10.03.2014, 17:21 Uhr - Editiert von to_markus, alte Version: hier
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kann mich an keine emotionalere Update-Situation erinnern....
10.03.2014, 16:28:54
= die ganzen roten Stricherl verwundern doch etwa ... die Leute tun ja so, als würden Update-Verweigerer auch IHRE Sicherheit kompromittieren %-)

Die Gründe, bei XP zu bleiben, sind vielfältig und individuell, und einige davon werden sich von selbst erledigen:

*) schwache, alte Hardware ... da tut's Win7+ halt nicht, aber soll man deshalb ein solides Arbeitspferd aufgeben?
Ich tippe, es wird beizeiten allerlei Tools geben, um diese Fälle noch eine Weile ausreichend sicher zu halten.

*) Kompatibilität zu bestimmter alter SW: da dürfen dann VMs (XP-Mode, VMplayer, Virtualbox, ...) dann zeigen, was sie können

*) fehlende Treiber zu alter, uU. spezieller Hardware - detto VM / beizeiten Neuanschaffung oder schlicht: Kiste geht sonst nicht mehr ins Netz.

*) Gewohnheit / wenig/schlechte Erfahrungen mit den potentiellen Nachfolgern

*) Hürde des Updatens: der c't-Bericht, über die Installationsmedien, Lizenzhürden usw. von Win7/8/8.1 vor ein paar Wochen spricht Bände! Konnte man früher einen PC mit einer Win2000-CD binnen 2h wieder auf Vordermann bringen, hat man jetzt selbst als zahlender Kunde einen Spießrutenlauf! Und von Recover-Medien red ich gar nicht!
= für Otto-Normal-Kunden unzumutbar, und Profis haben eigentlich besseres zu tun, als sich mit solchen Geisteskrankheiten herumzuschlagen.
Worauf wird's hinauslaufen? Tonnenweise gecrackte, gehackte, modifizierte Anleitungen (zu Bart PE etc) oder Download-Medien aus dubiosen Quellen.

*) Stichwort Migration ...klare Sache: für Normalanwender ist es schlicht undurchschaubar, die jahrelang angesammelten Programme, Einstellungen, Details usw. zu überblicken und den Desktop hinterher wieder einigermaßen so zu bekommen, wie er vorher war (abgesehen davon, daß es einem bei der Arbeitsweise von 70% der Leute sowieso sämtliche Haare und Zehennägel aufstellt).

Backup + Restore von verschiedenen OS-Versionen? na da wär ich ja gespannt. Vorübergehender Dualboot? Ist der fraglichen Gruppe nicht zumutbar bzw. zu kompliziert.

Nein, das Ende von XP wird für viele Anwender zum Scheideweg, wobei dann ein paar wahrscheinlich endgültig auf ihr Standgerät verzichten und nur mehr per Tablet oder Netbook arbeiten werden, bis sie wieder eine echte Notwendigkeit für eine potente Kiste haben, andere werden XP pflegen, bis es zwischen Schädlingen, Alltag oder natürlich Tod der Hardware kaputtgeschoßen ist, andere werden mehrere Geräte und/oder VMs parallel betreiben und damit einen schleichenden Abschied vollziehen.

Ein Teil wird wohl auch auf den Geschmack von Alternativen kommen, Mac's sowieso, für eine spürbare Linux-Schwemme bräuchte es aber eine Lösung, wo zB Ubuntu eine vollautomatische Installation mit Transfer des vorhandenen XP in eine transparente, passend abgesicherte VM-Umgebung + möglichst ähnliches Look&Feel bietet (was dann natürlich wieder von anderer Seite angefeindet würde...) - sowas wäre ein Geniestreich, aber auch eine technische Herausforderung + der Frage der zugehörigen HW-Mindestanforderungen.

Aber eins wird sicher nicht passieren: daß XP zum Jahresende tot ist, egal wie oft dann MS mit Popups, FUD und Gängeleien nervt.


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Re(11): kann mich an keine emotionalere Update-Situation erinnern....
11.03.2014, 16:02:03
Der läuft in den anderen Versionen eh auch

nur, daß die ganzen Hintergrundprozesse bei XP kaum Funktionserweiterungen gegenüber dem Urzustand bieten.

aber um es abzukürzen: XP ist jetzt dort, wo Win9x damals 2000 war: technisch am Ende - ohne Frage, aber halt für vieles "good enough".

Der Unterschied ist: Win9x war nie akzeptabel stabil - Win2000 dagegen rock-solid, es brauchte halt 2 Jahre, bis alle Treiber verfügbar waren.

Die Grundfrage für MS ist jetzt mehr denn je die Update-Policy:

klare Entwicklungsstufen im 2-3-Jahresrhythmus zu einem mehr oder weniger schmerzhaften Preis bei zuverlässigen Updates + Produktzyklen

oder

rolling-releases mit Abo-Modell + ordentlicher Qualitätskontrolle?

Das Abo-Modell wird Privatkunden aber wenig gefallen.
Das Konzept "Windows überall" laboriert vom Grund seiner primären Verbreitung: es wird mit dem Gerät zu 80% mitgeliefert und fällt damit als Kostenfaktor nicht ins Auge = wird als gratis angesehen. Daß man die MS-seitig Upgrades, Lizenzbestimmungen und Neuinstallationen auch noch technisch so ... grenzdebil kompliziert und unflexibel ... gestaltet, ist dann ein zusätzlicher Schuß ins Knie.

Der "one-size-fits-all"-Ansatz funktioniert bei Betriebssystemen nicht, bzw. nur unter speziellen Voraussetzungen, das MS-typische Gehampel, um auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, hat bisher aber auch keine Früchte getragen = sie verlieren den Fokus und verzetteln sich an anderer Front.

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Re(2): kann mich an keine emotionalere Update-Situation erinnern....
10.03.2014, 17:58:57
Tun die Update-Verweigerer ja auch.
Wenn derjenige sich einen Bot einfängt der Tausende Spammails in die Welt
verschickt schadet der:
.) dem Admin des Mailservers
.) allen Empfängern

ja - Spamaufkommen wird wohl vorübergehend mehr, aber nicht gefährlicher als sonst.

.) alle anderen ungepatchten PCs

wohl wiederum primär XP-Geräte, die auf dieselben Lücken anfällig sind...

und ich kann es absolut nicht verstehen, wieso man zumindest die Updates nicht
durchführen will. Es passiert hierbei nix böses.

kenne deine Erfahrungswerte ja nicht, aber Tatsache ist, daß Microsoft + Updates eine endlose Leidengeschichte und irre mühsam sind = kein anderes System ist sooo permanent mit sich selbst beschäftigt, wie Windows. Auch heute noch.

User die meinen "Nach den Updates geht der Computer nicht mehr" haben auch vor dem Update schon ein schwerwiegendes Problem gehabt.

das wäre ja einmal gut herauszufinden, woher diese Probleme dann tatsächlich ursächlich kommen!
Die Selbstheilungskräfte sind bei XP jedenfalls nicht vorhanden, und bei Win7 sind sie mir auch nicht sonderlich evolutionär aufgefallen.

Du würdest Dich wundern wie wenige das machen.

nein, tu ich nicht.

  User die alles auf dem PC speichern können auch ein Backup speichern.

was aber nicht heißt, daß das Backup als Umgebung für das/nach dem Systemupgrade taugt.

User die das nicht wissen/können haben entweder jemanden der ihnen das macht oder sie brauchen die Daten nicht.

mein Beileid an all diese, die derlei ohne ausreichende Gegenleistung machen (müssen). Sisyphus pur.

Es gibt viele die sich einfach so einen neuen PC kaufen ohne irgendwas zu
sichern und das auch nicht vermissen weil es eben keine wichtigen Daten sind.

bzw. alle wesentlichen Daten und zB portable Apps (U3 bzw. was in der Art hat sich ja leider nicht durchgesetzt) immer auf USB-Stick pflegen. Eine komplette, universelle, eben geräteunabhängige Umgebung komplett auf externem Medium wäre eine mehr als dringend Lösung.

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