Re: suche HDMI -> DVI oder DP und Router mit Internet aus Handy Netz
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Re: suche HDMI -> DVI oder DP und Router mit Internet aus Handy Netz
26.10.2014, 03:44:49
mehr details zum HDMI auf DP und DVI problem:

Das Problem ist, dass es sich bei diesen "Adaptern" tatsächlich um Bauteile mit *aktiver Elektronik* handelt. DisplayPort und HDMI verwenden unterschiedliche Signalisierungsverfahren. DisplayPort verwendet als Signalisierungsverfahren LVDS (Low Voltage Differential Signalling), während HDMI als Signalisierungsverfahren das ältere TMDS (Transition Minimized Differential Signalling) verwendet. Das passt auf elektrischer Ebene schon nicht zusammen (die Spannungspegel und Impedanzen sind unterschiedlich).

Es gibt nun zwei Kategorien von "Adaptern" (der richtige Begriff wäre eigentlich "Konvertern").

1. "aktive Adapter": Diese geben sich gegenüber der DisplayPort-Quelle als DisplayPort-Senke (Monitor), gegenüber der HDMI-Senke (Monitor) als HDMI-Quelle aus. Sie konvertieren nicht nur das Signal (die "elektrische Ebene"), sondern auch das Protokoll (die "logische Ebene"). Die Quelle "spricht mit dem Konverter das DisplayPort-Protokoll" und zwar, wie es sich gehört, über eine LVDS-Schnittstelle. Der Konverter dekodiert das DisplayPort-Signal, wandelt es vom Protokoll her in ein HDMI-Signal um und gibt es dann über seine TMDS-Schnittstelle wieder aus, wo es schließlich von der Senke (Monitor) entgegengenommen wird.

2. "passive Adapter": Diese beinhalten einen Level-Shifter (Verstärker), der die Spannungspegel und Impedanzen (Impedanzwandler) von LVDS auf TMDS anpasst. Hier wird ausschließlich das Signal (die "elektrische Ebene") angepasst. Das Protokoll (die "logische Ebene") bleibt unverändert. Die Quelle "spricht mit dem Konverter das HDMI-Protokoll", allerdings über eine LVDS-Schnittstelle, denn eine solche ist der DisplayPort nunmal "leider". Das Signal ist damit nicht unmittelbar zu einem HDMI-Eingang kompatibel. Der "Inhalt" (das Protokoll) stimmt zwar, aber das Signalisierungsverfahren nicht, denn ein HDMI-Eingang erwartet TMDS-Signale, keine LVDS-Signale. Was der Konverter nun macht ist, das LVDS-Signal in ein TMDS-Signal umwandeln. Dies geschieht auf rein elektrischer Ebene durch Verstärker. Der "Inhalt" des Signals ist dem Konverter vollkommen egal, er passt nur die Spannungspegel und Impedanzen an, um zwischen den beiden Geräten zu "vermitteln". Beide Geräte sprechen aber das HDMI-Protokoll, nur eben über ihre jeweilige elektrische Schnittstelle (einmal LVDS, einmal TMDS).

(Die Bezeichnung "passiver Adapter" ist hier irreführend, weil auch diese Adapter aktive Elektronik, nämlich die Verstärkerschaltungen des Level-Shifters/Impedanzwandlers enthalten.)

Es gibt nun zwei Gründe, warum man den Adapter nicht "umgekehrt betreiben" kann.

1. Der Verstärker (Level-Shifter, Impedanzwandler) hat einen definierten Eingang und einen definierten Ausgang und arbeitet nicht "anders herum". Das wäre etwa so, als würdest Du in den Lautsprecherausgang Deiner Stereoanlage ein Musiksignal hineinschieben und sie am Aux-Eingang wieder herausbekommen wollen. Das geht so herum auch nicht, nur in die andere Richtung.

2. DisplayPort-Quellen sind abwärtskompatibel zu HDMI (HDMI ist aus Sicht von DisplayPort eine "Legacy-Schnittstelle" - eine veraltete Schnittstelle, die man "aus Kompatibilitätsgründen noch mitschleppt"), eben indem sie das HDMI-Protokoll über ihre LVDS-Schnittstelle sprechen können. DisplayPort-Senken (Monitore) hingegen "verstehen" wirklich nur das DisplayPort-Signal. Aus diesem Grund gibt es keine Konverter, die "anders herum" arbeiten, obwohl man natürlich Impedanzwandler fertigen könnte, die "anders herum" arbeiten. Es macht aber keinen Sinn. Neues Wiedergabegerät (DisplayPort) an alten Monitor (HDMI) geht. Altes Wiedergabegerät (HDMI) an neuen Monitor (DisplayPort) geht nicht. Die Logik dahinter ist wohl, dass Monitore "langlebiger" sind und nicht so oft ersetzt werden, wie Wiedergabegeräte (z. B. Computer). Zumindest in meinem Fall hat sich das auch bewahrheitet. Bevor ich meinen ersten Monitor mit DisplayPort hatte, hatte ich viele Wiedergabegeräte mit DisplayPort.

HDMI ist in diesen Belangen übrigens identisch zu Single-Link-DVI-D (dem digitalen Teil von DVI - DVI kann ja auch analoge Signale übertragen, was sich dann DVI-A nennt - oder gemischte Signale, was sich dann DVI-I nennt). Zwischen HDMI und Single-Link-DVI-D kann mittels einfacher passiver Adapter adaptiert werden und zwar in beide Richtungen - DVI-D-Quelle an HDMI-Senke (Monitor) und HDMI-Quelle an DVI-D-Senke (Monitor). Das liegt daran, dass beide das Signalisierungsverfahren TMDS und identische Protokolle verwenden. HDMI ist in diesem Sinne nicht viel mehr, als "ein neuer Stecker für DVI-D", der kein Dual-Link mehr unterstützt (HDMI hat nur noch drei differentielle TMDS-Paare, DVI-D hatte sechs, von denen im "Single-Link"-Modus drei genutzt wurden, im "Dual-Link"-Modus sechs). Deshalb kooperieren HDMI und DVI-D in der Regel (bis auf eventuelle Probleme mit HDCP, die aber selten sind, da HDCP im Computerbereich ohnehin nicht genutzt wird, umgekehrt aber nahezu jeder Monitor mit DVI-D-Eingang auch HDCP unterstützt) in jede Richtung problemlos.
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Antwort auf einen früheren Beitrag vom 01.04.2014 17:47:39 GMT+02:00
Zuletzt vom Autor geändert am 01.04.2014 17:48:36 GMT+02:00
Testales meint:
Ist ja nett, dass sich jemand hier die Mühe macht, das ausführlich zu erklären. Aber der Umfang der Erläuterung zeigt wohl deutlich, dass das nicht unbedingt allseits bekannt ist und auch, dass die Argumentation, warum es umgekehrt nicht geht, ziemlich dünn ist. Wann immer man bei einem Übertragungsstandard auch einen halbwegs stabilen Strom hat bzw. den abzweigen kann, sollte es möglich sein, eine Elektronik daran zu hängen, die nötige Konvertierungen vornimmt, ggf. mit gewissen Einschränkungen in Sachen Performance. Man kann heute noch uralte Mäuse für COM-Port mittels doppeltem Adapter (COM --> PS2 --> USB) an den Rechner stöpseln und auch sonst gibt es eigentlich für alles und jedes einen Adapter, welcher technisch von mir aus auch ein Konverter sein kann. Ich habe beispielsweise gerade einen für Optisch-Audio auf Cinch/Klinke erstanden. Dass ausgerechnet das verbreitete HDMI auf DisplayPort nicht geht, ist ein ziemlicher "Ausreißer". Zumal es im TV-Bereich bislang noch gar keine Geräte mit DisplayPort gab, während man per HDMI-Kabel neben Audio-Daten nun auch schon Ethernet übertragen kann. Im Übrigen ist dann die Behauptung aus dem Monitor-Review, dass es einen entsprechenden Adapter geben würde, falsch. Hätte ich das gewusst, hätte ich natürlich darauf geachtet, dass auch ein HDMI-Eingang verfügbar ist.
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Antwort auf einen früheren Beitrag vom 02.04.2014 21:56:11 GMT+02:00
p2398 meint:
Er muss nicht einmal über einen HDMI-Eingang verfügen. HDMI-Quelle auf DVI-D-Monitor adaptieren geht problemlos. HDMI ist die Lösung für ein nichtexistentes Problem, da es technisch DVI-D entspricht. Darum ist eine Kombination von DVI-D- und HDMI-Geräten auch mit echten passiven Adaptern möglich. DisplayPort hingegen technisch Meilen voraus ist. DisplayPort ist gewissermaßen "LVDS für extern".

Innerhalb der Monitore (zwischen dem Panel und der restlichen Elektronik im Monitor) wird bereits seit Jahren (Jahrzehnten?) mittels des Signalisierungsverfahrens LVDS kommuniziert. Irgendwann hat sich eben jemand gedacht: "Hey, wenn wir innerhalb des Panels mittels LVDS kommunizieren, warum kommunizieren wir dann zwischen dem Wiedergabegerät und dem Bildschirm mittels TMDS und haben dann Elektronik im Monitor, die das auf LVDS umsetzt? Lass uns doch einen Steckverbinder und Kabel spezifizieren, mit denen man LVDS auch außerhalb von Geräten verwenden kann und dafür sorgen, dass die Grafikkarte die nötige Logik enthält, um direkt mit dem Panel sprechen zu können!"

"Von außen" sieht das ganze ein wenig überflüssig aus, vor allem da der hauptsächliche Unterschied, den der Anwender sieht derjenige ist, dass er:

- Noch wesentlich höhere Auflösungen und Wiederholraten fahren kann, die derzeit zwar nicht benötigt werden, aber die Zukunft wird den Bedarf bringen. HDMI dürfte mit seinem TMDS ziemlich stark am Limit sein. DisplayPort kann mit seinem LVDS jetzt schon mehr und hat noch reichlich Reserven.

- Schier unglaubliche Kabelstrecken zwischen Wiedergabegerät (z. B. Computer) und Anzeigegerät (Monitor) liegen können. DisplayPort hat einen Marketingspruch, der lautet: "DisplayPort is not a sign from above, but it drives them!" - Die Anspielung ist gewissermaßen: "DisplayPort ist kein Geschenk Gottes, aber wir könnten ihm da oben nen Monitor hinstellen und ein DisplayPort-Kabel hier herunter legen!" ;-) HDMI schafft teilweise auch 10 - 15 Meter, das ist aber nicht spezifiziert. DisplayPort garantiert (!!) derzeit WUXGA (1920x1200) mit 60 Hz über eine Distanz von mindestens 15 Metern, sowie 4K @ 60 Hz über eine Distanz von mindestens 3 Metern. DisplayPort 1.3 bringt 8K @ 60 Hz über 3 Meter. Mit aktiven Verstärkern lassen sich teilweise über hundert Meter brücken.

Das schneidet die Sache aber nur an. Die Schnittstelle, die man intern ohnehin verwendet, auch extern zu verwenden, ist einfach eine geniale Idee, weil es Dinge vereinfacht und vereinheitlicht. Und LVDS ist technisch zumdem schlicht dermaßen überlegen, dass es einfach keinen Sinn macht, noch irgendetwas anderes zu verwenden. Natürlich sollte man für "legacy-devices" weiterhin HDMI und DVI-D unterstützen. Aber jetzt noch Geräte zu fertigen (oder zu kaufen), die kein DisplayPort unterstützen macht einfach keinen Sinn. Es gibt absolut keine Anwendung, für die DisplayPort (sofern sendendes und empfangendes Gerät es unterstützen) einen "Nachteil" gegenüber HDMI hätte. Es gibt viele Anwendungen, in denen es keinen Unterschied macht und es gibt derzeit wenige Anwendungen, in denen DisplayPort überlegen ist. In Zukunft werden die Unterschiede aber immer deutlicher werden. Die Frage ist doch: Wenn HDMI keine Vorteile gegenüber DisplayPort hat, wieso wird es überhaupt noch eingesetzt?

HDMI hatte schon kaum Vorteile gegenüber DVI (das übrigens sehr verbreitet war und auch immer noch ist). Trotzdem findet man es heutzutage an vielen Geräten. Der wesentliche Vorteil ist der kleinere Stecker, der es attraktiv für mobile Geräte (Notebooks) macht.

Man hört immer, der wesentliche Vorteil sei die Audio-Übertragung, aber das stimmt nicht. Erstens kann DVI-D auch Audio übertragen, es war nur in der ursprünglichen Spezifikation nicht vorgesehen und wurde nachträglich "angeflanscht". Faktisch können aber alle Geräte zumindest soweit mit Audiodaten im DVI-D-Datenstrom umgehen, dass sie die Bildübertragung nicht beeinträchtigen, wenn sie vorhanden sind. (Ein Monitor ohne Lautsprecher, wie ich ihn besitze, kann z. B. mit Audiodaten nichts sinnvolles machen, da ist "ignorieren" die beste Option.) Viele Geräte können aber mit Audiodaten auf DVI-D umgehen, z. B. die ATi Radeon HD 2600 Serie hatte einen internen DSP, der sich gegenüber dem Betriebssystem als Soundkarte ausgab. Wenn man diesen DSP als Ausgabegerät wählte, wurden die Audiodaten über die DVI-D-Schnittstelle zum Monitor übertragen. Einige Monitore haben das nicht unterstützt, war aber nicht bedeutet, dass es nicht geht.

Außerdem verstehe ich ohnehin nicht, wieso man ausgerechnet Audiodaten zum Monitor (einem Bildwiedergabegerät!) übertragen möchte. Gut, viele Monitore haben integrierte Lautsprecher, aber mal ernsthaft, die klingen doch schon im Vergleich zu einem kleinen Aktivboxen-Set grauenhaft, im Vergleich zu einer HiFi-Anlage natürlich erst recht. Wer benutzt denn bitte seinen Flachbildschirm wirklich als Audiogerät? Da haben wir es also schon wieder. HDMI ist die Lösung für ein nichtexistentes Problem.

Ich bezweifle, dass USB --> PS/2 --> COM (so herum müsste der Datenfluss sein) tatsächlich funktioniert. COM hat als Signalpegel +/- 12 V. USB hat wesentlich geringere Signalpegel. Das passt schon von der elektrischen Seite her nicht zusammen und diese Adapter waren tatsächlich passive Adapter. Die USB --> PS2 Adapter haben nur mit Geräten funktioniert, deren USB-Schnittstelle sich auf das PS/2-Protokoll "umkonfigurieren" konnte. Du kannst nicht beliebige Geräte an einen solchen Adapter anschließen. Diese Geräte (es waren soweit ich informiert bin ausschließlich Mäuse) erkennen, dass sie über einen Adapter an eine PS/2-Schnittstelle angeschlossen sind und "sprechen" dann das PS/2-Protokoll über ihr USB-Kabel. Das ist ähnlich wie (bzw. sogar noch simpler als, da nicht einmal die Signalisierungsschicht angepasst wird) DisplayPort-Quellen, die ein HDMI-Signal ausgeben können.

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