Terrassendielen welches Holz?
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Re: Terrassendielen welches Holz?
18.02.2015, 20:43:19
Ich hab bis jetzt eine Terrasse aus Lärche und Eiche gebaut.

Eiche ist das Holz das mir am besten gefällt, mit einem Bier in der Hand gemütlich in der Sonne sitzen, mit den Zehen über das glatte Holz fahren und die tolle Musterung betrachten, das hat schon was...

Eiche ist teuer und braucht die teuersten Schrauben (die Gerbsäure frisst selbst billige Edelstahlschrauben an). Das Holz ist deutlich härter lässt sich aber trotzdem gut verarbeiten.
Ich habe alle Bretter vorgebohrt, gesenkt und dann erst geschraubt. Gerade das senken geht bei Eiche besser als bei Lärche weil es nicht so "fassrig" ist.

Lärche braucht auch Edelstahlschrauben aber nicht ganz so teure wie die Eiche. Ich hab mal eine Lärchenterrasse bzw. Balkon gesehen die wurde mit OK Schrauben vom Baumax verlegt. Nach 2 Jahren hatte es zumindest 30% abgerissen.... Ich habe grob und fein geriffelt und auch komplett flache Bretter verarbeitet. Die besten waren die grob geriffelten. Die fein geriffelten werden selbst von Stühlen beschädigt und sind schwierig zu reinigen/kehren. Wenn sie verlegt sind schauen die Bretter aber sehr gut aus. Die flachen lassen sich gut reinigen, man merkt es aber besonders stark wenn das Holz arbeitet.  Es sieht sehr bald etwas unordentlich aus weil sich die Bretter aufbiegen (Schüsseln) und die Abstände zwischen den Brettern bald unterschiedlich werden. Das mit den Abständen kann man sicher mit vielen Abstandhaltern regeln, ist aber viel Arbeit und kostet Geld. Bei den geriffelten Bretter sieht man die Unregelmäßigkeiten einfach nicht so stark.

Auf die Unterkonstruktion sollte man aber besonderen Wert legen. Idealerweise sollte man das selbe Holz verwenden wie die Dielen. Ich hab bis jetzt jedesmal Fichte genommen weil ich mir die paar Euro sparen wollte. Ist die Terrasse nicht so groß bzw. der Unterbau nicht so kompliziert dann würde ich gerade im Fall von Lärche aber das selbe Holz verwenden.

Bei der letzten Unterkonstruktion hab ich genau die technisch geforderten Querschnitte hinsichtlich Gewichtsbelastung genommen was dazu geführt hat das die ganze Konstruktion etwas gefedert hat. Möchte man das nicht sollte man stärkere Hölzer verwenden oder die Konstruktion öfters aufliegen lassen.

Ich hab beim Verschrauben der Bretter auch Kunstoffabstandhalter genommen. Die haben den Abstand zur Unterkonstruktion und zwischen den Brettern vor gegeben. Kann die Sonne bzw. die Luft die Konstruktion gut trocknen braucht man diese nicht unbedingt. Faustformel ist dabei, das Holz sollte gleichschnell trocknen wie es nass wird (hat mir mein Architekt in Ausbildung meiner Wahl mal gesagt, was das bedeuten soll weiß ich selbst nicht|-D). Steht die Konstruktion am Boden sollte das Holz 3cm über dem Boden sein. Dafür gibt es verzinkte Winkel um die Konstruktion aufzuständern.

Ich werd im Frühling meine nächste Terrasse bauen. Die wird aus Lärche sein, inklusive Unterkonstruktion. Die Eisenteile werde ich online Bestellen, anders gehts gar nicht. Da ist ein extremer Preisunterschied. Die Abstandhalter haben online das selbe gekostet wie beim Baumax, krass aber wahr. Die hab ich gehabt: http://www.amazon.de/Terracon-Terrafix-Abstandshalter-4mm-St%C3%BCck/dp/B00CFJH6JM

Dieses Mal werden es bombierte Bretter. Hab noch keine gekauft aber werd schauen, das sie dicker als 3cm sind.


Mfg Matthias
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Re: Terrassendielen welches Holz?
25.11.2015, 12:17:24
Ich rate Dir zu SIKKENS Holzlasur (Holländische Firma die im Ruf steht, exzellente Qualität zu liefern)
Farbengeschäfte die SIKKENS-Produkte führen findest Du im Internet unter SIKKENS in Internet.

Holz-Lasur mit Pinsel aufstreichen und nach 20 Minuten mit einem Fetzen überschüssiges Material wegwischen - ansonsten hast Du die angetrocknete Lasur auf der Holzoberfläche mitunter bis zu einem Millimeter kleben und unter Sonneneinstrahlung trocknet diese und zerspringt ...
ca. einmal im Jahr nachstreichen (Steichen geht sehr leicht und ist nicht so mühsam wie Lackfarbe verarbeiten, wo Du auf der Oberfläche jeden Pinselstrich siehst !!!).

NACHTEIL von einer glatter Holzoberfläche als Bodenbelag auf einer Terrasse im Freien:
Wenn es geregnet hat, steht Wasser obenauf und man rutscht sehr leicht aus ...
-> eine Schwester von mir hat sich so zweimal ein Bein gebrochen (sie leidet unter Morbus Scheuermann + generell spröde Knochen).
-> geriffelte Holzoberfläche ist deshalb besser.

Je HARZREICHER und dichter (sehr schmale Jahresringe) ein Holz ist - im Freien in unserem Klima - desto besser widersteht es der Witterung.
z.B. wenn Kiefernholz, dann "Nordische Kiefer"

Es gibt auch:
http://www.thermowoodmaster.at/thermokiefer-holzterrasse

oder:
"Kunststoff-Holz" für Außenbereiche
sieht aus wie Holz und lässt sich auch so bearbeiten.

Empfehlenswert ist auch von vorneherein für eine Terrasse bereits hochdruck-imprägniertes Holz zu verwenden (Imprägnierung tief in das Holz eingebracht:
-> Holz in Druckbehälter eingebracht - Luft wir evakuiert, was das Gerät an Unterdruck hergibt -  Imprägnier-Flüssigkeit wird eingespritzt - und zusätzlich hoher Überdruck im Behälter hergestellt - Holz unter Überdruck 24 Stunden belassen)


Liebe Grüße Atschy
(Architekt in Pension)


26.11.2015, 12:52 Uhr - Editiert von Atschy, alte Version: hier
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Re: Terrassendielen welches Holz?
29.11.2015, 20:44:49
Das ist eine Frage des Geldbeutels.

Gut:
Lärche,

Besser:
Robinie, Bankirai

Noch besser:
Iroko, Bongossi

Top:
Merbau, Teak

Alternative sind hochdruckimprägnierte Hölzer wie Accoya oder gepresste Hohlkammerprofile in Holzoptik.

Unbedingt den konstruktiven Holzschutz beachten. Das beste Holz ist schlecht verarbeitet auch nicht dauerhaft beständig. Löcher vorbohren und senken, a4 niroschrauben verwenden und Unterkonstruktion sollte besseres Holz sein als Decklage. Wenn du die Wahl hast immer maserverlauf beachten damit sich die Bretter später an den Kanten nicht nach oben wölben. Die Enden konstruktiv oder mit gelöstem Wachs schützen.

Tischlern ist ein bisserl komplexer als es ausschaut.

Zur Beantwortung deiner unterfragen:
Ja, Lärche splittert nach einer gewissen Zeit. Besonders betroffen sind natürlich die Kanten. Also ungeriffelt und mit gephasten oder gerundeten kanten lässt sich damit schon leben wenn nicht Grad kleine Kinder darauf herumtoben.

Streichen ist ein ganz klares No-go. Ölen kann man zwar aber bei Nässe wird es noch rutschiger. Das frisch geölte Holz kann abfärben und zieht natürlich Dreck an. Beim ölen besteht auf Dauer immer die Gefahr dass es fleckig wird. Wer einmal Ölt muss immer ölen und es ist eine Mehrarbeit die man sich auch sparen kann. In würde gealtertes Holz hat eine ganz eigene Schönheit, die man würdigen sollte. Bei Kindern noch zu bedenken ist natürlich auch dass das ein giftcocktail ist den man da aufträgt.

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Münzen oder Briefmarken sind mir zu langweilig, rote Stricherln sind mein Elixir


29.11.2015, 21:51 Uhr - Editiert von Arnold, alte Version: hier
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