chello verlangt geld nach kündigung
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Re(5): chello verlangt geld nach kündigung
10.04.2004, 11:26:16
"ps: Leute beruhigt euch. In Deutschland schert sich keine S.a.u darum, ob wer viel ladet oder nicht. Nur in Österreich tut man so herum."

Nun, das stimmt so nicht.

Bin grad z'fäul zum Googeln aber da war doch erst kürzlich eine spektakuläre Aktion eines grossen dt. ISPs, wo er Vielsaugern ein Abwandern zur Konkurrenz schmackhaft gemacht hatte, sie sich aber u.a. verpflichten mussten, nicht wieder zu ihm zurückzukommen.

Das Problem ist nicht sosehr die Netzkapazität, sondern dass überregionale Backbones für die ISPs selbst kostenpflichtig sind und auch nach Volumen abgerechnet werden. Ein ISP kalkuliert seine Anschlusspakete auf ein gewisses Trafficvolumen, auf das der Durchschnittsuser eben so kommt. Liegen einzelne User deutlich drüber, dann verursachen sie dem ISP wesentlich mehr Kosten, als er an ihnen verdient.

Und ein Provider ist nicht die Caritas. Kamma ganz trocken feststellen.

Das "Argument", die restlichen Kunden mit durchschnittlich- bis unterdurchschnittlichem Traffic fangen das finanziell schon auf ... ist bittscheen die Logik eines Dreizehnjährigen!
Diesen Überhang will selbstverständlich der ISP abcashen - er is jo ned deppert und sponsort damit seine Minuskunden, die mehr kosten als sie bezahlen! Nochmal: er ist nicht die Caritas oder die Mamma, sondern eine privatwirtschaftliche Firma, die tut was sie tut, um damit Geld zu verdienen.

Dummekleine G'schroppen können und wollen sowas nicht kapieren, aber das erledigt sich schon von selbst. Es liegt "im Trend" - und speziell in Deutschland - dass jeder Provider nachguggt, welche Kunden mehr kosten als sie bringen ... und dann "Tschüssi!".

Wenn ich ISP wäre, würde ich ganz still und leise jeden, der über 50Gig im Monat kommt, den "Copyright-Sheriffs" melden, dass die ihn amal besuchen kommen, was er da eigentlich saugt wie der Teifi. ;-)
("Derf er ned, weil Datenschutz?" Jo mei: 1.) beweis es ihm, dass er's gemacht hat! Und 2.) wirst dich als Straftäter bissl schwer tun, dich drüber aufzuregen, wie man dich einer Straftat überführt hat.)
Und in Deutschland geht's ja auch schon los damit, jetzt, wo es die "passenden" EU-Gesetze dafür gibt.
--  
Streite dich nicht mit einem Deppen - er könnte dasselbe tun ... ;-)
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Re(7): chello verlangt geld nach kündigung
14.04.2004, 16:39:40
Der Auslöser? Ich weiß nicht...zu "meiner Zeit", also in den 80ern war die Welt noch insoweit in Ordnung, dass wir zwar allerhand Blödsinn getrieben haben, aber dass zwischen Schülern, Eltern und Lehrern noch eine Art Grundkonsens bestanden hat der in etwas so lautete: Wir "Kinder" haben akzeptiert, dass die Art unserer Elterngeneration zu leben mehr oder weniger ok ist, und es sich durchaus lohnt, meistens das zu tun, was die Älteren von uns verlangen, weil sie es eben in der Regel zu Recht verlangen. Im Gegenzug haben die Älteren gelegentliche Ausritte und Verweigerungen nicht übermässig krumm genommen, weil...naja, junge sind eben auch mal unvernünftig wild...aber drauf gepfiffen, das legt sich ja irgendwann. Letztlich war der Schlüssel wohl wirklich, dass wir einander respektiert und akzeptiert haben. Der rest war Improvisation. Heute hingegen werden bereits Kleinkinder von der allgegenwärtigen (Werbe)wirtschaft zu Konsumenten gemacht. Das erste wozu die kleine Persönlichkeit geformt wird, ist Konsumententum und "Was hab i davon. Jetzt, net irgendwann" ist die stets Frage bei jeglicher Aufforderung zu irgendeiner Form von Leistung. Die Fähigkeit kurz- und mittelfristig nicht nur lustorientiert zu agieren, um eines mittel- bzw. langfristigen Gewinns Willen scheint heute nicht mehr gegeben zu sein. So wie in einer AG sich jede Investition um des Sharholder Value Willen umgehend zu rechnen hat, so gilt jetzt auch verstärkt nur kurzfrister "Gewinn" im Fordergrund: Beim Lernen, in Beziehungen...

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Re: chello verlangt geld nach kündigung
10.04.2004, 14:37:22
Ich find das so richtig typisch für Österreich.

Mal ein kleiner Hinweis:
Beispiel AOL! Vertreten in folgenden Ländern:

Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, USA, Frankreich, Deutschland, Japan, Latein Amerika, Mexiko, Puerto Rico und in Großbrittanien.

Dazu gibt es noch einige Provider in z.B. Schweiz, Italien, Griechenland, Holland....

Alle bieten Flatrates an. Nur wo gabs bis vor kurzem keine? In Österreich. Wie sollte es auch anders sein. Dieses verdammt engstirnige Denken ist einfach nur noch lächerlich (und das darf ich sagen als gebürtiger Österreicher ;-) )

Wundert's euch nicht das rundherum alle anderen keine Probleme damit haben Flatrates zu finanzieren? Nur Östereich hat scheinbar dafür zu wenig Geld (oder sonst irgendwelche billigen Ausreden). Selbst unsere nachbarn aus Liechtenstein haben ne Flatrate über bluewin.ch !
Da zählt auch das Argument, Österreich ist kleiner, nicht mehr.

Wenigstens hat inode jetzt den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht und eine Flatrate im Angebot.

Was das Thema "Traffic" anbelangt. Schon mal auf http://www.yahoo.com  gesurft und die Musik-Videos angesehen? Ein Mitbewohner von mir z.B. macht das recht häufig. Und da die Streams im Schnitt mit 30-50 kb/sec reinkommen sammelt sich da auch einiges.
Nur so als kleines Beispiel (abgesehen vom online-radio, file-transfer zwischen freunden, file-transfer zum arbeitsplatz.....) Da kommt so einiges zusammen (auch wenn nicht unbedingt 50 GB)

Bleibt mir nur noch zu sagen: Danke inode, vielen Dank das Ihr der Telekom Paroli bietet.


greetz
saron

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Re(7): chello verlangt geld nach kündigung
15.04.2004, 08:44:46
Hi all
crystal teilweise bestärkend, teilweise um Verständniss ringend:
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Ja, ok - nur - ist es nicht die Aufgabe eines ISP, für genügend Reserven zu sorgen, auch im Falle des Falles solche Mengen abzufedern?
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Ich empfinden dass die Reserve in der mögliche Gesammtmenge bereits beinhaltet ist. Der Tank meines KFZ hat auch nur ca. 10% seines Fassungsvermögens als Reserve und eine Tankwarnlampe gibt es da nicht. Bei Chello und der Annahme dass 10Gig normal sind und bei 15 bis 20Gig die email-Warnung kommt sind das 33 bis 50 % Reserve - das ist IMHO eine Frage des Standpunktes. Auch wird sich Chello schwertun, das Backbone für solche Mengen für alle zu bieten. Obendrein muss man bei Chello auch noch selbst für die Tankuhr sorgen.

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Notfalls drehe ich, als ISP halt solche Leute ab 10 oder 20 GB, je nach dem, was ich in der Werbung für eine Grenze angebe, auf sowas um die 256 Kbit/s und sperre sie 5 GB über dem Limit ganz...
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und
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Da aber Chello kein Limit nennt, ist es schwierig, sich daran zu halten.
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Sachlich völlig aggree - Ich frage aber mich seit langem: Wem nutzt das derzeitige verwaschene Vorgehen. Mein Gedankengang dazu: Ich glaube, dass sich Chello das Hintertürl offenlassen will, für wenig benutzte Segmente unter der Hand mehr zu erlauben. (Vielleicht auch nur unter einer zweiten Hand für die eigenen Techniker, ohne wirkliches Wissen der oberen Schicht?) Dann läßt sich mit den Äußerungen mancher "Ich hab schon 50 Gig gesaugt, ohne Warnung" positives Hintergrundrauschen erzeugen - mancher fühlt sich dadurch angezogen sich auf Chello einzulassen. Daher ist aber aus der Sicht der Nutznießer dieser Goodies eine automatische Sperre nach Deiner oder einer ähnlichen Methode über alle Segmente nicht denkbar. Die müssen das nur entsprechend vermitteln. Vielleicht hat das fehlen einer Anzeige für das erreichte Volumen auch damit zu tun? Jeder andere Provider schafft das!
Logischerweise sind die Opfer solcher Methoden die jene Jung-spunde, die sich keine Gedanken über den Aufbau des Internet gemacht haben, und nicht verstehen, dass nur 100 Teilnehmer a je 10 Gig bereits 1000 Gig ausmachen. Oder anders gesagt, dass sich die vorhandenen Resourcen nur geteilt nutzen lassen und eigentlich am Anfang (wie in der Werbung üblich) unter 10 Gig die Spitze des Eisberges zu verstehen war.

Ein letztes noch:
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Trotzdem meine ich, sollte Chellos Netz nicht wegen sowas gleich langsamer werden.
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Durch meinen Gartenschlauch passen 8 Liter pro Minute. Wenn jedem der Kinder eine Dusche aufgestelle, kann ich ihnen problemlos versprechen dass sie bis zu 8 Liter pro Minute bekommen können. Das ist Werbung! Sie werden aber von selbst versehen, dass sie weniger bekommen, wenn beide gleichzeitig duschen oder gerade gegossen wird. (Natürlich duschen immer beide gleichzeitig mit dem gießen - aber das ist eine andere Geschichte. Nur die Streiterei ist die gleiche wie hier). Ebenso funktioniert die Telefonie (üblicherweise 2 bis 10 Leitungen oder GSM-Kanäle für 100 Teilnehmer),  aber auch Chello wo sich 256 Personen z.B. 100 Liter teilen. :-). Das ang'fressen sein, wenn einer nicht zum Zug kommt, ist beim Duschen, beim Telefonieren aber auch bei Chello sehr verständlich.
Wäre ich eine Firma wie Chello, hätte ich zusätzlich versucht, die überbezogenen Gigabytes ebenfalls bezahlen zu lassen. Durch die verwaschene Definition der Grenze fällt Chello um diese Beträge um. Ich trau mich wetten es dauert noch Jahre, bis das Chello interne Controlling dahinterkommt, aber irgendwann wird dafür kassiert werden.
Gruß und *zirp*
GriLLe
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