da macht mal einer was vernünftiges und dann ist es auch nicht gut
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Re(3): da macht mal einer was vernünftiges und dann ist es auch nicht gut
Fly
08.11.2010, 22:24:43
Und genau deswegen ist es auch gar kein Schutz.

Das erste, was ein Malwareschreiber tut ist, gucken ob seine Kreation gegen die aktuellen Marktführer "besteht". Nix ist sinnloser als 'n Trojaner rauszubringen der von den wesentlichen AV Herstellern bereits ohne Sigupdate gefunden wird.

Da der Defender per saldo auf JEDER MS Mühle drauf ist, ist damit garantiert dass JEDE Malware die das Haus verläßt gegen diesen getestet sein MUSS.

Mehr noch. Es gehört inzwischen zum guten Ton alles zu tun um zumindest die Marktführer "auszuhebeln". Kaspersky hatte damit lang zu kämpfen, ebenso sind Norton und McAfee ständig Zielscheiben. Oft genug wurde auch schon versucht den Killer nicht nur abzudrehen sondern "umzudrehen", sprich das AV Update so umzubasteln dass daraus ein Updater für den Trojaner rauskam (ich glaub ich darf den Namen des AV Herstellers nicht nennen, der das Problem hatte dass sein Updater tatsächlich zu einem Malwaretool umgebaut wurde ;)).

Je größer der AV Hersteller und je verbreiteter sein Killer, desto eher hat ein Trojaner dagegen Verteidigungsfeatures eingebaut. Und da der Defender auf JEDER Maschine oben ist, muss jemand der einen Angriff ausführen will diesen überwinden. Er MUSS. Bei jedem anderen AV-Kit ist das nicht der Fall.

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Re(3): da macht mal einer was vernünftiges und dann ist es auch nicht gut
Fly
08.11.2010, 22:17:46
Ja, MS hat ja auch 'ne gute PR Abteilung, will ich gar nicht bestreiten. ;)

Ernsthaft jetzt. Ob ein Virenkiller "besonders gut" mit dem System zusammenarbeitet ist relativ egal. Es gibt Dinge, die nunmal nur auf eine Weise funktionieren, dazu gehört auch die Art und Weise wie ein On-Access Scanner arbeitet. Wie's danach weitergeht ist weitgehend vom System selbst eher unabhängig, da geht's dann mehr darum was der Scanner so macht.

Und "schnell" ist da relativ. Ich hab nix von einem Scanner der 2 Millisekunden braucht, dabei aber nix finden kann weil er Runtime packer nicht aushebeln kann.

Wesentlich dabei ist weniger was er an "bekannten" Threats finden kann sondern der große Gral des AV ist, wie sehr man Varianten von existenten Threats aufspüren kann. Das aktuelle Problem ist Malware, die zwar gleich funktioniert, allerdings unterschiedliche seeds für den Packalgo verwenden. Mit Signaturen "bekannter" Varianten kommst da keinen Meter mehr weiter.

Behaviour analysis ist das große Ding der Zeit. Und da hat MS bis vor nicht mal so langer Zeit sehr, sehr alt ausgesehen. Jetzt hab ich keinen aktuellen Test vor mir, aber ich werf meine Sammlung mal gegen den aktuellen Defender und guck was rauskommt wenn ich Zeit hab.

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Re(3): da macht mal einer was vernünftiges und dann ist es auch nicht gut
09.11.2010, 16:05:35
Wo wettere ich gegen Windows oder setze eine professionelle Umgebung und somit entsprechend verantwortungsbewusste Systempflege mit privaten PCs gleich, wo leider viel zu oft ohne Sinn und Verstand herumgefuhrwerkt wird?

Was ist an der kontraproduktiven, fast schon - pardon - idiotischen Wunschvorstellung von pleite gegangenen Virenherstellern verteidigungswert?

Ich habe etwas gegen anfällige Standardanwendungen, die gerade beim marktbeherrschenden Softwarehersteller immer wieder zu massiven Problemen geführt haben, da braucht's wirklich nicht auch noch die Glorifizierung des MS-Virenscanners, der die Mitbewerber mit wettbewerbsverzerrenden Mitteln ev. rausdrängt, damit's Kriminelle und sonstige Elemente in Zukunft noch einfacher haben, nur weil es ja für die Anwender so furchtbar bequem ist, alles aus einer Hand zu beziehen, ohne dass dabei die Gefahren erkannt werden.

Das gilt nicht nur für Microsoft, sondern beispielsweise genauso für Adobe Reader oder Flash, wobei letzteres momentan nicht wirklich durch etwas anderes zu ersetzen ist, womit eine sicherheitsbewusste Schlussfolgerung seitenbezogene Freischaltung lautet, inklusive Berücksichtigung der gerne übersehenen Flash-Cookies, falls Privacy eine Rolle spielt (sollte sie).


"Those who would sacrifice a little privacy for more security, deserve neither privacy nor security."
(c) Benjamin Franklin

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Re(4): da macht mal einer was vernünftiges und dann ist es auch nicht gut
Fly
11.11.2010, 01:08:57
Wenn man einen Virenscanner von einem externen Unternehmen nimmt, dann machts dir nichts aus. Ist er von MS kommst du mit deinem Türsteher Bsp!

Im Gegensatz zu anderen AV Herstellern kann MS tatsächlich die Papptür gegen was besseres austauschen statt nur, wie eben jeder, 'n Türsteher davor hinzustellen.

Des weiteren was soll MS tun, wenn User A eine Trojaner.exe ausführt?
Sowas kann (bzw. sollte) nur ein Virenscanner erkennen..
Wie soll das System selbst das erkennen?


Wenn es endlich eine sinnvolle Trennung zwischen User- und Systemspace gäbe wäre das alles kein Problem. Gibt es aber nicht. Das ist zugegebenermaßen nicht nur die Schuld von MS, allerdings hätten sie es in der Hand hier erstens Lösungen zu entwickeln und diese auch durchzusetzen. Leider ist halt "bloß nicht große Softwarehersteller verärgern" immer noch wichtiger als die Sicherheit der Endkunden. Allein die Tatsache dass die Option nicht systemrelevante Software ohne erhöhte Rechte zu installieren IMMER NOCH NICHT existiert sagt ja schon einiges. Auch die Tatsache dass für den Standarduser bestenfalls "alles oder nix" möglich wird, also ein echtes Rechtemanagement zwar inzwischen endlich möglich aber derartig umständlich zu realisieren ist dass es wohl niemand wirklich tut (und, so nebenbei, wenn man's macht oft genug dabei auch einiges anfängt zu bröseln weil MS selbst oft genug "vergisst" dass man zum Ändern von A nicht nur die Rechte A sondern auch B braucht (was halt, wenn man ohnehin per "full-admin" Rechten drüberbügelt, niemandem auffällt), und das bei Drittanbietersoftware noch besch...eidener gelöst ist, sorgt nicht gerade für mehr Sicherheit.

Warum ist es denn ein Problem wenn der User Trojaner A ausführt? Weil er zwar die "Programm will mehr Rechte" Warnung bekommt, diese allerdings wie 'ne EULA durchklickt weil jedes 2. Programm genau diese Rechteelevation anfordert. Als Installer sowieso. Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage, warum benötigt ein Messenger, ein Browser oder auch nur irgendein nicht installiertes sondern "direkt" ausführbares Programm erhöhte Rechte benötigt. Werden diese von Windows mal "auf Verdacht" angefordert, weil's das Programm halt nicht kennt und entsprechend mal "sicherheitshalber" die Rechte anfragt?

Das ist Müll. Schlicht und ergreifend. Diese Frage ist genauso sinnvoll wie sie nicht mal zu stellen. Was lernt denn der User? Wenn er auf nein klickt, dann läuft's nicht. Ok. Vielleicht ist er so sicherheitsbewußt und schaut mal sinnvollerweise nach was denn da los ist, liest Seiten und oder FAQs. Und liest da drin "Sie müssen auf Ja klicken damit das Programm funktioniert". Also tut er's. Mit der Zeit gewöhnt er sich daran, dass jeder Installer erhöhte Rechte benötigt (wie gesagt, das Warum ist meiner Meinung nach unklar). Also bekommt er sie inzwischen routinemäßig vom User erteilt.

In seinem derzeitigen Zustand kann Windows infizierte Installer nicht abfangen. Richtig. Daran ist aber nicht die Tatsache schuld dass das System nicht erkennen können kann ob der User wirklich ausführen will was er ausführt, sondern ein schrottiges Rechtesystem das dem User nicht mal mitteilt WARUM das Programm denn jetzt höhere Rechte will, und vor allem welche. Will ein Installer das Recht im Software-Bereich der Registry einen Key anzulegen und Dateien in einen Unterordner von c:\Programme installieren, so ist das in Ordnung. Will er im HKCR keys verändern, einen Dienst anlegen oder gar einen Treiber, so ist das nur in sehr ausgewählten Situationen sinnvoll und richtig.

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Re(5): da macht mal einer was vernünftiges und dann ist es auch nicht gut
thE
11.11.2010, 10:01:35
Allein die Tatsache dass die Option nicht systemrelevante Software ohne
erhöhte Rechte zu installieren IMMER NOCH NICHT existiert sagt ja schon
einiges.

Kann ich eigentlich auch nur unter Mac OS..
Selbst unter Linux brauchst zum Installieren (nicht in einem Ordner X ausführen Programm Y starten) root-Rechte.
Bei Mac OS ziehst das in den Apps Ordner..

Auch die Tatsache dass für den Standarduser bestenfalls "alles oder nix"
möglich wird, also ein echtes Rechtemanagement zwar inzwischen endlich möglich
aber derartig umständlich zu realisieren ist dass es wohl niemand wirklich tut

Tjo, nur weils keiner macht kann MS dafür nix..

Standarduser unter Mac und Linux sind da genauso.. Er kann seine Dateien ändern, zum Installieren brauchste root (bei Mac halt nüscht - außer es wird nicht nur in Apps was abgelegt - also Installer)).

Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage, warum benötigt ein Messenger, ein
Browser oder auch nur irgendein nicht installiertes sondern "direkt"
ausführbares Programm erhöhte Rechte benötigt.

Brauchts eigentlich nicht..
Es gibt von ziemlich viel Portable Apps Versionen, nur hat sich das irgendwie noch nicht so durchgesetzt!

Da kommt man aber zum Manko von Portable Apps: DLL-Hijacking. Weil wenn jetzt Portable App X eine DLL in Version XYZ braucht, kann es diese mitliefern oder hoffen es ist dabei.
Die meisten liefern diese mit und da die Portable nicht wirklich von einer Userverwaltung geschützt ist (darum gehts ja), dann kann irgendjemand die DLL austauschen und somit allerhand viel Blödsinn aufführen..

Und sowas könnte man dann unter Linux oder Mac OS ziemlich leicht abändern, weil der aktive User seine Programm ja beliebig ändern kann. Dh, wenn da ein Trojaner oben ist, kann der vieles verändern ohne jemals Root-Rechte zu benötigen..
Stellt sich die Frage was nun besser ist ;)

  WARUM das Programm denn jetzt höhere Rechte will, und vor allem welche. Will
ein Installer das Recht im Software-Bereich der Registry einen Key anzulegen
und Dateien in einen Unterordner von c:\Programme installieren, so ist das in
Ordnung. Will er im HKCR keys verändern, einen Dienst anlegen oder gar einen
Treiber, so ist das nur in sehr ausgewählten Situationen sinnvoll und richtig.

Weil dem Standarduser sowas ja was sagen würde...
Der hätte von dem ganzen genausowenig Ahnung und würde wieder blöd auf JA klicken.

Das Problem ist nicht Windows oder ein XYZ-System. Das Problem sind die USER die sich NIHT auskennen, bzw. gar nicht auskennen WOLLEN!

Und genau darum funktioniert ja sowas wie iPhone und iPad so gut. Da schaut Apple schon vorher ob die App was "böses" tut und wenns OK ist, dann wirds erst zugelassen.
Google schaut zwar auch drüber, bzw. entfernt es nachträglich wenn es böse ist (alle Android Trojaner sind Apps welche NICHT im Marketstore zu finden sind), aber halt nicht so streng wie Apple (wo ein Buse == Böse).
In den Linux-Repos wirste auch keinen Virus finden, weil da auch drauf geachtet wird..

Die User können nur Apps vom Appstore installieren (bei google halt auch von außerhalb) und da müssen sie sich keinen Kopf drüber machen..

Die Mehrheit der Menschen will sich für solche Dinge wie Rechte oder was tut Installer XYZ beim Installieren gar nicht interessieren..

Mich interessiert es ja auch nicht, was der Gas-Techniker bei meiner Therme macht.
Der Unterschied ist aber, dass ich meine Therme nicht angreifen würde. Aber jeder "Dödel" der nen PC hat, tut halt was er will und nachher hat man den Salat..
...
:P
Apple User sind wie Zeugen Jehovas. Es ist sinnlos mit ihnen zu reden..
Soviel zudem HTML5 ist besser als Flash: http://www.themaninblue.com/writing/perspective/2010/03/22/
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Re(6): da macht mal einer was vernünftiges und dann ist es auch nicht gut
Fly
11.11.2010, 22:34:09
Das Problem ist dass er's beim PC können MUSS.

Bei der Gastherme reicht zur "Benutzung" dass man das Knöpperle dran drehen kann und dann macht's warm. Wer installiert schon in seiner Therme irgendwelche Zusatzdinger (vom Dürfen mal ganz abgesehen)?

Beim PC ist es Teil der Funktionalität genau das tun zu können. Das System von Apple ist ja auch nicht schlecht für Leute die nur genau sowas wollen. "Zulässige" Software und sonst halt nix. Ich persönlich find's eine Bevormundung wie ich meine Hardware nutzen darf und lehne es auch entsprechend ab.

Ferner bin ich durchaus der Meinung, dass man "Sicherheitsfeatures" so wählen kann dass sie dem User, auch jemandem ohne Vorkenntnisse, hinreichend Information geben können damit dieser sinnvolle Entscheidungen treffen kann. Die Installation von Treibern und Diensten sowie die Änderung von systemrelevanten Registryschlüsseln ist ein Sonderfall der nur sehr selten eintritt. Hier könnte man z.B. mit dicken, fetten, roten Lettern darauf hinweisen dass da jetzt etwas sehr, sehr kritisches geändert werden soll und man nachdenken soll ob das, was man da ausführt, das auch wirklich, wirklich machen können soll. Vielleicht sicherheitshalber mal auf der Herstellerhomepage nachgucken oder, warum nicht einfach, selbst eine Seite einrichten die automatisch verlinkt wird von der Warnmeldung mit einer Sammlung bekannter Software die diese oder jene Rechte benötigt.

Welches "normale" Programm benötigt denn das Recht Dienste einzurichten oder Treiber zu installieren? Ich habe einige, gut. Nur welcher Otto-Normaluser installiert denn 'nen Kerneldebugger, Netzwerksniffer und VMs? Was der Normaluser an Treibersoftware und Diensten installiert kommt üblicherweise als Beilage zur Hardware, und da ist es recht einfach möglich ihm klar zu machen dass das in dem Fall normal ist ("diese Funktionalität kann z.B. von Treibern von Hardware angefordert werden, wenn Sie gerade den Treiber für eine neue Hardware installieren erfolgt diese Anforderung zurecht.... blablabla").

Ich bin überzeugt man KANN dem User hinreichend Information geben. Sie darf nur nicht zum Alltag werden, wenn JEDES Furzprogramm mit dem großen "Achtung, Warnung, Sie verlassen den Westsektor!" auftaucht wird's zum click-through. Solche Warnungen dürfen eben NUR dann erfolgen wenn tatsächlich kritische Bereiche verändert werden sollen.

Und das ist für den Normaluser alles andere als alltäglich.

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