Re: Wien: Eigentumswohnung vs. Mietwohnung
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Wien: Eigentumswohnung vs. Mietwohnung
26.04.2015, 22:58:31
hi,

ich bin 24 und brauch was neues zum wohnen in der wiener innenstadt (bezirke 2 bis 9). bin zum studieren nach wien gekommen, aber weil ich mittlerweile auch einen job hab und mich sehr wohl fühle in der stadt, will ich auf jeden fall bleiben. deshalb überlege ich den kauf einer eigentumswohnung - die ich plus/minus 7 jahre selber bewohnen werde, bevor ich mir dann mit freundin und für die familienplanung irgendwann was größeres suche. die eigentumswohnung würde ich dann weitervermieten. laut ersten recherchen müsste ich für eine single-wohnung in den innenbezirken mit (mindestens) 80.000 bis 100.000 euro rechnen.

hab mir rund ~8.000 euro erspart, ein fixeinkommen von 950 euro netto (teilzeitanstellung 18h, die früher oder später hoffentlich zu einer vollanstellung wird) und einen vater, der mir finanziell unter die arme greifen würde. es soll eine singlewohnung sein, die in okayem bis gutem schuss, auf jeden fall bewohnbar, ist. brauch keine annehmlichkeiten wie lift oder balkon, auch reichen mir wenige quadratmeter (30 oder so).

- wie ist die preissituation momentan? immobilienblase? besser abwarten oder wirds konstant weiter rauf gehen?
- wie viel eigenkapital muss man im fall eines kredits aufweisen?
- wie viel (ca.) müsste ich bei einem kredit monatlich abstottern?
- nach welcher zeit amortisiert sich die investition - kann man das allgemein sagen?
- wie sieht es mit kosten/nutzen aus? wie hoch ist der aufwand, den man als immo-eigentümer investieren muss?
- wie hoch ist die gefahr, dass man "einfahrt"? also schon beim aussuchen der wohnung bzw dann über die jahre?
- abgesehen davon, dass man gebunden ist und sehr langfristig denken muss: was spricht gegen eine eigentumswohnung?  

wär super, wenn jemand der sich auskennt ein paar antworten parat hat.. vielen dank schon mal!

Lg Florian





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.  Re: Wien: Eigentumswohnung vs. Mietwohnung
 (reset am 27.04.2015, 10:17:05)
.  Re: Wien: Eigentumswohnung vs. Mietwohnung  (arctic am 27.04.2015, 10:17:46)
.  was gegen Eigentum spricht
 (peter.schordan am 27.04.2015, 11:26:02)
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 (Paulas_Papa am 27.04.2015, 12:30:11)
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Re: Wien: Eigentumswohnung vs. Mietwohnung
Fly
27.04.2015, 22:43:20
Als Eigentumswohnungsbesitzer kann ich Dir sagen: Nicht mit dem Einkommen. Sofern Du nicht 'ne Möglichkeit hast, hier relativ problemlos so bei 100.000 Euro aus einer anderen Quelle zu holen, vergiss die Idee mit Eigentum.

Der Schmäh mit "Aber mieten ist verlorenes Geld, Eigentum bleibt". Jo. Soweit die Theorie. Eigentum beinhaltet allerdings auch Risiko, das wird dabei gern übersehen. Und Eigentum bedeutet auch nicht dass die Wohnung "nix" kostet im Monat. Die Betriebskosten werden da gern übersehen, und die sind in Wien schnell mal bei 150-200 Euro, auch bei irgendwelchen 30m² Wohnklos.

Dann musst Du Dich mit den anderen Eigentümern "zusammenraufen". Das KANN gut gehen und Du kannst Glück haben und die sind auch alle einer Meinung, dann hast Du Glück. Viel, viel Glück. Oder Du kannst im Keller eine Garage haben die de facto 50% der Bude hält, dann kannst Dir die Fassadensanierung zur besseren Wärmedämmung aufzeichnen, weil die ist dem Garagenbesitzer brunzwurscht.

Dann das eh schon weiter oben besprochene Risiko der Schäden usw. Als Mieter ist Dir das wurscht. Wenn Dir die Hütte über dem Kopf zusammenkracht ist das lästig, aber bedeutet für Dich als Mieter nur dass Du die Miete zusammenstreichst. Als Eigentümer kannst schnell das Problem haben dass Du plötzlich vor Mehrausgaben stehst die ein Vielfaches dessen ausmacht, was Dir zur Verfügung steht, wenn Du mit Deinen 950,-- im Monat höchstwahrscheinlich ohnehin schon am Limit bist.

Die 950 reichen dafür sehr wahrscheinlich nicht. Rechne mit 150-200 Betriebskosten, 400-500 Rate für den Kredit, und dann hast Du noch weder Strom noch Gas, Wasser, Heizung oder Transport. Dir bleiben im Monat dann wahrscheinlich bei 200 Euro für's Leben. Wenn Du wirklich, wirklich WIRKLICH bescheiden lebst.

Und das für die voraussehbare Zukunft sofern sich nicht Deine berufliche Situation erheblich ändert.

Und immer vorausgesetzt dass keine unvorhergesehenen Ausgaben passieren. Weil dann "fällst" Du.

Mein Vorschlag in dem Zusammenhang: Organisier Dir was in einer WG. Aktuell ist der Wohnungsmarkt ohnehin komplett durchgeknallt. Du nimmst dir damit den Druck irgendwas zu finden und kannst drauf warten dass beispielsweise ein Studienkollege mit seiner Freundin zusammenzieht und seine Wohnung verkaufen will, oder sich scheiden läßt und sie verkaufen muss (was immer vorteilhaft ist, insbesondere den Preis betreffend). Du hast nebenbei eine sehr billige Wohnung, und oft genug in sehr guter Lage, und von Deinen 950 bleibt Dir auch hinreichend viel um davon auch leben zu können. Und wenn sich Deine finanzielle Situation verändert und Du dann mehr verdienst kannst Du in einer WG auch üblicherweise fix und ohne großes Tamtam ausziehen, was bei Mietwohnungen oft genug ein ganz eigenes Drama ist.

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