Re(15): Facharbeiterstunde (Handwerk) kostet...
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.  Re: Facharbeiterstunde (Handwerk) kostet...  (angat am 02.10.2014, 09:24:46)
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Re(15): Facharbeiterstunde (Handwerk) kostet...
07.10.2014, 09:44:28
Ja klar, sag mir den Großhändler bitte. Und wenn möglich gleich einen
Ansprechpartner.


Kann ich gerne machen. Allerdings bekommst die Daten wenn dann nur als PN.


65 bis 90% glaubst ja wohl selbst nicht.


Ich kann dir nur sagen was ich in meiner Zeit dort erlebt habe und was geht, wenn es passt. Es hört sich krank an, aber es gab diese Rabatte und gibt sie auch heute noch teilweise. Bin nun allerdings schon einige Jahre weg von dort, aber ich hatte bei Kontakt mit der Branche bisher nicht den Eindruck als ob sich etwas geändert hätte. Ob die Preise für dich im Endeffekt die billigsten sind, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber die mir bekannten Installateure verrechnen zumeist die Großhandels-Listenpreise abzüglich einiger Prozenterl. Wenn ich davon ausgehe, dass die 50-70% bekommen und nur 5 bis 10% weitergeben, finde ich das ehrlich gesagt nicht in Ordnung. Deshalb hat bei mir auch noch kein Installateur mit seinen eigenen Materialien was gamacht, mit Ausnahme von wirklichen Kleinigkeiten, wo es nur um ein paar Netsch ging.

Ich kaufe bei 5 Großhändler und kenne die Vertreter zum Teil sehr gut, manche
wohnen neben mir.


Das heißt jetzt was genau? Glaubst du die machen dir weil du sie "sehr gut kennst" den ihrerseits bestmöglichen Preis? Wenn ja, dann muss ich dich leider von deiner Wolke holen, denn das ist mit ziemlicher Sicherheit nicht so. Ich kenne genügend Leute und habe viele Freunde/Bekannte, die in den verschiedensten Branchen (Baustoffhandel, Großhandelm Servicetechnik namhafter Firmen, etc) arbeiten und wo ich - teils von denen selbst, teils von anderen Quellen her - auch weiß was Sache puncto der Preise ist. Trotzdem ist mir bewusst, dass mir diese Leute nie die besten bzw wirklich gute Preise geben werden und ggf sogar noch was mitschneiden, wenn sie mir was verkaufen, weil "das halt so üblich ist". Es hat keiner einen Genierer. Nur weil du bei 5 Großhändlern kaufst, sagt das nicht, dass du die besten Preise bekommst. Die sind sich idR eh alle einig und keine Krähe hackt der anderen ein Auge aus. Wenn´s um viel Geld geht, dann entsteht (im gewissen Rahmen) ein Preiskampf, aber bei der lächerlichen Materialmenge für ein EFH eher nicht.


3 Beispiele aus der Praxis:

1) Kauf einer Gastherme der Fa Junkers. Damaliges "Luxusmodell" (Cerapur).
Preis bei Händler (aus Wien) im Internet: € 3.000,-- (inkl Lieferung und Ust)
Preis einer lokalen Installateur-Größe: € 5.500,-- (ohne Lieferung, inkl Ust)
Der Preis des lokalen Installateurs wurde von meinen Eltern erfragt und mir mitgeteilt. Ich habe mich für die Mühe bedankt und gesagt, der kann sich sein Klump behalten. Meine Eltern sind dann mit meinem Preis nochmal hin und, siehe da, plötzlich macht er ohne nachzudenken den gleichen Preis inkl Lieferung. Noch Fragen? %-)

2) Lokaler Installateur holt regelmäßig mehrere Holzvergaserkessel (Marke Atmos) auf einmal  aus Tschechien mit dem Kleintransporter. Die Öfen sind für Österreich zugelassen und an sich problemlos. Kostenpunkt pro Stück € 800,--. VK an lokale Kunden ca € 2.300 bis € 2.700,-- (exkl Ust). Man hört, dass manches Gerät auch "ohne" verkauft wird...
Bei Gewährleistungsansprüchen wird irgendwas gedeichselt und billigst repariert oder der tschechische Service rückt um billigstes Geld aus.

3) Kauf Solaranlage zur Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung zu Zeiten der NÖ Solarförderung ~ 2009 (erschlag mich nicht, ich weiß den Zeitpunkt nicht mehr genau). Kollektorfläche ca 10m², Warmwasserspeicher, Installation, Material. Ausgeführter Komplettpreis des lokalen Installateurs: € 20.000,--
abzüglich aller Förderungen (Land, Gemeinde usw) -> Endpreis für Kunde: ca € 12.000,--

Nach dem Ende der hohen Förderungen kostet die idente Anlage plötzlich von Grund auf nur noch ca € 13.000,--  und man kann noch etwas runterhandeln. Ein Schelm wer böses denkt.


ad Materialverkauf)
Ich finde es grundsätzlich nicht in Ordnung, dass Handwerker egal welcher Branche bei den Materialien mitverdienen. Wenn, dann einen Minimalbetrag, aber ansonsten solle die ihre Arbeitsleistung erbringen und dafür verrechnen, so wie andere Branchen es auch machen. Ein Händler muss auch mit den Verdiensten aus dem Handelsgeschäft auskommen und kann zumeist nicht noch zusätzlich lustig Stundensätze für irgendwelche Leistungen berechnen.

Wenigstens kann man sich denken, wie sich mancher eine Hochpreis-Karosse und ein standesgemäßes Eigenheim (andere sagen Villa dazu) finanziert.

Ich bin es keinem neidig. Jeder soll sich das leisten was er verdient, allerdings möchte ich auf ein - in machen Branchen noch immer vorherrschendes - gewisses Ungleichgewicht hinweisen.


btw: Eine ähnliche Diskussion hatte ich hier schon mal mit dem User schoefi, welcher auch meinte, dass meine Angaben unrealistisch seien. In der Großstadt vielleicht. In der Provinz sind sie Realität, auch wenn die Händler/Installateure usw heute durch das Internet schon wesentlich mehr Preisdruck haben. Wo es geht, reiben sie noch immer auf wie die Kaiser.

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