18-27kW-Durchlauferhitzer - Erfahrungen?
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Re(3): 18-27kW-Durchlauferhitzer - Erfahrungen?
30.07.2018, 18:58:03
Vor ein paar Monaten bin ich in einen Haushalt gekommen in dem einige Tage davor der Warmwasserspeicher defekt geworden ist und durch einen 100 Liter um 90 Euro ( https://www.hornbach.at/shop/Elektrowarmwasserspeicher-Uebertisch-100-Liter/4001013/artikel.html  - dieses Teil gibt es meines Wissens nach unter diversen Markennamen) ersetzt worden ist.
Interessiert am Energieverbrauch und den sonstigen Eigenschaften habe ich die kWh im Standby gemessen (da die Bewohner für 1 Woche verreist sind lies sich dies problemlos arrangieren).
Nach Korrekturrechnung von Warmwassertemperatur sowie Raumtemperatur ist gegenüber https://www.hornbach.at/shop/Elektrospeicher-Austria-Email-EHT-Uebertisch-100-Liter/8847093/artikel.html  bei Stromkosten von 19cent
jährlich höhere Kosten von rund 42 Euro zu erwarten.

Des weiteren hat das Gerät nicht den technischen Vorschriften entsprochen (z.b. "fliegende Blockklemmen", was mit dem PE Anschluss ist habe ich verdrängt...) sowie dürfte ein Gerät wie dieses aufgrund seiner schlechten Energieklasse in Deutschland gar nicht mehr in Betrieb(nehme an sogar gar nicht mehr in Verkehr) gebracht werden und da es sich dabei um eine EU Verordnung handelt wohl auch nicht in Österreich. Hornbach dürfte sich dessen sehr wohl bewusst sein da sie für dieses Gerät die Energieeffizienzklasse nicht angeben, für die anderen Geräte die davon nicht betroffen sind (9 von 10) jedoch sehr wohl.

Ob sich der Kauf eines solchen Gerätes für einen rechnet bleibt zu hinterfragen:
Alleine durch die günstigeren Stromkosten hat sich das teurere Gerät binnen 10 Jahren rentiert.
Meiner Erfahrung nach ist bei einem qualitativ hochwertigen Gerät wie obigem EHT mit der 2-3fachen Lebensdauer zu rechnen, sprich die Amortisation erfolgt unter dieser Berücksichtigung nach rund 5 Jahren. Bei Einrechnung von Arbeitszeit, ev notwendigem Material wie Speicheranschlussarmatur etc noch früher.
Weiters wird der Raum aufgeheizt, im Winter vielleicht etwas hilfreich, im Sommer jedoch an Tagen wie diesen eher nicht.
Und das Gerät ist technisch mangelhaft ausgeführt, sprich im schlimmsten Fall Gefährdung von Leib und Leben.

Ich hoffe das Gerät welches du erworben und installiert hast nicht obig erwähntem entspricht und du damit zufrieden bist.

30.07.2018, 18:58 Uhr - Editiert von Srgb, alte Version: hier
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Re(4): 18-27kW-Durchlauferhitzer - Erfahrungen?
31.07.2018, 01:21:15
Jep, der im ersten Link ist der, von dem ich spreche. Bei Hornbach als "Aquastar AD-100" vermarktet. Das war der, der mir kaputt gegangen ist. Da ich nix Montage-mässig ändern wollte, hab ich mir wieder den gleichen geholt.. bzw der gleiche Unter anderem Namen, da beim Hagebaumarkt 10€ günstiger (Bezeichnung irgendwas mit "Macedonian Superbrands", lol). Ein paar Unterschiede gibt es.. so ist zB der Heizstab beim Aquastar mit 8 Schrauben fixiert, beim anderen mit 4. Und der vom Hagebaumarkt bleibt aussen interessanterweise kühler.

Gehalten hat der alte 5 Jahre. In der Hinsicht hast schon recht.. ich kenn Marken-Boiler innerhalb der Familie, die seit 20 Jahren problemlos laufen. Wollt mir allerdings kein Markenprodukt leisten, da es irgendwann, wenn die Dinger massentauglich geworden sind, doch ein Durchlauferhitzer werden soll.

Zu der Isolierung.. ich lass das Ding nur bis Hälfte aufheizen. Is nur fürs duschen 1x am Tag, also reicht das mehr als. Dadurch entsteht weniger Verlust, als wenn ich ihn ständig voll raufheizen lass.

Im Winter braucht man die Stromkosten für den Verlust nicht rechnen, da in der kalten Jahreszeit die Abwärme zum heizen der Wohnung beiträgt.

Für meinen Strom hab ich bis jetzt 13,5c gezahlt, nun seit kurzem aufgrund steigenden Einkaufspreisen auf den Börsen für die Energieanbieter 14,5c. 19c is scho a bisl heftig - ich kann die Teilnahme am jährlichen Energiekosten-Stop empfehlen: https://www.energiekosten-stop.at/

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Re: 18-27kW-Durchlauferhitzer - Erfahrungen?
30.07.2018, 18:11:35
Sieh dir bitte auf https://www.geberit.at/local-media/unterlagen/seminarunterlagen-fuer-shorturls/fachseminare-trinkwasser/geberit-vortrag-twhygiene-2018.pdf  Seite 12ff , des weiteren Seite 8(je nach Zeitpunkt des Vorhabens) an.
Die Vorschriften bezüglich Trinkwasserhygiene wurden und werden akutell deutlich verschärft.

Die Frage ob dezentrale Warmwassererzeuger (< als 6m max Leitungslänge zur letzten Abnahmestelle) oder zentrale Warmwassererzeuger zu bevorzugen ist wird häufig nach Heranziehung der aktuell gültigen Önorm B5019 beantwortet da die baulichen Gegebenheiten oftmals die eine oder eben die andere Lösung präverieren.

Installationsmässig ist zu berücksichtigen: Je Wohneinheit die maximale Leistung der Warmwasserentnahmestellen zusammenzählen -
"Durchflussbegrenzer für Waschtischarmaturen dürfen einen Durchfluss von 6 Litern je Minute
bei 3,5 bar Vordruck nicht überschreiten.  
Durchflussbegrenzer für Kopf- und Fußbrausen sowie Brauseschlauchduschen dürfen einen
Durchfluss von 9 Litern je Minute bei 3,5 bar Vordruck nicht überschreiten.
Unabhängig von einer allgemeinen Regulierung der Durchflussmenge muss eine Einrichtung zur
Begrenzung der Warmwasser-Auslauftemperatur (Heißwassersperre) vorhanden sein
(ausgenommen: Zweigriffarmaturen). Diese wasser- und energiesparenden Einrichtungen müssen
in der Armatur eingebaut sein."
https://www.wien.gv.at/umweltschutz/oekokauf/pdf/waschtisch.pdf

Elektrotechnisch ist zu berücksichtigen: Bei einem 27kW-Durchlauferhitzer ist eine Vorsicherung für das Gerät von 40A notwendig, das heisst um Reserven für die Wohnung vorzuhalten ist eine Absicherung von zumindest 50A notwendig, was wiederum bedeutet bei gleichzeitigem Betrieb von Backrohr und Durchlauferhitzer werden die 50A bereits überschritten. Bei kurzzeitigem gleichzeitigen Betrieb wird es dadurch zu keinen Problemen kommen, sind jedoch weitere Energieverbraucher wie z.b. Klimaanlagen in Betrieb so ist die Installation von Lastabwurfrelais sinnvoll. Eine Hauptsicherung unter 50A würde ich bei einem 27kW-Durchlauferhitzer als Wohnungsanschluss keinesfalls empfehlen(falls der Versorger überhaupt darauf einsteigt), gegebenenfalls eher 63A. Der Gleichzeitigkeitsfaktor von 1 (=allelektrifizierte Wohneinheiten, für Wohnungen die elektrisch beheizt werden) gilt für Warmwasseraufbereitung nicht (=vollelektrifizierte Wohneinheiten)
http://www.ooe-ausfuehrungsbestimmungen.at/de/776/
in der Grafik ist zu sehen welcher Gleichzeitigkeitsfaktor für die Durchlauferhitzer anzuwenden ist und welcher für vollelektrifizierte Wohnungen. Bei 7 Wohnungen mit Durchlauferhitzer mit 27kW sind das 0.25 für die 40A für die Durchlauferhitzer sowie 7 * 0.35 für die restlichen 23A. Das wären rund 130A, zusätzlich dazu die Haustechnik die wohl zumindest mit 35A, eher 50A abzusichern ist. 130A + 50A= 180A, das bedeutet eine Absicherung des Hausanschlusses mit 200A je Phase.
Hier hat jedoch auch immer der Netzbetreiber mitzureden.

Ein wichtiger Punkt sollte bei der Überlegung ob Durchlauferhitzer oder nicht berücksichtigt werden: Die Energieversorgen betreiben eine Änderung der Abrechnungsmodalitäten (2020 ist angepeilt) und zwar das die Leistungspauschale wie heute schon bei etlichen Gewerbebetrieben üblich auch bei Haushalten auf Basis des max Verbrauchs binnen einer Viertelstunde eines Monats (über´s Jahr addiert und dann durch 12) erhoben wird. Und bei Durchlauferhitzern wird dies zu einer erheblichen finanziellen Mehrbelastung der Haushalte kommen.


Zu Solar: Bei heutzutage verkauften Panelen bitte auf die Qualität achten. Es gibt mittlerweile etliche Anlagen die Schäden durch Überhitzung davongetragen haben da gerade an heissen Tagen relativ wenig Zirkulation in den Panelen stattgefunden hat und manche der in den letzten 10, 15 Jahren installierten Anlagen sich in Dampf aufgelöst haben
Ein Beispiel: https://www.photovoltaikforum.com/stoerungen-auffaelligkeiten-im-betrieb-von-pv-anla-f99/solarthermie-gestern-geplatzt-t25560.html

Wenn irgend möglich würde ich in Betracht ziehen soviel als irgend sinnvoll möglich mit Photovoltaik zu versehen. Die Stromtarife werden steigen und ich nehme an dass es in Zukunft auch in Österreich eine Abrechnungslösung für Häuser mit mehreren Parteien wie seit kurzem in Deutschland geben wird.







30.07.2018, 18:13 Uhr - Editiert von Srgb, alte Version: hier
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Re(3): 18-27kW-Durchlauferhitzer - Erfahrungen?
30.07.2018, 23:11:06
Die Powerwall 2 hat einen Wechselrichter integriert und  gibt auf einer Phase 5kW ab(kurzfristig 7kW). In Österreich liegt das erlaubte Limit für einphasigen Betrieb je nach Netzbetreiber bei rund 4kW. Ob die Powerwall dafür geeignet ist lässt sich wohl erst kommenden Jahres feststellen da für dieses Jahr wahrscheinlich keine mehr nach Österreich kommen und selbst in Dt nur mehr ein paar einzelne Stücke verfügbar sind. Gerüchteweise gibt es ein deutliches Update (ob rein Software- oder auch Hardwaremässig mit dem ich eigentlich rechne (2170er Zellen) im kommenden Frühjahr. Der Vorteil der Powerwall 2 ist das sie jederzeit in die Anlage integriert werden kann und bei 3 Stück(10 Stück sind möglich) auch alle 3 Phasen abdecken kann. Dann wären 15kW Dauerleistung verfügbar, 21kW für 5 Minuten.
Die meiner Meinung nach einzige Konkurrenz in punkto Preis/Leistung zur Powerwall ist der BYD Hochvoltspeicher welcher allerdings keinen Wechselrichter integriert hat. Vorteil: ca 5-10% weniger Verluste da DC-HighVoltage), höhere Spitzenleistung Nachteil:  nur mit einigen wenigen Photovoltaikhybridwechselrichtern(welche auch die Spitzenleistung einschränken können) kompatibel (von denen hat z.b. Kostal nicht den besten Ruf punkto Haltbarkeit) und Gewicht.
Nissan z.b. kann seine gerade auf den Markt kommenen Speicher meiner Meinung nach gleich wieder einmotten. Ein Blick in die Garantiebestimmungen, sorry Garantieeinschränkungen in Verbund mit dem technischen Aufbau lässt einen den Kopf schütteln.

Solarthermie wäre super wenn sie schon im kleineren Maßstab(im Grossen werden etliche Gebäude in Wien durch die Abwärme der Abfallverbrennungsanlagen etc gekühlt, z.b. AKH und viele andere) zur Klimatisierung herangezogen werden könnte, doch leider ist mir diesbezüglich noch nichts bekannt. Das hat auf jeden Fall Zukunft, hier wird sich spätestens mittelfristig ein grosser Markt auftun.
Bei Solarthermie auf jeden Fall mit einem Installateur arbeiten der die Problematik überhitzter Module kennt.

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