Re(11): Autofahrer wegen Mord verurteilt - das sollte es oefters geben
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Re(11): Autofahrer wegen Mord verurteilt - das sollte es oefters geben
06.04.2019, 15:27:45
Man beachte bitte, dass dieses Urteil nicht in Wien, sondern in Berlin gesprochen wurde, und Ausführungen zum österreichischen Strafrecht damit nur bedingt hilfreich zum Verständnis sind.

Wesentlicher Unterschied ist, dass der österreichische "Mord" in Deutschland dem "Totschlag" entspricht, und das wirklich neue an dem Urteil ist damit nicht, dass hier auf Vorsatz erkannt wurde (das hat es auch schon vorher gegeben, nur dass damit allein in Deutschland halt noch kein Mord, sondern nur ein Totschlag herauskommt), sondern auch noch die qualfizierenden Merkmale Heimtücke, niedrige Beweggründe, und Gemeingefährlichkeit festgestellt wurden.

Dabei wird es schon beim Vorsatz einigermassen schwierig, denn wenn der Täter (möglicherweise auch aufgrund einer psychischen Störung) ernsthaft davon ausgeht, dass nichts passieren wird, dann ist das schon kein Eventualvorsatz mehr, sondern "nur noch" bewusste Fahrlässigkeit.

Wikipedia dazu:
"Nebst der sachlichen Abgrenzungsschwierigkeit besteht in der Praxis noch die grundsätzliche Schwierigkeit, dass der Unterschied zwischen bewusster Fahrlässigkeit und Eventualvorsatz lediglich in der inneren Haltung des Täters zur möglichen Verwirklichung der Gefahr besteht. Diese kann der Richter aber nicht kennen, er kann nur versuchen, von äußeren Umständen darauf zu schließen. Dies ist mit Blick auf die Unschuldsvermutung problematisch. "

https://de.wikipedia.org/wiki/Eventualvorsatz

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