Re(6): Absolut sicherer Ertrag mit einmaligem Investment?
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Re(6): Absolut sicherer Ertrag mit einmaligem Investment?
04.01.2015, 15:42:13
ja, mit pech kanns passieren, dass man bei immobilien draufzahlt. dem steht gegenüber, dass eine immobilie einen realen wert darstellt und zudem ein nur bedingt vermehrbares gut ist (ganz besonders in der großstadt). das sollte sicherstellen, dass  der investierte wert inflationsbereinigt zumindest erhalten bleibt, bzw. je nach dem über steigende marktpreise sogar ein netter gewinn rausschaut.


Du vermischt da zwei Dinge. Die Investition und die Spekulation. Eine Investition ist etwas, was sich rechnet ohne dass da außerhalb die Immobilienpreise steigen müssen. Eine Spekulation hingegen lebt davon, dass die Preise steigen müssen. Und zwar deutlich über der Inflation.

Im Falle der Investition hast du folgende Faktoren:

- Die Investition selbst (z.B. 500.000€ für eine Wohnung in Wien),
- die Investition in die Erhaltung,
- die laufenden Betriebskosten und
- die Mieterträge.

Ob sich das tatsächlich als Investition rechnet, hängt massiv davon ab, wie gut die Immobilie vermietet werden kann. Und damit hängt das alles wieder an der Bonität des Mieters. Je weniger Mieter, desto weniger diversifiziert, desto höher das Risiko. Es wäre demnach wesentlich besser, sich an einem Mietshaus zu beteiligen als nur eine einzelne Wohnung zu vermieten. Ein wichtiger Faktor, ob das Sinn macht ist auch, ob man die Verluste aus diesem Geschäft mit steuerpflichtigen Einkünften aus anderen Einkommen gegenrechnen kann. Wenn ja, dann kann das ein Geschäft sein weil es eine möglicherweise hohe Steuerlast anderswo verringert.

Im Falle einer Spekulation hast du folgende Faktoren:

- Die Investition selbst (siehe oben)
- Den Wiederverkaufswert nach X Jahren

Da kann die Investition 2008 bei 200.000 gelegen haben und die Wohnung heute um 400.000 verkauft werden. Locker gerechnet würde das in den 6 Jahren pro Jahr so um die 33.000€ Bruttoertrag bedeuten, das wären ~2.770€/Monat, ohne dass die Kiste überhaupt vermietet wäre und man sich mit Mietern herumschlagen müsste.

Der eine oder andere hat das möglicherweise geschafft. Aber das hängt vom Glück ab, es ist kaum vorhersagbar. Ob das weiter aufgeht hängt davon ab, wie viel die Stadt Wien in den kommenden Jahren an zusätzlichem Wohnraum fördern wird und ob sowas wie eine Leerstandsgebühr eingeführt wird. Unterstellt man einen (politischen) Schweinezyklus bei der städtischen Wohnraumschaffung dann kann man davon ausgehen, dass das Angebot in den nächsten Jahren ausgeweitet werden wird. Überschießt die Stadt dabei und überschätzt sie den Zuzug, so wird sie ein Überangebot herbeifördern.

Möglich ist es allemal, denn so knapp sind die Flächen gar nicht, wie das oft dargestellt wird. Die Stadt hat es selbst in der Hand, in welcher Menge Flächen auf Wohnraum gewidmet werden. Und solange in Wien noch Flächen für den Weinanbau und den Gemüseanbau in der Menge vorhanden sind wie heute wird der Boden kaum knapp werden. In Wien ist das alles nur eine politische Frage.



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