Ständig nervös – wie bekomme ich das in den Griff? Erfahrungen?
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Re: Ständig nervös – wie bekomme ich das in den Griff? Erfahrungen?
10.08.2022, 09:20:09
die schlechte Nachricht: das sind die klassischen Symptome einer beginnenden Depression bzw eines burnouts.

die gute Nachricht: dagegen kann man was tun.
Möchte jetzt auch keine Psychopharmaka nehmen beginnen

weil? Wenn du Kopfweh hast nimmst keine Tablette dagegen? Wenn du Husten hast, nimmst keine Lutschtabletten?
Daher: ab zum FAchmann, in dem Fall dem Psychiater!
Psychopharmaka sind DIE Mittel, wenn die Psyche aus dem Gleichgewicht ist. Da gibt es auch wirklich sehr leichte für den Anfang, ohne Nebenwirkungen. Und die helfen schnell, sehr schnell. Wir reden da von einigen Tagen bis 2 Wochen.
Dann sind mal die Symptome weg und dir geht es schlagartig besser.

Dann wäre natürlich die Ursachenforschung angesagt. Da wird ebenfalls der Psychiater der 1. Ansprechpartner sein. Allerdings bekommst dort Termine immer nur im Abstand von Wochen.

Alternativ wäre Psychotherapie eine Möglichkeit. Man findet sehr viel über sich heraus, wenn man redet und einem einer zuhört. Durch regelmäßige Termine in kurzen Abständen (1-2x pro Woche) zeigen sich da (wenns funktioniert) auch schnell Erfolge.
Nachteil: das muß man fast zur Gänze selbst bezahlen, die Rückerstattung der Krankenkassa ist fürn Hugo.

Also (blödester Spruch ever): Kopf hoch! Das ist unangenehm, aber nicht unlösbar!

und btw: das Klima hat weder eine Krise noch ist es eine Katastrophe. Es ändert sich nur, so wie es das schon seit Milliarden von JAhren tut.



mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolph Putler!


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Re(4): Ständig nervös – wie bekomme ich das in den Griff? Erfahrungen?
11.08.2022, 16:40:06
Wir sind am Ende einer Eiszeit, daß es da wärmer wird ist völlig normal.


Wenn man in Tausenden von Jahren denkt. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach wirds jetzt noch in diesem Jahrhundert mehrere Grad wärmer. Und das ist für die Menschheit einfach ziemlich unpraktisch - wir laufen nun mal bei 37 Grad und wo die Umgebung wärmer ist, sind wir nicht auf Dauer lebensfähig. Diese Death Zones gibt es heute schon, aber sie werden immer größer werden.

In Europa gibts vielleicht noch ein paar Jahrhunderte Schonfrist, denn wenn der Golfstrom abreißen sollte, wird das die Erderwärmung lokal vorübergehend überkompensieren.

btw: es gab auch schon mal Palmen an der Nordsee! Da sind wir noch GANZ WEIT
entfernt davon.


Bevor das passiert, hat sich die Nordseeküste aber auch sehr weit ins Binnenland verlagert. Die Niederlande wirds sowieso nicht mehr geben, aber auch in Deutschland werden wir dann Hafenstädte haben, an die man heute nicht mal im Traum denken würde. Osnabrück oder sowas.

Vielleicht finden wir bis dahin die preiswerte und nachhaltige Energiequelle, die es zumindest uns ermöglichen wird, unsere Lebensräume durch massive Kühlung unserer Behausungen zu erhalten. Und in sehr großem Maßstab Meerwasser zu entsalzen, denn Wasser wird auch knapp werden. Solange wir noch keine Kernfusion haben, müssen wir dafür aber wahrscheinlich quadratkilometerweise Solarkraftwerke in die Wüste bauen. Und das restliche Ökosystem wird das auch nicht retten. Was das für uns bedeutet, können wir zur Zeit noch nicht einmal abschätzen, aber es gibt ein paar Arten, die für das Überleben der Menschheit elementar wichtig sind, die Bienen zum Beispiel.

Doch letztenendes hast Du natürlich recht. Dem Planeten ist das Klima egal, der wird sich noch Milliarden von Jahren weiter um die Sonne drehen.

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Re: Ständig nervös – wie bekomme ich das in den Griff? Erfahrungen?
10.08.2022, 12:05:26
also als erstes wärs wichtig dass du mit deinem hausarzt darüber sprichst weil nur der kann dir professionelle hilfe zukommen lassen, und einige maßnahmen die dir leute empfehlen, empfehlen werden, oder schon empfohlen haben führen vorallem dazu dass das problem "verschleppt" wird.

es gibt vieles was du selbst tun kannst, das auch nicht in konflikt mit einer professionellen therapie steht, einiges werde ich dir aufzählen jedoch möchte ich anmerken dass du wirklich mit deinem hausarzt sprechen solltest, denn einieges was ich ansprechen werde wird zwar in der psychotherapie genau so oder leicht abgewandelt verwendet aber das passiert dann mit regelmäßigen kontrollen wo man die ergebnisse betrachtet und evtl. maßnahmen/methoden ändert um eben auf deine persönlichen anlagen bzw probleme einzugehen. vergiss nicht die arbeiten das... die sehn jeden tag X menschen mit ähnlichen problemen!

kurzfristig, um den leidensdruck zu senken, in der apotheke gibt es zb "nervenruh" das ist baldrian und hopfen, rezeptfrei... also rein pflanzlich, paar nächte mal wieder besser schlafen könnte auch schon für linderung sorgen! es gibt auch noch einige andere pflanzliche präparate, die nicht süchtig machen aber definitiv nicht wirkungslos sind... wenn dein hausarzt gut ist wird er/sie dir da auch als erstes mal sowas empfehlen, wenns kein "guter" ist kommt er dir direkt mit bezodiazepinen (oder vergleichbarem) um die ecke... also zb psychopax, valium, temesta, somnubene und wie sie alle heissen... mit dem zeug wär ich vorsichtig, manche springen suchttechnisch nicht an drauf aber andere können da die kontrolle über ihren konsum verlieren, normal wird sowas aber heute nichtmehr so leicht verschrieben, man ist da dankenswerter weise sensibel geworden. trotzdem sollte man "aufpassen". mir ist auch bewusst dass du keine psychopharmaka willst, aber ab einem gewissen zeitpunkt "braucht" man die um quasi das symptom zu "unterdrücken" damit man dann mittels therapie die ursache beheben kann und dann in weiterer folge die pharmazie wieder abstellen kann. ob oder wann dieser zeitpunkt erreicht ist obliegt der beurteilung eines arztes!!!!!!!

yoga, ja, ok muss einem liegen, es gibt auch viele verschiedene yoga formen, nur weil einem eine davon nicht zusagt heisst es nicht dass es im yoga keine anderen methoden gibt die einem evtl mehr spaß machen... was auf jeden fall wichtig ist, bewegung und die am besten im freien!!! der menschliche körper ist nicht für den bürosessel und auch nicht für die couch entworfen worden sozusagen, plus natürlich ausreichende ernährung (zustände wie du sie beschreibst können auch als mangelerscheinung auftreten, also großes blutbild machen lassen!!)

"psychohygiene", du bist was du isst. wenn sich jemand den ganzen tag mit den problemen dieser welt auseinander setzt, und eigentlich eh nichts daran ändern kann, dann muss der fast depressiv werden, außer er/sie ist ein wirklich ziemlich abgestumpftes ignorates gleichgültiges individuum, ich persönlich lese genau 1x am tag orf.at die headlines, und evtl mal den einen oder anderen artikel ganz, weil ich einfach nicht "hinterm mond" leben will :) aber wenn du dir zb den ukraine krieg seit monaten live auf youtube gibst (zb) dann brauchst du dich nicht über ganz persönliche folgen wundern.

bevor du abends zu bett gehst, mach irgendwas dass dich auf andere gedanken bringt.. beschäftige dich mit irgendwas, relativ egal was, spiel puzzle, ein computerspiel, whatever... horrorfilme oder serien würd ich zumindest vorm schlafen gehn aussetzen, und versuch auch beim/vorm einschlafen an das zu denken was du die letzte stunde gemacht hast, und nicht an morgen, übermorgen oder gar unsere gasvorräte...

aber nochmal zum abschluss: du solltest wirklich mit einem arzt sprechen, und über psychotherapie nachdenken. was ist das schlimmste dass dir passieren kann? du lernst was, über die psyche und dich selbst und das kann nicht schaden!

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Re: Ständig nervös – wie bekomme ich das in den Griff? Erfahrungen?
10.08.2022, 12:23:05
Ich kann dir zur allgemeinen Verbesserung des Gemütszustandes auch Waldspaziergänge (oder auch Waldwandern, also mit bissl Anstrengung) empfehlen. Also nicht Spaziergänge allgemein, sondern wirklich im Wald. Die unregelmäßigen Muster und Formen der Rinden, Blätter, etc bzw. des Waldbodens allgemein wirken auf die Meisten (auch auf mich) unbewusst entspannend. Der Sympathikus kann runterfahren und der Parasympathikus wird stimuliert und hilft dir bei der Regeneration. Zusätzlich hast natürlich frische Luft und Bewegung. Ich versuche das mit einem Freund halbwegs regelmäßig hinzubekommen, und ich finde es hilft.

Und auch wenn das für dich ev. absurd klingen mag:
Krafttraining ist ebenfalls ein durchaus effektives Mittel bei (angehenden) Depressionen.

Auf jeden Fall leg ich dir auch nahe, dich mit jemand zu unterhalten. Ob es für dich besser ist, wenn das wer Fremder, außenstehender ist, oder doch da genaue Gegenteil, musst du für dich selber abschätzen. Da tickt jeder anders. Oft kann es auch schon hilfreich sein, deine Sorgen und Ängste einfach in Worte zu fassen. Das kann auch eine Email an eine Kummerbox sein, oder eine, die du gar nicht abschickst, aber das Ausformulieren kann alleine für sich schon helfen. Versuch dabei aber, nicht ins lamentieren zu geraten, sondern eher wie bei einer Erörterung zu formulieren. Schau auch generell, dass du dich, wenn du dich unterhältst, nicht bloß in Echokammern aufhältst, sondern auch den Diskurs suchst.


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Re: Ständig nervös – wie bekomme ich das in den Griff? Erfahrungen?
02.09.2022, 19:16:54
Also erstmal vielen Dank für die zahlreichen Ratschläge, Meinungen und persönlichen Erfahrungsberichte. Ich weiß das alles sehr zu schätzen und freue mich über Meinungsvielfalt und dass das nicht in Streitgespräche abdriftet. Ich bin erwachsen und kann mir das schon alles differenziert durchlesen und selbst entscheiden, was ich in meiner Situation als für mich sinnvoll und möglich erachte.
Weil da ganz oft was dazu kam: Ich habe mit meinem Arzt gesprochen und er sieht das keineswegs als beginnende Depression sondern momentan noch eher im Stadium der Überlastung. Und Psychopharmaka lehne ich nicht grundsätzlich ab, vielen Menschen helfen sie bestimmt enorm, sondern habe da in meiner Familie schon viele Dinge miterlebt und möchte nicht leichtfertig damit beginnen bzw. von einem Arzt damit „abgefertigt“ werden – ich weiß, das ist (hoffentlich) nicht die Regel, aber halt in meinem Umfeld durchaus schon vorgekommen.
Mit Homöopathie kann ich nichts anfangen, habe aber durchaus gute Erfahrungen mit Phytotherapie gemacht, daher danke für die Tipps in dieser pflanzlichen Richtung, werde mich da mal in der Apotheke beraten lassen bzw. mit meinem Arzt abklären.
Psychotherapie kommt finanziell leider einfach nicht infrage für mich, auch wenn ich mir sicher bin, dass das sehr gute Effekte erzielen kann. Ich werde versuchen, das mit Gesprächen im Familien- und Freundeskreis zu substituieren.
Sport habe ich tatsächlich vernachlässigt, da möchte ich jetzt wieder Gas geben und da es hier jemand erwähnt hat, vielleicht gebe ich diesem Yoga auch nochmal eine Chance. Wenn ich drüber nachdenke merke ich eh, dass meine körperliche Verfassung da oft sehr eng mit der mentalen Hygiene zusammenhängt…

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