Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
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Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
08.09.2003, 22:14:49
Ich habe mit Peluga folgende Erfahrung gemacht:

An meiner dort gekauften Fuji- Digicam trat nach 1/2 Jahr ein defekt auf, der auf Nachlässigkeit des Herstellers hinwies. Ich schickte die Cam gleich zu Fuji Österreich, bekam diese jedoch unrepariert zurück, auf dem Reparaturschein stand "Fremdimport, unrepariert zurück". Ich rief bei Fuji Ö an, die sagten mir, das es sich bei den Fuji- Produkten der Firma Peluga um Importe aus Belgien handelt, die auch nach Belgien zur Reparatur geschickt werden müssen.  
Also schickte ich die Cam zu Peluga. Mir wurde versichert, ich würde sie innerhalb von 2 Wochen zurück bekommen,  eine gleichwertige Ersatzkamera würden sie mir für diese Zeit zur Verfügung stellen. Ersatzkamera: Billigmodell, erst nach 1,5 Wochen erhalten, kein USB-Kabel dabei,....... Nach 7 Wochen hab ich dann nochmal bei Peluga angerufen und mich nach meiner Kamera erkundigt. Peluga sagte, es könne schon noch ein paar Wochen dauern. Als ich vom Kaufvertrag zurücktreten wollte, hiess es, das die Kamera schon länger bei Peluga lag, ich jedoch die Ersatzcam nicht retournierte, daher bekäme ich meine Cam nicht. Toll. Woher sollte ich wissen, das meine Cam schon bei Peluga liegt wenn keiner anruft, mailt, oä. ? Ich schickte die Ersatzcam zurück und bekam eine Weile später eine Fuji zugeschickt.
Allerdings nicht meine Kamera (von der ich die Seriennummer notiert hab), sondern eine DEFEKTE, total abgenutzte und zerkratzte Kamera. Peluga behauptete, dies sei meine Kamera !!
Als ich Peluga glaubhaft machte, dies sei nicht meine Cam, meinte er:"Wenn Sie ihre cam haben möchten, wird das sicher noch 4 Wochen dauern.".


Falls nun jemand glaubt, ich sei einer jener Dummschwätzer, die irgendeinen Blödsinn schreiben, nur um Peluga zu schaden:
Ich habe alles was diesen Fall betrifft mitdokumentiert, ich habe auch alle Rechnungen, den Reparaturschein von Fuji,...
Die AK hat alle Fakten von diesem Vorfall und ebenso mein Anwalt.
Jeder kann selber bei Fuji Österreich anrufen und nachfragen, wo PELUGA die Kameras herbekommt, und vor allem was Fuji Österreich von Peluga hält.

Ich habe genug Geld und Nerven in dieser Angelegenheit gelassen, ich wünsche dies jedoch keinem anderen.
Und allen, bei denen es gut gelaufen ist: Glück gehabt!


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Re: man sollte mal über fuji nachdenken!!
09.09.2003, 00:11:36
also meine meinung ist das fuji österreich, die anscheinend eindeutig nicht an peluga verkaufen mit solch einer taktik peluga nur schaden wollen!!

also:

1.) wenn deine kamera einen EUROPÄISCHEN GARANTIESCHEIN beiliegen hatte, ist fuji österreich (dir als endkunden gegenüber) verpflichtet die garantieleistungen zu gewähren! da das aber kein endkunde so genau weis, wirst du als kunde "verarsc*t" , fuji erspart sich die reparatur und gleichzeitig wird pelugas ruf geschädigt!

2.) probier so etwas einmal mit einem gerät einer "namhaften" marke wie sony, die wissen auch, das sie das gerät nicht selber verkauft haben (wegen seriennummer) aber sony steht halt für service und einen guten ruf, und trägt so etwas nicht auf dem rücken der kunden aus.

3.) zu punkt 1, weiss nicht 100% genau wo das steht, stimmt aber, habs mit von einem rechtsverdreher erklären lassen, es existiert ein EU-Gesetz/Richtlinie das/die dies besagt.

4.) nein ich arbeite nicht bei/für peluga, bin aber der meinung, dass sich hersteller, die in österreich nicht stark genug vertreten sind um den online-handel zu beliefern, diesen k(r)ampf nicht auf dem rücken der kunden austragen sollten! sondern eher schauen, dass die preisdifferenz zw. ö und ausland (eu inland) nicht so groß ist, dann würden die meissten händler eh bei ihnen einkaufen....... wie auch immer, das geht mich ja nix an...

mfg.
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Re(3): man sollte mal über fuji nachdenken!!
09.09.2003, 07:32:12
> > also meine meinung ist das fuji österreich, die anscheinend eindeutig nicht
> an
> > peluga verkaufen mit solch einer taktik peluga nur schaden wollen!!
>
> ...äh sórry, aber warum sollten sich "interne" vertriebsstellen untereinader
> bekriegen??
> oder hast du schon mal hofer filialen gesehen, die sich untereinader
> bekriegen???
> wenn sie eh nur das gleiche verkaufen?
> hmmm, ich nicht...

Ganz einfach: man teilt sich den Markt in Regionen auf und schaut, daß die lokalen Vertriebsstellen noch etwas verkaufen können (in Österreich halt u.U. zu überhöhten Preisen). Manche tun das offiziell, andere erpressen und bedrohen Händler heimlich und behindern den freien Wettbewerb (Händler, die zu günstig verkaufen, werden halt nicht mehr beliefert und damit sie sich die Ware nicht woanders in Europa oder gar Asien *legal* besorgen können, werden halt dubiose Markenrechtsverletzungen und Behinderungen der Kunden ins Spiel gebracht).

Willkommen am freien Markt! :-P

Was ich davon halten soll, weiß ich nicht. Einerseits finde ich es gut, daß manche Händler europaweit einkaufen, um den Kunden einen günstigeren Preis bieten zu können, andererseits hab' ich Verständnis für die Händler, die ihre lokalen Hersteller-Vertriebsstellen unterstützen wollen (auch wenn diese offensichtlich viel lieber die Großmärkte günstig beliefern) und von diesen dafür viel Unterstützung bekommen.

Im Prinzip würde das ja alles ohne Behinderungen des Wettbewerbs funktionieren - solange in beiden Fällen die Gegenleistung stimmt (günstiger Preis oder Unterstützung des Herstellers), haben beide Arten, die Ware zu beziehen, ihre Existenzberechtigung. Daß heutzutage viele Kunden mehr auf den Preis und Testberichte im Web schauen als auf Hochglanzbroschüren und TV-Werbung, ist halt ein Signal an die Hersteller und Händler, daß man flexibel sein muß. Der Kunde ist es jedenfalls - er kauft auch in Deutschland oder Holland ein, wenn er will.




Marinos J. Yannikos <mjy@geizhals.at>


In der Theorie ist die Praxis der Theorie näher als in der Praxis
(Urheber unbekannt)

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Re(4): man sollte mal über fuji nachdenken!!
09.09.2003, 11:23:19
> Ob Schlampig oder nicht, aufjedenfall Kulant

diese aussage ist schon beachtlich............

wenn ich z.B. das lese:

".....Nach 7 Wochen hab ich dann nochmal bei Peluga angerufen und mich nach meiner Kamera erkundigt. Peluga sagte, es könne schon noch ein paar Wochen dauern. Als ich vom Kaufvertrag zurücktreten wollte, hiess es, das die Kamera schon länger bei Peluga lag, ich jedoch die Ersatzcam nicht retournierte, daher bekäme ich meine Cam nicht....."

und dann noch ein anderes defektes gerät dem kunden als sein repariertes untergejubelt wird, frag ich mich wo da die kulanz ist, oder was ihr überhaupt darunter versteht.


> 1. Canon, Sony, Nikon, Minolta geben EU Weite Garantie!

das hat nix damit zu tun, wenn der händler die ware nicht über die offiziellen vertriebswege des herstellers, sondern über grauimporte einkauft.
wenn der kunde selbst in belgien gekauft hätte, wäre er 100%ig nicht weggeschickt worden, da die geregelten vertriebswege des herstellers eingehalten wurden.
(z.B. der kunde hat eine in D ordnungsgemäß vertriebene camera gekauft und kommt aber aus Ö, so kann er alle garantieansprüche auch in Ö geltend machen. )


und, unsere firma hat es live mit canon durch ( bezug von ware über canon/fra durch GB/Fra-GeldgeberAG und verkauf in D mit höherer Spanne. Canon/De hat hierfür keine Garantie übernommen )


PS: die erste firma die schon vor einigen jahren die europaweite garantie einführte, war übrigend's Philips.

  
  
                                                      
   ÖÖÖÖH wat'n los hier


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Re(4): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 10:55:53
Lieber Grummel, Du warst auch schon mal für fundiertere Stellungnahmen bekannt: Peluga gibt nach eigenen Angaben 1 Jahr Garantie. Eine Bearbeitung eines Schadenfalles nach 7 Monaten ist also KEINE KULANZ, sondern lediglich eine Einhaltung des Vertrages.
Die Gewährleistung können wir hier aussen vor lassen - Peluga(!) gibt 12 Monate Garantie (siehe deren Posting); der Schaden trat nach 7 Monaten ein.

> Ist nach Recht und Gesetz niemals Sache des Händlers.
Ja genau. Wenn bei meinem Auto was kaputt wird, muss ich mich mit dem Kupplungshersteller in Spanien oder mit dem Getriebe Produzenten in GB herumschlagen - den Händler geht das nichts an. Glaubst des wirklich?

Mir ist klar, dass dies nach den Buchstaben des Gesetztes mit viel Krampf halbwegs argumentierbar ist. Die Intention des Gesetzgebers war es allerdings nicht. Und entsprechendes Urteil kenne ich auch keines.

> Und Gewährleistung gilt nur für Fehler, die schon zum Kaufzeitpunkt bestanden
> haben, nicht für nachträglich auftretende Fehler.

Ja, wobei die Beweislast je nach Zeitpunkt des Auftreten des Schadenseintrittes durchaus nicht beim Kunden liegen muss. (der Zeitpunkt, zu dem sich die Beweislast "umdreht" ist m.W. produktspezifisch - IIRC)

> Schon wieder falsch. Das würdest Du - wie viele Käufer - wohl gerne sehen,
> gilt aber trotzdem nur im GEWÄHRLEISTUNGSFALL (siehe oben).

Hier, lieber Grummel, hilft ein Blick in die Peluga AGB. Ich zitiere: "Bei berechtigten Rügen von Mängeln innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist und Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen erfolgt nach unserer Wahl kostenlose Verbesserung bzw. Nachtrag des fehlenden oder Ersatzlieferung in angemessener Frist."

Peluga gibt also - zusätzlich zu einem Jahr Garantie - auch das Versprechen, sich um Gewährleistungsfälle innerhalb angemessener Frist zu kümmern. Dies ist somit Vertragsbestandteil; die entsprechende Erledigung also Pelugas Pflicht und nicht Kulanz. Ein paar Monate Wartezeit - auch innerhalb der Gewährleistungspflicht - sind also nicht des Kunden Pech, sondern angesichts der zum Vertragsbestandteil gewordenen AGB Pelugas Pech - der Kunde hat ein RECHT auf "kostenlose Verbesserung ... in angemessener Frist."


> Für Garantie gibt es keine grundsätzliche gesetzliche Regelung (sie können
> aber Teil des Kauf-Vertrages sein -> Vertragsrecht).

Was soll dieser Hinweis - zusammen mit dem untergriffigen "begriffen hat"!? Was ist an Vertragsrecht "schlechter"!? Peluga verkauft unter Zugrundelegung seiner AGB --> diese sind notfalls gerichtlich durchsetzbar. Gemäß dieser AGB hat der Kunde ein Recht auf--siehe oben. Peluga hat das also zu tun - ohne Kulanz.


Lieber Grummel, von Dir erwarte ich jetzt eine Erklärung, warum IM KONKRETEN FALL die von mir geschilderte Vorgangsweise (Frist - Nachfrist - Klage) nicht gehen soll - unter Berücksichtigung der bekannten Fakten, der 1 Jahres Garantie und der Peluga AGB.



Tja - keine Ahnung, was ich in die Sig schreiben soll ;-)
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Re(5): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 11:07:27
Lieber sstephan,

Mir ist klar, dass dies nach den Buchstaben des Gesetztes mit viel Krampf halbwegs argumentierbar ist. Die Intention des Gesetzgebers war es allerdings nicht.

Wir brauchen dazu gar keinen Krampf. ;-) Und "den Wille des Gesetzgebers" zu interpretieren fällt Dir in diesem Falle leicht. Auch, dann, wenn es um das Fernabsatzgesetz geht? ;-) Da war "der Wille des Gesetzgebers" auch klar... und wird mit Hinweis auf den Gesetzestext missbraucht, dass sich die Balken biegen. Also, was machen wir jetzt? Halten wir uns an die Gesetze oder an unsere Interpretation dessen, was wir als Willen des Gesetzgebers zu sehen glauben? ;-) Oder richten wir's uns, wie es uns im Anlassfall am attraktivsten erscheint? :-/

Lieber Grummel, von Dir erwarte ich jetzt eine Erklärung, warum IM KONKRETEN FALL die von mir geschilderte Vorgangsweise (Frist - Nachfrist - Klage) nicht gehen soll - unter Berücksichtigung der bekannten Fakten, der 1 Jahres Garantie und der Peluga AGB.

Ganz einfach: Weil Du bei einer Klage auf Einhaltung des Vertrages keine Chance hättest, mit Frist und Nachfrist vor Gericht die vorn Dir scheinbar erwarteten Erfolge zu erzielen. ;-) (Und das hattest Du auch in Deinem ursprünglichen Posting gar nicht gemeint, gelle? ;-))

Und, bitte, lies doch mal den Passus der AGB, den Du selbst zitiert hast, selbst mal genau durch! Das würde uns so manche Diskussion bereits im Ansatz sparen. Solche Haare, an denen Du Deine Schlussfolgerungen herbeiziehst, hätte ich gerne. |-D

GrummelGrumpf
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Re(6): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 12:32:15
> Oder richten wir's uns, wie es uns im Anlassfall am attraktivsten erscheint?
Selbstverständlich machts jeder so! Dafür gibt es ja dann Richter, die im Zweifelsfall entscheiden. Aber "moralisch verwerflich" kann es wohl nicht sein, wenn jeder aus dem Recht das für sich Beste rausholen will.

Konkretes Beispiel, warum das nicht gehen sollte, bleibst Du schuldig, Deine Argumentation geht mehr nach dem Motto "Des geht net, weils net geht. Ausserdem, weil ich das sag!".

Nochmals die Fakten:

1.) Kauf vor 7 Monaten, Auftreten eines Mangels jetzt.

2.) Gesetzliche Gewährleistung: 24 Monate

3.) Freiwillige Garantie des Händlers(!): 12 Monate

4.) Zusatzgarantie des Händlers: Abwicklung von Gewährleistungsansprüchen über ihn innerhalb angemessener Frist.

Wo ist jetzt die Kulanz, wenn der Händler - innerhalb der von ihm(!) gegebenen Garantie(!) - die Abwicklung der Reklamation durchführt?

Welche Zeit hat der Händler Deiner Meinung nach für die Garantie(!)abwicklung? Was wäre eine "angemessene Frist" zur Gewährleistungsabwicklung? 7 Wochen? 7 Monate? Sieben Jahre? Jeweils nur Pech für den Kunden? Net wirklich, oder.

Noch immer weiß ich nicht, warum das nichts mit der 12 Monatigen Händlergarantie zu tun haben soll. Noch immer weiss ich nicht, warum meine Schlußfolgerungen an den Haaren herbeigezogen sind.

Das lustige Hin und Herwerfen von Paragraphen (weiter unten) mag Kompetenz vortäuschen, hat jedoch nichts mit der freiwilligen Händlergarantie zu tun. Die 6 Monate für die Beweislastumkehr hatte ich wohl im Kopf, dachte jedoch dass das bei einigen Produkten anderes wäre. Who cares - darum schrieb ich auch "meines Wissens" - ein ausreichender Hinweis dafür, dass ich mir da nicht sicher war. Ich fühlte und fühle mich einer Diskussion auch gewachsen ohne im griffbereit liegenden Bücherl nachzuschauen - und schränke dann Unsicherheiten mit "AFAIK", "m.W." oder "IIRC" ein. An der Sache selbst ändert das gegenständlich freilich nichts!

Also: Warum könnte im konkreten Fall ein Anspruch gegen Peluga nicht durchgesetzt werden? Zusatzfrage: Wie lange glaubst Du wäre die Frist, die ein Richter der Firma Peluga für die Abwicklung eines Gewährleistungsanspruches einräumen würde?

Jetzt noch für Dich: ;-);-):-(>:-(>:-D:=):*)%-) ein paar Emoticons; ich habe Sie während des Textes weggelassen, um eine leichtere Lesbarkeit und somit eine ernsthafte Diskussion möglich zu machen - bitte verfahre ebenso und lasse zumindest bei den Argumenten (so denn welche kommen) Augenzwinkereien u.ä. weg.

Nichts für ungut...



Tja - keine Ahnung, was ich in die Sig schreiben soll ;-)
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Re(8): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 13:05:11
Aha. Das Aufzeigen von speziellen §§, welche den Viehandel betreffen, dient also meiner Unterweisung. Wie Du meinst.

Egal. Falls Du doch noch einmal Interesse daran hast, die persönliche Ebene zu verlassen: Wir reden vom konkreten Fall "Defekte Fuji Kamera - Peluga".

Ich hab gemeint, dass man sich diese Vorgehensweise aufgrund der Fakten nicht bieten lassen sollte.

Du hast Dich - wieder einmal - sosehr mit Deinen geliebten Ausführungen über Garantie/Gewährleistung beschäftigt, dass Du die Sache aus den Augen verloren hast. Also: Ich spreche - die ganze Zeit - vom konkreten Fall. Hier ist m.E. die Vorgehensweise von Peluga nicht korrekt.

Nochwas: Du hältst Dich offenbar für massiv hyperintelligent. Keine Ahnung ob das zutrifft, dafür kenn ich Dich zu wenig bzw. gar nicht. Aber auch durchschnittlich interlligente Menschen kapieren den Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung durchaus. Es ist also nicht nötig, diesen Unterschied bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zu rezitieren. Mittlerweile weiss auch jeder im Forum, dass gerade Du diesen Unterschied ganz genau kennst und sehr stolz auf dieses Wissen bist. Also auch hier: Kein Grund, diesen Unterschied gebetsmühlenartig zu wiederholen.

> Du sprichst oben von Garantie, unten von Gewährleistung.

Na so was. Vielleicht, weil sowohl die Garantie, die der Händler gewährt hat noch gilt als auch natürlich die Gewährleistung!? Muss man dann vielleicht auf den konkreten Fall eingehen?



Tja - keine Ahnung, was ich in die Sig schreiben soll ;-)
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Re(7): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 19:48:11
Also nochmals: Was ist daran kulant, wenn der Gesetzgeber vorschreibt, dass defekte Geräte innerhalb der Gewährleistungsfrist (auf alle Fälle sechs, wenn's der Kunde beweisen kann auch 24 Monate nach Kauf) auf Wunsch des Kunden auf tadellose Geräte auszutauschen sind und Peluga dies innerhalb von EINEM Monat nach Kauf als kulant propagiert?

Dass die Reparatur bis zu sechs Wochen - und vermutlich oft sogar noch viel länger - dauern kann, kann dem Konsumenten ziemlich gleichgültig sein, wenn der Händler das gleiche Modell noch lagernd hat. Dann ist der Händler auf Wunsch des Kunden nämlich sowieso verpflichtet, ihm ein tadellos funktionierendes Gerät auszufolgen.

Im konkreten Fall sehe ich wenig Bemühen um den Kunden:

>Mir wurde versichert, ich würde sie innerhalb von 2 Wochen zurück bekommen
...
>Nach 7 Wochen ... es könne schon noch ein paar Wochen dauern.
...
>Als ich vom Kaufvertrag zurücktreten wollte, hiess es, das die Kamera
>schon länger bei Peluga lag
>...bekam eine Weile später eine Fuji zugeschickt. Allerdings nicht meine Kamera
>-(von der ich die Seriennummer notiert hab), sondern eine DEFEKTE, total
>abgenutzte und zerkratzte Kamera.
>Peluga behauptete, dies sei meine Kamera !!
...
>"Wenn Sie ihre cam haben möchten, wird das sicher noch 4 Wochen dauern."

Das hört sich für mich weder nach "sechs Wochen" Reparaturzeit noch nach besonderer Kulanz an, sondern nach Kundenverar*chung an. Im gegenständlichen Fall wäre zusätzlich zu klären, ob damit:
>ein Defekt auf, der auf Nachlässigkeit des Herstellers hinwies.
nicht sogar eine 24monatige Gewährleistungsfrist anzuwenden ist.

Was mir völlig unklar ist: Was bietet die Peluga-12-Monate-Garantie?

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Re(8): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 20:13:12
Ein Gewährleistungsfall liegt nur dann vor, wenn das Produkt bereits beim Kauf mangelhaft war.
Da innerhalb der ersten 6 Monate die Beweislast beim Händler liegt kann man quasi auch dann reklamieren, wenn die Ware erst im laufenden Betrieb defekt wird. (Auch wenn das rechtlich problematisch ist.)
Der Kunde muß aber dem Händler die Gelegenheit geben (zumutbare Zeitspanne) den Mangel zu beseitigen. Ein Sofortaustausch ist meines Wissens nicht per Gesetz vorgeschrieben. Wenn der Händler trotzdem die Ware sofort austauscht, kann man das als kulant bezeichnen.

Da im gegenständlichen Fall die Kamera angeblich aber schon 7 Monate alt war und der Kunde Peluga nicht beweisen kann, dass sie schon beim Kauf defekt war, ist das kein Gewährleistungsfall.

Im gegenständlichen Fall wäre zusätzlich zu klären, ob damit: ein Defekt auf, der auf Nachlässigkeit des Herstellers hinwies.
nicht sogar eine 24monatige Gewährleistungsfrist anzuwenden ist.

Was soll das werden?

Das einzige, was man hier in diesem speziellen Fall machen kann, ist die Rückabwicklung des Kaufes zu verlangen, da der Händler den Kunden nicht über die "eingeschränkte" Garantie informiert hat.

lg
Gott ;-)





Wenn Sie heute auf dem Klo sitzen und reißen das letzte Blatt ab, sind Sie doch irgendwie enttäuscht, wenn da nicht eine Internet-Adresse draufsteht und Sie zum Klopapier vertiefende Informationen anfordern können.
  Friedrich Küppersbusch (*1961), dt. Journalist u. TV-Moderator


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Re(9): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 21:08:29
> Ein Gewährleistungsfall liegt nur dann vor, wenn das Produkt
> bereits beim Kauf mangelhaft war.

Ganz genau. Deine Interpretation des versteckten Mangels ist allerdings nur ein magerer Ansatz. Insbesondere

> auch dann reklamieren, wenn die Ware erst im laufenden Betrieb defekt wird.
> (Auch wenn das rechtlich problematisch ist.)

ist absoluter Quatsch. Ein gewährleistungsfähiger Mangel liegt natürlich auch dann vor, wenn ein Gerät erst nach Tagen, Wochen oder Monaten einwandfreien Betriebs defekt wird. Genau darin besteht ja ein versteckter Mangel, dass er sich nicht sofort bei erstmaliger Inbetriebnehme oder sogar schon beim Ansehen bemerkbar macht.

>Der Kunde muß aber dem Händler die Gelegenheit geben (zumutbare Zeitspanne)
>den Mangel zu beseitigen.

Wenn damit Reparatur gemeint ist, dann ist das nicht richtig. Der Konsument kann wählen, ob er ein (üblicherweise neues) einwandfrei arbeitendes Teil oder eine Reparatur haben möchte. Einzige Voraussetzung: Der Händler muss das Teil noch lagernd haben (der Aufwand für den Händler darf nicht unverhältnismäßig sein).

Abgesehen davon: Bei Digitalkameras liegt die zumutbare Zeitspanne, den Mangel zu beseitigen, bei zwei bis drei Wochen.

>...schon 7 Monate alt war ... ist das kein Gewährleistungsfall.

Ich kenne den gegenständliche Mangel nicht, der Kunde schreibt allerdings, dass der Mangel "auf Nachlässigkeit des Herstellers hinwies". Falls es sich um einen bekannten Serienfehler handelt, so kommt das einem Nachweis, dass der Mangel schon von Anfang an bestand, bedenklich nahe.

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Re(10): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 22:06:19
... Der Konsument kann wählen, ob er ein (üblicherweise neues) einwandfrei arbeitendes Teil oder eine Reparatur haben möchte. Einzige Voraussetzung: Der Händler muss das Teil noch lagernd haben (der Aufwand für den Händler darf nicht unverhältnismäßig sein).

Nachdem du das zum wiederholten Mal und sehr deduktiv feststellst, bin ich fast geneigt, provokant zu meinen:

Nein, das stimmt SO nicht.

AFAIK:
"Nacherfüllung ist entweder Nachbesserung - also Reparatur - oder Lieferung einer neuen Sache. Der Käufer hat das Wahlrecht. Dieses Wahlrecht des Käufers kann jedoch abgelehnt werden durch den Verkäufer, wenn es für diesen mit unverhältnismäßigem Aufwand verbunden ist. ..."

Du klingst, als ob du meinst, dass der Käufer definieren würde, was für den Verkäufer ein "unverhältnismäßiger Aufwand" sein würde. ;-)
Nunja, ein "unverhältnismäßiger Aufwand" kann genausogut die Vorab-Übernahme des Risikos der Reparaturkosten sein, wenn der Hersteller (seine Werkstätte) anschliessend feststellt, dass der Defekt eben kein Mangel lt. Gewährleistung ist, sondern durch kundenseitige Einwirkung hervorgerufen wurde (aka: puttgemacht!). In dem Fall bliebe der Verkäufer auf den Kosten des Sofort-Austauschgerätes sitzen = unverhältnismäßiger Geschäftsaufwand.

Der langen Rede kurzer Sinn:
Ja, der Käufer hat das Recht auf wahlweise Nachbesserung oder Neulieferung. ABER (!) der Verkäufer hat nicht minder das Recht, dies jeweils zu beeinspruchen und die andere Form der Nacherfüllung zu wählen (aka: Reparaturversuch statt neues Ersatzgerät), wenn er's begründen kann. Und gehen wir davon aus: er kann es begründen - ob diese Begründung dem Käufer nun schmeckt oder nicht.



Ich kenne den gegenständliche Mangel nicht, der Kunde schreibt allerdings, dass der Mangel "auf Nachlässigkeit des Herstellers hinwies". Falls es sich um einen bekannten Serienfehler handelt, so kommt das einem Nachweis, dass der Mangel schon von Anfang an bestand, bedenklich nahe

Mit Verlaub: der "gegenständliche" Kunde ... schreibt ziemlich viel. Und gar manches davon verdient eine nähere Betrachtung: http://forum.geizhals.at/t185800,1022203.html#1022203

Was meinst du?: Verdiene z.B. ICH weniger Glaubwürdigkeit, wenn ich jetzt munter drauflosschreibe - "der Mangel weist auf Sonnenflecken & unterirdische Wasseradern hin"? ;-)
Will sagen: jedem seine Vermutungen. B-)
--  
Theorie ist, wenn man erklären kann, wie's geht, aber es funktioniert nicht.
Praxis ist, wenn's funktioniert, und man kann sich nicht erklären, wie das geht.

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Re(12): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 23:15:03
Ich schreibe hier von einem Mangel, der mir telefonisch von Fuji Österreich als Garantiefall bestätigt wurde. (Mangel war schon bekannt)

Hast du bis jetzt aber nicht geschrieben.

Und bitte lies erst mein antwort- posting, bevor du so herablassende statements abgibst.

Längst passiert, nur, was soll ich dazu feststellen?
Du hast in einem Punkt sicher vollkommen recht: Die Reparaturzeit hat sich inakzeptabel lange hingezogen. Daran ist nicht zu rütteln.
Allein - mit der Art deiner in manchen Punkten überzogenen Darstellung tust du deiner Glaubwürdigkeit keinen Gefallen.

Ganz abgesehen von dem fehlenden USB- Verbindungskabel, welches ich kulanter weise nach einigen telefon. Interventionen endlich zugesandt bekommen hab
Oh-my-god! Alarmiert die Rettung, ruft die Polizei, holt die Feuerwehr: Ein USB-Kabel ist abgängig - im Gesamtwert von ruinösen EUR 3,20. 8-O ;-)
Schätze mal, ich wäre in's nächste Geschäft und hätte eins geholt. Aber so "umständlich" bin ich nunmal, andere Leute machen das vergleichsweise viel "geschickter": sie telefonieren mehrfach durch die Gegend und warten dann, dass ihnen eins zugesandt wird. +*)
Ich bin zugegeben ein Dummkopf, der nicht begreift: Hier geht's nicht um das Kabel, es geht um's Prinzip.

"Des weiteren erwarte ich, wenn mir ein gleichwertiges Gerät als Leihgerät angeboten wird, das es gleichwertig mit einer funktonierenden 601 ist, nicht mit einer defekten."
Mit anderen Worten: Verdammter Händler, der es wagt, dir aus Kulanz ein Leihgerät zur Verfügung zu stellen. Denn WENN er das schon tut, hat es gefälligst ein gleiches oder besseres Modell als das Defektgerät zu sein. ;-)

Wäre ich der Händler, würde ich auf so eine Feststellung zehn Frustsekunden lange darüber nachdenken, was für ein Trottel ich doch bin, dass ich Leuten überhaupt Leihgeräte über die Reparaturzeit zur Verfügung stelle.




--  
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Praxis ist, wenn's funktioniert, und man kann sich nicht erklären, wie das geht.

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Re(12): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
10.09.2003, 00:08:04
... die gängige Auslegung dieser Definition entscheidet in vergleichbaren Fällen für den Austausch aus dem Lager des Händlers.

Vergleichbare Fälle, die mir - so sie zum Streitfall wurden - nicht bekannt sind. Wenn du Links hierzu hast, lasse ich mich da aber sehr gerne eines Besseren belehren.

Im konkreten Fall dieses Threads hier wäre der Händler nach eigener Aussage zum Austausch bereit gewesen (und hierzu habe ich übrigens mehrfach praktische, positive Erfahrungen mit Peluga gemacht), nur war dieses besagte Modell bereits ausgelaufen.

Wenn das Risiko so unverhältnismässig hoch scheint, dann spricht ohnedies alles für den Austausch.
...
Abgesehen davon, dass ich nirgends von SOFORT-Austausch geschrieben habe, bleibt der Händler natürlich nicht auf ungerechtfertigten Kosten sitzen ...


Vielleicht reden (schreiben) wir da bisschen aneinander vorbei:
Das Risiko, auf den Kosten sitzenzubleiben, besteht für den Verkäufer insofern, dass er Austausch vornimmt, BEVOR er eine "Freigabe" (bzw. Gutschrift der Defektware) vom Hersteller hat - der das Defektgerät nach techn. Überprüfung als Gewährleistungsfall anerkennt. Alleine nur dieses *OK* kann mitunter dauern, wenn z.B. der Hersteller seinen nächsten autorisierten Servicestützpunkt nicht um's Eck vom Händler hat, sondern "im Dschungel von Tschibutti". Oder (ggf. realistischer) dieser Servicestützpunkt ist zwar schon relativ "um's Eck vom Händler", aber dort sind drei kollektivvertragsentlohnte Techniker für die Betreuung von acht Länder und zwölf Marken zuständig, und entsprechend auf Wochen ausgelastet.

Und hier schliesst sich der Kreis: ein möglicher Grund, warum die Fuji-Sachen über den belgischen Distributor gar so viel billiger sein können als über die österr. Vertretung. ;-)
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Praxis ist, wenn's funktioniert, und man kann sich nicht erklären, wie das geht.

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Re(2): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 20:43:24
Aber gern doch!

Wir alle wollen alles billiger (nicht nur Computerteile). Nun ist es aber so, wie mir einmal ein Hersteller sehr präzise vorgerechnet hat, dass dieses Anliegen zwar verständlich, aber nicht ohne Nachteile erfüllbar ist. Wohlgemerkt: Wir lassen jetzt mal den Handel völlig raus!

Ein Hersteller produziert z.B. Festplatten. Die Kunden drücken auf die Preise bis es quietscht. Der Handel kann nur solange quietschen, solange er Luft hat. Dann geht der Druck weiter an den Hersteller. Was macht der jetzt?

Zuerst schaut er mal auf seinen Gewinn, dann in die Gesichter der Aktionäre. Beides macht nicht fröhlich; und jetzt soll er runter mit den Preisen?

Gut, was brauchen wir für eine Harddisk? Material (Metalle, Elektronik, ...), Maschinen zur Fertigung, Energie (Strom für Maschinen, Öl zur Heizung für die ebenfalls nötigen) und Menschen.

Rohstoffe werden am Weltmarkt selten billiger, das ist nun mal so. Maschinen werden auch selten billiger; die kaufmännische Abschreibung verteilt die Lasten nur zeitgerecht, bezahlt aber weder Maschinenwartung noch Neuanschaffungen. Dazu kommt noch, dass Produktionsstraßen immer wieder mal für neue Modelle umgerüstet werden müssen. Kostet wieder Geld. Über Energiekosten brauchen wir auch nicht lange zu diskutieren.

Ah, ja, da wäre noch der "Faktor Mensch". Mist. Der will jedes Jahr mehr Geld. Bekommt er nicht, streikt er doch glatt. Also alle Komponenten, die zur Erzeugung nötig sind, werden teurer. Die produzierte Ware soll aber billiger werden?

Wir wollen jetzt noch kurz die Tatsache streifen, dass Entwicklungskosten heute keine Zeit haben, sich "zu amortisieren", weil die meisten Produkte dazu viel zu kurz auf dem Markt verbleiben. Die werden daher heute bereits ziemlich präzise in die Herstellungskosten gerechnet, nachdem die produzierten Stückzahlen bis zur Modellablöse in sehr vielen Fällen schon bei Produktionsstart feststeht, kein Problem.

Ja, also - wie soll das Zeug billiger werden? Die Umstellung erfolgte bei den meisten Herstellern zu Beginn bis Mitte der Neunziger: Weniger Material (auch die Materialqualität kam unter Druck), weniger Energie, wenn möglich und weniger Mensch. Der kostenintensivste Faktor waren Mensch und Qualitätskontrolle. Also wurde bei einigen Herstellern die Qualitätskontrolle halbiert, bei anderen nahezu füsiliert. Automatische Stichproben mussten reichen.

Die Folgen waren damas auch stärker spürbar als heute, da wir den Schrott schon gewöhnt sind. Die Ausfallsraten bei Festplatten stiegen gewaltig. Bei Mainboards sind solche "Rationalisierungssprünge" ebenso deutlich merkbar. Auch heute noch. (Meine Leser denken mit?) Sind die Hersteller nicht an den Rückläufen zugrunde gegangen? Weit gefehlt!

Zugrundegegangen sind recht flott die kleineren Hersteller, die diese Umstellung streng nach Kundenwunsch nicht mittragen wollten oder nicht geschafft haben. Die Produkte waren gut - aber teuer. Wer kennt noch Micropolis? Wer kann sich noch an Conner erinnern? Zwei sehr gegensätzliche, nichtsdestotrotz gut passende Beispiele.

Was passierte bei den Großen? Produktionszahlen mit wenig Aufwand rauf, die Preise runter (immer mit dem Wissen um und der Reserve für den erwarteten höheren Rücklauf) und warten. Das Warten lohnte sich. Wie sich herausgestellt hat, funktionierte die Methode besser als von den meisten Herstellern vorausgesehen. Der Ausfall war teilweise dramatisch hoch, die Rücklaufrate zum Hersteller veränderte sich kaum. Wieso?

Nun, klingt heute wie ein Märchen aus alter Zeit, es war früher mal üblich, dass Hersteller und Distributoren den Handel umwerben mussten. Sie hegten ihn und gönntem ihm so manches Süßholz. Da gab es wild wuchernde Werbekostenzuschüsse, da waren sehr selten Transportkosten vom Handel zu tragen und bei Reklamationen wurde selten lange gefeilscht. Ein Eldorado.

Damit war jetzt Schluss. Transportkosten waren ohnehin schon im Vorfeld immer mehr auf den Handel übergewälzt worden, jetzt war es auch vorbei mit allzu großer Kulanz bei Retouren. Kam die RMA-Sendung zu spät zum Hersteller, wurde weder getauscht, noch repariert (wie früher üblich). In solchen Fällen, die zuvor noch als Reklamationen anerkannt wurden, sparte der Hersteller jetzt Abwicklung und Ersatz.

Dazu kam, dass sehr schnell sichtbar wurde, dass das Gros der Konsumenten mit billigen Komponenten eher zum Mülleimer (falsch! Sondermüll!) als zum Händler zur Reklamation wanderten. "Nochmal anstellen beim Birg? Na, des tua i ma net an."

Ja, und für Hersteller - egal welcher Branche - waren solche Reaktionen sehr willkommen. Teure und zeitaufwendige Reparaturen unter Beteiligung teurer Fachkräfte wurden damals zu gut 60% (Tendenz stark steigend) abgeschafft. Heute wird nicht mal mehr bei Autos repariert, "Mechaniker" sind meist zu "Austauschschraubern" degradiert.

Aber immerhin haben wir, was wir immer wollten: Billige Produkte. Nicht billig genug, wie ich hier immer wieder lese. Na, fein, zeigt den Herstellern doch Eure Bereitschaft, noch mehr zu leiden. Sie werden sich freuen. Sie wissen ohnehin, dass wir nicht lernfähig sind.

GrummelGrumpf
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Re(3): Peluga verkauft Digicams aus Belgien ??
09.09.2003, 22:29:29
Hallo GrummelGrumpf!

Danke für deinen ausführlichen beitrag, welcher wie so oft seinesgleichen sucht.

Sicherlich hast du recht alles soll billiger werden, obwohl meiner meinung nach das wort preiswerter besser passen würde.

Jedoch meiner einer schaut beim kauf von teureren gegenständen schon auch auf die qualität, welche auch schon mal was kosten darf.
Im großen und ganzen hab ich damit auch positive erfahrungen, bis auf eine sehr bittere entäuschung.
Gut ich hab vielleicht nicht all den ganzen ramsch von anderen, muß sicher auf das eine oder andere mal etwas länger sparen, aber dann hab ich meine ruhe.
Nur kommt es mir so vor das ich mit dieser einstellung fast allein auf weiter flur stehe, wenn man so manches hier verfolgt.

Aber um auf den eigentlichen punkt des billigpreises zu kommen.
Mir scheint es gibt da einen teufelskreis, welcher sich meiner meinung durch alle branchen zieht.
Dieser teufelkreis ist, so finde ich, die absiedlung sämlicher produktionsstandorte in billiglohnländer.
Sicher wird der kostenrechner auch auf die billigeren lohnverhältnisse spitzen, doch den erheblichen teil wird die förderung für fabriksansiedlungen bilden.
Anfang der 80iger waren es spanien, portugal, norditalien etc.
Mittlerweile sind alle förderungen und deren fristen abgelaufen und aufgebraucht, löhne stiegen auch, daher ging man nach der öffnung des osten nach ungarn, tschechien etc.
Dort gab es wieder förderungen und der gleichen.
So jetzt kommen unsere östlichen nachbarn zur EU, was wird kommen?
Man wird produktionen nach rumänien, bulgarien, estland etc. verlagern.
Und oh wunder es wird wieder förderungen geben.

Hier sollte man meiner meinung nach den riegel vorschieben.
Glauben die herren in brüssel wirklich man kann die ganze bevölkerung im handel oder dienstleistungsbereich beschäfftigen - ich sage nein!
Da gehts dann munter weiter, im handel schaut mit den löhnen und gehältern nicht so rosig aus, einen gewissen *TRÖT* möchte man sich leisten, die folge die produkte müssen billiger werden.
Wo wir wieder am anfang des teufelkreises wären!

Ich finde es sollte ein gewisses gleichgewicht zwischen produktion, handel und dienstleistern geben - welches aber momentan nicht gegeben ist.
Sollte sich hier nicht bald was grundlegend ändern, so befürchte ich steht uns ein wirtschaftlicher supergau noch bevor.......

:-/


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