Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
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Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
06.10.2019, 11:30:03
Hi,

ich stehe gerade vor der Entscheidung eines Umzugs, wohne atm in einer 2 Zimmer Gemeindewohnung, allerdings in einer Top Lage in 1220, genau neben der Donauinsel, 2 Minuten zur U1, ohne Kinder würde ich diese Wohnung wohl nie verlassen.

Ich hab jetzt etwas 250-300k Eigenkapital für Eine Wohnung, durch den Verkauf eines Grundstücks (einen Teil davon).

Jetzt bin ich mit meiner Freundin am Grübeln, es kommt evtl noch ein Kind also brauchen wir 3 Zimmer, irgendwie bin ich atm. völlig Planlos und hab Angst das falsche zu tun.

Wien ist halt enorm teuer geworden und rund um Wien ist für mich eine Voraussetzung das man ohne Auto überleben kann, man müsste auch in unter 30 Mins öffentlich in Wien sein.

Ich schaue mir halt hier in Kaisermühelen Wohnungen an, aber wenn ich dann danke ich gebe 300k aus damit ich auf eine Hausmauer gegenüber von mir schaue komme ich mir dumm vor, weil um den Preis würde ich auch bauen können.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Es ist für mich die erste eigene Wohnungssuche wo auch so ein Batzen Geld investiert wird. Glaubt ihr das die Immobilienpreise in Wien die nächsten 10 Jahre weiter so steigen wie bisher? Ich hab mir auch überlegt eine Anlegerwohnung zu kaufen und halt in eine Genossenschaft zu gehen sollte ein Kind kommen, so wäre ich halt viel Flexibler.

Bin für jeden Denkanstoss dankbar.

Lg und grüße an frühere Diskussionspartner, mir fehlt das Tratsch Forum wirklich, grade durch die politischen Umstände hätten wir da viel zu plaudern gehabt *G*

06.10.2019, 11:32 Uhr - Editiert von novate, alte Version: hier
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Re(3): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
09.10.2019, 17:05:46
Nach 30 Jahren musst ja im Normalfall noch nicht "sanieren", da ist vielleicht eine neue Heizung fällig und die Fassade hast mal neu angefärbelt. Ich rede natürlich von einem Neubau... Irgendwann will man evtl. eine neue Küche haben oder so. Wir haben hochwertige 3-fach-Kunststofffenster von polybau, jetzt 7 Jahre alt und wie neu, die werd ich sicher nicht in 20 Jahren austauschen.
Ich kann in 20 Jahren mein Haus um ein paar 100.000 verkaufen, oder weit mehr, aber ich denke mal pessimistisch. Was immer auch das Haus dann wert ist, das Grundstück behält seinen Wert bzw. steigt dieser dank der guten Lage.

Wenn ich miete, hab ich in jedem Fall Null. Die Frage ist - was hab ich bis zu diesem Tag X eingezahlt?

Die monatliche Belastung ist jetzt deutlich geringer, als wenn ich was gleichwertiges mieten würde (!). Dafür hab ich auch Eigenmittel hineingesteckt - die würden am Konto aber eh nichts bringen (Null Zinsen) und daher an Wert verlieren. Und ich hab Kinder, die, wenn wir es behalten, es erben werden.

Ich werde eines Tages nichts erben und nehme es meinen Eltern nicht übel. Aber wenn sich meine 3 Kinder mal in (Hausnummer) 30 Jahren 500.000 € aufteilen, werden sie deswegen nicht weinen.

Ich sag nicht, dass kaufen in jedem Fall Sinn macht. Momentan sind die Preise sehr hoch - jetzt würd ich auch nicht einsteigen wollen. 2012 haben wir das Grundstück noch günstig bekommen und beim Hausbau waren wir auch sehr preisgünstig unterwegs. Aber wenn es einigermaßen ins Lebenskonzept passt und man nicht gerade beim Preisplafond einsteigt, ist es durchaus eine feine Sache.

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Re(11): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
28.10.2019, 10:08:35
Ich bin auch Mitte 30 eher Richtung 40 und kann dir meine Sichtweise etwas erläutern.

Früher habe ich nicht viel aufs sparen gegeben, viel Geld ausgegeben für alles mögliche, fortgehen, Autos, etc. Irgendwann kurz bevor ich 30 wurde hab ich mir mal gedanken gemacht was ich alles bisher erreicht hatte.

Mein Job war ok, ich hatte finanziell genau 0€ gespart, hatte ein Auto, dass mich monatlich sehr viel gekostet hat und da dachte ich mir "ok das kann es nicht sein, mit 30 Jahren habe ich im Grunde genau nichts erreicht". Ich hatte damals mit meiner Ex zusammen gewohnt und meine Fixkosten waren lächerlich gering. Dann fing ich an mir monatlich Geld wegzulegen und das waren dann knapp 10.000€ im Jahr.

Nach der Trennung bin ich aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und bin quasi vor dem nichts gestanden. Mein einziges Hab und Gut das ich hatte passte in einen Kofferraum.

Ich habe mir eine Wohnung genommen und musste mal 18.000€ GN Anteil zahlen und musste sie komplett einrichten. Zum Glück hatte ich angefangen 10.000€ wegzulegen und hatte zu dem Zeitpunkt etwas erspartes.

Was ich sagen will, hätte ich das Geld nicht gehabt, wäre ich am Ar... gewesen.

Ich möchte deine Lebensweise nicht kritisieren, das muss jeder für sich selbst entscheiden wie er sein Leben aufbauen will.

Jetzt kurz vor 40 habe ich meine Eigentumgswohnung in Wien die ich sehr günstig gekauft habe, fahre ein schönes Auto das ich bar gezahlt habe ohne Finanzierung UND habe eine - für mich - nette Summe am Konto.

Heuer war ich ~6x auf Urlaub, ich habe einen neuen 3tk TV zu Hause, etc  d.h. ich habe ein schönes Leben. TROTZDEM versuche ich Geld zu sparen damit ich mir irgendwann eine größere Wohnung oder ein Haus kaufen kann.

Familienplanung ist mittlerweile auch ein Thema und jeder, der Kinder hat, weiß welche finanzielle Belastung auf einen zukommt und davor will ich gewapnet sein.

D.h. ich kann dich zum Teil verstehen -  nur ICH würde nicht 6x auf Urlaub fahren wenn ich dadurch nichts ansparen kann. Nächstes Jahr werden die Urlaube auch weniger da ich mehr sparen möchte. Trotzdem bereue ich nichts.

  Angst davor, so wie meine Urgroßmutter wie ein Haftlmacher auf den Groscherln
zu sitzen und letztendlich freuen sich nur die Erben


Ich halte auch nichts davon extrem geizig zu sein oder sich nichts zu gönnen, im Gegenteil. Wenn ich ein schönes finanzielles Polster habe, dann gönn ich mir auch gerne was. Aber ich muss nicht jedes Jahr das neueste iPhone haben und überlege mir 10x ob ein Umstieg auch wirklich Sinn macht.

Ich würde auch zb. nie 2.000€ für neue Felgen ausgeben oder 4.000€ für einen 10 tägigen Urlaub.
Für sowas bin ich definitiv zu "geizig".

die Wohnung hab ich ja (und erst vor ein paar Jahren 35.000 für renovierung
investiert)



Eigentum? zb. für eine Mietwohnung würde ich NIE im Leben 35.000€ investieren. Ich habe eine Eigentumswohnung - die ich vermutlich nicht behalten werde - und selbst da würde ich NIE so viel Geld investieren. Das bezahlt mir keiner wenn ich die Wng verkaufen möchte.

problemlos binnen weniger Tage zumindest einige Tausend Euro auf die Beine
stellen zu können


Aber auch nur durch Schulden.

Ich kann ruhiger schlafen, wenn ich weiß, dass ich finanziell halbwegs abgesichert bin.


Für MICH wäre dein Lebensstil nichts - aber das muss es auch nicht sein :).

Edit: ich möchte auch meinen "Lebensstil" nicht als ideal, perfekt oder das Maß aller Dinge etc bezeichnen ABER ich fahre sehr gut damit und auf das kommt es für mich an.

28.10.2019, 10:20 Uhr - Editiert von playaz, alte Version: hier
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Re(12): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
28.10.2019, 10:28:21
Früher habe ich nicht viel aufs sparen gegeben, viel Geld ausgegeben für alles
mögliche, fortgehen, Autos, etc. Irgendwann kurz bevor ich 30 wurde hab ich
mir mal gedanken gemacht was ich alles bisher erreicht hatte.

Mein Job war ok, ich hatte finanziell genau 0€ gespart, hatte ein Auto, dass mich monatlich
sehr viel gekostet hat und da dachte ich mir "ok das kann es nicht sein, mit
30 Jahren habe ich im Grunde genau nichts erreicht". Ich hatte damals mit
meiner Ex zusammen gewohnt und meine Fixkosten waren lächerlich gering. Dann
fing ich an mir monatlich Geld wegzulegen und das waren dann knapp 10.000€ im
Jahr.


Das beschreibt mein Leben recht gut .. mit Ausnahme des letzten Satzes xD

Ich habe mir eine Wohnung genommen und musste mal 18.000€ GN Anteil zahlen und
musste sie komplett einrichten. Zum Glück hatte ich angefangen 10.000€
wegzulegen und hatte zu dem Zeitpunkt etwas erspartes.


Gut das Thema hab ich nicht, da die Wohnung und die Einrichtung mir gehört bzw auch von mir bezahlt wurde. Selbst wenn ich aúsziehen müsste würd ich ja doch noch 90% des GA zurückkriegen und das sind derzeit noch mehr als 10k.

Heuer war ich ~6x auf Urlaub, ich habe einen neuen 3tk TV zu Hause, etc  d.h.
ich habe ein schönes Leben. TROTZDEM versuche ich Geld zu sparen damit ich mir
irgendwann eine größere Wohnung oder ein Haus kaufen kann.


Joa, den 4k 65" hab ich eh auch daheim, Urlaub war heuer nur 2x drin, dafür eben die Ferienbude und der erste Urlaub hat dann doch 8.000 Euro verschlungen |-D

D.h. ich kann dich zum Teil verstehen -  nur ICH würde nicht 6x auf Urlaub
fahren wenn ich dadurch nichts ansparen kann. Nächstes Jahr werden die Urlaube
auch weniger da ich mehr sparen möchte. Trotzdem bereue ich nichts.


Ich hoffe ja, dass ich dann irgendwann auch den Punkt erreicht hab wo ich sag, jetzt spare ich erstmal was an .. ich möcht halt nur nicht jetzt in irgendeiner rostigen Schüssel 1x im Jahr an den Hausmeisterstrand fahren weil ich für später spar und dann erleb ich das zum Schluss gar nimma.

Ich halte auch nichts davon extrem geizig zu sein oder sich nichts zu gönnen,
im Gegenteil. Wenn ich ein schönes finanzielles Polster habe, dann gönn ich
mir auch gerne was. Aber ich muss nicht jedes Jahr das neueste iPhone haben
und überlege mir 10x ob ein Umstieg auch wirklich Sinn macht.Ich würde auch
zb. nie 2.000€ für neue Felgen ausgeben oder 4.000€ für einen 10 tägigen
Urlaub.Für sowas bin ich definitiv zu "geizig".


Das beschreibt mich grad recht gut :D ... das neue Handy wars bis jetzt fast jedes Jahr und 4.000 Euro fürn Urlaub haut mich je nach Destination ned um. Felgen wären mir egal, weil das für mich ned wichtig ist. Ich bin ausreichend bestückt und muss mir da nicht 2cm mehr erkaufen mir Autozubehör für das eine Nigerianische Familie 2 Jahre durchkommt |-D|-D>:-)

Eigentum? zb. für eine Mietwohnung würde ich NIE im Leben 35.000€ investieren.
Ich habe eine Eigentumswohnung - die ich vermutlich nicht behalten werde - und
selbst da würde ich NIE so viel Geld investieren. Das bezahlt mir keiner wenn
ich die Wng verkaufen möchte.


Da hast du scho recht nur meine Denkweise is da eine andere. Ich halte mich vermutlich den größten Teil meines Lebens mit Ausnahme vom Büro, daheim auf. Und da will ichs halt schön haben. 4 Wände und ein Dach waren die Devise als wir mit 19 auf Partyurlaub waren, da hat uns die Bude eh nur zum schlafen gesehen. Heute will ich mich daheim Wohl fühlen. Die 35.000 sind auch ned besonders viel wenn du mal rechnest was allein Küche, Bad und 55m2 Fliesen kosten inkl. der ganzen Arbeiten. Das gleiche gilt ja auch für dein Auto. Wenn du dir jetzt um 35.000 einen Kübel kaufst ist der in 15 Jahren nur mehr das Blech wert. So gehts mir in 15 Jahren mit der Wohnung auch. Nur verbring ich weit mehr Zeit daheim als im Auto (denk mal drüber nach ^^)

Aber auch nur durch Schulden.Ich kann ruhiger schlafen, wenn ich weiß, dass
ich finanziell halbwegs abgesichert bin.


JO eh - allerdings kann ich ruhig schlafen weil ich auch weiß, dass ich diese Schulden ratzfatz wieder zurückzahlen kann. Schlecht würds mir gehen wenn ich KEINEN Polster hätte und ein paar Tausend Euro ein finanziell kaum stemmbares Hindernis für mich wären.

Edit: ich möchte auch meinen "Lebensstil" nicht als ideal, perfekt oder das
Maß aller Dinge etc bezeichnen ABER ich fahre sehr gut damit und auf das kommt
es für mich an.  


Nein eh ich sag ja auch ned das meiner so toll ist. Jeder setzt halt andere Prioritäten .. ich halt halt persönlich nix davon unsummen zu ersparen oder zurückzuzahlen für EIgentum dass dann in X Jahren der Staat erbt weil ich keine Erben hab. Ich denk solange man sich das Leisten kann was man hat, fährt man in keinem Fall wirklich schlecht.

28.10.2019, 10:40 Uhr - Editiert von Dr4ch3, alte Version: hier
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Re(13): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
28.10.2019, 11:01:55
und das sind derzeit noch mehr als 10k.


Das wäre zb. mich ein Geld das ich gar nicht zählen würde als erspartes.

  Ich halte mich vermutlich den größten Teil meines Lebens mit Ausnahme vom
Büro, daheim auf. Und da will ichs halt schön haben. 4 Wände und ein Dach
waren die Devise als wir mit 19 auf Partyurlaub waren, da hat uns die Bude eh
nur zum schlafen gesehen. Heute will ich mich daheim Wohl fühlen. Die 35.000
sind auch ned besonders viel wenn du mal rechnest was allein Küche, Bad und
55m2 Fliesen kosten inkl. der ganzen Arbeiten


Sehe ich genau so. Aber meine Küche habe ich zb. übernommen für 500€ inkl. Geräte und die tut was sie soll. Mein Bad wollte ich eig. auch renovieren - hätte mich 5.000€ gekostet aber für was? nur damit ich eine Regendusche hab? wenn ich in paar Jahren ausziehe zahlt mir das kein Mensch.

Ich fühle mich auch so extrem wohl in meiner Wohnung - sie ist nur nicht sehr hochwertig eingerichtet was auch ok ist. D.h. kein 10.000€ Badezimmer oder Küche.

  dass ich diese Schulden ratzfatz wieder zurückzahlen kann


Der Satz erinnert mich extrem stark an mich als ich ca 22 J. alt war. Habe alles Geld das ich verdient hatte, rausgeschmissen. Neuer Beamer, neue Felgen etc... weil für was sparen? ich kanns jederzeit schnell abzahlen (u.a. Minus am Konto). Doch dann kam unerwartet die Kündigung und zack... paar tausender Minus und 900€ AMS Geld von dem 500€ allein für's Auto drauf ging.

Dann kam schnell mal die Abwärtsspiralle was das finanzielle angeht.

Der Unterschied ist, dass ich damals jung war und es nicht besser gewusst hab. JETZT mit fast 40 Jahren ist sowas absolut undenkbar für mich.

Ich könnte jederzeit fast die Hälfte meiner Wohnung abbezahlen oder zum Audi Händler gehen und mir einen Neuwagen kaufen, aber für was? Ich würde mir zb. NIEEEE einen Neuwagen kaufen, nichtmal einen Vorführer o.ä.

Mein Auto hat mich 16tk gekostet war damals 8 Jahre alt und hat den größten Wertverlust hinter sich. Der Vorbesitzer hat ihn für 55.000€ gekauft und mit 16.000€ verkauft. Das sind 39.000€ Verlust. Sowas ist genau so undenkbar für mich. Ich kaufe ein Auto dann, wenn es den größten Wertverlust hinter sich hat.

Nein eh ich sag ja auch ned das meiner so toll ist. Jeder setzt halt andere
Prioritäten .. ich halt halt persönlich nix davon unsummen zu ersparen oder
zurückzuzahlen für EIgentum dass dann in X Jahren der Staat erbt weil ich
keine Erben hab. Ich denk solange man sich das Leisten kann was man hat, fährt
man in keinem Fall wirklich schlecht.


Kann ich absolut nachvollziehen. Für mich käme es nicht in Frage Miete zu zahlen von der ich im Endeffekt nichts habe.
Wenn du in Pension gehst, zahlst trotzdem 800€ Miete und selbst wennst eine gute Pension hast, tun 800€ sehr weh.

Im Idealfall habe ich zum Pensionseintritt keine Schulden mehr fürs Haus oder die Wohnung. Ganz unabhängig davon, möchte ich meinen Kindern etwas hinterlassen damit sie es einfacher haben, sich etwas aufzubauen im Leben.

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Re(14): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
28.10.2019, 11:49:40
Sehe ich genau so. Aber meine Küche habe ich zb. übernommen für 500€ inkl.
Geräte und die tut was sie soll. Mein Bad wollte ich eig. auch renovieren -
hätte mich 5.000€ gekostet aber für was? nur damit ich eine Regendusche hab?
wenn ich in paar Jahren ausziehe zahlt mir das kein Mensch.Ich fühle mich auch
so extrem wohl in meiner Wohnung - sie ist nur nicht sehr hochwertig
eingerichtet was auch ok ist. D.h. kein 10.000€ Badezimmer oder Küche.


Naja meine Küche hab ich beim Einzug auch übernommen, aber die ist halt irgendwann alt und abgenudelt ... schaut einfach jetzt modern und neuer aus. Der Herd wird weiterhin nur heiß, der Kühlschrank kühlt auch weiterhin wie der alte :D

Auch beim Bad .. ich hab nichtmal eine Regendusch :D .. aber die neue Badewanne ist angenehmer als die halbrostige alte, die Glasduschwand schaut edler aus als der billige, ranzige Plastikvorhang, und der Verbau in dem zB das Waschbecken aber auch die Waschmaschine Platz finden ist praktisch und optisches Highlight zu gleich. Dazu kommen halt auch Fliesen am Boden bis zur Decke rauf und hinter der Dusche ein Mosaik. Was es bringt? Garnix, deswegen brauch ich beim Duschen auch ned 2 Minuten weniger, aber es ist halt schöner als die Gemeindebaufliesen mit der alten Emaillebadewanne aus den 70ern mit dem freihängenden Waschbecken + 20 Euro Ikea "STEHSCHIEF" Holzschrank. Das sind halt Dinge mit denen ich mich wohlfühle. Da gehts halt nicht nur um die Funktionalität sondern auch um die Optik und da bin ich halt auch bereit zu investieren ... mit Maß und Ziel. Brauch keinen Marmorboden nur weils teuer ist :D

Zudem habe ich ja doch vor noch mind 15 Jahre in der Bude zu wohnen, wenn ich so wie du wüsste dass ich hier nicht alt werden will dann versteh ichs. Ich kauf auch ned in eine befristete Mietwohnung eine 20.000 Euro Küche :D

Der Satz erinnert mich extrem stark an mich als ich ca 22 J. alt war. Habe
alles Geld das ich verdient hatte, rausgeschmissen. Neuer Beamer, neue Felgen
etc... weil für was sparen? ich kanns jederzeit schnell abzahlen (u.a. Minus
am Konto). Doch dann kam unerwartet die Kündigung und zack... paar tausender
Minus und 900€ AMS Geld von dem 500€ allein für's Auto drauf ging.


Das kenn ich zur Genüge das Gefühl ... allerdings muss ich dazu sagen, dass ich mit dem AMS Geld das ich derzeit bekommen würde meine Fixkosten noch decken könnte - soweit denk ich voraus. Ausserdem hab ich auch eine Partnerin die arbeitet. Sie ist in einem halbstaatlichen Betrieb, ich in einem großen Konzern ... fix is nix, aber die Chance hier den Job so schnell zu verlieren halt ich doch für geringer als beim Billa. Dazu kommt allein bei mir eine Kündigungsfrist von aktuell 3 MOnaten, und offensichtlich ist mein Berufsfeld doch recht gefragt, ich hatte alleine im Oktober 3 Mails und einen Anruf von Headhuntern |-D

Mein Auto hat mich 16tk gekostet war damals 8 Jahre alt und hat den größten
Wertverlust hinter sich. Der Vorbesitzer hat ihn für 55.000€ gekauft und mit
16.000€ verkauft. Das sind 39.000€ Verlust. Sowas ist genau so undenkbar für
mich. Ich kaufe ein Auto dann, wenn es den größten Wertverlust hinter sich
hat.


Das is eh klüger .. den Fehler mach ich eh nicht nochmal :D .. aber ja auch so lernt man ^^ ... Trotzdem auch wenn du den Wagen schon zu guten Konditionen gekauft hast - wenn du den jetzt nochmal 10 JAhre fährst isser 18 Jahre alt und von den 16.000 kriegst mit Bauchweh noch 2500-3000. Das krieg ich halt als Ablöse für meine 10 Jahre alten Möbel wenn ich einen doofen find auch noch ... sowas wie Autos, Möbel, Einrichtung etc is halt für mich keine Geldanlage sondern eben ein abnützbares Gut.

Kann ich absolut nachvollziehen. Für mich käme es nicht in Frage Miete zu
zahlen von der ich im Endeffekt nichts habe.Wenn du in Pension gehst, zahlst
trotzdem 800€ Miete und selbst wennst eine gute Pension hast, tun 800€ sehr
weh.Im Idealfall habe ich zum Pensionseintritt keine Schulden mehr fürs Haus
oder die Wohnung. Ganz unabhängig davon, möchte ich meinen Kindern etwas
hinterlassen damit sie es einfacher haben, sich etwas aufzubauen im Leben.


Naja ich bau hier jetzt mal drauf dass die Pensionen ja auch noch ein bisserl steigen. Ich hab ja noch das ein oder andere Arbeitsjahzehnt vor mir, zahl brav in mein Pensionskonto ein, und eben die Pensionsvorsorge die ich einzahle schüttet nach AKTUELLEM Wert auch schon rund 400 Euro Pension/Monat aus, ohne die Indexanpassungen bis ~2050 |-D

Wenn ich doch irgendwann mal Kinder haben sollte wärs aber natürlich eine Überlegung wert - wie gesagt da haben die dann wenigstens später noch was davon.

Ich glaub es lässt sich einfach feststellen dass man je nach Lebenssituation echt unterschiedlich handeln kann und es auch tut ^^

28.10.2019, 11:50 Uhr - Editiert von Dr4ch3, alte Version: hier
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Re(15): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
28.10.2019, 12:14:46
nochmal 10 JAhre fährst isser 18 Jahre alt


Fahr ich fix nicht ;) er wird in 2 Jahren getauscht gegen ein Familientauglicheres Auto.
Zu dem Zeitpunkt werde ich definitiv gut 4.000€ Verlust machen was aber ok ist... das sind 1.000€ / Jahr.

Wenn ich doch irgendwann mal Kinder haben sollte wärs aber natürlich eine
Überlegung wert - wie gesagt da haben die dann wenigstens später noch was
davon.


Genau das ist eben der Punkt. Zuerst heisst es, keine Kinder. Jetzt eventuell doch irgendwann. Aber was passiert wenn ihr euch doch entschließen solltet welche zu kriegen? Wenn die Partnerin nur mehr Karrenz Geld kriegt und allein bis zur Geburt kostet ein Geld eine höhere 4 stellige Summe bis man alles zusammen gekauft hat.

Was ist wenn dann das Kind da ist, das Auto eingeht oder andere höhere Beträge zu zahlen sind...usw...

wie gesagt, ich plane gerne im vorraus damit ich nicht in eine Situation komme, wo ich nicht mehr weiß wie ich was bezahlen soll. Das hatte ich 1x im Leben eine Zeit lang und das passiert mir kein weiteres mal.

Aber wir planen definitiv Kinder zu bekommen von daher ist es für mich auch klar was mein Ziel ist.

Ich glaub es lässt sich einfach feststellen dass man je nach Lebenssituation
echt unterschiedlich handeln kann und es auch tut ^^


Absolut!

Wie bereits erwähnt, ich prangere weder deine Lebensweise an oder eine anderer. Jeder hat nur ein Leben und soll das beste daraus machen :).

28.10.2019, 12:15 Uhr - Editiert von playaz, alte Version: hier
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Re(16): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
28.10.2019, 12:37:42
Fahr ich fix nicht  er wird in 2 Jahren getauscht gegen ein
Familientauglicheres Auto.Zu dem Zeitpunkt werde ich definitiv gut 4.000€
Verlust machen was aber ok ist... das sind 1.000€ / Jahr.


Ist auch absolut legitim ... sag ja nur, die gleiche Rechnung gilt ja dann auch für die Küche ... kauft um 10.000, mind. 10 Jahren in Benützung (faktisch fast immer länger, zB 15 Jahre oder sogar 20), also ist der Verlust gleich.

Genau das ist eben der Punkt. Zuerst heisst es, keine Kinder. Jetzt eventuell
doch irgendwann. Aber was passiert wenn ihr euch doch entschließen solltet
welche zu kriegen? Wenn die Partnerin nur mehr Karrenz Geld kriegt und allein
bis zur Geburt kostet ein Geld eine höhere 4 stellige Summe bis man alles
zusammen gekauft hat.Was ist wenn dann das Kind da ist, das Auto eingeht oder
andere höhere Beträge zu zahlen sind...usw...


Naja wie gesagt, auch bei uns ist der Kinderwunsch nicht ausgeprägt, wir kennen uns seit über 22 Jahren, sind seit 12 ein Paar - ich sag halt immer nix is fix, aber ich glaub hier kann man dann schon von einer eindeutigen Tedenz sprechen. Wenns doch mal so kommen sollte muss ich was tun - stimm ich dir zu. Aber auch da hast ja dann zum einen mal 9 Monate Zeit bis es überhaupt kommt, und auch wenn Kinder (da stimm ich dir zu) viel Geld kosten, so zieht sich das ja doch über fast 2 Jahrzehnte. Dazu kommen dann auch noch div. Sozialleistungen und auch Steuerersparnis - machts Kraut ned fett aber is immerhin ein bissl was. Ich denk mir, selbst unsere Mindestsicherungsempfänger (oder grade die ... ?-) ) schaffens tlw. mehrere Kinder in die Welt zu setzen, da sollten sich 2 Menschen die mitten im Berufsleben stehen und deutlich über dem Schnitt in AT verdienen jetzt keine grauen Haare wachsen lassen wenns doch mal passiert |-D



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Re(2): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
09.10.2019, 08:00:16
Hi

Ja, schau ich bin nicht gierig und zuck aus wenn da nicht die Megarendite rausspringt, ich will folgendes machen. Weil ich mich örtlich nicht zu fest binden will, mag ich einfach mal in meiner Gemeindebude bleiben, ich hatte halt echt Glück mit der Wohnung, die Lage ist Top, ich hab ein DG und daher keine angrenzenden Nachbarn, also ist es extrem still was mir wichtig ist, ich mag hier nicht weg und ohne Kind reicht mir die Wohnung und wer weiß.. evtl kommt in Wien ja mal Schwarz/Neos und da könnte es iwann sogar Kaufoptionen auf Gemeindewohnungen geben.

Also ich mache es so.

150k für eine Anlegerwohnung
50k Aktien/Sparformen
30k Gold, paar Uhren.. (ist halt ein Fable von mir ich weiß das es für dich aber keinen Sinn macht Hartgold zu kaufen, hast du schon öfter gesagt, ich hab da vor paar Wochen z.b. was verflüssigt, hab um 1018 die Feinunze gekauft und jetzt um 1385 verkauft also das war ein schöner Gewinn).
20k Weiterbildungen für mich und meine Partnerin.

Liege ich richtig wenn ich mal sage es ist atm. eine schwere Zeit um Geld anzulegen? Nach 2008 war es wohl recht einfach, weil es war klar das die Aktienkurse raufgehen, wenn die Zentralbanken viel Geld reinpumpen ist das ja immer so.


Ich bin atm. echt überfordert damit, ich hab zwar jetzt auch schon etwas Geld angelegt, hab bei dem Betrag aber jetzt iwie Angst was falsch zu machen.

Was wäre wenn ich zu nem Anlegeberater gehe? Mir wurde davon aber bereits abgeraten.

Was würdest du machen, ich frage dich das halt weil ich weiß das du Ahnung von diesen Sachen hast.

09.10.2019, 08:14 Uhr - Editiert von novate, alte Version: hier
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Re: Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
10.10.2019, 15:00:34
Wien ist halt enorm teuer geworden und rund um Wien ist für mich eine
Voraussetzung das man ohne Auto überleben kann, man müsste auch in unter 30
Mins öffentlich in Wien sein.


30min Wien mit Öffis ist ein bisserl unspezifisch.
Die Ortstafel ist schnell mal erreicht. Aber du brauchst schon mal mehr als 30min um Wien zu durchkreuzen.


Allgemein sehe ich es aber wie die anderen. Hausbau bzw. Eigentumswohnung sind nicht von vorhandenem Kapital abhängig, sondern von dem was du in deinem Leben vorhast.

Sofern ihr wirklich kurz- bis mittelfristig Kinder plant, ist es aber durchaus eine Überlegung wert.
Kinder ändern dein Leben und es ist dir dann wichtig wo der nächste Kindergarten/Schule/Grün,... ist.

Wenn du aber mit deinem Leben zufrieden bist und es eigentlich genauso so haben magst gibt es keinen Grund es zu ändern.

@Anlegerwohnung gibt es nur eines zu bedenken. Das Geld ist dann in den Beton investiert. Wenn du dann z.B. in 5 Jahren ein Haus bauen willst musst du das Ding erst leer und dann wieder los kriegen.
D.h. bevor du in die eine oder andere Richtung vorschnell entscheidest würde ich schon überlegen wo du glaubst in 5-10 Jahren zu sein.
Es sagt keiner, dass es so kommen wird. Aber dir selber deinen groben Plan zu verunmöglichen ist auch ned so gescheit ;-)
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Dieser Moment, wenn ein Gast MEINEN Controller nimmt und sich als Spieler 1 anmelden will.
MEIN Haus, MEIN Controller, ICH BIN Spieler 1.
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Re: Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
14.10.2019, 14:33:05
Geil das hier zu 99% übers Geld, den Immobilienmarkt usw usf geschwafelt wird, nicht aber ums Lebensgefühl. Danach sollte sich die Entscheidung richten

Du kannst dir ein Haus nehmen, hast aber weit mehr Verantwortung als bei einem Mietobjekt. Sicher ist man da schwerer wieder raus als aus einer Mietwohnung, aber wenn es dir gehört, kannst es auch nach Belieben verkaufen, niemand kettet dich da fest. Ja, kann finanzielle Einbuße sein, kann gewinn sein...so what.

Würd mir halt anschaun ob du dir einen Garten und natürlich das Haus antun willst, wenn nicht kommts eh nicht in Frage, weder zum selber drin wohnen noch vermieten. Ab dem Zaun bist halt für so ziemlich alles selber verantwortlich und darfst trotzdem nicht alles nach Belieben tun und lassen. Aber für nix gibt's halt nix, ich mach die Tür auf und latsch in meinen Garten, hab da großteils meine Ruhe und das ist mit Geld schwer aufzuwiegen. Den Schritt aus der Stadt hab ich nie bereut. Weniger Leute, bessere Luft, besseres Klima, bessere Nachbarschaft (auch hier, großteils), WEIT mehr Platz für alles mögliche (indoor wie outdoor) und das alles für ne Kreditrate die weit unter Mietpreisen einer halbwegs vernünftig großen Wiener Mietwohnung liegen.

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There are 10 types of people. Those who understand binary and those who don't
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Re: Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
21.10.2019, 20:49:08
eins muss dir klar sein: wenn du aufs land willst, musst du mit ländlicher infrastruktur leben. das geht mit schule und so noch ganz gut, aber wenn du fachärzte oder einen zahnarzt brauchst kanns zach werden. und auch wenn man nahe der s-bahn wohnt und das auto nicht für den weg zur arbeit braucht, ohne auto bist du am land dennoch erschossen, weil du nicht das dichte öffi-netzt hast mit dem du alle geschäfte und fachgeschäfte die du dir vorstellen kannst öffentlich erreichst.

ja, am land ist es wesentlich ruhiger als in der stadt, du hast mehr natur, weniger trubel, weniger stress, insgesamt erleb ich das landleben wenn wir bei den schwiegereltern sind als deutlich entschleunigt im vergleich zur großstadt. auch find ich die leute am land insgesamt wesentlich "normaler", man hat da draußen nicht so viele überkandidelte und spinnerte leute wie in der stadt. ich bin froh, dass ich meine jugend am land verbracht hab, auch wenn das damals tiefste provinz war. es war eine bereicherung, beides kennengelernt zu haben. ich kenn aber eben auch die vorteile der großstadt, und verweigere mich daher der haltung, dass eines von beiden ursuper und das andere zach ist. beides hat vor- und nachteile, und die müssen einem recht sein.

eines ist auch extrem wichtig: wenn du aufs land ziehst, schau dir den ort wo du hingehst genau an. es kann von einem ort zum nächsten einen riesenunterschied machen, was für leute dort leben. du kannst in einem ort normale, offene, gscheite leute haben, und im nachbarort einen haufen klischeebauernschädeln. auch das gilt es zu bedenken.

letzter punkt: wenn du aufs land ziehst ist die bereitschaft zur integration ins dorfleben unerlässlich. also aufs feuerwehrfest gehen und kuchen oder aufstriche fürs buffet mitbringen, auf die leute zugehen, jeden grüßen (ganz wichtig!). sonst stehst du als der zuagraßte draußen, und das ist auch nicht so angenehm, weil man braucht ja dann doch einmal was von den leuten im ort.

mein persönlicher traum vom leben am land wäre: irgendwo im weinviertel in einem ortskern einen klassischen langhof kaufen und zu einem schönen wohnbau umbauen. da kann man tolle sachen draus machen und hat mit dem innenhof und dem überdachten stadel nach hinten raus einen viel privateren persönlichen lebensraum im freien als mit einem riesigen garten, in dem man am ende ja doch nur den rasen mäht.

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Re(5): Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
28.10.2019, 19:32:36
Ich kann Dir zwar nicht mit Gschichtln über blade Bsoffene dienen, wohl aber mit etlichen persönlichen Erfahrungen mit den Landlern (Quelle: Verwandtschaft meiner Frau, die in NÖ ansässig ist) und da kann ich ehrlich gesagt nur den Kopf schütteln.

Wird ein jeder anders sehen, hat ein jeder sicherlich mal anders gesehen, was ich nicht in Abrede stellen möchte. In meinem Fall kann ich aber getrost sagen, dass diese Leute  ziemlich eigen sind um nicht zu sagen, komplett verbohrt mit einem Scheunentor vor dem Schädel. Dort zählt wirklich nur die ländliche Community und da hast Du es als "außenstehender Städter" schon extrem schwer. Vor allem hat mich eines immer wieder fasziniert: der offen dargelegte Hass, der da manchen  Leuten aus OÖ (und vor allem aus Linz) entgegenschlägt. Da wurden beispielsweise Gegeneinladungen unsererseits mit dem Argument abgewürgt, dass es eh reicht, in Linz arbeiten zu MÜSSEN und man dann auch nicht in der Freizeit in diese Stadt fahren muss. Wohlgemerkt: meine Frau, meine zwei Söhne und ich wohnen nicht direkt in Linz sondern im Bezirk Linz-Land. Das ist aber völlig egal, denn das wird dann in einem Aufwischen gleichgesetzt. Weiters: wir haben derzeit nur eine Mietwohnung (ich bin nicht unglücklich darüber, kenne es auch nicht anders), meine Frau ist halt im Elternhaus groß geworden. Wir haben jedenfalls aus verschiedenen Gründen (die Karriere war es definitiv nicht) sehr spät Kinder bekommen, es war quasi das letzte Aufgebot nach einigen Fehlgeburten. Bin also mit 40 Jahren Vater geworden. Ist aber jetzt ein anderes Thema.

Die Verwandtschaft auf dem Lande definiert sich generell gerne mit materiellen Dingen. Schönes Haus, tolles Auto und dem Statement, welches viele haben ("wir sind geboren, um zu arbeiten!"), welches ich akzeptiere, aber für mich selbst nicht ganz nachvollziehen kann, weil es im Leben mehr geben sollte, als nur die Arbeit. Mit diesen Leuten kannst auch nur, erraten, über das Thema reden. Da gibts nix anders. Da hörst nie, dass die mal ins Kino gehen. Die kriegen teilweise die Krise, wenn sie mal auf Urlaub sind und sofort Heimweh nach ihrem Nabel der Welt bekommen. Ich tu mich halt schwer mit solchen Leuten und finde dann die Besuche dort auch extrem zach, weil man genau weiß, dass man absolut auf keiner Wellenlänge liegt. Dort kommst nicht rein, dort kommst nicht an, das sind Leute, die nur ihre Meinung gelten lassen wollen. Folgerichtig kams auch immer wieder mal zu verbalen Scharmützeln, wo ich schon betont habe, in Linz tuts hackeln, verdient dort euer gutes Geld, kritisiert aber alles was aus der Gegend kommt und baut euch wie eine Sekte in eurem Dorf eine gelebte Scheinheiligkeit auf. Die Kids untereinander haben keine Probleme, aber die Leute in meinem Alter und aufwärts sind in meinen Augen schon extrem verbohrt. Da kommen Argumente, die ich total lächerlich finde. Siehe weiter oben. Da kommen Dinge, wie, na ins Burgenland fahrn ma nimma, da sind zu viele Gelsen. Hatte dort nie Probleme. Weiß nicht, was die tun und wo die hausen, aber das kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Dann kommt halt der Umstand, dass deren Leben wirklich immer nach Schema F abläuft. Mit den materiellen Errungenschaften kauft man sich quasi Status und Anerkennung bei den eigenen Leuten.

Lockere Meetings sehen anders aus. Ist meine persönliche Meinung. Und da frage ich mich schon, wenn es im Verwandtenkreis bzw. innerfamiliär teilweise so mühsam ist, dort Tritt zu fassen und zu versuchen in der Zeit, wo man dort "eingeladen" ist, "befreit" argumentieren zu können und einfach eine "gute Zeit" zu haben, wie schwer muss es dann für manche "Zuagroaste" sein, die dort nicht immer den arroganten Akademiker mimen, sondern möglicherweise wirklich die Intention haben, dort Fuss zu fassen und somit kläglich scheitern...

Am besten war ja mal die Meldung vom Onkel meiner Frau, der doch meinte, dass er froh ist, dass in seinem Wohnort nur einmal täglich ein Reisebus voller Touristen halt macht, alles andere würde quasi alles verschandeln. Nur um was gehts jetzt dabei: der schöne Ort hat quasi einen Kirchenwirt, einen Nah & Frisch, ein Lagerhaus und viele Felder und Einfamilienhäuser. Was würde ein Tourist so sehenswertes antreffen??

Just my two cents. Die Sache mit dem Landleben hat halt viele Gesichter. Und man kann natürlich nicht alles auf die Dorf- und Feuerwehrfestln runterbrechen. Ich für meinen Teil möchte dort, wo meine Frau elternlicherseits zum Teil ihre Wurzeln hat, nicht mal geschenkt leben.

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Re: Kauf, Wohnung/Haus, raus aus Wien oder bleiben?
17.11.2019, 17:14:35

Hi,

ich stehe gerade vor der Entscheidung eines Umzugs, wohne atm in einer 2
Zimmer Gemeindewohnung, allerdings in einer Top Lage in 1220, genau neben der
Donauinsel, 2 Minuten zur U1, ohne Kinder würde ich diese Wohnung wohl nie
verlassen.

Ich hab jetzt etwas 250-300k Eigenkapital für Eine Wohnung, durch den Verkauf
eines Grundstücks (einen Teil davon).

Jetzt bin ich mit meiner Freundin am Grübeln, es kommt evtl noch ein Kind also
brauchen wir 3 Zimmer, irgendwie bin ich atm. völlig Planlos und hab Angst das
falsche zu tun.

Wien ist halt enorm teuer geworden und rund um Wien ist für mich eine
Voraussetzung das man ohne Auto überleben kann, man müsste auch in unter 30
Mins öffentlich in Wien sein.

Ich schaue mir halt hier in Kaisermühelen Wohnungen an, aber wenn ich dann
danke ich gebe 300k aus damit ich auf eine Hausmauer gegenüber von mir schaue
komme ich mir dumm vor, weil um den Preis würde ich auch bauen können.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Es ist für mich die erste eigene
Wohnungssuche wo auch so ein Batzen Geld investiert wird. Glaubt ihr das die
Immobilienpreise in Wien die nächsten 10 Jahre weiter so steigen wie bisher?
Ich hab mir auch überlegt eine Anlegerwohnung zu kaufen und halt in eine
Genossenschaft zu gehen sollte ein Kind kommen, so wäre ich halt viel
Flexibler.

Bin für jeden Denkanstoss dankbar.

Lg und grüße an frühere Diskussionspartner, mir fehlt das Tratsch Forum
wirklich, grade durch die politischen Umstände hätten wir da viel zu plaudern
gehabt *G*

Du kannst dir überlegen, an die Stadtgrenze von Wien zu ziehen bzw. bei Wien Umgebung zu bauen. Obwohl dort der Grund mittlerweile auch schon sehr teuer geworden ist. Obwohl: Du suchst doch eine Eigentumswohnung oder? Sonst hättest du (auf dem Grund den du verkauft hast) ja auch gleich ein Haus bauen können! Oder war die Lage nicht so top?

Bestimmt werden die Immobilienpreise in Wien in den nächsten Jahren weiter steigen! Oder hast du schon mal gesehen, dass die m²-Preise günstiger werden? Ich nicht!

Wie gesagt: Mein Tipp wäre Wien Umgebung bzw. die Preise für Eigentum unterscheiden sich innerhalb Wiens ja auch sehr stark! Z.B. im 1. oder im 19. Bezirk sind die Wohnungen und Häuser nochmals um ein ganzes Stück teurer!

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