Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
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Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
31.05.2020, 15:02:24
Hallo,

stehe vor dieser ungewöhnlichen Entscheidung. Vorweg: Mein nächstes Auto soll ein e-Auto werden, Pendlerstrecke beträgt ca. 80km (gesamt), Lademöglichkeit in eigener Garage (Starkstrom) vorhanden.

Nun bin ich am überlegen, ob ich mir einen gebrauchten e-Golf kaufen, oder gleich ein Tesla Model 3 leasen soll. Der Golf wäre natürlich wesentlich günstiger (BJ. 2018, 15tkm, 20k €) und könnte ohne entsprechende Finanzierung gekauft werden. Auch die Werkstatt spricht für den Golf (bin dort langjähriger Kunde und ein Freund von mir arbeitet dort).

Allerdings weiß ich nicht, wie sich der Wert des e-Golf in den kommenden Jahren mit der ID.3 Markteinführung entwickeln wird.

Das Model 3 würde mich stark reizen, allerdings mit dem Nachteil, dass ich es leasen müsste und der nächste Tesla "Händler" 60km weit weg ist. Hab auch schon viel negatives zum Thema Service bzw. Bodyshop gelesen und fühle mich deswegen bei Tesla noch nicht sehr gut aufgehoben.

Bzgl. Restwert mache ich mir bei Tesla weniger Sorgen, ich denke die halten den Preis recht ordentlich.

Wie ist eure Meinung?

Danke!

Update: Hab mir gestern mal die Zeit genommen und diesen Thread hier durchgelesen:
https://tff-forum.de/viewtopic.php?f=89&t=36838

Also da vergeht einem die Kauflaune ordentlich. Sowohl die Anzahl der Mängel bei Neuwägen (!) + die mangelnde Servicequalität scheinen leider noch immer ein Thema zu sein. :-(
OÖ und Bayern 4 ever

07.06.2020, 13:59 Uhr - Editiert von Stage2, alte Version: hier
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Re(13): Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
02.06.2020, 16:43:15
Oder kannst Du zu Hause in der Garage laden und unterwegs supercharger,
deswegen ist dir das Wurscht?
DIe Tarife sind ja immer noch minutenbasiert in Ö größtenteils -> a schas.


Bisher habe ich alle 2 Wochen ca. in der Parkgarage, wo ich einen Dauerparker habe, beim Heimkommen das Auto an die 11kW gehängt und bin dann später (5-7h) noch einmal hingegangen um es abzuhängen und umzustellen. Bei deiner Jahresleistung müsstest du das wohl öfter machen, Dauerparker ist auch nicht billig und die Ladesäulen der Wien Energie sind auch nicht unbedingt planmäßig benutzbar (sind zwar die meiste Zeit frei, aber wenn man sie dann braucht, will man keine suchen...). Mittlerweile habe ich aber eine Eigentumsgarage (1 Km Fußweg), wo der Tesla immer am Schuko hängt (später wohl 16,5kW), damit ist das eigentlich erledigt.

Supercharger nutze ich bei jeder Langstreckenfahrt >= 200 Km. Gerade in Österreich findet man aber praktisch in jedem Kaff eine Lademöglichkeit, die z.B. mit Linz AG Ladekarten funktioniert, sodass man während dem Termin mit 11-50kW laden kann.

Die Ladetarife sind zwar minutenbasiert, bei AC lädt man aber ohnehin immer mit voller Geschwindigkeit (3-phasig vorausgesetzt) daher ist das nicht teuer oder schlecht.

Was für dich eine praktikable Lösung wäre, kann ich nicht sagen. Früher oder später wird jede Eigentumsgarage auch in MFH eine Ladelösung haben, bis dahin muss man sein privates / berufliches Umfeld erkunden und die beste Variante wählen, z.B. mal beim wöchentlichen Einkauf laden usw..


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Faustregel: 1 Langstreckenflug emittiert (pro Passagier) so viel CO2 wie 1 Jahr Autofahren (pro Auto) Yes, Prime Minister Global Warming Part 1, Part 2


02.06.2020, 16:43 Uhr - Editiert von Lazy Jones, alte Version: hier
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Re(4): Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
02.06.2020, 15:58:45
VW und BMW soll mehr Autobauer sein als Telsa?

Was das Auto betrifft, bestimmt.

Das Gegenteil ist der Fall. Ich hatte neulich (am letzten Tag vor dem Lockdown) einen nagelneuen 3er "mit alles" als Mietwagen und bin mit dem ca. 1200km gefahren.

Fahrwerk, Sitzkomfort: Top, deutsch, premium. Nichts zu meckern.

Motor: Ganz ok, war aber früher besser bei BMW. Man spürt das Downsizing. Merkbares Turboloch.  War ein 320d oder so...

Aber die Assistenzsysteme: Gemeingefährlicher Schei.dreck. Beschleunigt vor Radargeräten in der Baustelle (Navi overruled Verkehrszeichenerkennung), macht im Stadtverkehr unvermittelt Notbremsung (Abstandsradar hat irgendwas erkannt), lässt sich nur mit Brutalität in der Spur halten (Spurhalteassistent ist eigenwillig bis zur letzten Sekunde, bevor er einsieht, dass er nicht mehr weiss, wo die Spur ist).

Ich war echt entsetzt, dass man so einen Mist auf die Strasse lässt. Ich habe mich gefühlt wie ein Testfahrer.

Es ist traurig, aber die deutsche (europäische) Vorzeigeindustrie hat den Anschluss verpasst. Nach der Tragödie der Telekoms (wer erinnert sich noch daran, dass Siemens die GSM-Technik miterfunden hat?) verliert jetzt die Automobilindustrie an der Softwarefront.

Blechkisten zusammenschweissen kann jeder, und jeder kann es billiger als die Europäer. Verbrennungsmotoren braucht bald keiner mehr. Batterien kommen aus China, Software aus USA. Wo war noch mal das Alleinstellungsmerkmal der Deutschen?

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Re(3): Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
02.06.2020, 12:04:42
>Telsa kann mittlerweile nahezu alle Teile und Systeme selbst herstellen.
>Die konventionellen Autobauer sind ohne Zulieferbetriebe hilflos. Es wird assembliert, nicht selbst gebaut. Das gilt für Hard- und Software.

Ist das wirklich so? Ich kann nur für die Softwareseite sprechen, die Zulieferer sind alle so eng verzahnt mit dem Konzern, dass nur am Papier der Arbeitgeber ein anderer ist. Oft genug wechseln Mitarbeiter auch direkt zum Konzern (oder auch mal in die andere Richtung, kommt vor). Ist das relevant ob am Papier alles Tesla ist? Woher hat denn Tesla die Mitarbeiter, aus den Fingern gesaugt, von Grund auf ausgebildet? Im Gegenteil sind bei Tesla die miesen Arbeitsbedingungen bereits gut bekannt, d.h. ich würde mich eher fürchten, dass Tesla die Mitarbeiter abspringen als bei VW oder BMW. Noch dazu, weil das deutsche Unternehmen sind, in Deutschland mit deutlich besserem Arbeitnehmerschutz als in den Staaten.

Sicherlich sind die Teslas ganz nett, aber Tesla ist vorrangig eine Softwarefirma, die "zufällig" ihre Technologie in Autos verbaut. Anders gesagt, ihnen fehlen Jahrzehnte an Erfahrung beim Autobau. Das zeigt sich dann dadurch, dass eben Spaltmaße irre sind, Lack von direkt nebeneinander liegenden Teilen farblich stark abweicht, Türgriffe im Winter zufrieren, und und und. Gibt ja auch gröbere Schwierigkeiten, die größere Kosten verursachen, wenn man außerhalb der Garantie ist. Auch Software-seitig patzen sie durchaus: Da gibt es ja das Problem bei älteren Modellen, dass ein Storage für ein wichtiges Gerät vollläuft, weil soviele Debuglogs geschrieben werden und es dann zu einem Impact kommt (Quelle war Rich Rebuilds, denke ich).

Und ganz klar fehlt es an der Möglichkeit zum schnellen Aufladen unterwegs, tw. selbst wenn die Ladesäulen vorhanden sind. Tesla drehte kürzlich einigen Autos nachträglich die Schnellladefunktion ab, weil die Funktion auf den ursprünglichen Käufer gebunden ist und nicht übertragbar ist. Das ist ja alles gut und schön, können sie tun, nur wenn dann die Besitzer auf ihrem Roadtrip ohne Vorwarnung wo festhängen mit 48 Stunden Ladezeit verbleibend, dann halte ich das schon für Nötigung, zahle uns das jetzt wenn du deinen Tesla heute noch fahren willst.

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Re(7): Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
24.09.2020, 15:40:55

Ich auch nicht.

Ich würde zZ ohnehin kein E KFZ Kaufen.

Tesla hat die Technik halbwegs im Griff, kann aber keine Autos bauen.

Bei VW ist das umgekehrt. Warum BMW (Hybrid) zB so eine mickrige

Batterie verbaut verstehe ich zB auch nicht so ganz...


Ich fahre seit 1999 ständig Autos aus dem VW-Konzern (Golf, Fabia SDI und RS, Superb, Alhambra 1 und 2) und seit bald 2 Jahren den Tesla S90D.

Bei Tesla haut vor allem die Technik und die Online-Anbidung einwandfrei hin, die mechanischen Bauteile sind oft baugleich mit Mercedes (Luftfahrwerk etc.). Beim Tesla ist die Stand-Klima bzw. Stand-Heizung via Handy-App einfach klasse, ebenso die Ladeüberwachung. Das bekommen die anderen Hersteller nicht annähernd so einfach und gut hin. Die Fahrzeugteile werden ständig verbessert. Früher gingen die Motorlager beim Model S reihenweise kaputt, die aktuellen halten nachweislich (beim Rekordhalter aus Deutschland) über 1 Million Kilometer.

Die meisten Probleme bei meinen VW-Konzernfahrzeugen machte bisher der Alhambra 1 als Serienendfahrzeug, der in 5 Jahren sagenhafte 22 außerplanmäßige Werkstattbesuche zu verzeichnen hatte. Da war wirklich bis auf den Motor alles hin, was kaputtgehen kann. Darum kann ich behaupten, dass bei VW auch nicht alles so super hinhaut, einzig der Fabia RS hatte in den 3,5 Jahren wirklich rein gar nichts (bis auf einen Türdichtungsrückruf).

BMW verschläft den Umstieg auf Elektro komplett, bringt kein einziges neues E-Auto auf die Straße und verbaut immer noch lachhafte AC-Lader. Weiters haben die beim sehr guten Lademanagement des i3 den Kostenfehler schlechthin gemacht und ihm eine Hülle aus Karbon verpasst, was ihn nur unnötig teurer, aber kaum sparsamer als ein Tesla Model 3 macht.

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Re(4): Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
02.06.2020, 13:31:38
Bitte den Artikel lesen. Es geht hauptsächlich darum, dass bei Tesla alles aus einer Hand ist und in einem System problemlos und unkompliziert zusammenläuft.

"Durch den Einsatz von Hard- und Software Dritter stecken laut Christian Senger, Mitglied des VW-Markenvorstands für das Ressort Digital Car and Services, in einem typischen Premiumfahrzeug zehn Millionen Zeilen Code, verteilt auf 70 Steuerungsgeräte, auf denen acht verschiedene Betriebssysteme laufen. Jede Funktionsgruppe im Auto besitze letztlich eine eigene Steuereinheit – viele von ihnen von Zulieferern.
Aufgrund dieser Vielzahl an Systemen sei es dem VW-Manager unter anderem unmöglich, für jede Funktion des Systems Over-the-Air-Updates einspielen zu können, wie Tesla es realisiere. Laut Senger sei es beim VW ID 3 zunächst nur möglich, Sicherheitsupdates einzuspielen – wenn das System dann läuft, denn offenbar hat der Autobauer mit massiven Softwareproblemen zu kämpfen. Andere Softwareupdates müssen demzufolge wie bisher noch kabelgebunden in der Werkstatt eingespielt werden."

Alleine dieses Zitat zeigt, wie verworren und komplex diese Herangehensweise im Vergleich zu Tesla ist.  
Dabei wurde aber noch nicht mal der Vorsprung in Sachen KI / Autonomes Fahren angesprochen.

Die von dir angesprochenen Qualitätsmängel sind ärgerlich, aber einfach lächerlich in ihrer Dimension im Vergleich zu den Punkten, die zukünftig zählen. Diese Qualitätsmängel sind verhältnismäßig einfach behebbar und stellen kein schwer lösbares Problem dar.


https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article205993231/Model-3-zerlegt-Tesla-ist-VW-und-Toyota-um-sechs-Jahre-voraus.html#:~:text=Teslas%20Model%203%20ist%20VW%20und%20Toyota%20technisch%20um%20sechs%20Jahre%20voraus

    so long,  zaphod.one

Help the hungry



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Re: Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
03.06.2020, 06:53:20
Dein Angaben passen (nahezu) perfekt für ein günstiges eAuto, denn:

1) Pendelstrecke recht gering -> Akkugröße nicht wirklich relevant
2) Lademöglichkeit in der Garage -> über Nacht werden die 80km immer nachgeladen
3) VKM Auto auch vorhanden für längere Strecken

Deine Voraussetzungen sprechen für ein günstiges eAuto, weil ein teureres nicht notwendig ist, siehe 1) und 2).
Wenn kein VKM Zweitwagen verfügbare wäre, dann eher das Model 3 so eher der Golf oder etwas vergleichbar günstiges. Wobei die Voraussetzungen mit dem freund beim Händler für den Golf sprechen.

Ansonsten die nackten Kosten:

Der Golf kostet mit vernünftiger Nutzungsdauer € 250,- p.m., beim Tesla würde ich so ca. von € 600,- p.m. ausgehen. Weil beim tesla wohl eine Kasko auch nötig wäre und beim

Der Leasingrechner bei Tesla zeigt schon, bei € 20k Anzahlung bleibt bei 20.000km p.a eine Rate von € 200 p.m. übrig. Die Mehrkosten von € 350,- p.m. werden wohl hinkommen.

Die oben gemachten Angaben sind eher als untere Grenze Anzusetzen, sprich viel günstiger wird es nicht werden.

Wobei der Golf nach sagen wir 5 Jahren "abgeschrieben" ist und du einfach günstig weiterfährst und der Tesla erst aus dem Leasing heraus gekauft werden muss.


03.06.2020, 07:55 Uhr - Editiert von buzi13, alte Version: hier
Dieser Beitrag bezieht sich auf eine ältere Version des beantworteten Postings!
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Re(3): Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
24.09.2020, 15:20:13
Der ID.4 ist bis Ende 2021 bereits ausverkauft, beim quasi baugleichen und optisch schönerem Skoda Enyaq gibts nur noch ganz wenige Ausstattungskombinationen jetzt (!) bestellbar mit Wartezeit ca. 7 Monate, der Rest hat dann Lieferzeiten bis Ende 2021 und später. Vom E-Golf bist du scheinbar eh weg, von dem hätte ich dir wegen der geringen Reichweite und wegen des miesen AC-Laders (nur max. 3,7 KW in AT/DE) ohnehin abgeraten, beim Model 3 ist ein AC-Lader mit 11 KW verbaut. Das macht zuhause nicht den Unterschied (außer, dass es 3x so lange dauert), aber an allen öffentlichen Ladesäulen mit 11 KW zahlt man beim Golf dank Zeittarif immer den selben Preis wie beim Tesla, erhält aber nur 1/3 der Energiemenge, was beim günstigsten Anbieter in Österreich (Linz AG mit 6 EUR Monatsmindestumsatz) bedeutet, dass die kWh umgerechnet 0,63 EUR statt 0,21 EUR kostet - und das ist saftig! Darum empfehle ich kein einziges E-Auto oder Hybrid mit einem Lader unter 11 KW Ladeleistung, da auch die nach kWh-abgerechneten deutschen Ladekarten gerade unheimlich im Preis gestiegen sind (Maingau, EnBW, ionity).

Beim Tesla Model 3 kann ich dir, um alle Bedenken auszuräumen, den Gutachter Ove Kröger (http://www.teslakaufen.com ) empfehlen, der den Neuwagen bei der Übergabe einem Komplettcheck unterzieht. Für Österreicher macht er das alle paar Wochen mal, in Norddeutschland ist er Stammgast bei der Übernahme. Die Lieferzeit beim Model 3 beträgt dzt. 1 Woche bis maximal 2 Monate, je nachdem welche Ausstattungsvariante verfügbar ist. Beim LR AWD und beim SR+ unbedingt die Anhängerkupplung dazunehmen, kann nicht nachgerüstet werden und ist werterhaltend!

Aufgrund der hohen Stückzahlen beim Model 3 kann ich dir aber sagen, dass nur ein sehr geringer Teil an Personen Probleme haben. Bei der Übergabe geht man das Fahrzeug durch und lässt sich das Protokoll schriftlich zweifach ausfertigen, das Original behältst du, die Kopie das Tesla Center.

Auf meinen gebrauchten Tesla Model S sind jetzt schon gut 140.000 km drauf, dank Gebrauchtgarantie (+80.000 km oder 4 Jahre) läuft meine Werksgarantie immer noch. Ich hab drei Schäden bisher am Fahrzeug gehabt, wobei nur einer (Bremssteuerplatte) zu einem dringend notwendigen Service-Termin geführt hat. Zu meinem Glück trat der Defekt 2 km vom SeC Traun/Linz auf, somit konnte ich sogar noch langsam dorthin fahren. Da am Samstag geschlossen war, hab ich die Serviceline verständigt und ich bekam am Sonntag morgens einen Leihwagen (BMW 318 Kombi) von einer Linzer Autovermietung kostenlos ausgehändigt, am Montag drauf hab ich ihn gegen ein Model X P90DL (700 PS |-D) bei Tesla getauscht, da die Reparatur über Weihnachten einige Zeit dauerte, hab ca. 3.500 km auf den Leihwagen ohne Kosten draufgespult. Die anderen Sachen waren eine unsauber eingeklebte Frontscheibe (hab ich beim Body Shop in Wels West kostenlos tauschen lassen, Leihwagen war ein Model S), weiters knarzte ein Traggelenk vorne rechts (kostenloser Tausch aller Radaufhängungsteile und Antriebswellen auf bessere, Model S als Leihwagen). Für jede Fahrzeugaufrüstung (CCS-Retrofit, Doppellader) bekam ich ebenfalls kostenlos einen Leihwagen, der an der Mittelkonsole knarzende Fahrer- und Beifahrersitz wurde lokal sofort mittels Spezial-Lederpaste gerichtet, der Airbag-Rückruf (für den Telsa nix kann) wurde kostenlos beim CCS-Upgrade vom mobilen Tesla Ranger mitgemacht.

Von den Kosten hab ich bisher noch nie ein Fahrzeug so günstig wie das Model S90D mit Gratis-Superchargen bewegt. Vorher hatte ich einen Skoda Superb mit Vollaustattung, der mir monatlich ca. 156 EUR Vollkasko, Haftpflicht und Motorsteuer kostete, das Model S liegt bei gut doppeltem Fahrzeugwert bei 135 EUR alles zusammen (keine Motorsteuer). Beim Superb mit 27.500 km im Schnitt lag ich bei knapp unter 3.000 EUR Dieselkosten jährlich, aktuell habe ich bei gut 52.000 km pro Jahr beim Model S ca. 400 EUR Stromkosten jährlich, wenn ich außerhalb der Supercharger-Netzes fürs Laden zahlen muss. Das Leasing beim Superb lag bei ca. 750 EUR brutto im Monat, beim Model S sinds 1.130 EUR brutto, wo ich mir 20% USt. als Unternehmer abziehen kann (ab 5 Jahren bei >80.000 EUR Neuwagenpreis bzw. sofort von 40.000 EUR monatlich aliquot vom Kaufpreis <80.000 EUR), beim Skoda geht das nicht. Als Servicekosten hatte ich beim Superb bisher alle 30.000 km ca. 300 EUR und alle 90.000 km ca. 1.000 EUR Servicekosten (inkl. Zahnriemen, Allradwelle), die vorderen Scheibenbremsen lagen bei ca. 700 EUR samt Belägen bei 120.000 km, ein Reifensatz kostete ca. 500 EUR für 30.000 km. Beim Tesla hatte ich bisher als Servicekosten nur einen Luftfilter (ca. 45 EUR) und die §57a-Plakette samt Prüfung von ca. 40 EUR, das wars! Die Bremsen beim Tesla sind auf ca. 70% aktuell, müssen also noch lange nicht getauscht werden. Die Reifen kosten ca. 900 EUR fürn Sommer bzw. 1.000 EUR fürn Winter pro Satz mit ca. 40.000 km Laufleistung jeweils. Das Model S90D hat ca. 432 PS, der Superb hatte 170 PS. Die beiden Kofferräume (vorn und hinten) vom Model S haben ungefähr das selbe Volumen wie der eine vom Superb, wobei aber im Superb größere Schachteln Platz hatten. Die Defekte außerhalb der 5-Jahres-Garantie beim Superb (Bremskolben gesteckt hinten: ca. 500 EUR, Wischwasserleitung hinten gerissen: 600 EUR, Originalfelgen Alu Winter verlieren ständig Luft: keine Behebung erfolgreich) stehen 0 EUR beim Tesla gegenüber. Beim Tesla kommt vielleicht mal in nächster Zeit der Speicherchip des Hauptbildschirms dran, der kostet bei Tesla ca. 400 EUR (Tegra Board neu inkl. Garantie, früher war der Hauptcomputer um 2.500 EUR fällig) bzw. der Chiptausch bei manchen Fachbetrieben wie GS-Design ca. 500 EUR (nur Chip neu).

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Re(3): Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
24.09.2020, 10:47:32
weil vom Markt gefragt - nicht technisch begründet. Aktuell läuft man Risiko, dass bei Elektrofahrzeugen generell mit jeder größeren Innovation die in den Markt kommt und das Preis/Wert-Verhältnis verbessert der Gebrauchtmarkt stark reagiert. Keine Überraschung, aber das darf man nicht vernachlässigen (ein wenig hat man das sogar innerhalb eines Modells beim i3 gesehen nach jeder Vergrößerung der Akkukapazität).
Wobei ich hier weniger Bedenken bzgl. der Reichweitenverlängerung hätte - die Auswirkungen sind nicht linear, wir alle wissen, dass der Nutzwert eines 200km-Autos meist nicht so viel geringer ausfällt als jener wenn das Auto bis 400km am Stück fahren kann...

Relevant wird es, wenn Stückzahlen und Batteriefortschritt in Preisgestaltung statt in Mehrausstattung einfließen, und so (wie man jetzt ja schon am Horizont sieht) günstigere Autos in mehr verfügbaren Segmenten elektrifiziert erhältlich werden. Das spürt man dann auch im Wiederverkauf jener Autos die eine Zeit lang eine gewisse Alleinstellung hatten.

Generell, solange es keine Preiszusagen und transparente Refurbish-Programme über alle Marken gibt läuft man das Risiko, dass das ein Teil des Antriebspaket (wohl meist eh das offensichtliche Akkupaket) irgendwann zum wirtschaftlichen Totalschaden bzw. zur plötzlichen Abwertung führt... außer akzeptierte Lebensdauer des Fahrzeugs und tatsächliche Akkulebensdauer nähern sich weiter aneinander an...
Die riesigen Akkus derzeitiger E-Fahrzeuge kriegst bei ordentlichem Lademanagement über Zyklen ja fast nicht kaputt, mit der obersten Liga kannst rechnerisch mehr als eine halbe Million Kilometer fahren und der Akku hat noch immer brauchbare Restkapazität.
Umfangreichere Testreihen zeigen, dass je nach Lagerung für die derzeitige Chemie aber schon innerhalb <150 Tagen 15% Kapa-Verlust erreicht sein kann (hohe Umgebungstemperatur, voller Akku), theoretisch aber auch erst nach mehreren Jahren (20° und Ladung im optimalen Fenster)... was im Auto wahrscheinlicher ist kann man sich denken bzw. hängt stark vom Nutzer ab. Tiefgarage und Stadtpendler sein hilft hier doppelt ;-)

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Re(6): Gebrauchter e-Golf vs. neuer Tesla Model 3
28.09.2020, 14:39:00
ja, aber so oder so hat Lazy recht: die Zyklen, also die Kilometerleistung, haben den Akku-Monstern nichts an. Bei brauchbarem Lade-Management (SoC im gesunden Bereich, Voll-Ladung nur nach Bedarf...) natürlich. Da sind die von Lazy erwähnten 1500 (Voll!)Zyklen nicht unrealistisch. Das würde einer Kilometerleistung entsprechen die weit über dem ist, was auch ein Vielfahrer so schafft.
Willhaben zB zeigt mir von >170000 gelisteten Fahrzeugen gerade mal 44 mit über 500tkm.

Entscheidend für die Lebensdauer eines Lithium-Akkus in einem PKW sind die Lebensbedingungen und das Lebensalter. Wie ich schon geschrieben habe, und dazu wirst viel Primärliteratur finden: Zyklen- oder auch nur Lagertests unter schlechten Bedingungen sehen gleich ganz anders aus... die Faustformel ist, dass 10°C höhere Lager-bzw. Betriebstemperaturen den Verschleiß verdoppeln, zumindest von 20-->30-->40-->50 stimmt das ziemlich. Sehr heiß (>40) oder lange warm tun einem Akku nicht gut. Bei dem einen oder anderen Modell wird sogar die Möglichkeit der Kompressorkühlung für die Akkupacks vorgesehen...
Von daher sind die konservendosen-Autos die vielleicht noch dazu Mo-Fr am Straßenrand parken eher anfällig... müssen eher vollgeladen werden wenn nicht immer Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht, sind dem Klima stärker ausgesetzt, laufen weniger Kilometer pro Jahr...

Elektrisch hätte ich mit einem Vielfahrer-Auto das erst wenige hundert Voll-Zyklen auf er Uhr hat, dafür wenige Jahre und dann noch vielleicht Indizien auf Tiefgarage am wenigsten Sorgen beim Gebrauchtkauf.

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