AGB sind tw. heikel? - Da steckt ein ersichtliches System hinter.
Geizhals » Forum » Händler in Deutschland & EU » Bytepro: Bewertungsmanipulationen strafbar? GH schuldlos? (79 Beiträge, 2428 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
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.  Nicht schon wieder...  (Zeus am 05.04.2004, 20:37:43)
..  Re: Nicht schon wieder...  (bubu.m am 05.04.2004, 21:10:24)
...  Re(2): Nicht schon wieder...  (ChipsBier am 05.04.2004, 22:12:55)
...  Vergeblich...  (Zeus am 05.04.2004, 23:58:26)
....  Re: Vergeblich...  (bubu.m am 06.04.2004, 01:00:45)
.....  Re(2): Vergeblich...  (Carlson01 am 06.04.2004, 07:57:03)
......  Re(3): Vergeblich...  (mar99 am 06.04.2004, 10:29:29)
.......  Re(4): Vergeblich...  (Nanotic am 06.04.2004, 10:49:04)
........  Re(5): Vergeblich...  (mar99 am 06.04.2004, 10:56:44)
.........  Re(6): Vergeblich...  (Nanotic am 06.04.2004, 17:17:19)
..........  Re(7): Vergeblich...  (mar99 am 06.04.2004, 17:40:43)
......  Re(3): Vergeblich...  (KarlToffel am 06.04.2004, 14:55:34)
.....  Re(2): Vergeblich...  (mjy@geizhals.at am 06.04.2004, 17:26:13)
......  Re(3): Vergeblich...  (Penguin am 07.04.2004, 00:13:57)
.......  Re(4): Vergeblich...  (mjy@geizhals.at am 07.04.2004, 02:48:07)
........
AGB sind tw. heikel? - Da steckt ein ersichtliches System hinter.
07.04.2004, 12:16:53
In den letzten 2 Jahren habe ich zu ca. 20 größeren Pleiten im Hardwarebereich geschieben. Zuletzt habe ich dieses Forum betreut:

http://f27.parsimony.net/forum67085/

Bei allen Fällen zogen die Unternehmen einen großen Teil ihres Kapitalbedarfs aus den Vorauszahlungen der Kunden. Der Ablauf ist fast immer der gleiche:

Um auflaufende Verluste aufzufangen, braucht der Betrieb zusätliche Liquidität. Mit neuen Einnahmen werden die alten Lieferverpflichtungen erfüllt. Die Lieferzeiten müssen ausgedehnt und der Umsätze gesteigert werden um die Miesere zu verdecken. Die Erhöhung des Umsatzes geschieht über noch billigere Angebote, die dann selten einen positiven Ertrag bringen. Die Ausdehnung der zugesagten Lieferzeiten führt zur vermehrter Kundenkritik, die sich nach einiger Zeit allerdings negativ auf das Geschäft auswirkt. Meist herscht in solchen Betrieben bald ein heiloses Planungschaos. Um sich vor Beschwerden zu schützen, ist man dann telefonisch nicht mehr erreichbar und beantwortet Mails nur noch sporadisch. Da betiebswirtschaftliche Aspekte hinter die Notwendigkeit der Liquiditätsbeschaffung zurücktreten, ist ein Ende vorhersehbar.

Bytepro hat nach dem eBay-Rauswurf die Sache perfektioniert. Der Nachnahmezuschlag von 13 Euro ist sicherlich  eher als Abschreckung angelegt. Die AGB-Bedingungen sind genau so ausformuliert, daß das Geld der Kunden möglichst lange bei Bytepro verbleiben kann. Allerdings dürfte die AGB kaum einer inhaltlichen Prüfung gemäß § 308, § 309 § 357 BGB stand halten. Einige Auszüge:


"§ 2 Angebote, Vertragsschluss, Leistungs- und Lieferungspflicht

(...)

Unter keinen Umständen befindet sich die Firma Bytepro im Lieferverzug, sofern nicht mindestens 4 Wochen nach Zahlungseingang (Vorauskasse) bzw. nach Bestellung (Nachnahme) vergangen sind."

§ 4 Rückgaberecht

(...)

"Die Bytepro verpflichtet sich zur Rückerstattung geleisteter Zahlungen innerhalb von 30 Tagen nach Eingang der zurückgesendeten Ware bzw. Eingang der Stornierung durch den Kunden. Die Zahlungen werden ausschließlich mit der Zusendung von Verrechnungsschecks (V-Scheck)" durchgeführt.

§ 7 Gewährleistung

Die Frist zur Nachbesserung oder Ersatzlieferung beträgt mindestens vier Wochen. Nachbesserung oder Ersatzlieferung sind fehlgeschlagen, wenn drei Versuche zur Behebung des Mangels nicht zum Erfolg geführt haben."


So kann man Kunden bei der Bestellung erst einmal bis zu 7 Wochen hinhalten: 4 Wochen bis zum Lieferverzug. 10 weitere Tage für die Liefernachfrist und dann (nach dem Rücktritt) weitere 10 Tage Frist zur Rückzahlung der Vorauszahlung. Mit dem Verrechnungsscheck gewinnt Bytepro noch ein paar weitere Tage.

Mit einem miserablen Service und einer Abzockermentalität wird Bytepro sich am Markt nicht halten können. Allerdings beseht die Gefahr, daß der Schaden in den nächsten Monaten größer werden könnte. Eine Wendung zum Guten sehe ich jedenfalls nicht mehr.

Es ist falsch, bei solchen Unternehmen darauf zu warten, daß massiv Mahnbescheide auflaufen. Denn dann sind meist schon 1-2 Monatsumsätze an Vorauszahlungen versickert. Es sollte reichen, Bytpro als unzuverlässigen und kundenfeindlichen Betrieb zu klassifizieren (das ist er in meinen Augen) und ihm keine Plattform für seine Geschäfte zu bieten.

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