die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
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die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
04.03.2010, 10:45:22
die sperrige Überschrift sagt eigentlich eh schon alles. Erzählt mal von euren Vorkommnissen im Straßenverkehr, von Beinahezusammenstößen, oder wo es sich nicht mehr vermeiden lies und es zu einem Crash gekommen ist. Vielleicht kann so der eine oder andere aus den Erfahrungen was lernen.

Als TE darf ich mal den Anfang machen, heute Früh passiert und ich hatte fünf Schutzengel gleichzeitig, dass ich diese Zeilen noch tippen kann.

Aaaalso, ich auf dem Motorrad auf dem Weg in die Arbeit. Ein Stückchen vor mir ein BMW der rumlamentiert. Ganz rechts auf der Busspur ein Taxi, der blinkt nach links und hat auch schon die Räder eingeschlagen. Der BMW bleibt stehen damit sich das Taxi auf der ersten Spur einordnen kann.

Gedanklich lass ich das Gas stehen und will den BMW auf der zweiten Spur überholen. Tatsächlich bin ich aber etwas vom Gas gegangen, mir kam das eh schon verdächtig vor.

Plötzlich, und da war ich zugegebenermaßen schon überrascht, dreht das Taxi über alle Spuren um. Ich war zum Glück hellwach, brauchte nur leicht bremsen (war auch nicht zu schnell, wie man vielleicht meinen könnte). In meinem Hirn hörte ich den Knall als ich das Taxi seitlich voll rammte.

Passiert ist nix, ausser der Erkenntnis dass man niemanden im Straßenverkehr trauen kann und man mit allem rechnen muss. Bei zwei (!) ähnlichen Situationen (allerdings mit dem Auto) musste ich eine Vollbremsung hinlegen, die Bremse lösen und die Karre brutal um 90° nach links verreißen um faktisch mit dem Taxi abzubiegen. Einmal wars ein LKW, einmal ein Traktor, beide blinken nicht einmal...:~(

Skizze:










Grüße,
Geri

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Re: die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
wol
04.03.2010, 12:31:31
Interessant, dass alle hier Fälle posten, in denen sie unschuldig an den Problemen sind. In folgendem Falle wäre ich selbst schuld gewesen, wenn es  sich nicht knapp ausgegangen wäre:

T-förmige Kreuzung auf der Landstraße in der Nähe von Wien. Ich komme von unten und will links einbiegen in die Vorrangstraße, also in den linken Oberteil des T. Ich schau mehrmals links und rechts während der Fahrt, freie Sicht nach links und rechts, nur Felder, dann biege ich ein. In dem Moment, wo ich in der Mitte der Straße bin zischt mit hoher Geschwindigkeit ein von rechts kommender und geradeaus weiterfahrender vorbei.Das ging sich um einen Meter oder so grad noch aus. Ich hab den einfach nicht gesehen, weil er anscheinend bei meiner Annäherung an die Kreuzung dauernd hinter der A-Säule nicht zusehen war. Jetzt bewege ich eh den Kopf immer hin und her, um sowas auszuschließen, ich hab ihn aber dennoch übersehen. Seit damals bleib ich immer dort stehen und schau rechts links obwohl dort keine Stopptafel steht.
Anderes Beispiel, wo ichnicht schuld gewesen wäre:
Langgszogene Linkskurve im Ortsgebiet von Strasshof, mir kommt ein Auto entgegen und gerät langsam über die Mittellinie auf meine Seite. Im Näherkommen  sehe ich, dass der Fahrer die Augen zuhat, das Kinn auf der Brust. Ich konnte relativ leicht bremsen und ein bissl nach links ausweichen. Im Rückspiegel hab ich gesehen, dass der ungebremst auf den zu seinem Glück dort befindlichen gefrorenen Acker rausgedonnert ist. Ich bin dann stehengeblieben und hab ihn beobachtet. Es scheint nicht allzuviel an dem Autop kaputtgegangen zu sein, da er nach einer Weile es geschafft hat, wieder auf die Straße zu fahren. Ein paar Jahre später wäre er schon in ein Hindernis gefahren, mittlerweile wurde dort was hingebaut. Der Typ muss ordentlich erschrocken sein, so aus dem Schlaf gerissen zu werden. Möchte gern wissen, wie viele Unfälle ohne erklärbare Ursache durch Sekundenschlaf zu erklären sind. Wohl eine ganze Menge.

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Es gilt die Ungustlvermutung!
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"Die Religion des Einen ist der Witz des Tages für den Anderen." (Robert Heinlein)
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.....
Re(5): die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 00:50:15
wie gesagt, sie gibt es zu und es ist imho auch keine Schande.


Das mein ich ja, so eine Entscheidung ist einfach nur bewundernswert.
Ich hoffe ich werde auch so entscheiden, wenn ich eines fortgeschrittenen Tages nicht mehr in der Lage bin ein Fahrzeug so zu lenken, dass man es auch wirklich kontrollieren kann.

Er hat NICHTS mehr gesehen, er trug Brillen dick wie ein Flaschenboden und sah
trotzdem nix. Die Oma am Beifahrersitz jedoch war noch fit (hatte aber nie den
Schein gemacht) und sagte Opa alles an: "Links", "Rechts", "Geradeaus",
"Bremsen", "Ampel rot", "Ampel grün" etc etc.


Da wird nicht nur mit dem eigenen Leben  leichtsinnig gespielt, sondern auch mit dem anderer Verkehrsteilnehmer und das ist eigentlich eine ziemlich ernste Angelegenheit.

Kurz darauf Familienrat, mein Vater und seine Schwester haben dann beschlossen
ihren Vater das Auto wegzunehmen. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen das
Auto aus Enzesfeld abzuholen. Opa war bis zu seinem Lebensende sauer auf mich


Na das kann ich mir sehr gut vorstellen. 8-O
Auch wenn er es nie zugegeben hätte, aber es war eine Notwendigkeit.
Wer weiß, was alles hätte passsieren können.
Wie geschrieben, ich hoffe, ich bringe auch den Mut und die Courage zusammen, den Schein freiwillig abzugeben, wenn es erforderlich ist.

Aber das Schlimme, kein Mensch hat sich (damals) drum geschert. Wenn ich
nichts gesagt hätte, Opa hätte sicher länger sein Auto behalten - und
womöglich einen Unfall gebaut...


Die scheinbar einfachste Lösungen sind oft die am schwersten und undankbarsten auszuführenden. |-D
______________
Zitat GREIFVÖGEL:
Ein B Mercedes ist von Aufbau und Mechanik her, so gut wie 2 Golfs. Kosten tut
es aber nicht zwei Mal soviel...

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Re: die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
04.03.2010, 18:01:02
Meine Lieblings-Nicht-Unfälle:

No1:
Nacht, Regen, Kopfsteinplaster, bergab --> saurutschig.
Da ich Parkplatz gesucht hab, war ich langsam, also mit ca 40-45 unterwegs, als von recht über die ROTE Ampel ein PKW kommt, zu spät merkt, daß rot ist und sich mitten auf der Kreuzung einschleift. Als ich ihn anhupe und anblinke, würgt er das Auto mitten auf der Kreuzung ab, blockiert sie zu gut 3/4, nur ganz links übern Zebrastreifen bei den geparkten Autos is eine winzige Lücke frei.
Ich vollbremsung mim 1er Golf, dünne Reifen, nix ABS, nix ESP, daher schönste Rutschpartie, Einschlagpunkt genau in seiner fahrertür.
Knapp vorm Einschlag, ich konnte das weiße schon in den angstgeweitetn Augen des anderen sehen, mach ich die Bremse auf, lenk nach links, brems wieder voll, rutsch wieder, Heck kommt ein bißl, ich mach wieder auf, lenk gegen, brems wieder, Heck kommt wieder,  usw.
Irgendwie hab ichs geschafft, an ihm vorbei zu kommen, weder ihn noch die parkenden Autos zu berühren und hinter ihm anzuhalten, quer über die Straße.

Ich war so sauer, ich wollt den killen, als der die Tür aufreißt und im strömenden Regen auf mich zurennt und .... sich überschwänglich bedankt!
Der hat sich 1000x entschuldigt und mir genauso oft gratuliert, wie ich das nur geschafft hab, an ihm vorbeizukommen.

No2:
Straße trocken, sonst wie oben. Frau im Döblinger-Traktor kommt über die Stoptafel raus und würgt den Kübel auf der Kreuzung ab.
Gleiche Reaktion wie oben, nur diesmal mim Motorrad.
Ich habs geschafft, durch die 1m Restbreite durchzukommen, nix passiert.
Ich steig ab, mach den Helm auf - und sie haut ab.
War ihr Glück, daß ich ich auf einer Enduro nur mit Kickstart gesessen bin und mir "etwas" die Knie gezittert haben ...

No 3:

Ampel wird grün, ich fahr mim Moped los, und mach automatisch den Querblick. Seh aus dem Augenwinkel was rotes auf mich zuschießen. Vollbremsung, die am winterlichen Rollsplitt natürlich nicht gut gehen kann.
Ich seh, das geht sich alles NIE aus, steig kontrolliert ab und laß das Möpperl zwischen meinen haxen rauslaufen.
Ich bin gestanden, mein Möppi rutsch weiter bis in die Kreuzung und das Auto quitscht sich voll ein. Mein Möppi liegt unterm Motorblock, aber ich bin aufrecht und unverletzt gestanden, nicht mal geflogen.
Das herz hat ein bissl schneller geschlagen als sonst...

Und eh klar: sogar die begeht Fahrerflucht, trotz 300 Zeugen. >-(>-(>-(

mfg
AVS
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Re: die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
04.03.2010, 18:57:19
Mein Motto, wenn der Gegenverkehr Blödsinn macht und es zu einem Frontalen
kommen würde: Weg von der Straße, irgendwo ein Loch suchen und sei es in den
Acker fahren.


Das sehe ich anders.

Mein Beispiel:
Ich fahre - seiner Ziet noch mit dem alten Subaru Justy 4WD - auf einer kerzengeraden, vielbefahrenen und gut einsehbaren Vorrangstraße im Ortsgebiet Graz. Straßenbahnschienen sowohl auf meiner, als auch auf der Gegenfahrbahn. Nachdem es ausgiebig geregnet hatte (zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr) waren die Fahrbahnen ziemlich nass und die Schienen dementsprechend rutschig. Von rechts fährt ein Autofahrer (Geschlecht und Alter unbekannt) auf die Vorrangstraße zu, er oder sie hat ein Vorang-geben Schild und eine Haltelinie. Er oder sie bleibt auch kurz stehen, sieht zuerst nach rechts, dann nach links in meine Richtung, sieht mich auf ihn oder sie zukommen, beginnt aber dennoch praktisch vor mir die Vorrangstraße zu queren und will sich dem Gegenverkerh einordnen. Das ganze spielte sich keine 3 Kleinwagenfahrzeuglängen vor mir ab! Ich war fassungslos und bin ohne zu überlegen mit einer Urgewalt in die Eisen gestiegen. Schwerer Fehler bei einem Fahrzeug ohne jegliche elektronischen Helerleins!!!
Die linken Räder (Vorder+Hinterrad) befanden sich großteils auf Schienen die rechten trotz des Regens auf doch recht griffigem Asphalt. Es gab einen ordentlichen Ruck im kleinen Subaru und mein Fahrzeug bewegte sich mit der rechten Fahrzeugseite (Beifahrerseite) weiter voran auf der Vorangstraße in Richtung Gegenverkehr. Erstaunlicherweise rutschte ich so relativ lange und unkontrolliert. Hätte ich mir nie gedacht, dass das so lange sein würde, oder ist es mir nur so lange vorgekommen?  
Reiner Zufall, dass mich der Gegenverkehr nicht verräumt hat. Derjenige, der diese Situation hervorgerufen hat, hat sich natürlich aus dem Staub gemacht. Keiner hat sich das Kennzeichen gemerkt bzw darauf geachtet. Ich weiß nur, dass es ein Peugot 306 war, mehr nciht.

Meine Lehre für die Zukunft:
Für andere verreiße ich kein Fahrzeug.
Wenns ist, schieß ich ihn einfach ab, denn ich hätte auf diese Weise einen Frontalen gehabt und ihn an der Seite voll erwischt. Durch meine Reaktion hätte mich beinahe der Gegenverkehr seitlich verräumt und da wären meine Chancen denkbar schlecht gewesen in einem Kleinwagen ohne jeglichen Sicherheitsfeatures (Airbags? - zu dieser Zeit erst ab Mittelklasse) Das war reiner Zufall das mich kein Gegenverkehrsfahrzeug erwischt hat.
______________
Zitat GREIFVÖGEL:
Ein B Mercedes ist von Aufbau und Mechanik her, so gut wie 2 Golfs. Kosten tut
es aber nicht zwei Mal soviel...

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Re(3): die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 00:32:01
Aber was ich gemeint habe, bevor ich einen Frontalen mit hoher Geschwindigkeit
hab, würde ich eher in den Acker fahren, falls es die Situation noch
ermöglicht.


Hatte leider auch schon schlechte Erfahrungen mit Äckern.
Wobei besagter Acker ca 2 Meter unter Straßenniveau lag und mein Fahrzeug einen frontalen Überschlag absolvierte. Das war mein erster und hoffentlich letzter selbst verschuldeter Totaler. Ist aber schon 11 Jahre her und ich war damals ziemlicher Fahranfänger und kam aus einer Kurve im winterlichen Allentsteig direkt am Tüpl ins Schleudern und von der Fahrbahn ab. Da spielten einge Faktoren unglücklich zusammen. Die völlig verdreckte Panzerstraße, die ein Glatteis nicht erkennen ließen, eine fehlende Innentemperaturanzeige, ein maximal 1,5 Fahrzeugbreiten messende Verbindungsstraße am Tüpl, ein mit Großvaterfahrwerk ausgestatteter Audi 80 B3 1989 und ich als Fahranfänger am Volant. Ergebnis: Audi 80 hatte einen Totalen (Dach war nicht mehr zu retten), ich hingegen hatte Glück im Unglück, nämlich keinen Kratzer trotz des frontalen Überschlags und sämtlicher gebrochener Scheiben.

//EDIT
Falls es nicht gut rüber gekommen ist:
Unfallursache kausal durch nicht angepasste Geschwindigkeit bei falsch eingeschätzer Situation eines Fahranfängers.
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Zitat GREIFVÖGEL:
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05.03.2010, 00:40 Uhr - Editiert von robotti, alte Version: hier
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Re: die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 09:06:04
na sauber, da hast echt glück gehabt. hat zwar jetzt mit deiner situation weniger zu tun, aber jetzt dauerts nach dem winter wieder eine weile, bis sich die dosentreiber wieder an die 2rad fahrer gewöhnen.
da ich täglich irgendwen seh, der sich absolut be*PIEP* verhält, frag mich, ob das wirklich immer die selben kandidaten sind und die dauernd so unterwegs sind oder einfach immer wer anderer, der eben zufällig seinen einzigen fehler/monat macht.

Erzählt mal von euren Vorkommnissen im Straßenverkehr

voriges jahr im sommer, kolonne steht (ampel-wartende autos-freie kreuzung-wartende autos...) und ich fahr sehr gemäßigt mitn motorradl vorbei. an der freien kreuzung (war richtig vorbildlich, da hat wer mitgedacht) werd ich noch langsamer und gut wars. von rechts mit nachrangtafel kommt eine dame heraus und schaut nach rechts, weil links stehens ja eh... ohne bremsen bzw etwas vorausschauend fahren, wäre der einschlagspunkt genau die fahrertür gewesen. wie ich dann schon neben ihr steh und eigentlich alles zu spät war, schaut sie doch noch nach links und hat mich immerhin schon gesehen. ich hab ihr freundlich reingewunken (nein, nicht mit dem finger) und was macht sie? richtig, zurückwinken... hat wohl nicht geschnallt, was ihr erspart geblieben ist.
--
vorgestern war da noch der junge mann, welcher geistig wohl noch im bett lag. spaziert seelenruhig übern fussgängerübergang, ohne links oder rechts zu schaun. der rettungsfahrer, der bei rot über die kreuzung wollte, hatte wohl mitleid, denn bei mir wäre der schlafwandler munter gewesen.
--
kennedybrücke bushaltestelle:
- aus dem bus raus
- dem vordermann blind folgen
- bei rot gleich vorn am bus vorbei
- keinesfalls nach links schaun, ob ein auto kommt
- keinesfalls auf die ampel für die autofahrer schaun
- seelenruhig rübergehen
- jo mei, der autofahrer wird schon bremsen oder einfach noch ein weilchen warten, obwohl er grün hat und die 15sek-phase vielleicht nutzen will
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A lie is a way to tell the truth to someone who doesn't know. | RC Offroad Verbrenner

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Re: die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 12:00:23
Huhu,
hier schonmal direkt die skizze:

Skizze:
http://forum.geizhals.at/files/259231/bremsung.JPG

Das war vor ca. 2 Jahren. Da bin ich noch meinen alten guten Golf2 GTI 1.8L 107PS bei 975kg Leergewicht gefahren. Natürlich kein ABS!
Ich bin auf dem nach Hauseweg von der Arbeit gewesen. Kenn die Strecke also blind. Diese Kreuzung befindet sich in einem Dorf, also max. 50 km/h. Ich hatte laut Tacho knapp 55 km/h drauf, also echte 50km/h.
Die Straße auf der ich fuhr war leicht abschüssig und leicht feucht und ich war wohl irgendwie in Gedanken und hab erst 50m vorher gebremst und dabei wohl etwas zu stark draufgetreten. Die Räder haben direkt blockiert und dann ging die Rutschpartie los. Bei Gleitreibung hat man natürlich fast Null bremswirkung. Ich weiß das natürlich, löse die bremse und bin schon 10m vor der kreuzung. Trete wieder auf die bremse, durch die Hektik wieder zu stark, die Räder blockieren wieder und ich rutsche weiter auf die Vorfahrtsstraße und auf die Gegenspur die nach rechts hin absolut nicht einsichtig ist, weil dort ein Haus steht. Ich habe gebetet, dass keiner kommt und ich vor dem gegenüberliegenden Bürgersteig zum stehen komme. Beides ist eingetreten und darüber bin ich sehr glücklich. Das hätte böse ausgehen können.
Es war im Prinzip mein Fehler, aber warum das ganze so passiert ist, konnte ich mir anfangs nicht erklären. Ich vermute, dass die straße leicht ölig war und die reifen deswegen blockiert haben. Das war eigentlich der einzige Fehler meinerseits in meiner 6-jährigen Führerscheinzeit.
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Viel gröbere Schnitzer haben sich andere Verkehrteilnehmer erlaubt. Unzählige mal wurde ich beim überholen von PKWs und vor Allem LKWs auf der Landstraße abgedrängt, sodass ich mich schon im Graben oder vorm Baum liegen hab sehen.
Auch gab es mal einen kleinen Stupser in die linke ecke der hinteren Stoßstange für mich, als ich auf der skizzierten Kreuzung auf dem Weg zur Arbeit war (Also diesmal anders rum) und auf der Vorfahrstraße stand und gewartet habe bis kein Gegenverkehr kommt, damit ich links abbiegen kann.  In diesem Moment kam hinter mir eine Frau in einem opel cosa, zum glück mit ABS, aufgrund von blankem eis auf der straße nicht zum stehen und schliterte über die gegenfahrbahn an mir vorbei und hat mich dabei leicht angestuppst. Das geile war auch, dass sie danach einfach weiter gefahren ist, als ob nichts gewesen wäre. Ich bin erstmal ausgestiegen und geschaut. Aber an der nicht lackkierten Kunststoffstoßstange war nix zu sehen. Hat se nochmal Glück gehabt.... ;-)
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Eine richtig brenzlige Situation gab es noch mit dem Golf 2 in meinem ersten Führerscheinjahr. Auf einer dreispurigen Autobahn hat ein LKW auf der mittlerenspur einen anderen LKW auf der rechten Spur überholt. Ich hab mit dem voll besetzten Golf 2 160km/h drauf. (ich weiß, auch etwas leichtsinnig, aber so ist das, wenn man 18Jahre jung ist ;-) ) Ich will also die beiden Elefanten überholen, als ein driter LKW meint die beiden andern auf der linken (dritten) spur zu überholen und geschätzte 50m vor mir auf die linke spur wechselt. Ich war total perplex und konnte das kaum glauben und habe dadurch erst nach 2s eine vollbremsung mit blockierenden Reifen und einem ultralauten quiiiiitschen eingeleitet. Ich bin dem LKW bis auf wenige Zentimeter hinten drauf gerutscht. Es fand aber keine Berührung statt, auch wenn wir uns alle schon im LKW drin gesehen haben. Die Reifen waren danach hinüber weil sie "eckig" waren. Ist das überhaupt erlaubt für LKWs auf der dritten spur zu überholen mit 0,425km/h mehr als die anderen LKWs?
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So, das wars eigentlich. Mit meinem Golf5 ist mir bisher nix passiert. Ich fahre aber auch sehr defensiv und vorausschauend, muss ich dazu sagen. 5,2L Durchschnittsverbrauch bei einem 2.0TDI 140PS sagt alles zu meiner Fahrweise, oder? ;-)

viele Grüße
Tali

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Re(2): die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 13:41:34
Ist das überhaupt erlaubt für LKWs auf der dritten spur zu überholen mit
0,425km/h mehr als die anderen LKWs?


Natürlich ist es nicht erlaubt und in Deutschland hat man mittlerweile damit begonnen solche Elefanten Überholmanöver gezielt (mittels Videowagen) ab zu strafen, denn es gilt dass eine Überholvorgang so zügig wie möglich abgeschlossen werden muss, was in der Realität schlecht bis gar nicht umtzsetzen ist bei einer Differenzgeschwindigkeit von 5 km/h +/-. Außerdem hat ein LKW auf der linken Spur im Normalfall sowieso nichts verloren.

Aber
Ich hab mit dem voll besetzten Golf 2 160km/h drauf.

das ist noch weniger erlaubt, zumal du ja blutiger Führerscheinneuling gewesen bist und außerdem noch die Verantwortung für deine Passagiere getragen hast. Immerhin sind 160 auf dem Tacho gute 170 bis 175 und das bei einem vollbesetzten Fahrzeug mit Null Sicherheitsausstattung.

Ich spiele hier nicht den Moralapostel, aber gerade als Neuling sollte man sich anfangs doch eher zurücknehmen, denn einen Führerschein in der Tasche zu haben bedeutet nicht autofahren zu können, wie mein weiser inzwischen pensionierter Fahrlehrer nicht müde wurde zu betonen.
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Zitat GREIFVÖGEL:
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05.03.2010, 13:43 Uhr - Editiert von robotti, alte Version: hier
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Re(3): die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 15:28:38
Natürlich ist es nicht erlaubt und in Deutschland hat man mittlerweile damit
begonnen solche Elefanten Überholmanöver gezielt (mittels Videowagen) ab zu
strafen, denn es gilt dass eine Überholvorgang so zügig wie möglich
abgeschlossen werden muss, was in der Realität schlecht bis gar nicht
umtzsetzen ist bei einer Differenzgeschwindigkeit von 5 km/h +/-. Außerdem hat
ein LKW auf der linken Spur im Normalfall sowieso nichts verloren.


Jo, diese Videoüberwachung hab ich auch auf "Achtung Kontrolle" gesehen. Und so hart der Job der Brummifahrer auch ist, muss ich sagen: Das ist verdammt nochmal richtig so!!! Die können sich nicht einfach das Recht rausnehmen zich Autos auszubremsen, Staus zu verursachen und evtl. Unfälle nur um evtl. ein paar Minuten früher da zu sein. Da hat sich einfach jeder an die Regeln zu halten.

Was mir da noch grad einfällt. Bei uns auf der A33 haben se in eine Richtung (Mein Weg zur Arbeit) ein Überholverbot für LKWs eingerichtet, weil das echt nicht mehr schön war wie oft die sich überholt haben und den ganzen Berufsverkehr ausgebremst haben. Und das obwohl es die ganze Zeit bergab geht!
Das dumme ist nur, dass einige Brummifahrer meinen sich nicht dran halten zu müssen. Aber da reagieren mittlerweile sehr viele autofahrer allergisch drauf und starten nen gemeinsames mega hupkonzert. Echt aggressive Stimmung manchmal morgens um 8Uhr auf der A33 :-D  
Aber ich gebs zu, ich hup' ab und zu auch mal mit ;-)

Gruß
Tali

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Re(2): die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 15:56:47
Hi Tali,

Danke für dein langes Posting. Sehr interessant wie ich finde.

Das mit den drei LKWs hat robotti eh schon kommentiert. Ich sehe das auch so, klar warst du für hiesige Verhältnisse zu schnell. Aber drei LKWs nebeneinander auf der Autobahn hat schon was, das ist mir auch noch nicht passiert. Noch dazu haben diese Geier riesige Aussenspiegel und imho genug Zeit diese auch zu benutzen. Ich hätte den LKW angezeigt, jetzt ernsthaft. Du hattest genug Zeugen an Bord und ein Schaden ist dir auch entstanden, mal abgesehen dass er Euch in Lebensgefahr gebracht hat.

zu deinem Beispiel mit dem LKW, da hab ich auch etwas zum Thema "die besten Unfälle sind die, die man nicht hat"
Ist schon einige Jahre her, deswegen kann ich nicht einmal sagen mit welchen Auto ich unterwegs war. Aber seit ich Autofahre, habe ich immer Autos gehabt die solche Fahrmanöver möglich machten ohne gleich einen Überschlag zu produzieren. Egal. Ich bin damals auf der Autobahn ganz linke Spur gefahren, sicher auch nicht grad langsam, aber noch im Rahmen. Aus der mittleren Spur kam ein BMW unmittelbar vor mir raus, der Typ war um einiges langsamer als ich und es waren nur wenige Wagenlängen Differenz. Bremsen völlig zwecklos. Ich blieb beinhart am Gas, beide Hände fest am Lenkrad und hab zwischen ihm und der Leitplanke am Grünstreifen durchvisiert. Was mir auch gelungen ist, ohne ihn oder die Leitplanke zu berühren. Ich weiß nur noch, im Spiegel war eine kleine Staubwolke zu sehen und der BMW fuhr wie ein aufgescheuchtes Hendl wieder zurück auf die mittlere Spur. Was für den unbeteiligten Leser vielleicht wie eine verrückte Stunteinlage klingen mag, war damals die einzige Chance einen Auffahrunfall zu vermeiden. Arg, aber ich war eben auf dieser Spur unterwegs und der Typ hat einfach nicht seinen Spiegel benutzt - und in Luft kann ich mich auch nicht auflösen.

Zu deiner Geschichte mit dem missglückten Bremsmanöver: Ein Vergleich dazu: Aus 100km/h schafft ein modernes Auto bei idealen Bedingungen (=trockene Fahrbahn, neue Reifen) in 43 Meter zum stehen zu kommen. Sehr gute Autos schaffen das auch in 41 Meter und sicher auch darunter. Du hattest 50 km/h drauf und hast lt. deinen Angaben bei 50 Meter begonnen zu bremsen und es hat nicht gereicht. Da sieht man sehr plakativ wie sich das Gripniveau bei nasser Fahrbahn extrem verschlechtert. Wenn dann noch Gatsch oder etwas Diesel auf der Fahrbahn liegt, geht einem rasch die Straße aus. Ich bin 10 Jahre lang aktiv Rennkart gefahren, bei Sonne und bei Regen hatten wir Rennen. Diese kleinen Biester laufen bis zu 160km/h und erlauben bei Trockenheit extreme Kurvengeschwindigkeiten. Bei Regen sank das Gripniveau auf 25-30 % runter, dh. es fehlten ca. 70% zur gewohnten Performance (trotz spezieller Regenreifen). Was ich damit sagen will, nicht nur bei Regen das Gas runternehmen und einfach sehr viel weicher fahren, sondern auch lernen die Fahrbahn lesen. Zum Bespiel dunkle Flecken, Laub, Sand, Dreck, Rollsplitt, aber auch schillernde Flecken von Diesel können auch bei ansich trockender Fahrbahn die Haftung extrem reduzieren. Und sollte es doch passieren dass man zu schnell zb. in eine Kurve reinfährt, dann so gut es geht noch VOR der Kurve in der Graden versuchen Geschwindigkeit abbauen, in der Kurve das Auto möglichst weich und ohne zu bremsen um die Kurve schiffen. Wer in einer Kurve aus Panik den Anker wirft, hat egal ob jetzt mit oder ohne ESP den Schlauch.

Ich muss dass noch ein bissl näher erklären, sonst erschlagen mich ein paar. Also dass soll keine Anleitung sein mit möglichst hohen Tempo im Nassen zu fahren, ganz im Gegenteil. Da aber leider immer wieder solche Sachen passieren (erst vor ein paar Tagen der blaue Golf mit dem Supermodel und ihrem Freund an einem Baum zerschellt) sollte man das imho doch ansprechen. Was spielt sich genau in einer Kurve ab!

Aaaaslo, zuerst mal ein bissl Theorie. Ich habe dazu rasch eine kleine Grafik gezeichnet. Erklärung weiter unten.



wie wir sehen, es spielt sich alles in einem Vektorendiagramm ab. Übersteigt eine Kraft das normale Verhältnis, reduziert sich dadurch die andere Kraft. Die Gesamtkraft Fges bleibt jedoch immer gleich.

Beispiel 1: Normale Kurvenfahrt, die Antriebskräfte und Seitenfühungskräfte liegen im Gleichgewicht. Dieses Diagramm zeigt uns aber schon dass mit geringern Antriebskräften Fa eine höhere Seitenfühungskraft Fs möglich wäre (das rote Delta)

Beispiel 2: Nun werden die Antriebskräfte Fa komplett weggenommen. Dadurch steigt Fs um dieses Delta. Leider passiert hier oft ein Fehler: Auch eine Bremskraft reduziert Fs gewaltig, genau so verkehrt wie zu schnell zu fahren.

Beispiel 3: Driften, die Antriebskraft übersteigt die Seitenführungskraft, das Auto beginnt seitlich zu rutschen.

Aus der Praxis: Ist man zu schnell, dann möglichst vor der Kurve noch in der Geraden die Bremse betätigen. In der Kurve (auch wenn subjektiv zu schnell) die Bremse lösen und die Kupplung treten. Damit nimmt man komplett Fa vom Rad weg und gibt ihm volle Seitenführung. Wer jetzt noch gefühlvoll und weich lenkt hat Chancen die Kurve ohne Abflug zu befahren. Über Driften rede ich besser nicht, dieses Diagramm soll nur zeigen was sich bei einem Abflug abspielt.

Ich konnte mit dieser Theorie im Gepäck zwei 100%ige Abflüge vermeiden. Passiert aus Dummheit und weil ich überrascht wurde (geänderte Fahrbahnbedinungen). Vielleicht erzähle ich das in einem anderen Posting, falls es jemanden noch interessiert und bis hierher nicht eingeschlafen ist |-D






Grüße,
Geri

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Re(4): die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 19:25:24
oder Blockierbremsung bis Kurvenaußenseite, aufmachen, gegenlenken, blockierbremsen, usw


naja *kratzkratz* das passt zumindest nicht auf die beiden von mir angespielten Situationen. Hätte ich das gemacht, wären zwei Totalschäden auf mein Konto gegangen. Aber hör dir vielleicht zuerst mal an was genau los war.

1) Das ganze war eine saublöde Geschichte. Es gab auch keine Radarboxen und in Tunnels waren noch 130 erlaubt, ist rund 20 Jahre her. Geri im GTI, ein Mercedes möchte es wissen. Kärnten. Winter. Sonne, trocken. Wir fahren in den Tunnel. Bei der Ausfahrt vom Tunnel war ich Erster :-P Was sehen meine Augen: Schneefahrbahn. Am Tacho waren ca. 170! Und das auf Schnee. Nach dem Tunnel ein kurzes Stück gerade Autobahn, danach eine Rechtskurve. Wohlgemerkt Schneefahrbahn. Ich voooooorsichtig vom Gas, Lenkrad mit Eisenhand gehalten. Von ganz links sehr früh eingelenkt bis ganz nach Rechts auf den Pannenstreifen, nur um den Radius so flach wie möglich zu halten. Dann wieder ganz nach links rausfallen lassen. Lenkung leicht wie Butter, Auto schwimmt. Kurve geschafft, erst danach konnte ich Tempo abbauen. Ein hartes Bremsmanöver hätte das Auto sofort aus der Bahn geworfen - Stichwort 2. Diagramm.

2) Nicht sooo lange her, Geri fährt mit Vaters Astra Turbo Cabrio die Strecke runter nach Kroatien Richtung Split. Wieder ein Tunnel, wieder viel zu schnell aus dem Tunnel raus. Am Ende vom Tunnel, eigentlich gleich danach eine unglaublich enge und nicht endendwollende 180 Grad Kurve auf der Autobahn. Ich kannte die Kurve, war aber der Meinung sie kommt später. Es war stockfinstere Nacht, zum Glück kein Verkehr. Ich also mit 170 auf nasser Fahrbahn und bin überrascht dass die enge Links so knapp nach dem Tunnel kommt. Vom Gas weg, kurz Bremse angetippt, weg, dann eingelenkt, Lenkung wieder leicht wie Butter, das Auto hat keinen Gripp. Der Radius wird etwas weiter als gedacht, aber es macht die Kurve. Immer noch Kurve, ich denk mir wann hört die endlich auf, verdammt ich bin zu schnell. Zu allem Überfluss geht es steil bergab, das Auto wird in der Kurve noch schneller. Also gaaaaaaanz leicht - ich schwöre, nur mit den Zehenspitzen die Bremse angetippt - das Auto reagiert sofort mit einem leichten Schwänzeln - Bremse gleich wieder weg, weiter um diese Scheixxs Kurve noch mit ca. 160 kmh rollen lassen - und geschafft. Wieder Diagramm 2 was mir geholfen hat. Schwitz...

Au Mann, ich hör schon wieder die Gutmenschenmafia aufjaulen "so schnell fährt man doch nicht" etc. Aber okay, das Risiko gehe ich ein und weiß ich selber auch, aber sonst kann ich nicht die beiden Situationen ident schildern. Das nach wie vor zu schnell auf nassen Kurven gefahren wird zeigt uns ja (leider) der Abflug mit dem blauen Golf vor ein paar Tagen. Ich mache es nicht mehr!

Verstehst du nun, dass ich mit "Blockierbremsung" als Antwort nix anfangen kann? Wenn da irgendwas blockiert hätte, es wäre ein 100%iger Abflug gewesen. Beide Male!



Grüße,
Geri

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Re(3): die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 16:56:23
Ich sehe das auch so, klar warst du für hiesige Verhältnisse zu schnell.

Mit hiesigen Verhältnissen meinst du wahrscheinlich Österreich? Ich hätte vlcht erwähnen sollen, dass ich in Deutschland lebe und die Geschichte mit den LKWs auch auf einer deutschen Autobahn war. Eigentlich umso schlimmer, denn theoretisch könnte auch jemand mit 400km/h ankommen (da kein Geschwindigkeitslimit) und große Augen bekommen warum auf der ganz linken Spur einer mit 85,5km/h tuckert.

Geri, ganz großes Lob an die theoretische Erklärung. Die ist absolut richtung und sehr anschaulich, wie ich finde!. Diese theorie beherschte ich schon mit ca. 17 Jahren. Die Umsetzung aufs Autofahren ist allerdings erst nach zwei Jahren Führerschein erfolgt. Mittlerweile ist mir alles klar und ich habe diese Theorie ebenso wie du schon mehrmals in die Praxis umsetzen müssen, obwohl ich deutlich weniger Jahre aufm Buckel hab ;-)
Trotzdem gilt: Wer die Theorie kann, kann das noch lange nicht in der Praxis umsetzen, denn da sind die Bedingungen immer anders als man es sich denkt! In Sekundenbruchteilen muss man sich für eine Verhaltensweise entscheiden und zich andere Faktoren miteinplanen. Weder du, noch ich können immer richtig reagieren, auch wenn wir die theorie kennen, ganz zu schweigen von anderen Personen, die die theorie nicht kennen und sonst auch schon überfordert sind mitm Autofahren. Es gibt nunmal einen Punkt, da ist jeder Mensch überfordert.
Und worauf ich eigentlich hinaus will: Ich behaupte ca. 70% der Autofahrer kennen nichtmals die Theorie. Von den 30%, die die Theorie beherschen ist mindestens die Hälfte in der Praxis schlichtweg zu schnell überfordert in solchen Situationen (sei es mangels Fahrpraxis oder sonst was).
Ich hätte einen Verbesserungsvorschlag: Jeder, der einen Führerschein macht, muss ein Fahrsicherheitstraining absolvieren. Dass das nicht das Allheilmittel ist, ist mir klar, aber ich denke es würde vielen etwas bringen und wir hätten ein paar Unfälle weniger.
Ich selbst habe schon mehrere Sicherheitstrainings und auch extreme Fahrtests wie Slalom, Elchtest, usw. absolviert. Das auch mit verschiedensten Autos. Das hat mir enorm viel gebracht. Der Zeitpunkt, bis ich im Straßenverkehr überfordert bin und panisch reagiere hat sich dadurch enorm nach hinten verschoben. Denn ich weiss was ich kann, was mein auto kann aber ich weiß auch, was mein Auto und ich nicht können. Und sollte diese Situation mal eintreten dann hilft nur noch eins: Soviel wie möglich Geschwindkeit vernichten vor dem Aufprall und dann mitten drauf halten um die Krafteinwirkung gleichmäßig zu verteilen. (so die theorie ;-) )
Dass zu dem Allem die richtige Sitzposition, ein straff anliegender Gurt, ein intaktes Fahrzeug und zu guter letzt viel Glück gehört ist für mich selbstverständlich.
Ich habe das von deiner Frau gelesen, dass sie das Fahren aufgegeben hat. Das ist irgendwo echt schade, aber umso beeindruckender ist es! Großen Respekt für die Einsicht. Die hat fast keiner in der Hinsicht.

Viele Grüße und ein wunderschönes, unfallfreies WE wünsche ich euch allen!
Tali

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Re(4): die besten Unfälle sind die, die man nicht hat :-o
05.03.2010, 18:50:59
Tali,

@ hiesige Verhältnisse, alles klar, du bist aus Deutschland, da darf man ruhig auch Geschwindigkeiten jenseits von > 130 km/h erwähnen ohne gleich vom Kernthema abweichen zu müssen (von wegen Rechtfertigung und so weiter..)

@ Verbesserungsvorschlag: Ich hab 1985 den Schein gemacht und ca. 1994 war ich freiwillig in einem Fahrsicherheitstraining zwecks Perfektion. Damals war ich total begeistert und hab jedem davon geraten es auch zu machen. Und ich hab gesagt, das gehört eigentlich als Pflichtübung eingeführt. Zu meiner Überraschung hat das der österreichische Gesetzgeber auch erkannt, inzwischen gehört zum Führerschein auch ein verpflichtender Fahrsicherheitskurs dazu. Mich wundert fast dass es in Deutschland noch nicht der Fall ist. Um so besser ist es wenn man freiwillig was macht, so wie du Slalom und Elchtest. Sehr gut!

@ was mein Auto und ich nicht kann: DAS ist der entscheidende Punkt: Zu lernen was das Auto NICHT kann. Dazu muss man allerdings mal lernen was das Auto KANN. Und genau da setzt das Fahrsicherheitstraining an, eben diesen schmalen Grat gefahrlos kennenzulernen.

@ Reaktionszeit: Was mir bei deinem Posting mit den drei LKWs noch ein bissl komisch vorgekommen ist, du schreibst selber dass du so baff warst dass du 2 Sekunden gebraucht hast bis du die Vollbremsung eingeleitet hast. Das ist natürlich viel zu lange, brauchen wir nicht drüber reden. Zum Autofahren gehören auch schnelle Reflexe. Soll jetzt keine Kritik sein, aber erwähnen wollte ich es doch.


Viele Grüße und ein wunderschönes, unfallfreies WE wünsche ich euch allen!


Danke, dir auch!



Grüße,
Geri

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