Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
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Re: Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
15.02.2012, 11:04:53
Ich halte den Artikel für stark tendenziös... Und auch widersprüchlich.

Dazu sollte auch die PCIe-Stromspartechnik ASPM gehören, um die es in der kommentierten Tickermeldung geht: Damit will ich mich genauso wenig beschäftigen wie mit der IRQ-Verteilung, der Kernel-Konfiguration, den beim Übersetzen meiner Distribution verwendeten Compiler-Flags oder der gerade genutzten Taktfrequenz-Stufe meines Prozessors.


Wir lernen also: Es soll gleich klappen, ohne sich einarbeiten zu müssen.
Im _selben_ Artikel schreibt er aber
Mitarbeit beim Finden und Beseitigen von Fehlern hingegen verbessert die Situation langfristig. Durch das Schreiben von Webseiten oder Blog- und Foren-Einträgen mit Erfahrungsberichten können sich Linux-Anwender zudem gegenseitig helfen.
Als beste Lösung findet er also, wenn man sich via Foren einarbeitet - WTF.

Auch sonst:
Der Linux-Kernel darf sich bei der Hardware-Nutzung nicht zu streng an die Spezifikation halten, sondern muss gelegentlich ähnlich vorgehen wie Windows, um die Hardware korrekt und effizient zu verwenden.

Genau HIER ist das Problem... Viele HW-Hersteller halten die Specs eben _nicht_ ein... Und dann wird Windows preinstalled mit "Workaround"-Treibern geliefert. Das Problem haben aber nicht nur Linux-User - sondern auch Windows-User, wenn sie eine neuere Version ihres OS aufspielen wollen und der Hersteller keinen Treibersupport für die NachfolgeOS hat, weil das Produkt zB nicht mehr verkauft wird.

DIE Ursache an dem Problem ist also offensichtlich verbaute HW. Wen sieht er aber als Verantwortliche? Linux-Kernel-Entwickler.

Auch seine andere Kritik ist absurd:
An dem vielleicht etwas überspitzten "bitte nicht erst nach zwei Jahren" trägt die Linux-Welt durchaus auch selbst Mitschuld, denn selbst wenn ein Hardware-Hersteller bei Erscheinen einer neuen Hardware-Komponente passende Open-Source-Treiber veröffentlicht, dauert es nicht selten sechs bis zwölf Monate, bis die großen Distributionen sie an die Nutzer weiterreichen. Im November oder Dezember vorgestellte Kernel-Treiber beispielsweise konnten erst im Januar in den Hauptentwicklungszweig von Linux einfließen, aus dem im März der Linux-Kernel 3.3 hervorgehen wird.

Also aus meiner Sicht dauerte es von November/Dezember bis Januar irgendwo zwischen einem und 90 Tage. Das empfinde ich als sauflott. Seine weiterführende Argumentation wird ja noch absurder: Unter Debian dauere es Jahre, bis das in der Distri sei. Ja und? Einen Kernel kompilieren dauert nun wirklich nicht lange. Oder glaubt der "Experte", dass man das nicht kann?

Also meine letzten Laptops (ein Dell, ein HP) ließen ganz anderes vermuten. Mein Dell war von Anfang an _voll_ unter Linux unterstützt, bei meinem HP musste ich anfangs basteln, dass WLAN klappt... Nach 3 Monaten war der passende NW-Support im vanilla-Kernel, also auch für nicht-Bastler zugänglich.


Aus meiner Sicht treiben einen nur Laptops mit SiS-Chipset in die Verzweiflung - weil die Säcke keine Module anbieten bzw. auch ihre Specs nicht offenlegen und man bei Verwendung von solchen Teilen an Mandriva gebunden ist. Aber wer hat hier wieder die Verantwortung - die HW-Hersteller.



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Re(2): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
15.02.2012, 14:19:06
Vorweg ich bin klar pro Linux.

Ich halte den Artikel für stark tendenziös...

ich halte ihn für das Jahr 2012 in seiner Aussage für gerechtfertigt, über Schuldzuweisungen und Ursachen im Detail kann man diskutieren.

Wir lernen also: Es soll gleich klappen, ohne sich einarbeiten zu müssen.

wenn eine SuSE im Mediamarkt als "Desktop-Alternative" angeboten wird - ja.
IMHO hat sich SuSE - bei allen Entwicklungen, die sie vorangetrieben haben - einige ziemlich Schnitzer geleistet, und Yast ist auch in der 11er noch ein schreckliches und mühsames Tool mit fragwürdigen Nebeneffekten, falls man trotzdem einmal manuell eingreifen muß.


Also aus meiner Sicht dauerte es von November/Dezember bis Januar irgendwo zwischen einem und 90 Tage. Das empfinde ich als sauflott.

schön, wenn deine Probleme in so kurzer Zeit gelöst wurden, aber es gibt halt auch genug Knackpunkte, an denen leider seit Jahren mit zwiespältigem Erfolg gewerkt wird, während an für die Masse vergleichsweise uninteressanten Baustellen Ressourcen kulminiert werden. Natürlich sind das unterschiedliche Entwicklergruppen, die sich nicht umschichten lassen. Aber es wird damit argumentiert, was nicht alles vorangeht, nur das hilft den ewigen Baustellen nicht wirklich.

Einen Kernel kompilieren dauert nun wirklich nicht lange. Oder glaubt der "Experte", dass man das nicht kann?

nein, "make && make modules && make install" sind keine Herausforderung.
Aber auch keine Garantie, daß das eigene Problem gelöst wird. Im Gegenteil. Ich erleb's immer öfter, daß nicht einmal das Distri-eigene Tool einen Kernel aus dem Repo korrekt aktiviert oder startet.

Ein Interview mit Miguel d'Icaza vor Kurzem hat's schon ganz gut auf den Punkt gebracht.
Alles kollektive, aber unabhängige Arbeiten an Linux bringt nicht den Durchbruch am Desktop = bei den Umsteigern, solange die jahrelangen Kritikpunkte nicht akzeptiert und gezielt behoben werden, allen Erfolgen zum Trotz.


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Re(3): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
15.02.2012, 15:11:02
Wir lernen also: Es soll gleich klappen, ohne sich einarbeiten zu müssen.

Meine Message hier war: Er fordert _im_gleichen_Artikel_, dass man sich nicht einarbeiten muss - aber dass man in Foren nachliest, die gemäß seiner Empfehlung bereitzustellen sind. Das widerspricht sich.

über Schuldzuweisungen und Ursachen im Detail kann man diskutieren.

ER formuliert, dass die Verantwortung nicht die HW-Hersteller haben - sondern die Kernel-Entwickler. Das ist Schuldumkehr |-D.

Im Gegenteil. Ich erleb's immer öfter, daß nicht einmal das Distri-eigene Tool einen Kernel aus dem Repo korrekt aktiviert oder startet.

Repo-Kernel=Distri-Kernel? Ich habe noch nie einen Kernel aus einer Distri übersetzt... Immer nur Vanilla plus händisch ausgesuchte oder gebaute Patches... Dazu kann ich nichts sagen.

Die Baustellen, auf die du verweist, sind (mit Masse) HW-bedingt. Nochmals: Das Problem hat auch der Windows-User. Wenn man sich Medion-Laptop A kauft, das mit Windows in Version B kommt... Dann sind i.d.R. Treiber für B dabei, die die Fehler von A ausbügeln sollen. Wenn Du nachher auf Windows Version C umsteigst, hast dasselbe Problem wie der Linux-User, wenn keine Treiber mehr für C entwickelt werden, weil das NB nicht mehr verkauft wird.

Und zum Umstieg: Du brauchst so oder so jemand, der Dir das System aufsetzt... Unter Windows wie unter Linux. Ohne Hilfe bist da wie dort verloren.

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Re(4): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
15.02.2012, 15:31:45
  Er fordert _im_gleichen_Artikel_, dass man sich nicht einarbeiten muss - aber
dass man in Foren nachliest, die gemäß seiner Empfehlung bereitzustellen sind.
Das widerspricht sich.

ich würde sagen: Der Faktor "Einarbeiten" hat viele Abstufungen. Es ist eine Sache, in einem Forum Hinweise auf Einstellungen zu bekommen, und eine andere Tipps für Compilersettings oder Patches umsetzen zu müssen.

ER formuliert, dass die Verantwortung nicht die HW-Hersteller haben - sondern die Kernel-Entwickler. Das ist Schuldumkehr

so hab ich das damals beim Lesen zwar nicht verstanden (vielleicht zu grob überflogen), aber die Streitereien in der Kern-Community sind irgendwann langweilig, wenn keine neuen Weichen gestellt werden, und dazu gehört auch, sich einig zu sein und als gemeinsame Front dann Druck auf Hersteller und Normungskonsortien auszuüben, abgesehen von verstärkten Bemühungen dauerhafter APIs und Modularchitekturen. DKMS war schon ein guter Schritt, aber immer noch gibt es zuviele Hürden, um Treiber von dritter Seite einheitlich und zuverlässig zu integrieren.
Wildwuchs ist eine zeitlang OK, aber für den Kunden irgendwann lästig und für Hersteller ein Kostenfaktor.

Repo-Kernel=Distri-Kernel? Ich habe noch nie einen Kernel aus einer Distri übersetzt... Immer nur Vanilla plus händisch ausgesuchte oder gebaute Patches... Dazu kann ich nichts sagen.

man hat nicht immer die Zeit, sich bei neuer Hardware 2h mit make menuconfig + compilieren zu beschäftigen. Und "make localconfig" ... funkt auch nicht immer. Es sind einfach immer noch zuviele manuelle Schritte notwendig, wie damals 1994. Auch wenn natürlich schon vieles einfacher geht.

Der Knackpunkt in der Wahrnehmung zw. den verschiedenen Betriebssystemen, ist die unterschiedliche Problem-Lösungs-Hystere: bei Linux geht vieles, speziell älter bis URALTE Hardware zumindest zu einem Minimum an Funktionalität out-of-the-box, und wenn nicht, dann mit teils sehr viel Basteln, bei neuer, ausgefallener Hardware halt fallweise erst nach 1 Jahre.

Bei Windows gehen aktuellste Mainstream-Komponenten !mit Treiber-Installation! relativ gut, fallweise machen Geräteserien einfach Probleme, die monate- bis jahrelang nicht gefixt werden, dazu kommen Brösel je nach Version (XP SP1-2-3, 64bit, Server, Win7, Vista usw.). Wenn es aber echte Fehler gibt, dann beißt man sich - zumindest ohne KnowHow - die Zähne aus.

Am Mac: gefühlte 80% der Hardware schließt man an + sie läuft.

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Re(17): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
17.02.2012, 22:33:30
Wäre halt interessant, welche spezifischen Anforderungen du hast/hattest.

Ach, da gibt es so viel: fehlende, falsche oder fehlerhafte Treiber, falsche Tastenbelegung für eine Standardmaus, abstürzende Programme, Lösungsvorschläge die mehrere Kommandos auf der Kommandozeile erfordern, GUIs die nicht alle Optionen zur Verfügung stellen, weshalb man in Text Dateien herumpfuschen muss, massenhaft technische Fachausdrücke, ohne ausreichende Erklärung; Inkompatibilitäten zwischen verschiedenen Packages, die nicht automatisch erkannt werden; Fehlermeldungen die überhaupt keinen Anhaltspunkt darüber liefern wo eigentlich das Problem ist; Es werden Einstellungen zugelassen, die das System zerschiessen, ohne dass ausreichend darauf hingewiesen wird; Alte Versionen in den Repositories; Automatische Erkennung und Konfiguration von neu Angeschlossener Hardware funktioniert so gut wie nie reibungslos; und so weiter...

Im übrigen finde ich es völlig sinnlos, wegen eines speziellen Problems,
diverse Distributionen auszuprobieren.
Im Wesentlichen unterscheiden die sich ja nicht.

Das ist mir mit der Zeit auch aufgefallen. Ubuntu kaschiert die Unzulänglichkeiten von Linux noch am Besten. Aber auch die Millionen von Dollar die Mark Shuttleworth in dieses Fass ohne Boden wirft, ändern nichts daran, dass Linux ein Flickwerk von nicht aufeinander abgestimmter Software ist.

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Re(18): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
17.02.2012, 22:53:11
Ach, da gibt es so viel: fehlende, falsche oder fehlerhafte Treiber, falsche
Tastenbelegung für eine Standardmaus, abstürzende Programme, Lösungsvorschläge
die mehrere Kommandos auf der Kommandozeile erfordern, GUIs die nicht alle
Optionen zur Verfügung stellen, weshalb man in Text Dateien herumpfuschen
muss, massenhaft technische Fachausdrücke, ohne ausreichende Erklärung;
Inkompatibilitäten zwischen verschiedenen Packages, die nicht automatisch
erkannt werden; Fehlermeldungen die überhaupt keinen Anhaltspunkt darüber
liefern wo eigentlich das Problem ist; Es werden Einstellungen zugelassen, die
das System zerschiessen, ohne dass ausreichend darauf hingewiesen wird; Alte
Versionen in den Repositories; Automatische Erkennung und Konfiguration von
neu Angeschlossener Hardware funktioniert so gut wie nie reibungslos; und so
weiter...


einfach köstlich ^^
ich lass das auch gerne so stehen - wäre auch ein bisserl mühsam, hier herumzuspekulieren woran es bei dir happerte!

Aber eine Gegenfrage würde ich dir doch gerne stellen:
Was ist an meiner Kiste so derart anders, dass ich so gut wie keine Probleme hab?

Würden wir diese Konversation vor rund 8 Jahren geführt haben, hätte ich Verständnis. Damals hab ich auch noch an Kernelmodulen herumgepatcht, damit eine TV-Karte vom Hofer zum laufen kommt. Mittlerweile tu ich nach einer Installation so gut wie gar nichts mehr. Von der Web-Cam bis hin zum WLAN geht alles ohne Hinzutun.
Maximal dass ich jemandem noch die Schriftarten und das Fontrendering verbessere - klick-klick.
Und bezüglich "neu angeschlossener Hardware" - meine Tochter hat kürzlich ihr Android-Handy an einem Windows-Rechner angehängt. Nix war! Dann kam sie zum mir und schwupps, wurde das Device gemountet und ich hab ihr dann von meiner Linux-Kiste die Videos überspielt. Nur so ein Beispiel ;)

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Re(17): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
21.02.2012, 18:53:41
Wäre halt interessant, welche spezifischen Anforderungen du
hast/hattest.

Mir ist gerade ein konkretes Problem von damals eingefallen, was ich als typisches Linuxproblem bezeichnen würde, weil es zeigt, was passiert, wenn jeder einfach vor sich hin programmiert ohne, zu schaun was die anderen machen. Das Ergebnis ist ein Flickwerk, das zwar im wesentlichen funktioniert, aber eben nicht richtig!

Ich hab den VLC verwendet um mir unter Linux Videos anzusehen. Das hat auch funktioniert, nur war das Bild an immer anderen Stellen zerrissen. Nach langer Suche fand ich heraus, dass man das "tearing" nennt. Das hat bestimmt schon mal eine Stunde gedauert bis ich heraus fand wie mein Problem überhaupt heißt.
Es stellte sich heraus, dass In Gnome unter Ubuntu offenbar die falsche "refresh rate" eingestellt war. Über ein Menü, das ich über eine komplizierte Prozedur (kommandozeile) aufrufen musste, konnte ich dann den richtigen Wert einstellen, der mit der Bildwiederholfrequenz übereinstimmen musste. Dazu musste ich natürlich vorher herausfinden, was die Bildwiederholfrequenz des Bildschirms ist. Die Frequenz des Bildschirms war 59Hz (obwohl - glaube ich - 60hz in den Grafikoptionen eingestellt war), im Gnome Menü konnte ich aber nur 60 bilder pro Sekunde einstellen. "59" nahm Gnome nicht. Das Ergebnis war, dass das "tearing" zwar besser, aber nicht weg war.

Und jetzt kommt's: unter Windows, auf dem selben System, hab ich VLC installiert, gestartet und alles lief wie geschmiert. Ohne, dass ich irgendwas einstellen musste

Die einzelnen Komponenten (VLC, Gnome, Treiber, etc...) sind einfach nicht richtig aufeinander abgestimmt! Wenn man das selbe Erlebnis wie unter Windows oder Mac OS haben will, muss man selbst Hand anlegen. Wie bei einem Puzzle, bei dem die Teile nicht 100%ig passen und man selbst dran herum feilen muss, um das Bild fertig zu bekommen.

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21.02.2012, 19:05 Uhr - Editiert von kaufinator1, alte Version: hier
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Re(18): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
21.02.2012, 19:43:48
Es stellte sich heraus, dass In Gnome unter Ubuntu offenbar die falsche
"refresh rate" eingestellt war. Über ein Menü, das ich über eine komplizierte
Prozedur (kommandozeile) aufrufen musste, konnte ich dann den richtigen Wert
einstellen, der mit der Bildwiederholfrequenz übereinstimmen musste. Dazu
musste ich natürlich vorher herausfinden, was die Bildwiederholfrequenz des
Bildschirms ist. Die Frequenz des Bildschirms war 59Hz (obwohl - glaube ich -
60hz in den Grafikoptionen eingestellt war), im Gnome Menü konnte ich aber nur
60 bilder pro Sekunde einstellen. "59" nahm Gnome nicht. Das Ergebnis war,
dass das "tearing" zwar besser, aber nicht weg war.


Das ist ja alles recht ergreifend, aber nochmals! Wie lange ist das her? Ist ja fad und sinnlos, über Probleme von vor "zig"-Jahren zu sprechen.

Die einzelnen Komponenten (VLC, Gnome, Treiber, etc...) sind einfach nicht
richtig aufeinander abgestimmt!


Ich kann nur hoffen, dass du kein Softwareentwickler bist.
Denn so sinnlos wie sich das anhört, würdest du einen Browser auf einen bestimmten Web-Server hin optimieren.

Aber ganz generell! Ich gehör nicht zu jenen Leuten, die ein Betriebssystem auf "Teufel komm raus" zu verteidigen versuchen. Ich arbeite mit einem Betriebssystem - tat´s all!
Wesentlich ist aber, man sollte über etwas nur dann lästern, wenn man auch wirklich darüber Bescheid weiß.
Mir würde nie einfallen, über Windows herzuziehen. Auch wenn ich mich gelegentlich damit herumschlagen muß. Ein Windows-Insider würde das Problem in 5 Minuten gelöst haben - so ist das nun mal ;)


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Re(19): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
21.02.2012, 20:19:05
Das Problem hatte ich vor ungefähr einem Jahr. Ganz sicher bin ich mir nicht. Es sind jedenfalls nicht "zig" Jahre.

Wesentlich ist aber, man sollte über
etwas nur dann lästern, wenn man auch wirklich darüber Bescheid weiß.

Ich lästere nicht, sondern ich kritisiere, und zwar sowohl abstrakt (das Konzept, die mangelnde Abstimmung) als auch konkret (ein Problem das ich selbst vor nicht allzu langer Zeit hatte).
Ich verstehe ausserdem nicht, warum ich Linux nicht kritisieren darf, weil ich mich nicht gut damit auskenne. Das bestätigt doch nur die Kritik, dass Linux nur etwas für Nerds ist, die ihren Computer als Selbstzweck begreifen.
Alle anderen und deren Kritik wird ignoriert und ist nicht Willkommen, kommt mir vor. Du bist ja nicht der einzige Linuxer, der eine solche abwehrhaltung einnimmt.

  Ein Windows-Insider würde das Problem in 5 Minuten gelöst
haben - so ist das nun mal

Das Ziel sollte es nicht sein ein OS zu erschaffen, das nur von "Insidern" verwendet werden kann, sondern von jedermann. Wenn etwas nicht funktioniert, sollten die Linuxer nicht reflexartig das Problem beim Benutzer suchen, sondern sich Gedanken darüber machen, wie man das System verändern könnte, damit solche Probleme nicht mehr auftauchen.

Ich kann nur hoffen, dass du kein Softwareentwickler bist.Denn so sinnlos wie sich
das anhört, würdest du einen Browser auf einen bestimmten Web-Server hin
optimieren.

Du willst es nicht verstehen, das ist mir klar. Ich meine natürlich, dass typische Desktop Distributionen alle Programme und Treiber die sie zusammenwerfen und zusammen anbieten, aufeinander abstimmen. Sei es dadurch, dass sie bindende Vorgaben für Schnittstellen machen, bindende Konzepte entwickeln an die sich alle halten müssen, die für das System entwickeln wollen, oder dadurch, dass sie alles selber umschreiben. Das ist ein Riesen Aufwand und wahrscheinlich gegen die Open Source Philosophie, aber es ist die einzige Möglichkeit Linux konkurrenzfähig zu machen und es aus der Nische zu holen.

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Re(20): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
21.02.2012, 20:42:26
Das Problem hatte ich vor ungefähr einem Jahr. Ganz sicher bin ich mir nicht.
Es sind jedenfalls nicht "zig" Jahre.


Na dann hattest es eben vor einem Jahr, und hast dir halt SuSE 6.0 installiert - auch recht!

Das Ziel sollte es nicht sein ein OS zu erschaffen, das nur von "Insidern" verwendet werden kann, sondern von jedermann.


Da bin ich voll und ganz bei Dir! Ich bin absolut nicht der Typ der meint, ein Anwender sollte irgend eine Config-Datei editieren müssen. Und mittlerweile ist das auch nicht mehr notwendig. Ich behaupt mal, dass lediglich ein winziger Prozentsatz all der Ubuntu-User jemals einen "vi" verwendet hat.
Leider gibt es aber nun mal keine perfekte Welt. Und unter Windwos gibt es genauso Probleme, wo die Leute herumfluchen. Der Unterschied ist bloß, unter Linux kann ich zur Not eben so ziemlich überall eingreifen. Wenn es nötet! Unter Windows kannst, wenn es blöd hergeht, einfach nur darauf warten, bis der Hersteller ein Update rausbringt.

Du willst es nicht verstehen, das ist mir klar. Ich meine natürlich, dass typische Desktop Distributionen alle Programme und Treiber die sie
zusammenwerfen und zusammen anbieten, aufeinander abstimmen


Da gibt es auch nichts zu verstehen - sorry!
Du hattest in deinem X11-Setup eine falsche Wiederholrate - blöd! Das hat mit gnome und Vlc absolut nichts am Hut. Unter VLC hast diesen Fehler halt bemerkt - eh klar.
Ich hab jedenfalls schon seit Ewigkeiten keinerlei Angaben über den Monitor nachbessern müssen. Oder HW-Details über die Maus etc. Früher war das aber sehr wohl der Fall.
Daher auch meine dringende Annahme, dass deine Erfahrungen sehr weit zurückliegen!

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Re(18): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
16.02.2012, 01:06:49
Dem Anfäger ist es ohnehin egal, was dahinter steckt. Der will des Zeugs in
Betrieb nehmen. Egal ob es eine WebCam oder ein USB-Drucker ist.

eben. Und genau da gibt es IMHO sehr inkonsistente "Experiences" (gibt leider kein passendes deutsches Wort dafür) = low-level wird der zugehörige Treiber zwar brav geladen, aber die Integration einer Webcam in den Desktop ist eigentlich nicht-existent.
USB-Drucker ... über CUPS fluchen selbst langjährige Profis = wenn er nicht vom Package sauber vorkonfiguriert wird, kann man sich auf eine lange Nacht gefasst machen.

Scanner - SANE ist so lala + tut für die meisten modernen Geräte, bei HP muß man sich dagegen mit HPLIP auseinandersetzen. Schön, daß es das Paket gibt, aber man muß es je nachdem auch wissen. Und dann gibt es auch immer wieder Ausnahmen (gelabelte oder alte Geräte)

Und für mich - als jemand, der weiß, welche Files in Wahrheit modifiziert werden, und welche Services restartet werden, ist es einfach Komfort.

ja - wenn die Service-Abhängigkeiten korrekt behandelt werden.
Eine zeitlang mußte ich mich mit den daemontools herumplagen - die sind gutgemeint und funktionieren durchaus, aber sind selten mühsam. Das sind dann so Momente, wo jeder cmdline-Junkie seine eigenen Süppchen kocht, um der Vielfalt und dem Flickwerk (irgendwann kommt man mit den fix-fertigen Paketen nicht aus und muß selber alles mögliche zusammencompilieren) Herr zu werden.

-> da sind wir dann: der typische Werdegang eines Unix-Users ... man fängt mit einem gutgemeinten Tool an, lebt damit uU durchaus glücklich, und früher oder später endet man doch in den Untiefen der Handarbeit.
Und das ist das Dilemma von Linux.
Das ist umso peinlicher, als BSD zeigt, daß Wildwuchs nicht sein muß, und sich ein OS trotzdem weiterentwickeln kann. Klar: auch dort editiert man Textfiles, auch dort ist das ASCII-COnfigtool nicht das gelbe vom Ei, aber man wird auch nicht von unzähligen gescheiterten Versuchen behelligt.

Und trotzdem lieben wir Linux und würden es nicht hergeben wollen. Schon erstaunlich |-D


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Re(3): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
16.02.2012, 13:28:50
Das hat für mich nichts mit Sicherheit und Transparenz zu tun, sondern mit Ignoranz der Hersteller und zu geringen Ressourcen bei den Developern für Linux.

ich würde einen Schritt weitergehen, und behaupten, daß es hier ein Wechselspiel zw. teils von vornherein zu anspruchslosen und andererseits zu toleranten Kunden gegenüber minderwertiger Hardware und in diesem Fall Firmare gibt = könnte/hätte man fehlerhafte oder unvollständige BIOSe von Anfang an bzw. jeweils beim ersten Markterscheinen als solche identifiziert und mit konsequentem Kaufboykott belegt, hätten sich die Hersteller beizeiten zusammenreissen und nachlegen müssen.
Aber so ist halt ein Gewöhnungsfaktor eingetreten und der jährliche Katzenjammer über diverse Altlasten der seit 20 Jahren unzureichenden PC-BIOS-Architektur und die ständig stockenden Alternativentwicklungen ist zum Hintergrundrauschen der "Fach"presse verkommen.
Wenn man nun berücksichtigt, daß die c't anscheinend sämtlichen US-Magazinen an technischem KnowHow überlegen ist, kann man sich vorstellen, wie hoch der Druck von Konsumenten (im Sinn von: non-Business-Kunden) auf die Produzenten anderswo ist: nämlich Null.

Und dann wundern sich und wettern die Leute, daß Apple gewinnt, denn es gibt Dinge, die funktionieren am Mac (und anderen closed-Geräten) einfach.

Ich werde auch weiterhin meine Distri der Wahl jährlich nach dem Gesichtspunkt der "minimal annoyances" überdenken, momentan sind es Mint und GRML. Traurig, daß man - speziell bei Notebooks - halt immer wieder austesten muß, wo es out-of-the-box besser funktioniert.


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Re(12): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
16.02.2012, 19:36:53
ich glaub, am meisten war damals wie heute über die Filesysteme und das
ausladende Caching zu holen.


Ah ich meine auch NetzI/O. Durch optimierte Einstellungen kannst da schon genügend Mehrleistung rausholen. Provider und ich (bei Serverhousing) haben da einen 20%igen Leistungssprung erhalten als wir mal gemeinsam bissl rumgewerkelt und abgestimmt haben.

Da muß man aber auch die Netzwerkkartenhersteller echt rügen, die Einstellungsmöglichkeiten sind fast nur bei Intel Karten so optimal wie unter Unix/Linux.

"nichts hält länger als ein Provisorium" ;–)

muß auch nicht immer ein PC gewesen sein - ich denke da zB an alte Sun Sparcs,
die kaum umzubringen waren, aber für die es irgendwann keine aktuellen
Software-Versionen unter Solaris gab.

heute sind's in dem Aufgabenbereich vielleicht eher mini-ITX-Boards (Epia,
Atom), die unter Windows schnell in die Knie gehen würden.


Mein Problem dabei ist halt immer nur: Irgendwer muß das ja dann warten und wenn Hardware kaputt ist und doch halbwegs wichtige Daten oben sind hast keinen Wartungsvertrag mehr etc.. Businessmässig gilt bei mir: Keine Wartung, kein Support seitens Sysadmins. Privat hab ich mir auch allerdings schonmal eine alte Storagebox mal mitgenommen. :)

Ja oder embedded Systems wo Linux/Unixe generell sehr sehr stark vertreten sind. Eben diese einzigartige Flexibilität machts halt sehr interessant...

Where there is a shell, there is a way!
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Re(12): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
20.02.2012, 15:25:33
Hersteller von Komplettgeräten / Notebooks und Hersteller von Komponenten.


Hersteller von Komponenten (ausgenommen reine Desktop-Komponenten) hatten immer schon ein Interesse an Lauffähigkeit unter Linux, da es doch sehr viele PC-Server gibt.

Wie man nun Herstellerangebot, Linux-Kunden-Interesse und "Feinabstimmung" der jeweiligen Geräte (3 Faktoren die für sich schon stark interagieren) unter einen Hut bringt,


Ich finde einfach den Ansatz falsch, "runs everywhere" hinauszuposaunen und sich das auch zum Ziel zu setzen und selbst an den Treibern (mit bescheidenem Erfolg) zu arbeiten.

Man hätte viel mehr tun müssen um die Desktops Benutzerfreundlicher zu gestalten und WINE zu perfektionieren, dann hätten die Hersteller den Rest erledigt. Am Erfolg von OSX sieht man ganz gut, dass eine beschränkte Hardwareauswahl kein Problem darstellt.





was stimmt mit meinem Netzzugang nicht? | wikileaks.geizhals.org


"Wenn Behörden solche Trojaner in Auftrag geben und sie benutzen, handelt es sich um eine neue Form der Staatskriminalität" (Heribert Prantl, sueddeutsche.de)

"I haven't had a lifelong campaign against authority. Legitimate authority is important. All human systems require authority, but authority must be granted as a result of the informed consent of the governed. Presently, the consent, if there is any, is not informed, and therefore it's not legitimate." (J. Assange)
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Re(13): Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
20.02.2012, 15:55:21
Ich finde einfach den Ansatz falsch, "runs everywhere" hinauszuposaunen und
sich das auch zum Ziel zu setzen und selbst an den Treibern (mit bescheidenem
Erfolg) zu arbeiten.

das meinte ich mit "selbsteingebrockte Suppe".

Man hätte viel mehr tun müssen um die Desktops Benutzerfreundlicher zu gestalten

man hat ja auch viel getan - nur leider waren IMHO zuviele Leute mit falschen, zu simplen Vorstellungen dran beteiligt = Windows nachmachen ("weil's die User gewohnt sind") ist zuwenig.

WINE zu perfektionieren
.
Wine hat mich sowohl von der Idee als auch praktisch nie überzeugt = keine weitgehendere Meinung meinerseits dazu.

dann hätten die Hersteller den Rest erledigt

*tröööt* - ich denke, ein 95%+ funktionsfähiges Wine hätte die (SW-)Hersteller dazu verführt, noch weniger zu portieren. Wenn SW von Linux profitieren soll, sollte sie darauf zugeschnitten werden - sonst ist ReactOS vielleicht der bessere Weg. Aber inzwischen geht der Trend eh überall zur Virtualisierung (was aber keine Lizenzkosten spart).

  Am Erfolg von OSX sieht man ganz gut, dass eine beschränkte Hardwareauswahl kein Problem darstellt.

was mich so fasziniert, ist, daß einem eigentlich dort trotzdem kaum was abgeht = punkto Peripherie funktioniert mehr, als die Kritiker zugeben wollen, und in der Modellauswahl fehlt eigentlich nur ein "MacMidi" = also ein Cube mit zumindest einem PCIe/XpressCardslot + 2 HDD-Schächten (+opt. LW; zumindest im Moment noch).

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