Re: Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
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Re: Es soll einfach klappen - Notebook und Linux?
15.02.2012, 11:04:53
Ich halte den Artikel für stark tendenziös... Und auch widersprüchlich.

Dazu sollte auch die PCIe-Stromspartechnik ASPM gehören, um die es in der kommentierten Tickermeldung geht: Damit will ich mich genauso wenig beschäftigen wie mit der IRQ-Verteilung, der Kernel-Konfiguration, den beim Übersetzen meiner Distribution verwendeten Compiler-Flags oder der gerade genutzten Taktfrequenz-Stufe meines Prozessors.


Wir lernen also: Es soll gleich klappen, ohne sich einarbeiten zu müssen.
Im _selben_ Artikel schreibt er aber
Mitarbeit beim Finden und Beseitigen von Fehlern hingegen verbessert die Situation langfristig. Durch das Schreiben von Webseiten oder Blog- und Foren-Einträgen mit Erfahrungsberichten können sich Linux-Anwender zudem gegenseitig helfen.
Als beste Lösung findet er also, wenn man sich via Foren einarbeitet - WTF.

Auch sonst:
Der Linux-Kernel darf sich bei der Hardware-Nutzung nicht zu streng an die Spezifikation halten, sondern muss gelegentlich ähnlich vorgehen wie Windows, um die Hardware korrekt und effizient zu verwenden.

Genau HIER ist das Problem... Viele HW-Hersteller halten die Specs eben _nicht_ ein... Und dann wird Windows preinstalled mit "Workaround"-Treibern geliefert. Das Problem haben aber nicht nur Linux-User - sondern auch Windows-User, wenn sie eine neuere Version ihres OS aufspielen wollen und der Hersteller keinen Treibersupport für die NachfolgeOS hat, weil das Produkt zB nicht mehr verkauft wird.

DIE Ursache an dem Problem ist also offensichtlich verbaute HW. Wen sieht er aber als Verantwortliche? Linux-Kernel-Entwickler.

Auch seine andere Kritik ist absurd:
An dem vielleicht etwas überspitzten "bitte nicht erst nach zwei Jahren" trägt die Linux-Welt durchaus auch selbst Mitschuld, denn selbst wenn ein Hardware-Hersteller bei Erscheinen einer neuen Hardware-Komponente passende Open-Source-Treiber veröffentlicht, dauert es nicht selten sechs bis zwölf Monate, bis die großen Distributionen sie an die Nutzer weiterreichen. Im November oder Dezember vorgestellte Kernel-Treiber beispielsweise konnten erst im Januar in den Hauptentwicklungszweig von Linux einfließen, aus dem im März der Linux-Kernel 3.3 hervorgehen wird.

Also aus meiner Sicht dauerte es von November/Dezember bis Januar irgendwo zwischen einem und 90 Tage. Das empfinde ich als sauflott. Seine weiterführende Argumentation wird ja noch absurder: Unter Debian dauere es Jahre, bis das in der Distri sei. Ja und? Einen Kernel kompilieren dauert nun wirklich nicht lange. Oder glaubt der "Experte", dass man das nicht kann?

Also meine letzten Laptops (ein Dell, ein HP) ließen ganz anderes vermuten. Mein Dell war von Anfang an _voll_ unter Linux unterstützt, bei meinem HP musste ich anfangs basteln, dass WLAN klappt... Nach 3 Monaten war der passende NW-Support im vanilla-Kernel, also auch für nicht-Bastler zugänglich.


Aus meiner Sicht treiben einen nur Laptops mit SiS-Chipset in die Verzweiflung - weil die Säcke keine Module anbieten bzw. auch ihre Specs nicht offenlegen und man bei Verwendung von solchen Teilen an Mandriva gebunden ist. Aber wer hat hier wieder die Verantwortung - die HW-Hersteller.



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