Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
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Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
27.11.2024, 15:42:26
1) Solide Markenschuhe beim Händler vor Ort angeschaut, waren in meiner Wunschfarbe nicht lagernd. Empfehlung, er schickt sie mir in passender Farbe direkt nach Hause, ich kanns mir einfach online auf seiner Webseite zusammenklicken. Denk ich mir super, da kann ich sie auch diskussionslos retournieren falls irgendwas nicht passt (sonst darf man sich streiten, falls eine Naht beschädigt aus der Fertigung kommt).

2) Paket da, Schuhe in der falschen Farbe. Jetzt läuft der Paypal-Claim, weil die Webseite nur eine Fehlermeldung zeigt, das Geschäft geschlossen war (statt Öffnungszeiten steht tel. Vereinbarung), am Telefon niemand rangeht und auf mehrere Mails keine Reaktion erfolgte.

3) Inzwischen mehrere Wochen vergangen, Schuhe derweil in richtiger Farbe vom Hersteller-Direktvertrieb mit DHL-Express-Zustellung aus der Fertigung in Europa erhalten, das falsche Paar Schuhe liegt hier immer noch herum.

???

Rücksendung auf meine Kosten weigere ich mich, die 14 Tage Frist beginnen nicht zu laufen wenn falsche Ware geliefert wurde, schlimmstenfalls schick ich die falsche Ware zurück und bin dann die falsche Ware UND das Geld los.

Bringt nix nach einer seriös aussehenden Webseite zu googeln, oder in einem Geschäft vor Ort gewesen zu sein, wenige hundert Euro reichen aus und du hast wochenlangen Nervenkitzel wie du dein Geld zurückbekommst. Wenn ich das mit meiner selbstständigen Arbeit so abziehe, wäre es nur eine Frage der Zeit bis ein Kunde mit zuviel Zeit ans Bezirksgericht wendet. Glücklicherweise für den Händler bin ich stinkfaul, zumindest eine Anzeige hätte sich das verdient, ich hab einen gültigen Kaufvertrag und der ist in der Bringschuld.

Das ist jetzt der dritte Paypal-Claim dieses Jahr, zuletzt Ware "Made In Austria" bestellt und der österr. Händler hat mir das Ding doch tatsächlich aus China dropshippen wollen (Dropshipping ist typischer Betrug, wo man vorgibt lokaler Hersteller eines Produkts zu sein (sorgfältige Handarbeit my ass), aber stattdessen billigen Mist aus Fernost liefert.

Also kaufts bei den größeren Unternehmen die irgendwo versteuern nur nicht hierzulande. Wundert nicht warum Österreich gar nicht mehr konkurrenzfähig ist wenns nicht grad um Statistiken von Waffenexporten oder rauchender Kinder an erster Stelle zu stehen. Ich will nix mehr kaufen aber einmal in 5+ Jahren ein neues Paar Winterschuhe darf doch möglich sein.

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Re(2): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
27.11.2024, 18:50:35
Seh schon das Problem wenn ich die Schuhe auf der Webseite so durchschau. Alles Fernost-Massenwaren-Schuhe wie du sie in jedem Geschäft bekommst, Geox, Vans, Martens... da wird nix mehr handgefertigt mit gutem Leder gemacht, zB wenn ich die Martens da anschaue, wollen die 240 Euro dafür, nach einem Jahr bekommt die dünne Schicht Leder Risse und dann kannst die Schuhe entsorgen, wenn nicht vorher schon die verklebte Sohle ab ist.

Eigentlich sind sowas Designerschuhe vor allem in so einem Hochglanz-Leder, aber die kommen schon so billig aus der Fertigung dass Kunden mit richtig viel Kohle für Designersachen niemals dort shoppen würden.

Selbst wenn beim Kauf alles passt - mit der Ware setzt du dich nicht von der Konkurrenz ab, ordentlich Kohle kannst du da nur mehr über die Masse machen und so ein kleiner Händler wird nicht genügend Kunden/Umsatz haben um auch nur annähernd weiterzukommen.

Das ist halt leider einer von ganz vielen die nicht verstehen, dass potentielle Kunden wie ich 1x auf den Store schauen, zufällig irgendwo mal auf Produktdetails klicken und dann lesen "hochwertiges Material" und 3 Zeilen weiter "Made In China" und die Shop-Seite direkt wieder schließen.

Händler wie H&M und Co haben die Massen um so ein Geschäftsmodell zu schupfen, aber die Marktpräsenz mit den vielen Geschäften wird ihnen irgendwann auch am Kopf fallen, so wie sie Umsatz machen schmeißen sie das Geld für die Mieten ihrer drölfhundert Standorte zum Fenster raus und in ein paar Jahren hörst dann im Morgenjournal von der unerwarteten Schließung...

Wobei H&M kein österr. Unternehmen ist, also vielleicht sind die etwas cleverer als die heimischen Unternehmer.

Die Einzelunternehmer - eschuhe.at war vielleicht so einer? - haben es aber auch schwer, sind dann schon ältere Leute die hier nicht mehr so krass umstellen können oder wollen und auch irgendwann mit x-undsechzig keinen Bock mehr haben, versteh ich auch. Kenn so einen Einzelhändler mit Geschäftslokal, der hat schon viele Jahre vor der Pandemie erkannt dass er da nie wieder mehr rausbekommt als er an Herzblut reinsteckt und hat einfach zugesperrt, wollte niemand weiterführen. Das hat er gut entschieden, 2020/21 hätte ihm sonst finanziell nur weiter geschadet, Miete für ein Geschäftslokal zu zahlen wo keine Geschäfte stattfinden.

Bin gespannt wo Ö in ein, zwei Jahrzehnten wirtschaftlich stehen wird. Wenn sich die lokalen Unternehmer nicht FLOTT besinnen wird das noch viel schlimmer. Amazon stellt dann rund um die Uhr zu während man dem Zusteller kurz für die Unterschrift die Pinkelflasche halten darf, Gurkerl liefert dir die Lebensmittel per Roboter und Geschäftslokale sind alles verrottete Spekulationsobjekte. Sorry für den Zynismus, bin grad eine halbe Stunde wegen einer anderen Supportsache in der Warteschleife gehangen und frag mich wirklich "is this my life now" :D

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Re(2): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
27.11.2024, 18:27:03
Ja, hab leider immer wieder Probleme, Paypal hat mir glücklicherweise in 100% aller Fälle das Geld anstandslos retourniert, ob Etsy, oder auch Ikea war schon dran... haben mir ein 20kg-Paket direkt in einen Supermarkt 2 Wiener Bezirke weit weg von meiner Wohnung geliefert (das ich mangels Auto nicht transportieren/heben konnte) und waren dann am Telefon so frech zu sagen das sei jetzt nicht ihr Problem.

Hier scheint sich der Händler auch tot zu stellen ggü. Paypal, sodass ich wohl noch eine Woche abwarte und dann den Knopf bei Paypal drücke, damit eine Entscheidung getroffen wird.

Ich hoffe auch, dass sich der Händler nicht jetzt plötzlich wieder spürt und noch auf Trab kommt, sonst kanns passieren, dass ich auf meine Kosten im Voraus die Ware retournieren muss, damit Paypal mir die Erstattung genehmigt. Das hatte ich bisher noch nie, hat aber das Risiko, dass man ggü. des Händlers keine "Macht" mehr hat, weil der ja dann die Ware schon wieder zurück hat.

Vor allem muss man dann unterscheiden zwischen Paypal-Richtlinie und österr. Recht. Denn nicht bestellte Ware muss man nie retournieren, sondern nur dem Händler zur Abholung bereitstellen. Aber bei Paypal kann es dazu kommen, dass man selbst die Ware (mit Sendungsbeleg an Paypal) zurückschicken muss, damit Paypal erstattet.

Anfangs hatte ich abgewartet in der Hoffnung, dass mir der Händler die Schuhe umtauscht, inzwischen will ich davon eh nix mehr wissen und nur mehr das Geld retour, Schlussstrich drunter.

Ich beschwere mich gern und lautstark über die Marktmacht größerer Unternehmen, oder auch über die Gewinnspannen von Hersteller-Direktvertrieben, aber irgendwo muss ich denen auch zugestehen, für Herrn Otto Normalverbraucher der einfach nicht die Zeit hat alle paar Wochen wegen Falsch- oder Nichtlieferung herumzutelefonieren und Paypal-Claims aufzumachen, ist der lokale Handel hier bei uns einfach keine gute Lösung mehr. Kein Wunder dass das alles den Bach runtergegangen ist und die Geschäftslokale zusperren. Wennst genau das gleiche Zeug verkaufst wie jeder andere und deine Kunden so behandelst, wirst ersetzt.

Das einzige was in Ö geht ist Kunden-orientierte Wirtschaft zu betreiben, maßgeschneidert und sauteuer, 100% Kundenzufriedenheit und an der Tür bekommst einen frisch zubereiteten Espresso überspitzt gesagt. Alles Geschäfte die ich früher absurd fand und doch das einzige, wo man noch geschäftstüchtige Unternehmer findet.

Letztens auf der Suche nach einem Rucksack in einer "Mall" in Wien: Ja öh den Rucksack von der Webseite hamma ned, na kömma nix bestellen, na wir machen nur Franchising, wir ham da nix zu tun damit, müssens bei Amazon bestellen" ja danke für nix.

Sorry für den TED Talk... zu Weihnachten shoppe ich jetzt auch gar nix, früher bin ich gern aus Langeweile oder zum Spaß Kleidung shoppen gegangen, das ist heute auch alles nur mehr irgendein Einheitsbrei gefertigt in China/Vietnam, zB das Geschäft von Doc Martens hier, die Schuhe werden nur mehr in Fernost gefertigt und nach ein paar Monaten reißt das "Leder".

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Re(4): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
28.11.2024, 12:47:13
Ja verstehe, Ikea hat einfach keinen Support, bei mir hat sie nie wieder wer gemeldet trotz Paypal-Erstattung, die haben das alles beinhart ignoriert. Hatte extra bestellt, weil das große schwere Artikel waren. Hätte ich die selber holen wollen, hätt ich zum Ikea auf der Mahü schauen können. Das irgendwo abzuliefern 2 Bezirke weiter hat die Distanz zwischen Wohnung und der Ware um keinen Meter verringert ich glaub sogar der Ikea auf der Mahü wär Luftlinie näher gewesen.

Also rein von der Logik her muss doch klar sein, dass mir so eine "Lieferung" gar nix bringt??? Das ist halt einfach kafkaesk wie Onlinekäufe heute ablaufen.

>Zur Frage nach dem Budget kam es gar nie, es ist immer aus irgendwelchen anderen Gründen im Sand verlaufen.

Damit hab ich auch Erfahrung machen dürfen, für div. Hausarbeiten Arbeiter zu finden ist sehr schwer, weil die Firmen große besser bezahlte Aufträge lieber nehmen und an so einzelnen kleinen Jobs nicht interessiert sind.

Beispielsweise konnte ich nach einem Sturmschaden am Dach wochenlang keine Firma beauftragen, bis sich irgendwann eine Firma erbarmte und mir spätabends einen einzelnen Mitarbeiter herschickte, der dann allein mit einer langen Leiter aufs Dach gestiegen ist (war froh dass es windstill war - versicherungstechnisch natürlich komplett irre, dass der allein raufsteigt ohne irgendeine Absicherung - für den wohl Alltag)... hab dem dann noch ein paar Zehner zugesteckt weil der offensichtlich seinen Feierabend geopfert hat.

Das sind auch Strukturen, von den größeren Firmen verdienen sich die oberen Ebenen dumm und deppat und schauen wie sie die lukrativsten Aufträge bekommen, während der Arbeiter ganz unten die eigentliche Wertschöpfung betreibt und dann allein beim Kunden wider aller Arbeitsversicherungs-Richtlinien rumkrakselt. Find ich eigentlich schon kriminell.

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Re: Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
28.11.2024, 09:57:38
kann deinen Frust verstehen und teilweise bestätigen.

Zuerst muß man sagen: ich HASSE shoppen, vor allem Kleidung. Das ist das widerlichste, was es nur gibt. Lieber geh ich zum Zahnarzt!
Wenn es sein muß: rein, Ware nehmen, anprobieren, gehen.

Weil sich nach gefühlt 15J meine letzte Jean aufgelöst hat, MUSSTE ich halt shoppen gehen.
Also ab auf die Mahü, rein zum Flagshipstore von Levis: Fehlanzeige. Die Verkäuferin total nett und hilfsbereit, obwohl ihr anzusehen war, daß "fetter alter weißer Mann" nicht ihre Kernkundenschicht ist, die war wirklich 1a und hat sich ECHT bemüht. Aber sie kann nicht herzaubern, was sie nicht hat, nämlich meine Größe. Immerhin konnten wir uns größentechnisch rantasten, sodaß 100%ig klar war, welche Größe ich brauch. Abschließender Rat: es tut mir wirklich leid, aber die müssen sie online bestellen ...

*ggrrrrrrrrrrrrrrr*

Na gut, wenn man schon da ist, weiter zum P&C: da war nicht mal ein Verkäufer aufzutreiben, geschweige denn IRGENDWAS in meiner Größe. Auch nur der Hinweis "nein, solche Größen haben wir nicht lagernd, die müssen sie online bestellen".

OK, also ab nach Hause, das Internetz angeworfen und mehrere Jeans bestellt, die Hälfte davon wieder zurückgeschickt und die behaltenen waren wegen einer Gutscheinaktion auch noch 30% billiger als im Shop.

Du darfst jetzt genau 1x raten, was ich beim nächsten Einkauf machen werde ...

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!


10.12.2024, 11:48 Uhr - Editiert von AVS_reloaded, alte Version: hier
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Re(18): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
10.12.2024, 16:26:47
5x12 würden auch reichen. Oder 5x10.


Wenn Firmen anständig bezahlen würden, könntens das jetzt schon haben. Das Problem ist, sie wollen keine Überstunden zahlen:

https://www.derstandard.at/story/3000000212330/oegb-2023-fast-47-millionen-ueberstunden-ohne-geld-oder-zeitausgleich

Also was sie wirklich wollen ist, dass die Leute mehr für weniger Geld hackeln sollen.

die Leut hackeln einfach generell viel weniger als früher.


Das halt ich für ein Gerücht, dass Boomer ständig von sich geben. Die faule Jugend will nix arbeiten, wir Alten waren noch alle so fleißig. Am besten ist das immer, wenn das Leute im Vorruhestand von sich geben, die den goldenen Handschlag bekommen haben und finanziell abgesichert sind, in der besten Zeit gelebt haben und sich jetzt die Rosinen rauspicken können, während andere eine scheiß Zeit mit zahlreichen Problemen vor sich haben und von den Älteren gesagt bekommen, dass sie doch einfach mehr hackeln sollen.

Inzwischen wird schon diskutiert, ob man die Pension nicht schrittweise auf ein Alter von 74 anheben möchte, damit das Pensionssystem weiterhin bezahlbar bleibt. Also die Leute, die jetzt fleißig hackeln, können 10 Jahre länger hackeln als die Boomer-Generation und sich von dem Geld, dass sie sich davon verdienen, nicht mal ein Eigenheim leisten.

Ich frage mich ob das die Zukunft ist, die sich die Boomer für ihre Kinder und Enkelkinder vorgestellt haben.

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Re(19): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
10.12.2024, 17:16:00
keine Ahnung, was Boomer sich vorstellen oder nicht, ich bin ja keiner, bin leider zu jung dafür.

Ich hatte auch Jobs, wo ich 17h/Tag gehackelt hab oder 90h/Wo. In der Saison monatelang 60+h/Wo waren absolut normal.
ICH bekam die Überstunden sogar ausbezahlt, weil ich, im Gegensatz zu vielen Kollegen, nicht den Köder des höheren all-in-Vertrags geschluckt hab.

Ich bin auch nicht im Vorruhestand, ich arbeite, angestellt und als Selbstständiger, also regelmäßig und zusätzlich selbst und ständig. Auch 7 Tage die Woche, wenns sein muß. Dafür darf ich dann Steuern und Abgaben zahlen, daß einem die Tränen kommen.
Also erzähl mir bitte nix von Rosinen rauspicken!

Wenn ich dann am SO Mittag unterm Abfluß lieg, um die durch Haare verursachte Verstopfung zu beheben, weil die studierende Zukunft unserer Welt zu blöd ist, ein Abflußsieb zu verwenden, dann werde ich doch mitunter unfreiwillig Zeuge des Smalltalks am Frühstückstisch.
Wenn ich dann Zeuge sein darf, wie die GenZZ--- mit veganem Matcha-Latte die Welt retten will, sich zustimmt, daß Israel KZs betreibt und bei mehr als 4h Arbeit/Tag die work-life-balance einfach nicht mehr stimmt, dann spür ich zugegeben manchmal den Wunsch, die Rohrzange zu nehmen und denen den Kopf zurechtzurücken.

Inzwischen wird schon diskutiert, ob man die Pension nicht schrittweise auf
ein Alter von 74 anheben möchte,
67 wär ein längst überfälliger Anfang. Aber bei dem arbeitsscheuen Gsindl und weltfremden Marxisten in der künftigen Regierung heutzutage unmöglich.

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!


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Re(20): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
10.12.2024, 17:27:57
Ich hatte auch Jobs, wo ich 17h/Tag gehackelt hab oder 90h/Wo. In der Saison
monatelang 60+h/Wo waren absolut normal.


Ich hab noch nie eine Überstunde bezahlt bekommen. Sowas wird halt heutzutage einfach nicht gemacht. Ein Kollege hat sich mal eine Auszahlung erstritten, nachdem er gekündigt hat. Hat aber auch nur einen Teil davon bekommen und das hat ihm viel Nerven gekostet.

ICH bekam die Überstunden sogar ausbezahlt, weil ich, im Gegensatz zu vielen
Kollegen, nicht den Köder des höheren all-in-Vertrags geschluckt hab.


Heutzutage kriegst keinen anderen Vertrag mehr. Es gibt einen Standardvertrag für alle Arbeitnehmer und keine Extrawürstel. Friss oder stirb.

Ich bin auch nicht im Vorruhestand, ich arbeite, angestellt und als
Selbstständiger, also regelmäßig und zusätzlich selbst und ständig. Auch 7
Tage die Woche, wenns sein muß.


Ich hätt nichts dagegen mehr zu arbeiten. Aber ich würds halt gerne auch bezahlt bekommen.

Dafür darf ich dann Steuern und Abgaben zahlen, daß einem die Tränen kommen.


Hab ich kein Problem damit. Aber nachdem ich keine Überstunden ausbezahlt bekomme, gibts von mir auch 0 Euro mehr Steuern. Tjo...

Wenn ich dann am SO Mittag unterm Abfluß lieg, um die durch Haare verursachte Verstopfung zu beheben, weil die studierende Zukunft unserer Welt zu blöd ist,
ein Abflußsieb zu verwenden, dann werde ich doch mitunter unfreiwillig Zeuge
des Smalltalks am Frühstückstisch.


https://www.rohrmax.at/

Wenn ich dann Zeuge sein darf, wie die GenZZ--- mit veganem Matcha-Latte die Welt retten will, sich zustimmt, daß Israel KZs betreibt und bei mehr als 4h
Arbeit/Tag die work-life-balance einfach nicht mehr stimmt, dann spür ich
zugegeben manchmal den Wunsch, die Rohrzange zu nehmen und denen den Kopf
zurechtzurücken.


Wie können die sich von 4h eine Wohnung bei dir leisten? Aber ich würde jetzt nicht von ein paar Deppen auf eine ganze Generation schließen. Der arbeitslose Forenschwurbler und Putinfreund ist ja auch kein Repräsentant für die Allgemeinheit hier.

67 wär ein längst überfälliger Anfang. Aber bei dem arbeitsscheuen Gsindl und
weltfremden Marxisten in der künftigen Regierung heutzutage unmöglich.


Die Pension ist ein heikles Thema, daran will sich keine Partei die Finger verbrennen, egal welche Farbe. Aber irgendein Hintertürdl wird man schon finden, um das durchzudrücken. Es wird halt nicht mehr diejenigen betreffen, die das entscheiden, sondern die zukünftigen Generationen.

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Re(21): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
10.12.2024, 18:36:17
in meinem Umfeld ist all-in die absolute Ausnahme.

Überstunden ja, aber mit Gleitzeit und WENN MÖGLICH bis Ende des Durchrechnungszeitraumes verbrauchen. Geht nicht immer, dann wird eben ausgezahlt.

https://www.rohrmax.at/

ja, es gibt auch Schlüsseldienste, Elektriker usw, die am SO kommen.
Zu Goldgräberpreisen. Da kostet die Anfahrpauschale mehr als mein ganzer Einsatz $-)$-)$-)
Wie können die sich von 4h eine Wohnung bei dir leisten?
keine Ahnung, mir auch egal. Fakt ist aber: die Damen, Herren und alle dazwischen Student*innen SCHWIMMEN im Geld!
Was da alles im Mistkübel liegt, das glaubst nicht! 20 Sackln vom Zustelldienst, natürlich umweltgerecht alles zusammengeworfen und samt Plastikdeckel im Altpapier. Oder im Restmüll, gleich mit den Getränkedosen dazu. Aber ihr erklärt mir was von fridays for future!

Ich leiste mir auch keine Einkaufssackerl bei jedem Einkauf, die aber schon. Dann findest 20+ gefaltete, gekaufte(!!!) Papiersackln in einem Übersackl im Altpapier. Ich mein: Oida, das sind min 10€, die da im Müll liegen!!! ICH hab das Geld nicht zum Wegwerfen!
Die Pension ist ein heikles Thema, daran will sich keine Partei die Finger
verbrennen, egal welche Farbe.
weil die Politiker, wie die Bevölkerung, jeder nur macht, was er WILL und nicht, was er SOLL!
Politik bedeutet Dienst am Land, damit auch mal, unangenehme, aber richtige Maßnahmen zu ergreifen und ned nur schielen auf die nächste (Wieder)Wahl.

mfg
AVS



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Re(21): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
10.12.2024, 21:06:45
>Ich hab noch nie eine Überstunde bezahlt bekommen. Sowas wird halt heutzutage einfach nicht gemacht.

So ist es. Überstunden sind nicht erlaubt, werden daher nicht angeordnet und man ist blöd wenn man doch welche auf eigene Faust machen würde. Andauernde Überstunden wären aber auch nix worüber man sich freuen soll, das ist eher ein Zeichen dass das Management versagt, gleichzeitig wird Geld verbraten und die Mitarbeiter werden auch irgendwann ausbrennen.

60 Wochenstunden zu arbeiten ist in meinen Augen nicht erstrebenswert oder sinnvoll. Ich kenne solche Leute schon, aber da wird halt auch der Job irgendwie zum Leben, aber ich hab auf der einen Seite meinen Job und auf der anderen Seite mein Leben, Familie, Sport, Hobbies... es gibt nur ganz wenige Leute die ihr Hobby so zum Beruf machen können, dass sie davon leben können und auch noch die Freude daran behalten. Bei mir ist das allein deshalb zwangsweise getrennt weil mein Beruf 100% Bildschirmarbeit ist und das ständige Sitzen gesundheitlich schon viel sportlichen Ausgleich benötigt. Für meinen täglichen Sport hätte ich bei 60 Wochenenstunden Arbeit keine Energie.

>Die Pension ist ein heikles Thema, daran will sich keine Partei die Finger verbrennen, egal welche Farbe.

Deswegen wartet man wie bei der Erderwärmung zu, bis man komplett in ein Eck gedrängt wurde und trifft dann eine akute undurchdachte Entscheidung. So wie ich diese Woche lese, dass wir jetzt anscheinend gerade das 1,5-Grad-Klimaziel durchbrochen haben, so werden wir irgendwann lesen, dass nun unerwartet doch zuviel Geld fehlt und nun den Pensionisten dieses und jenes gestrichen wird. Oder eher wird bei den Leuten gestrichen die noch im Berufsleben sind, mit diesen jüngeren Leuten kann man das ja machen.

Das wird dann "alternativlos" sein, wie die Politik es gerne formuliert. So wie auch der Lehrermangel heutzutage überraschend war, oder dass das Gesundheitssystem am Limit ist. Als wäre es so unerwartet, dass der Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung immer weiter ansteigt.

In Graz zerlegen die Kommunisten gerade die Innenstadt weil sie gesagt haben, die Verkehrssituation ist nicht mehr tragbar und ein Schlussstrich muss gezogen werden mit einem ordentlichen Masterplan der schmerzhaft wird aber lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Und das bräuchten wir in Ö überall. Stattdessen haben wir durch eine bestimmte Partei über Jahrzehnte lang durch und durch korrumpierte Politik und fahren immer weiter in die Sackgasse.

Ja, technologischer Fortschritt, Innovation, das wird uns wohl irgendwie den *PIEP* retten, war in der Geschichte bisher immer so dass wir Katastrophen hatten die dann nachhaltig beseitigt werden konnten, zB die Erfindung von Impfungen hat die Menschheit enorm weitergebracht, auf eine so krasse Art, wie es davor niemals absehbar gewesen wäre. Heute ist das für uns selbstverständlich, wir können da gar nicht mehr reinfühlen wie es auf der Welt zuging bevor es Impfungen gab.

Aber auf solche Wunder der Zukunft zu hoffen kann doch nicht ernsthaft der einzige Plan sein!

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Re(22): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
11.12.2024, 19:03:41
die ist SEHR aussagekräftig: immer mehr Arbeitnehmer leisten immer weniger
Arbeitsstunden. WER die Teilzeit macht, ist dabei völlig WURSCHT. Fakt ist: es
wird in Summe deutlich zu wenig geleistet, diese Leistung fehlt der
Volkswirtschaft.


Naja, dann zwingen wir halt die Pensionisten wieder zur Vollzeit und die Studierenden sollen halt ihr Studium einstellen und Vollzeit bei McDonalds arbeiten, dort gibts eh so gute Karriereaussichten.

das mit "bis zur Pense hackeln" war vielleicht vor 50J mal, das gibts seit
ewig nicht mehr. Wollen die Jungen auch gar nicht, weil sie a) Abwechslung
wollen und b) jededder Jobwechsel mit einer deutlichen Gehaltssteigerung
verbunden ist (weil sonst wechseln sie gar nicht)


Firmen bevorzugen Mitarbeiter die wechseln als lange bleiben. Weil diejenigen, die hinwechseln, bekommen mehr Gehalt als die, die schon Jahre dort sind. Ob das auf Dauer so schlau ist, ist wohl fraglich.

was heißt, da wurde man versorgt?? Einen ScheiB wurde man, da galt "Lehrjahre
sind keine Herrenjahre", also knie dich mal rein, wenn du mitreden willst. DEN
Druck halten die ZZ-- doch überhaupt nicht aus.


Früher hat man als Nichtskönner bei einer Firma angefangen und die haben einen aufgebaut und in dich investiert. Heute wollen die Firmen ein erfahrenes Multitalent zum Einsteigergehalt.

Ihr wollt Respekt und Kohle vom 1.Tag an? Dann LEISTET auch vom 1.Tag an. Tun sie aber nicht, sie GLAUBEN nur, es besser zu wissen und zu können. Das war
zwar immer so, aber noch nie so frech-offensiv wie heute.


Natürlich will man Kohle vom 1. Tag, weil Gehaltsteigerungen sind quasi nicht zu erwarten. Früher hast mit einem mickrigen Gehalt angefangen und bist dann mit 55 wie der Krösus ausgestiegen. Heutzutage musst schon froh sein, wenn du von Jahr zu Jahr nicht weniger verdienst, weil die Mikrosteigerungen die Inflation auffrisst.

Zum Beispiel ich hab die 20+ Jahre bis zur Pension keine Gehaltssprüngen mehr zu erwarten. Ich bin quasi am oberen Limit angekommen, obwohl sich mein Aufgabengebiet fortlaufend erweitert und ich mich auch ständig selber weiterbilden muss. Und dann darf mich mir das Gesudere von irgendwelchem Boomern anhören, die mehr Pension als ich Gehalt haben. Von so einer Pension kann ich nur träumen und werde ich nie bekommen.

11.12.2024, 19:06 Uhr - Editiert von hellbringer, alte Version: hier
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Re(30): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
13.12.2024, 13:40:15
>Und dann eine dritte mit meinen Vorgesetzten wegen der Kohle.

Witzig, eine der ersten Sachen die ich abklopfe ist das Gehalt. Weil die Arbeitgeber in der IT, oft international mit eigenen Jobportalen auf Englisch und ohne jede Gehaltsinfo, nicht einmal eine Gehalt-VHB angeben. Was meines Wissens gegen geltendes Recht verstößt in Österreich, aber das ist denen wurscht.

Ich bin momentan in der IT mit 100% Homeoffice und schaue mich immer wieder nach Alternativen um. Diese hatten immer gemeinsam, dass Homeoffice nicht garantiert werden kann, das Gehalt den Wegfall vom Homeoffice aber auch nicht ausgleicht. Natürlich preise ich den Wegfall vom Homeoffice ins Gehalt ein.

Auch mach ich jetzt am Papier 38,5 Stunden, defakto reicht meine Konzentration aber für maximal 6 produktive Stunden am Tag, niemand sitzt jeden Tag 8+ Stunden da und kann 100% leisten, das glaub ich nicht. Burnout interessiert mich nicht. Hab aber gemerkt es geht nicht so ehrlich zu den Arbeitgebern zu sein und auf 32 Stunden zu bestehen, dann nehmen sie einfach wen anderen der bereit ist am Papier 38,5 zu machen.

Leider hab ichs auch schon andersrum erlebt, wo ein gut bekanntes Consulting-Unternehmen mit dreistelligem Enterprise-Firmennamen richtig gute Projektmanager hat, die von ihren Mitarbeitern aber nahezu 100% Auslastung erwarten. Das ist offensichtlich auch nix für mich, ich finde 100% Auslastung auch nicht erstrebenswert, selbst 80% halte ich für zuviel. Man braucht auch Downtime und muss einen Buffer freihalten wenns doch mal stressiger wird.

Die haben eh gut verdient dort, die Arbeit war auch interessant, aber das war alles mit viel Kundenkontakt und deshalb nicht mit WFH vereinbar. Projektarbeit interessiert mich aufgrund der Arbeitsbedingungen nicht, ich bin klar auf Betriebsseite, schauen dass das Zeug einfach läuft. Jobsicherheit in der Krise ist inkludiert.

Momentan hab ich glücklicherweise noch einen "oldschool"-Sysadmin-Job wo ich mir zB CERT-Alerts suche, Prio einstufe, dann im Changemanagement dem Linux-Team Unterstützung geb und mit man xyz raussuche, ob die im Change Request gelisteten implementation steps die richtigen Befehle drinhaben, im CAB das Zeug im Namen der technischen Teams vorstelle und Fragen beantworte, schaue dass wir unsere handvoll MacOS-Buildmaschinen für die iOS-App up-to-date halten, Windows-Terminalserver-Lizenzen mit MS abgleiche, recherchiere welches Storage-Backend wir nutzen, also wirklich Querbeet alles Mögliche was zugegeben überhaupt nicht komplex ist...

...aber es ist Zeug das dir keine "AI" abnimmt, und wo du saubere Arbeit brauchst um ungeplante Downtime oder auch hohe Folgekosten aufgrund von Fehlplanungen zu vermeiden. Vermutlich müsste ich mich heute eher als Projektmanager bewerben, aber ich hab in den letzten Jahren nie irgendwas gefunden was mir getaugt hätte. Ein guter Teil meiner techn. Erfahrung ist mit dem Broadcom-Kauf von VMware auf einen Schlag ziemlich irrelevant geworden :D VMware brauch ich nicht mehr in den Lebenslauf zu schreiben...

Vielleicht bleib ich auch einfach ewig wo ich jetzt bin, je mehr Zeit vergeht desto weniger Karriereambitionen hab ich übrig. Ich hab sicherlich unrealistische Anforderungen, 100% WFH zu verlangen von Beginn an. Echt schade drum, hab mir für mich mehr vorgestellt, aber in Österreich ist der Arbeitsmarkt einfach zach, mich würde interessieren nach Irland umzuziehen und eine Farm zu bewirtschaften :D

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Re(23): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
11.12.2024, 20:11:26
dann zwingen wir halt die Pensionisten wieder zur Vollzeit und die
Studierenden sollen halt ihr Studium einstellen und Vollzeit bei McDonalds
arbeiten

du hast die Aussage der Grafik sichtlich NICHT verstanden
Firmen bevorzugen Mitarbeiter die wechseln als lange bleiben.
also WIN-WIN, weil beide Seiten das wollen
Früher hat man als Nichtskönner bei einer Firma angefangen und die haben einen
aufgebaut und in dich investiert. Heute wollen die Firmen ein erfahrenes
Multitalent zum Einsteigergehalt.
heute glaubt auch jeder FH-Absolvent, er hat die Weisheit ausm Doppelliter mim Schöpflöffel g'fressn
Natürlich will man Kohle vom 1. Tag, weil Gehaltsteigerungen sind quasi nicht
zu erwarten.
man bekommt keine Kohle, wenn man (noch) nix kann.
Früher hast mit einem mickrigen Gehalt angefangen
heute sind die Einstiegsgehälter ein Irrsinn. Dafür steigens weniger.
Zum Beispiel ich hab die 20+ Jahre bis zur Pension keine Gehaltssprüngen mehr
zu erwarten.
falsche Branche oder falscher Job oder falscher AG
Es liegt AN DIR, das zu ändern. Dafür ist keiner verantwortlich, außer DU SELBST!
ich mich auch ständig selber weiterbilden muss
das zahlt der AG, nicht ich. Sonst: siehe einen Absatz höher!
dann darf mich mir das Gesudere von irgendwelchem Boomern anhören, die mehr
Pension als ich Gehalt haben. Von so einer Pension kann ich nur träumen und
werde ich nie bekommen.
siehe die beiden Absätze oberhalb: DEINE Branche, DEIN Job, DEIN AG = DEIN Problem!
Das Gesudere für Sachen, die man selbst zu verantworten hat, die macht MICH aggressiv. Änder was, DEIN Leben, DEINE Verantwortung! Oder ist die Welt verantwortlich, daß du nen scheicce Job hast?

mfg
AVS



aus gegebenem Anlaß: keine Toleranz für Vladolf Putler!


Antworten PM Übersicht Chronologisch Zum Vorgänger
 
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Re(23): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
13.12.2024, 12:46:42
>Natürlich will man Kohle vom 1. Tag, weil Gehaltsteigerungen sind quasi nicht zu erwarten. Früher hast mit einem mickrigen Gehalt angefangen und bist dann mit 55 wie der Krösus ausgestiegen. Heutzutage musst schon froh sein, wenn du von Jahr zu Jahr nicht weniger verdienst, weil die Mikrosteigerungen die Inflation auffrisst.

Ja, so hab ich das persönlich auch erlebt. Man wird oft nur so gesehen, wie man ursprünglich für eine Position interviewed und mit dem Gehalt eingestuft wurde. Selbst wenn man Jahre später bereit ist für eine viel anspruchsvollere Position im gleichen Unternehmen, wird als Basis das bisherige Gehalt genommen und was draufgeschlagen.

Gehaltserhöhungen bekomm ich jährlich, aber unterm Strich hab ich mit denen seit 2019 einen Reallohnverlust hingenommen, weil die Inflation an allen möglichen irrelevanten (Luxus-) Gütern gemessen wird, die Energieverbrauchspreise schauen niedrig aus, während ich bei den Netzkosten immer mehr bleche, und Lebensmittel sind einfach sauteuer geworden, wenn man Flugware verweigert und Obst und Gemüse aus Österreich will.

Ein typisches Beispiel aus der Realität: 2020 noch in der Pandemie bin ich auf den Markt gegangen am Wochenende und hab mir dort 3 riesige frische Salate um insg. 1,50 Euro geholt, manchmal hat die Dame dann gemeint die sind heut kleiner, nehmens sich noch einen 4. dazu. Die Ladung Salat hat dann mit Müh und Not noch ins großzügig breite Gemüsefach zuhause gepasst.

Muss ich da noch irgendwas sagen oder ist eh schon klar, dass heute ein einzelner verkümmerter Salat vom Supermarkt 1,99 kostet?

2021 geh ich zu dem Markt, und der Käsestand ist weg. Ob der nochmal kommt? Weiß man nicht. 2022 oder 23 dann war der Markt weg, davor war nur mehr ein Stand übrig und das Angebot wurde wohl auch nicht gut angenommen, junge Menschen waren dort kaum, eher Pensionisten. Ich war immer religiös dort, weil ich den Marktbesuch Samstag früh aus der Familie so gelernt hatte.

Heute wohn ich in einem anderen Grätzl und hab wieder einen Markt, aber mit ganz anderen Preisen, oft finde ich auch Sachen die ich in kleinen Bauernläden genauso unter der Woche bekomm, einmal kaufte ich ein Olivenöl von einem Griechen dort, zuhause stellte ich fest, in diesem Öl war keine einzige Olive drin. Das war echt ein simples Speiseöl, reicht das in ein Glas zu schütten und in ein zweites ein richtiges Olivenöl aus Italien, nur ein Glas schön hellgrün.

Meine Lebenserhaltungskosten für die wichtigsten Sachen haben sich eigentlich mehr als verdoppelt über die letzten Jahre, Miete genauso, mussten wir erst dieses Jahr umziehen weil im Neubau eine Erhöhung nach der anderen gekommen ist und kein Ende in Sicht war.

Super, ich verdiene viele Hunderter netto mehr als zuvor, aber kann dennoch nicht mehr die gleichen hochwertigen Lebensmittel kaufen wie früher. Ein richtig guter Liter Milch vom Bauernhof kostet jetzt im Schnitt so 2,29 Euro. Wir haben Kuhmilch inzwischen komplett eingestampft und lassen uns hochwertiges Pulver für Nuss-basierte Milch liefern, das ist als Pulver kompakter, 1kg Pulver ergibt 10L Milch, und kostet samt Lieferung weniger als 1L Milch im Supermarkt.

Trinkts amal die gewöhnliche Milch ausm Supermarkt, am besten noch mit "länger frisch" drauf. Das schmeckt alles chemisch ungenießbar, das riech ich schon wenn die "länger frisch" ist. Sowas mag ich nichtmal mehr im Kaffee sehen, das Zeug ist einfach grindig. Früher gabs die grüne Spar-Eigenmarkenmilch um 0,99 und die war für Kaffee oder zum Kochen perfekt und günstig.

Das sind Entwicklungen, die man mit einer Inflations-Prozentangabe gar nicht abbilden kann. Es hat für unsere Familie aber auch was Gutes, wir schauen nun immer genauer auf die richtige gesunde Ernährung, rotes Fleisch, verarbeitetes Fleisch, Laktose und Eier, das alles wurde komplett gestrichen.

Eier sind auch ein Beispiel, früher hab ich die Eier mit 0-Code (Freilandhaltung) locker bekommen, heute muss man jede Packung im Supermarkt genau anschauen und findet dann eine einzige teure wo es noch 0er-Eier gibt (also nicht 1-Bodenhaltung). Da wir keine Eier mehr essen (ist auch gar nicht so gesund), ist das aber eine Sache mit der ich mich nicht mehr beschäftigen muss. Früher 0er-Eier um 20 Cent pro Ei, inzwischen über 40 Cent.

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Re(2): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
10.12.2024, 19:44:21
Tatsache ist, ich habe ständig mit Käufen in Ö Probleme. Inzwischen schon wieder 2 neue Sachen. Relativ schwere Ware innerhalb Ö liefern lassen, was macht der Händler, anstatt das sinnvoll aufzuteilen hat er alles in ein Paket forciert vermutlich bis ans Gewichtslimit der Post, um Versandkosten zu sparen, bei der Post steht seit einer Woche nur mehr "Verzögerung wegen Beschädigung - Inhaltsprüfung" und der Händler weigert sich irgendwas zu tun bis die Post was mit dem Paket macht.

Und der zweite Fall ist besonders traurig, weils Kürbiskernöl aus der Steiermark ist, das kann ich selbstverständlich nur in Ö bestellen - ich sag lieber nicht was damit passiert ist, das ist NSFW.

Ich überleg für den ersten Händler jetzt den nächsten Paypal-Claim aufzumachen, weil die Bestellung 2 Wochen her ist, das Zeug bei der Post sich nicht bewegt und der Händler klar gesagt hat, mein Rücktritt ist nix wert weil das Paket ja eh noch unterwegs ist. Die Ware hab ich inzwischen woanders bestellt weils vorm 24. da sein muss - und zwar unbeschädigt.

Der ursprüngliche Paypal-Claim vom Thread hier ist gestern zu meinen Gunsten von Paypal entschieden worden und das Geld wurde bereits zurückgebucht. Der Händler hat nie wieder von sich hören lassen.

Ich versteh es einfach so gar nicht, es sind 3 simple Schritte die jeder geschäftstüchtige Einzelhändler zusammenbringen muss. Die richtige Ware verpacken (a), die Ware richtig verpacken (b), und einen Versanddienstleister wählen der österreichweit innerhalb von 1-2 Tagen zustellt und auch einen echten Zustellversuch unternimmt (c).

Es scheitert immer, immer wieder, an (a) und (b), (c) kann ich vorausschauend meistens vermeiden, wenn auf der Webseite angeführt wird, mit welchem Unternehmen verschickt wird. Wenn da was anderes als Ö-Post steht, bestell ich schon gar nicht mehr.

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