Re(30): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
Geizhals » Forum » Händler in Österreich » Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig (108 Beiträge, 1396 Mal gelesen) Top-100 | Fresh-100
Du bist nicht angemeldet. [ Login/Registrieren ]
Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
27.11.2024, 15:42:26
1) Solide Markenschuhe beim Händler vor Ort angeschaut, waren in meiner Wunschfarbe nicht lagernd. Empfehlung, er schickt sie mir in passender Farbe direkt nach Hause, ich kanns mir einfach online auf seiner Webseite zusammenklicken. Denk ich mir super, da kann ich sie auch diskussionslos retournieren falls irgendwas nicht passt (sonst darf man sich streiten, falls eine Naht beschädigt aus der Fertigung kommt).

2) Paket da, Schuhe in der falschen Farbe. Jetzt läuft der Paypal-Claim, weil die Webseite nur eine Fehlermeldung zeigt, das Geschäft geschlossen war (statt Öffnungszeiten steht tel. Vereinbarung), am Telefon niemand rangeht und auf mehrere Mails keine Reaktion erfolgte.

3) Inzwischen mehrere Wochen vergangen, Schuhe derweil in richtiger Farbe vom Hersteller-Direktvertrieb mit DHL-Express-Zustellung aus der Fertigung in Europa erhalten, das falsche Paar Schuhe liegt hier immer noch herum.

???

Rücksendung auf meine Kosten weigere ich mich, die 14 Tage Frist beginnen nicht zu laufen wenn falsche Ware geliefert wurde, schlimmstenfalls schick ich die falsche Ware zurück und bin dann die falsche Ware UND das Geld los.

Bringt nix nach einer seriös aussehenden Webseite zu googeln, oder in einem Geschäft vor Ort gewesen zu sein, wenige hundert Euro reichen aus und du hast wochenlangen Nervenkitzel wie du dein Geld zurückbekommst. Wenn ich das mit meiner selbstständigen Arbeit so abziehe, wäre es nur eine Frage der Zeit bis ein Kunde mit zuviel Zeit ans Bezirksgericht wendet. Glücklicherweise für den Händler bin ich stinkfaul, zumindest eine Anzeige hätte sich das verdient, ich hab einen gültigen Kaufvertrag und der ist in der Bringschuld.

Das ist jetzt der dritte Paypal-Claim dieses Jahr, zuletzt Ware "Made In Austria" bestellt und der österr. Händler hat mir das Ding doch tatsächlich aus China dropshippen wollen (Dropshipping ist typischer Betrug, wo man vorgibt lokaler Hersteller eines Produkts zu sein (sorgfältige Handarbeit my ass), aber stattdessen billigen Mist aus Fernost liefert.

Also kaufts bei den größeren Unternehmen die irgendwo versteuern nur nicht hierzulande. Wundert nicht warum Österreich gar nicht mehr konkurrenzfähig ist wenns nicht grad um Statistiken von Waffenexporten oder rauchender Kinder an erster Stelle zu stehen. Ich will nix mehr kaufen aber einmal in 5+ Jahren ein neues Paar Winterschuhe darf doch möglich sein.

Antworten PM Alle Chronologisch
 
Melden nicht möglich
..............................
Re(30): Lokale Händler vor Ort unterstützen - das wars für mich entgültig
13.12.2024, 13:40:15
>Und dann eine dritte mit meinen Vorgesetzten wegen der Kohle.

Witzig, eine der ersten Sachen die ich abklopfe ist das Gehalt. Weil die Arbeitgeber in der IT, oft international mit eigenen Jobportalen auf Englisch und ohne jede Gehaltsinfo, nicht einmal eine Gehalt-VHB angeben. Was meines Wissens gegen geltendes Recht verstößt in Österreich, aber das ist denen wurscht.

Ich bin momentan in der IT mit 100% Homeoffice und schaue mich immer wieder nach Alternativen um. Diese hatten immer gemeinsam, dass Homeoffice nicht garantiert werden kann, das Gehalt den Wegfall vom Homeoffice aber auch nicht ausgleicht. Natürlich preise ich den Wegfall vom Homeoffice ins Gehalt ein.

Auch mach ich jetzt am Papier 38,5 Stunden, defakto reicht meine Konzentration aber für maximal 6 produktive Stunden am Tag, niemand sitzt jeden Tag 8+ Stunden da und kann 100% leisten, das glaub ich nicht. Burnout interessiert mich nicht. Hab aber gemerkt es geht nicht so ehrlich zu den Arbeitgebern zu sein und auf 32 Stunden zu bestehen, dann nehmen sie einfach wen anderen der bereit ist am Papier 38,5 zu machen.

Leider hab ichs auch schon andersrum erlebt, wo ein gut bekanntes Consulting-Unternehmen mit dreistelligem Enterprise-Firmennamen richtig gute Projektmanager hat, die von ihren Mitarbeitern aber nahezu 100% Auslastung erwarten. Das ist offensichtlich auch nix für mich, ich finde 100% Auslastung auch nicht erstrebenswert, selbst 80% halte ich für zuviel. Man braucht auch Downtime und muss einen Buffer freihalten wenns doch mal stressiger wird.

Die haben eh gut verdient dort, die Arbeit war auch interessant, aber das war alles mit viel Kundenkontakt und deshalb nicht mit WFH vereinbar. Projektarbeit interessiert mich aufgrund der Arbeitsbedingungen nicht, ich bin klar auf Betriebsseite, schauen dass das Zeug einfach läuft. Jobsicherheit in der Krise ist inkludiert.

Momentan hab ich glücklicherweise noch einen "oldschool"-Sysadmin-Job wo ich mir zB CERT-Alerts suche, Prio einstufe, dann im Changemanagement dem Linux-Team Unterstützung geb und mit man xyz raussuche, ob die im Change Request gelisteten implementation steps die richtigen Befehle drinhaben, im CAB das Zeug im Namen der technischen Teams vorstelle und Fragen beantworte, schaue dass wir unsere handvoll MacOS-Buildmaschinen für die iOS-App up-to-date halten, Windows-Terminalserver-Lizenzen mit MS abgleiche, recherchiere welches Storage-Backend wir nutzen, also wirklich Querbeet alles Mögliche was zugegeben überhaupt nicht komplex ist...

...aber es ist Zeug das dir keine "AI" abnimmt, und wo du saubere Arbeit brauchst um ungeplante Downtime oder auch hohe Folgekosten aufgrund von Fehlplanungen zu vermeiden. Vermutlich müsste ich mich heute eher als Projektmanager bewerben, aber ich hab in den letzten Jahren nie irgendwas gefunden was mir getaugt hätte. Ein guter Teil meiner techn. Erfahrung ist mit dem Broadcom-Kauf von VMware auf einen Schlag ziemlich irrelevant geworden :D VMware brauch ich nicht mehr in den Lebenslauf zu schreiben...

Vielleicht bleib ich auch einfach ewig wo ich jetzt bin, je mehr Zeit vergeht desto weniger Karriereambitionen hab ich übrig. Ich hab sicherlich unrealistische Anforderungen, 100% WFH zu verlangen von Beginn an. Echt schade drum, hab mir für mich mehr vorgestellt, aber in Österreich ist der Arbeitsmarkt einfach zach, mich würde interessieren nach Irland umzuziehen und eine Farm zu bewirtschaften :D

Antworten PM Alle Chronologisch Zum Vorgänger
 
Melden nicht möglich
 

Dieses Forum ist eine frei zugängliche Diskussionsplattform.
Der Betreiber übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge und behält sich das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
Datenschutzerklärung