Prozess wegen Geheimnisverrats - Reden Sie niemals mit der Presse! (c) 01.2015 Patrick Bahners, New York
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/james-risens-informant-sterling-wegen-geheimnisverrat-verurteilt-13395801-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3

James Risen, Reporter der „New York Times“, veröffentlichte 2006 unter dem Titel „State of War“ ein Buch, das im Untertitel den Anspruch erhebt, die „geheime Geschichte“ des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA unter der Bush-Regierung zu enthüllen. Im selben Jahr erhielt er den Pulitzer-Preis für seine Recherchen über die illegalen Abhörmaßnahmen des Militärgeheimdienstes NSA. Ein Kapitel des CIA-Buchs behandelt eine Operation, die Risen als Beispiel für hochgefährlichen Dilettantismus dient. Im Februar 2000 steckte ein russischer Ingenieur in den Briefkasten der Vertretung Irans bei der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien einen Umschlag mit Anleitungen zum Atombombenbau. In den Leitfaden waren Fehler eingebaut; das iranische Bombenprojekt sollte auf ein falsches Gleis gesetzt werden. Dummerweise, so erzählte Risen die Geschichte, wies der Lieferant die Empfänger im Anschreiben auf die Mängel hin, um sich als Doppelagent in Stellung zu bringen.

Folgen:

Am Montag dieser Woche wurde Jeffrey Sterling, der frühere Führungsoffizier des Ingenieurs, wegen Geheimnisverrats schuldig gesprochen. Er muss sich auf eine langjährige Haftstrafe einstellen. Sterlings Ehefrau brach nach der Verkündung des Schuldspruchs in Tränen aus und wurde von Bundesrichterin Leonie Brinkema zur Ordnung gerufen.

... etc ...