Worauf bei einer Rechtsschutzversicherung achten – eure Erfahrungen und Gedanken
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Re: Worauf bei einer Rechtsschutzversicherung achten – eure Erfahrungen und Gedanken
23.12.2025, 14:00:21
Ich versichere gegen existenzbedrohende Risiken. Wenn ich mit Auto oder Rad jemanden verletze und diese Person lebenslange medizinische Kosten wegen mir hat, könnte ich lebenslang dafür blechen.

Eine Rechtsschutzversicherung hingegen habe ich nicht. Ich werde demnächst 40 und es gab keine einzige Situation bisher, wo ich mir auch nur gewünscht hätte so eine Versicherung zu haben. Gibt es für dich da irgendwelche Risiken, die tatsächlich existenzbedrohende Kosten verursachen könnten? Also keine Lappalien...

>da es in meinem Wohnhaus mit den neuen Nachbarn nicht immer so "gemütlich" ist - ihr versteht.

Nein, ich verstehe nicht. Was soll eine Rechtsschutzversicherung mit Nachbarn machen? Hast du Verträge mit den neuen Nachbarn? Was du willst findest du hier und empfehle ich stark - vorausgesetzt du mietest: https://mieterschutzwien.at

Zusätzlich haben wir speziell in Ö eine seltsame Situation was Versicherungen betrifft, wenn du eine Versicherung nämlich für das nutzen willst wofür sie vorgesehen ist, kannst du irgendwann gekündigt werden. Details findest du hier: https://www.arbeiterkammer.at/beratung/konsument/AchtungFalle/Klauseln_in_der_Rechtsschutzversicherung_.html

Zwar steht dort auch, dass das inzwischen nicht mehr so einfach möglich ist, dass der Versicherungsgeber dir kündigt, aber es passiert defakto immer noch, wenn du einfach "Pech" hast und die Versicherung häufig brauchst. Wenn du dir also vorstellst, dass du bei jedem kleineren Problemchen einfach die Versicherung einschaltest, das kannst du vielleicht sogar ein Dutzendmal machen, irgendwann wird die Versicherung aussteigen auch wenn sie es nicht dürfte. Dann brauchst eine Rechtsschutzversicherung für deine Rechtsschutzversicherung!

In der Praxis heißt es einfach, wenn du Umstände hast die dir ein höheres Risiko bescheren, vielleicht bist du beispielsweise Vermieter, dann ist so eine Versicherung notwendig. Es gibt Leute die versichern trotzdem alles was geht, einfach weil sie das Geld haben und sich dann wohlfühlen. Über solche Menschen freuen sich die Versicherungen, das ist deren Brot und Butter.

Bitte nicht falsch verstehen - es ist sicherlich geil wenn du bei einem Streit deine Versicherung einschaltest und die sich um Anwalt und Co. kümmert. Aber meiner persönlichen Meinung nach steht es in keinem Verhältnis zu den Kosten. ARAG startet bei 150-160 Euro für eine Basisversicherung ohne "bells and whistles". Ich zahl jetzt schon einen vierstelligen jährlichen Versicherungsbetrag nur für das Allernotwendigste, da nochmal 200-250 Euro draufzuschlagen, kann man machen, wenn man dann besser schläft, mit mir nicht...

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Re(5): Worauf bei einer Rechtsschutzversicherung achten – eure Erfahrungen und Gedanken
23.12.2025, 22:30:15
>In der ganzen Zeit VOR dem Schadensfall hat die Versicherung gegolten. Sie hätte bis zur maximal vereinbarten Deckungssumme geleistet. Sie stand bereit. Daher hat sie ihre Leistung erbracht.

Das ist so wie die Versicherung, die ich irgendwann unabsichtlich für Konzertkarten vergessen hab abzuwählen. Die springt ein wenn man krank wird. Das Konzert wurde abgesagt, die Versicherung hat aber ihre Leistung schon erbracht, falls ich krank geworden wäre für ein Konzert das gar nicht stattfindet. Ich verstehe zwar die Logik aber es ist rausgeschmissenes Geld.

Um beim Thema zu bleiben, ich hab nix von einer Versicherung wo ich bei jedem einzelnen Fall abwägen muss, ob ich die Versicherung wirklich einsetzen möchte, weil es nach dem ersten größeren Fall vielleicht schon zu einer Kündigung kommt. Also nehme ich sie nicht in Anspruch und warte auf den einen Fall in meinem Leben wo ich sie unbedingt brauche. Die Chance dass der Fall je einsetzt ist äußerst gering.

Der "schlimmste" Fall dieses Jahr für mich war eine Firma die einen Fehler mit Zollangaben gemacht hat und einen falschen Wert deklariert hat, was zu 30 Euro an unnötigen Mehrkosten geführt hat (Warenwert 35 Euro) und gemeint hat ich kann scheixxen gehen. Kein Fall für VISA weil die dafür keinen Standardablauf haben für Reklamationen. Nur wenn ich die Ware nicht bekomme, hätten sie gezahlt. Bin ich auf den 30 Euro sitzengeblieben.

Solch ich für solchen Blödsinn eine Versicherung abschließen? Viel mehr Ärgernis hab ich auch ned im Leben... bin eh gesegnet wenn ich ehrlich bin.

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Re(5): Worauf bei einer Rechtsschutzversicherung achten – eure Erfahrungen und Gedanken
24.12.2025, 12:19:38
>1. löst das nicht das Problem und 2. kannst DU dir dann bei erstbester Gelegenheit ne neue Whg suchen.

So ist das in der Realität aber und du darfst dich glücklich schätzen dass es nur eine Mietwohnung ist. Ein Grund warum ich niemals eine Eigentumswohnung kaufen würde. Über dir zieht eine Familie mit kleinen Kindern ein, und die Sache ist gelaufen.

Ich hatte das selbst erlebt mit einem Raucher unter mir. Der letzte Sommer vor meinem Zwangsumzug war ein Horror, weil es nicht mehr möglich war nachts zu lüften, der hatte in der Nacht auch seine Fenster offen und der Gestank aus seiner Raucherwohnung zog direkt zu mir rein. Banales wie Wäsche am Wäscheständner trocknen wurden zum Problem, weil du beim Lüften am Fenster stehen bleiben musst, gehst du 90 Sekunden weg, kannst du danach evtl. die bereits stinkende nasse Wäsche gleich nochmal in die Maschine werfen.

Mir musst du das nicht erzählen wie nutzlos alle möglichen Instanzen da sind. Da hätte auch keine Mietzinsminderung geholfen, der Vermieter kann selbstverständlich nicht beeinflussen wann ein Raucher seine Fenster öffnet.

>Aber da hilft dir die Mieterhilfe eben nicht weiter.

Also bei Lärm wegen zB lauter Musik nachts durchaus, wenn die Wohnung dadurch nur mehr eingeschränkt nutzbar ist (nicht schlafen zu können ist signifikant) und der Vermieter es nicht in seiner Verantwortung sieht dem nachzugehen. Da kann dir die Mieterhilfe bei der Durchsetzung einer Mietzinsminderung hoffentlich Rechtsberatung und Anwalt stellen, damit hat der Vermieter dann einen Anlass tätig zu werden.

>ja, ja: die Welt wird immer die blöder, weil die G'scheiten immer nachgeben.
>NEIN! Stand your ground!

Ich hatte auch die Situation mit dem Lärm nachts. Allerdings hat sich für mich niemand interessiert weil ich "nur" Mieter war, der nachts lärmende Nachbar war Wohnungseigentümer (von seiner Wohnung, nicht von meiner). Und der Vermieter ein alter Greis der nix mehr versteht von dem Thema. Da war es dann trotz Mieterschutz praktisch schlicht unmöglich was zu tun um das nachhaltig zu lösen (und war auch der Grund bei der Vereinigung Österreich zu kündigen, weil die ebenfalls uninteressiert waren).

Polizei war in einer der lautesten Nächte 3x vor Ort und dennoch ist nix besser geworden. Wurde die Musik am Ende abgestellt, kam es dann zum lauten Schütteln der Bestecklade. Da kannst du nicht gewinnen. Vor allem in einem hellhörigen Mehrparteienhaus, wo du jeden Schritt über dir hörst. Und der laute Nachbar war natürlich auch ein Elephant. Ein Elephant wo die Mahnbriefe und die mit AMS-Logo aus dem Postkasterl rausgeschaut haben.

Das ging soweit dass ich gegen Ende zu nicht mehr dort übernachten konnte, weil nur die Befürchtung dass es laut werden könnte ein Einschlafen unmöglich gemacht hat. Natürlich gebe ich da nach! Selbst mit allen Versicherungen der Welt hätte ich den einfachsten Weg gewählt und wäre umgezogen. Warum sollte ich mir Rechtsstreitigkeiten freiwillig antun, selbst wenn alles erfolgreich gewesen wäre, das Wissen dass dieser Mensch dort lebt hat die Wohnung längst ruiniert.

>Ich hab einen Fall mitverfolgen dürfen, wo jemand fristlos entlassen wurde. Und NUR dank privater Rechtschutz letztlich zu seinem Recht gekommen ist.

Najo, weißt du wie es ohne die Versicherung ausgegangen wäre? Den Fall kannst nicht durchspielen, schließlich war die Versicherung vorhanden. Und da wär dann ohne Versicherung die Frage, welche Folgen hat es, nicht zu deinem Recht zu kommen? Steht wirklich Rufschädigung im Raum durch die Fristlose, mit finanziellen Folgen für dein weiteres Arbeitsleben?

Die Chancen stünden bei mir gut, dass ich längst viel früher den AG gewechselt hätte. Mir ist das in der IT noch nie untergekommen, dass ein AG so dreist wäre. Da dürfte es soviele Warnzeichen vorher geben, dass ich längst weg wäre.

Natürlich ist mein Risiko in der eher bequemen IT-Branche ein ganz anderes als vielleicht das der Person, auf die sich dein Fall bezieht. Aber gerade die Leute die es vielleicht eher mit fragwürdigen AG zu tun bekommen sind finanziell eher nicht in der Lage, sich private Zusatzversicherungen leisten zu können. Also ohne Details über den von dir erwähnten Fall zu haben kann man daraus nicht schließen, dass die Versicherung sinnvoll ist.

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Re(7): Worauf bei einer Rechtsschutzversicherung achten – eure Erfahrungen und Gedanken
24.12.2025, 14:08:04
>ja. Er wäre entlassen gewesen.

Sag mal hast dich schon zu Mittag heute so angesoffen dass du solche hochgeistigen Sachen schreibst? Ich bin schockiert, sag ich dir, ganz schockiert, dass der entlassen gewesen wäre! ...

>So wurde daraus letztlich eine Kündigung mit allen Ansprüchen und v.a Folgeansprüchen.

No na ned wenn der Streit 3 Jahre dauert und der AG dann rückwirkend für die 3 Jahre zahlen darf. Das meinte ich natürlich nicht! Also anders gefragt: Was wäre der Schaden denn gewesen, wenn er von vornherein gesagt hätte, ich such mir einfach einen neuen Job und will mit dem irren alten AG nichts mehr zu tun haben? Abgesehen von der AMS-Sperre und dem Gehalt in der dann nicht vorhandenen Kündigungsfrist und ggf. Urlaubsansprüchen.

Mag sein dass das allein schon viel Geld ist, aber ob es genug Geld ist um jahrelangen Stress mit einem Gerichtsverfahren zu haben???

Wie gesagt, ich würde hier bei so einem AG früher die Reißleine ziehen und würde NIEMALS DREI JAHRE einen Streit vor Gericht führen. Dafür ist mir meine Zeit auf der Erdkugel viel zu schade! Versicherung hin oder her.

>Ist dein  Zweitnick Melodram? Klingt fast danach.

Wenn dir zum Thema nix einfallt dann haust du ein ad hominem raus. Klassiker. Gratuliere. Aber keine Sorge, ich nehm dich eh ned ernst und weiß in welchem Forum ich hier bin. Ich wünsche dir einen schönen Heiligabend und muss das Shitposten jetzt einstellen und mich der Baumdekoration widmen. Ich hab wunderschöne "echte" Christbaumlichter aus den USA eingekauft, weil mich die übliche grindige blinkende LED-Beleuchtung stört und darf die heute erstmals ausprobieren.

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